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Die afrikanische Ölpalme produziert 10000 Liter Planzenöl pro Hektar und pro Jahr. Ein Liter Planzenöl entspricht ungefähr den Energiegehalt von ein Liter Diesel. Genau so wie Erdöl in Kraftwerken verbrannt wird, so könnte man dies auch mit Pflanzenöl machen. Arbeitskräfte in Afrika sind preiswert, der einzigste Kostenfaktor wäre der Bau einer Pipeline von Afrika nach Europa. Planzenöl als Basis zur Gewinnung von elektrischen Strom wäre preiswert, umweltfreundlich (da CO2-neutral) und regenerativ! Warum wird das also so nicht gemacht?

2006-11-19 00:01:04 · 10 antworten · gefragt von Markus L 1 in Umwelt

10 antworten

Erstmal muss ich die Annahme von 10.000L Öl pro Hektar und Jahr korriegiren. Diese Zahl bezieht sich auf Pflanzen die ihr absolutes Leistungsmaximum erreicht haben und das erreichen sie nur um das 10. Jahr (Lebenszeit etwa 25 Jahre in der Plantage) ich denke wenn man einen durchschnittswert von 6.000L pro ha und Jahr annimmt rechnet man schon positiv.
Nun machen wir einfach mal ein kleines Denkexperiment.

Der Einfachheit wegen sagen wir das wir die aktuelle Erdölproduktion durch Palmöl ersetzen wollen.
1. Ich hab leider keine Angaben zum Leistungsgrad von großen Ölkraftwerken gefunden.
2. Öl müssen wir eh in näherer Zukunft ersetzen.
3. Sobald ich was gefunden habe werd ich hier einen kleinen Edit machen (Stomverbrach Deutschland 2005: 519Mrd. kwh)

Zur Zeit werden pro Tag ca. 84,3Mio Barrel Rohöl pro Tag gefördert
das etspricht 13,4 Mrd. Liter pro Tag --> 4891 Mrd. Liter pro Jahr
Wenn wir das durch Palmöl ersetzen wollen brachen wir also 815Mio Hektar Anbaufläche --> 8,15Mio km2
Afrika hat eine Fläche von 29,2 Mio km2
28% der gesamten Landmasse müssten also Plantagen sein.
Nein eigentlich noch mehr, denn die Ölgewinnung und Raffinierung brauchen auch Energie zudem muss es in dem Gebiet ja auch Infrastrucktur geben.
Diese Fläche müsste aber bestes Anbaugebiet sein und wo baut man dann Lebensmittel an ?? Wo lebt man?? Was passiert bei Ernteausfall/einbußen?? Heißt das noch mehr Anbaufläche zur Sicherheit?
Über ökologische Folgen möcht ich gar nicht nachdenken.
Ich glaube auch nicht das nur annährend so viel Anbaufläche dafür geeignet wäre.

Daher denke ich das die Idee absolut nicht realiesierbar ist und ökologisch wie ökonomisch überhaupt keinen Sinn macht.

Für Leute die gerne auch mal politische Meinungen darüber lesen möchten
http://www.gruene-europa.de/cms/default/dok/150/150093.brot_statt_sprit.htm

2006-11-20 09:55:56 · answer #1 · answered by Anonymous · 1 0

weil
1.) der Ölbedarf viel zu hoch ist, man könnte den Strombedarf damit garnicht abdecken

2.) riesige Monokulturen ein ökologisches Disaster wären: (Brand-)Rodung ergäben nur kurz fruchtbaren Boden, die Tier- und Pflanzenvielfalt würde komplett verschwinden.

3.) Der Unterhalt dieser Kulturen zu viel Geld kosten würde(Pflanzenschutzmittel etc.)

4.) Afrikanische Bevölkerung nur als "billige Arbeitskräfte" zu sehen ist ein humanitäres Disaster. Eine typisch westliche Sicht, die wie zur Kolonialzeit nur einen Kontinent mit seinen Menschen ausbeuten will.

5.) Die CO2-Bilanz bei weitem nicht so toll ist, wie man oberflächlich meint.
Metall für Pipelines: große CO2-Emissionen zur Produktion
Autos und Maschinen für den Betrieb produzieren CO2 (bei Herstellung und Betrieb)
Ebenso die Pflanzenschutzmittel, die ausgebracht werden müssen. (Herstellung,Entwicklung und Verteilung)

6.) Das CO2 nicht der einzige Faktor ist: es werden ja noch viele andere klimaschädigende Gase frei, oder auch giftige Stoffe...

