Seid ihr für einen Mindestlohn und damit für höhere Preise?

Question

Es wird ja über einen Mindestlohn diskutiert!
Ein Mindestlohn von 7,50 € hätte zur Folge, dass viele Dienstleistungen teurer würden, da der erhöhte Lohn ja auf die Preise umgelegt werden müsste. Wärt ihr bereit, mehr für zB den Hamburger, die Tasse Kaffee oder eine Ware beim Händler, fürs Benzin an der Tanke oder beim Friseur zu bezahlen? Es würde mich speziell mal die Meinung derer interessieren, die einen Mindestlohn fordern, sind wohl die meisten...
Seid Ihr bereit, mehr zu bezahlen, damit die anderen mehr verdienen können?

bofix ist bisher der einzige, der wenigstens mit einem Satz auf meine Frage eingeht! Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Nochmal:
Wärt ihr bereit, bei steigenden Löhnen mehr für die Dienstleistungen zu bezahlen? Ist doch ne ganz einfache Frage...

Answer 1

ich wäre absolut dazu bereit.
Es geht ja hier nicht darum irgendetwas teuer zu machen, sondern endlich diese gnadenlose Ausbeutung in manchen Berufgruppen zu beenden.
Wenn teilweise 3-5 Euro pro Stunde für eine Arbeitskraft bezahlt werden, vorzugsweise in Bereichen in denen Frauen arbeiten, wie soll denn dann z.B. eine alleinerziehende Mutter die Familie ernähren?
Ich kenne hier z.B. einen Friseur, der leidet bstimmt nicht an Armut, fährt zwei dicke BMW, aber die mädels im Laden kriegen gerade mal 4.50...
was die dann daraus resultierenden Preise betrifft, so sehe ich das nicht unbedingt problematisch, da der Markt eine gewisse Selbstregulierungsfähigkeit besitzt.
Der Verbraucher wird sicher genau aufpassen, werdann der preiswertere ist und dort einkaufen oder hingehen.
Die Tasse Kaffe z.B. kostet in der gastro 3 Euro, Wareneinsatz etwa 30 cent....da ist noch jede Menge Spielraum.
Und es betrifft ja nicht alle Bereiche, aber wer vernünftig arbeitet soll auch menschenwürdig leben können.
Im übrigen spielt noch etwas Anderes eine Rolle eine Familie mit 2 Kindern die Hartz 4 bezieht, hat ein Einkommen, dass bei einem Arbeitsangebot von 5 Euro die Stunden nicht realisierbar wäre...also auch kein Anreiz zum Arbeiten...

An den Fragesteller:
sorry aber ich finde der Satz am Anfang sagt alles...
ich hab ne 22 jährige Tochter die für 5 Euro an der Bar jobbt und das mit ner professionellen Ausbildung als Barkeeperin..
so geht es vielen, die einfach nur fleissig ihre Arbeit machen..ich denke das sollte auch belohnt werden..

Answer 2

Generell ist es eine gute Sache wenn alle wenigstens soviel verdienen das es zum Leben reicht. Schwierig wird die ganze Sache allerdings bei den leichten Tätigkeiten die meist als Nebenjob ausgeführt werden. Da einen Mindestlohn einzuführen wäre meiner Meinung nach fatal, weil grade im Dienstleistungsbereich (Kinoangestellte, Garderobieren, Prospektzusteller) der Konkurrenzkampf mit ausländischen Billigunternehmen schon jetzt sehr groß ist und viele deutsche Unternehmen solche Jobs nicht mehr anbieten können wenn sie gezwungen sind min. 7,50 Euro an ihre Mitarbeiter zu zahlen, zuzüglich zu den 30 % Pauschalsteuer + Pauschal SV Beiträge. Denn so viel bekommt man auch gar nicht für so eine Tätigkeit. Das wird auf jeden Fall Probleme geben wenn es dort keine Ausnahmeregelungen gibt.

Answer 3

Die Abzocke hier hat wohl nichts mit dem zu tun , was es Kostet eine Leistung zu erbringen. Es wird so oder so, soviel für eine Leistung verlangt, wie der Kunde bereit ist dafür zu bezahlen. Das hat mit einem Mindestlohn garnichts zu tun.

Nachtrag
Also damit auch du mich verstehst:
Ich fände es gut wenn die Unternehmer mehr von ihren Proviten an die Leute weitergeben die die eigentliche Leistung erbringen. Und ich bin mir sicher das die Preise deshalb nicht steigen müsten. Aber sobald die Unternehmer "Mehrkosten 3%" wittern werden sie die Preise um 9% in die Höhe treiben. Siehe z.B. Euro-Einführung und MWST-Erhöhung.

Answer 4

wenn ich höre, das der mindestlohn das harz4 niveau erreichen soll, frag ich mich, wozu man noch arbeiten gehen soll???
was denken sich die (°) eigentlich, wie lange das noch so weiter gehen soll, in deutschland?
ein gutes hat es allerdings: wenn wir 5 mill. arbeitslose haben, ist der berufsverkehr nicht so intensiv!