Amerikanische Firma produziert Chips mit persönlichen Daten und hofft auf Geschäfte durch das wachsende Sicherheitsbedürfnis nach dem 11. September
„Der VeriChip ist für einen Überwachungsstaat ein Traum und für die Bürger ein Albtraum", sagt die Journalistin Katharine Mieszkowski vom öffentlichen Radio-Netzwerk NPR. „Der Plan zur Chip-Verpflanzung klingt futuristisch, aber die Anwendung steht wirklich unmittelbar bevor", betont Mieszkowski, die zur Zeit an einem Buch über digitale Überwachungsstrategien arbeitet. Die „VeriChip“-Hersteller bestätigen, dass ihre ersten Produkte tatsächlich noch in diesem Jahr zum Einsatz kommen werden, ganz unabhängig von der beantragten US-Zulassung. Denn ADS will den „VeriChip“ in lateinamerikanischen Ländern wie Kolumbien verkaufen - dort soll er in Entführungsfällen ein Rettungssignal aussenden. Die verschleppten Opfer könnten mit dem Satellitengestützten GPS-System schnell geortet und gerettet werden. In den USA muss erst gar nicht auf diese Nutzungsmöglichkeit hingewiesen werden. Kritiker wie Katharine Mieszkowski befürchten, dass viele ihrer Mitbürger nur zu gerne bereit sind, ein bisschen Privatsphäre aufzugeben, um sich dann sicherer zu fühlen. Die Hersteller, des „VeriChips" setzen ganz auf die weiter bestehende Angst vor Terroranschlägen. Angeblich stehen immer wieder neue Attacken unmittelbar bevor, das jedenfalls gibt das FBI in regelmäßigen Abständen bekannt. Auch bei der Vermeidung zukünftiger Anschläge könnte der „VeriChip" helfen. ADS-Firmenchef Richard Sullivan machte unlängst einen besonders drastischen Vorschlag zur besseren Überwachung von Ausländern in den USA: Man könnte doch jedem Neuankömmling auf amerikanischem Boden sofort einen VeriChip unter die Haut spritzen.
2007-01-01
17:27:41
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feelflows
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