2006-11-19 08:20:12 · answer #2 · answered by Chris 3 · 2 1

Passiert alles schon, auch mit Canola(raps), Sesam, Sonnenblumen, Baumwollsamen, Erdnüsse usw., usw. Die kalt gepressten oder Wärme gewonnenden Öle werden zur Ernährung genommen, durch Zugabe von Methylester gewinnst du Diesel und das nimmst du als Energieträger für Wärme, Strom oder Diesel. Ich habe es einfach dargestellt. Das restliche Pressmaterial wird als proteinhaltiges Tierfutter genommen oder zu Pellets gepresst, die zum Heizen genommen werden. Außerdem fällt grunsätzlich Glyzerin für die Pharmaindustrie an. Alle Öle werden in metrischen Tonnen gehandelt, Palmöl liegt z.Z. bei ca. US$ 600.- CIF die MT. Transport geschieht in Schiffen mit mindestens 12.500.- MT, nix mit Pipeline.
Es gibt 5-6 verschiedene Produktionsverfahren, Deutschland ist weltweit darin führend! Wir haben bei uns eine Raffeneriekapazität von 5 Mio. Tonnen p.a. Es sind einige subventionierte Raffenerien im Bau und in der Planung. Typisch wir, die Raffenerien können nicht ausgelastet werden, weil wir bei uns nicht genug Ölsamen anbauen können (Nicht genug Fläche) und in Resteuropa bekommst du auch nichts mehr. Der Markt ist leer! Ich könnte darüber noch viel mehr ausführen, aber das wäre zu viel Text.

2006-11-20 18:20:46 · answer #3 · answered by Oldtimer 6 · 0 0

ich vermute mal das wird schon gemacht!
jeder dieselmotor läuft mit pflanzenöl (generator)! ebenso könnte heizöl durch pflanzenöl ersetzt werden.

aber ne pipieline....sooo viel ist das nicht was angebaut werden könnte. außerdem brauchen die leute auch energie vor ort!

es könnte also ein kleiner beitrag sein, nicht mehr und nicht weniger.

Gruß aus der Eifel
Steffen

2006-11-19 11:32:40 · answer #4 · answered by Steffen 5 · 0 0

Du wirst lachen, das wird in BW schon praktiziert, aus Rapsöl und dergleichen, doch das Besteuerungsgesetzt macht eine Ertrag der Betreiber zu nichte. Darum wird sich das nicht durchsetzen. Die Umweltbank finanziert es schon nicht mehr wegen der Gesetzeslage, traurig aber wahr.

2006-11-19 08:24:12 · answer #5 · answered by Anonymous · 0 0

Theoretisch hast Du Recht. Und ist auch eine gute Idee.
Aber gibt es so viele Ölpalmen in Afrika? Macht man damit Afrika zur Monokultur für Europa ? Reicht die Menge des Planzenöls wirklich aus, um damit ein Kraftwerk zu betrieben ? Und der Bau einer Pipeline ?

2006-11-19 08:22:03 · answer #6 · answered by Stefan S 6 · 0 0

WEIL ZWISCHEN DIR UND DEN FLANZEN NOCH KEIN ZÄHLER INSTALLIERT WERDEN KANN......Kommt aber noch.....wetten!.............lg.......!

2006-11-19 09:30:58 · answer #7 · answered by spyder-murphy 4 · 0 1

Die Mineralölindustrie blockiert alles was ihren Gewinn reduziert

2006-11-19 08:50:12 · answer #8 · answered by Gerd M 1 · 0 1

Der Kostenfaktor "billige" Arbeitskräfte in der 3. Welt gilt nur solange die Nachfrage nach solchen arbeitskräften das Angebot nicht erreicht oder gar übersteigt.
Spätestens hier geht die Milchmädchenrechnung nicht auf!
Auch sind die Ressourcen und die Chancen zu deren Ausnutzung durch Klima und geographische Gegebenheiten so vorgeprägt, dass hier andere Belange hineinspielen.
Der Gedanke allerdings scheint verlockend. Schlie8lich könnten wir damit den Ölscheichs ganz schön einen Superstreich spielen - und den Tankerreedereien ist es wohl egal, ob Sie Pflanzenöl oder Mineralöl kutschieren!

2006-11-19 08:12:42 · answer #9 · answered by Anonymous · 0 1

Gte Idee...
Ich würde die bauern auch nicht unbedingt mit Geld bezahlen sondern stattdessen mit Nahrungsmitteln, das haben die Jungs dort nötiger...
Aber man sollte dennoch bedenken, dass beim Verbrennen CO2 entsteht, das unsere Athmosphäre aufheizt... so gut wär das glaub ich nicht, dann lieber in afrika viele sonnenkraftwerke aufbauen...

2006-11-19 08:05:23 · answer #10 · answered by Markus M 3 · 0 4

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