Die Lieferanten (z.B. Reuters oder die Deutsche Börse), die die Daten unmittelbar bereit stellen, haben eine entsprechende Klausel in ihren Verträgen stehen, dass Daten nur 15 bzw. teilweise 20 Minuten zeitverzögert kostenlos angeboten werden dürfen, Echtzeitdaten dagegen nur kostenpflichtig. Diese Kosten müssten an den Kunden weiter gegeben werden, und der will normalerweise nicht dafür bezahlen, da für den normalen Privatanleger Echtzeitdaten irrelevant sind.
Es gibt dann auch noch ein Problem technischer Natur: Die Börsenticks kommen in einem unglaublichen Tempo herein, die Datenmenge ist gigantisch, insbesondere, wenn die US-Börsen öffnen oder wenn es ein wesentliches Ereignis gibt. Man nehme z.B. den Absturz der chinesischen Börsen vor ein paar Tagen, die dazu führten, dass selbst die Handelssysteme wegen des gestiegenen Umsatzes ausgebremst waren. Die Daten müssen empfangen, aufbereitet und in eine Datenbank geschrieben werden. Aus derselben Datenbank werden sie auch gelesen und angezeigt, wobei vor allem Charts, die in Echtzeit erzeugt werden sollen, ebenfalls zur Bewegung ziemlicher Datenmengen führen können. I.d.R. stehen die in Echtzeit ankommenden Daten einige Zeit in einem Puffer, der nicht schnell genug in die DB überspielt werden kann, sodass sich auch hier Zeitverzögerungen von einigen Minuten ergeben können.
Das Zeitalter des Internets in Ehren. Aber hinter dem Internet stehen handfeste kommerzielle Interessen. Die Leitungskapazitäten mögen zwar inzwischen fast nicht kosten, aber Inhalte kosten nur dann nichts, wenn die Anbieter sie kostenlos anbieten können. Und das geht nur, wenn sie von irgend etwas anderem ihr Mittagessen finanzieren. Es gibt ja auch z.B. keinen hauptberuflichen Wikipedia-Autor, der bezahlt wird, die Leute verdienen ihr Geld anders. Bei Reuters, Bloomberg oder auch anderen Datenlieferanten wie worldscope oder IBES etc. sieht das anders aus.
Echtzeitdaten bekommst Du jederzeit, wenn Du Dir z.B. ein (kostenpflichtiges) Reutersterminal anschaffst. Die Jungs und Mädels dort wollen auch ihr Gehalt bezahlt bekommen, und kostenpflichtige Echtzeitkurse sind Teil des Geschäftsmodells und sicher keine Abzocke. Bei vielen Onlinebanken gibt es auch Echtzeitkurse kostenlos für Depotkunden, zumindest für einige der Aktien. Bei illiquiden Aktien und Zertifikaten sind Echtzeitkurse ohnehin uninteressant, z.B. wenn es nur ein halbes Dutzend Umsätze pro Stunde oder pro Tag gibt.
2007-03-22 12:39:55
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answer #1
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answered by ramsjoen 6
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ja, das ist abzocke! du hast doch bestimmt schon mal hinter dem dax auf der grossen anzeigetafel in frankfurt das eingekringelte kleine "r" gesehen. der dax ist tasächlich ein eingtragenes warenzeichen, und deshalb wird der realtime-kurs seit einiger zeit nicht mehr kostenlos angeboten.
2007-03-21 04:42:20
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answer #2
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answered by Anonymous
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nicht ueberall.
es gibt auch echte kurse.
aber die du meinst die wollen dir die realtime kurse verkaufen. das siehst du richtig.
also es ist abzocke.
2007-03-21 04:32:05
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answer #3
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answered by whyskyhigh 7
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