derzeit laufen ja wieder die Prozesse gegen Saddam Hussein. In seinen Prozessen faselt er was von Siegerjustiz und weigert sich, das Gericht anzuerkennen. Nun, Siegerjustiz hat er selbst hunderte Male ausgeführt, sein Weg nach "oben" führte nur über Gewalt, Intrigen und Ermordung sämtlicher Widersacher. Diesmal findet er sich auf der "anderen" Seite wieder und fordert etwas, was er selbst niemals jemandem zugestanden hatte.
Sein Verhalten wirkt ausgesprochen kindisch, aber es er erinnert auch an die Nürnberger Prozesse. Auch die übrig gebliebenen Führer des dritten Reichs zeigten nicht nur keine Reue, sondern taten trotz erdrückender Beweislage und Millionen von Opfern so, als wüssten sie gar nicht was man ihnen vorwirft.
Woher kommt das? Verdrängung in seiner extremsten Form, weil die Leute mit einem Funken von Anstand ihre Verbrechen selber gar nicht ertragen könnten? Eine Art Wahnvorstellung, die sich diese Leute so lange selber eingeredet haben, bis nichts mehr sie vom Gegenteil überzeugen kann? Oder ist es doch eher Kalkül und eine Art berechnende Schauspielerei?
2006-08-22
07:23:31
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gefragt von
fretrunner
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