Zum Beispiel feurige thailändische Chili-Gerichte und scharfe Currys treiben uns den Schweiss aus den Poren. Die Augen tränen, die Nase tropft, man ringt nach Luft. Warum eigentlich?
Zumeist sorgt das Alkaloid Capsaicin für diese Schärfe. Die Substanz findet sich vor allem in den Samen der Chilifrucht und ist so scharf, dass man ein Gramm davon in 10.000 Liter Wasser immer noch schmecken würde. Der farblose kristalline Stoff ist im Gegensatz zu anderen „Scharfstoffen“ sehr stabil. Weder durch Kochen, Gefrieren noch lange Lagerung verliert er seine Schärfe.
Essen wir derart Gewürztes, reizt das die Mundschleimhaut insbesondere am hinteren oberen Rachendach. Das regt die Durchblutung an. Die Gefässe erweitern sich, der Herzschlag beschleunigt sich, die Körpertemperatur steigt.
Daraufhin produziert der Körper vermehrt Schweiss, um den Organismus vor Überhitzung zu schützen. Auch deshalb sind Chilis in heissen Klimazonen so beliebt: Sie erleichtern die Hitzeabgabe durch starkes Schwitzen.
Dass es in uns zu „brennen“ scheint, wenn wir Speisen mit Capsaicin essen, beruht auf einer „thermischen Täuschung“: Die Substanz wirkt auf jene Nervenendungen ein, die normalerweise den Wärmereiz aufnehmen. Da Capsaicin - im Gegensatz zu den scharfen Verbindungen von schwarzem Pfeffer oder Ingwer - zu einer recht lang anhaltenden Desensibilisierung dieser Nerven (nicht der Geschmacksnerven) führt, vertragen etwa regelmässige Chili-Konsumenten schärfere Speisen besser.
Im Frühjahr 2003 entschlüsselten Forschern der University of California (San Francisco) den Mechanismus der Schärfeempfindung noch weiter: Im Mund trifft das Capsaicin auf Rezeptoren, unter anderem den Schärferezeptor TRPV1. Im Normalzustand, so die Forscher, ist TRPV1 von einem Lipid (fettähnliches Molekül) namens PIP2 blockiert. Kommt PIP2 jedoch mit Capsaicin in Kontakt, löst sich die Bindung zu diesem Rezeptor, und dem Gehirn wird Schärfe-Schmerzempfindung gemeldet.
Weiterhin entdeckten die Kalifornier, dass die Stärke der Bindung zwischen TRPV1 und PIP2 individuell unterschiedlich stark ist. Genetische Faktoren, aber auch Medikamente können die Bindung (und damit das Schärfeempfinden und die Schweissattacken) beeinflussen.
Da Capsaicin fett-, aber nicht wasserlöslich ist, sollte man bei scharfem Essen nicht versuchen, den „Brand“ mit Wasser oder anderen Flüssigkeiten zu löschen. Das verteilt die Scharfmacher erst recht im Mund. Bestes Mittel, um das Brennen zu lindern: Milch trinken oder Joghurt essen. Das in Milchprodukten enthaltene Casein, ein fettlösliches Phosphorprotein, entfernt das Capsaicin von den Rezeptoren. Mediziner raten weiterhin, es mit Brot oder Reis ohne Sosse zu probieren.
2006-11-29 18:35:05
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answer #1
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answered by Anonymous
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Der Mensch kann blöderweise nicht zwischen scharf und heiß unterscheiden!
Bei heißen Sachen muss der Mensch weinen. Wie schon erwähnt, kann die Zunge scharf und heiß nicht unterscheiden. Und weil der Körper das als so höllisch "heiß" wahrnimmt, lässt der Körper die Tränen ausbrechen.
Wieso der Körper bei heißen Sachen weint, weiß man nicht. In manchen Bereichen ist der menschliche Körper sehr eigenwillig.
Gruß frido ;-)
2006-11-30 03:32:59
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answer #2
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answered by fridojet 5
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Schärfe ist reiner Schmerz. Wenn du weinst, weil du etwas scharfes isst, dann weinst du wegen dem Schmerz, den die Schärfe verursacht.
2006-11-30 03:28:56
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answer #3
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answered by bengelmaus1 2
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Es ist interessant zu sehen, wieviele Leute sich zu Dingen äußern, von denen sie keine Ahnung haben (und das oftmals auch ohne Scham zugeben :-).
Es sind keine Geschmacksknospen für "scharf" gefunden worden. Das, was wir als Geschmackssensation "scharf" empfinden, ist ein Sinneseindruck, der über Schmerzrezeptoren vermittelt wird. Im Grunde werden in mehr oder weniger erträglichem Maße chemische Verbrennungen durch scharfe Gewürze erzeugt.
Tränen-, aber auch Speichelfluss, Gesichtsröte, Wärmegefühl und Schwitzen, sind vegetativ vermittelte Reaktionen auf diese Schmerzen.
Wer regelmäßig scharf isst, mag sich geschmacklich daran gewöhnen, schadet aber dennoch den Schleimhäuten des Magen-Darm-Traktes (Verhornung, Geschwürneigung, fragliche Krebsbegünstigung). Das gilt übrigens nicht nur für scharfe Gewürze, sondern auch für hochprozentige Spirituosen.
2006-11-30 01:24:09
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answer #4
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answered by S. C. Harper 3
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Die Scharfstoffe brennen im Mund. Wenn sie in die Nase steigen, werden zusätzlich bestimmte Nerven stimuliert, die wiederum Signale an die Schleimhäute der Nase weitergeben: Die Nase beginnt zu laufen und die Augen zu tränen.
2006-11-29 23:22:51
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answer #5
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answered by Anonymous
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Das ist eine Schutzfunktion des Körpers um Augen und Nase zu spülen um den vermeintlich gefährlichen Stoff von dort wegzuhalten. Der Stoff der für das Scharfe zuständig ist heißt Capsaicin
2006-11-29 22:34:30
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answer #6
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answered by DrM 2
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Ich denke es ist ein Schutzmechanismus des Körpers, der das scharfe Zeug schnell wieder los werden will. Darum versucht er es quasi "auszuspülen".
2006-11-29 21:00:23
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answer #7
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answered by triene76 2
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das liegt daran, dass der schärfereiz der von der zunge ans gehirn gemeldet wird, dort fälschlicher weise als verbrennung gedeutet wird und dann eben die tränen zur "kühlung" geschickt werden.
2006-11-30 05:59:15
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answer #8
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answered by Anonymous
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Weil ein Reiz - ähnlich wie beim Zwiebel schneiden - ausgelöst wird. Es ist eigentlich gar nicht das Essen selbst, sondern die Dämpfe die die Schleimhäute reizen und somit zur Tränenabsonderung führen.
2006-11-29 22:29:40
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answer #9
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answered by kathaboecherer 1
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Daran schuld ist die scharfe Komponente das Alkaloid Capsaicin(unteranderem enthalten in Paprikapulver und Chili).
Capsaicin ist geschmacklos, aber es reizt Nervenenden, die normalerweise Wärmeimpulse wahrnehmen.
Das empfinden wir als brennende Schärfe.
Außerdem desensibilisiert Capsaicin die Enden der schmerzempfindlichen Fasern und man gewöhnt sich so an scharfe Speisen.
Und dieser Eigenschaft verdankt Capsaicin auch seine Wirkung bei Verdauungsstörungen (Dyspepsie).
Man lese und lerne, wer scharfe Sachen futtert lindert seine Verdauungsstörungen ;o)
2006-11-29 18:47:55
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answer #10
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answered by sugarnr4 1
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