Die von Dir ergänzend genannte Kapitalertragssteuer fällt bei Zinseinnahmen an. Nach derzeit noch geltendem Recht sind Kursgewinnen steuerfrei, wenn mindestens ein Jahr zwischen Kauf und Verkauf liegt (Spekulationsfrist).
Für verzinsliche Produkte (=Anleihen) bietet sich daher an, dass Du niedrig verzinste Anleihen nimmst, die unter pari (= unter 100%) notieren. Bei Fälligkeit werden die Anleihen zu 100% zurück bezahlt, der Kursgewinn war dann steuerfrei.
Beispiel: Die von der Kreditanstalt für Wiederaufbau emittierte Anleihe DE0002760964 mit Laufzeit bis 11.10.2010 hat einen Kupon (also Zins) von 2,5%. Sie notierte letzte Woche bei 95,10 was einer Rendite von 4% entspreicht, wenn Du sie bis Endfälligkeit hälst. Steuern zahlst Du aber nur auf die 2,5%.
Zu erwägen ist auch der Kauf eines steueroptimierten Rentenfonds, der im Prinzip nach dieser Strategie agiert, wobei die Profis noch andere Möglichkeiten haben. Ebenfalls in Erwägung zu ziehen sind Fonds, die in Wandelanleihen investieren. Vorsicht: Hier gibt es sehr unterschiedliche Produkte, vom Adirewa, der seit Jahren auf der Stelle tritt, über den Nordcumula, der zuletzt doch noch gut gekommen ist bis hin zu sehr spekulativ agierenden solchen Fonds. Dazu solltest Du Deinen Bankberater konsultieren.
Teilweise steueroptimiert agieren die zuletzt ins Gerede gekommenen offenen Immobilienfonds. Der Anteil an den Einnahmen, der auf Wertsteigerungen der Immo zurück zu führen ist, bleibt steuerfrei, Mieteinnahmen werden versteuert.
Bei Fonds musst Du die Ausgabeaufschlag beachten, der erstmal verdient werden will.
Teilweise gibt es auch Zertifikate auf verzinsliche Basiswerte (sprich: meist irgendwelche Anleihen oder Hochzinswährungen), die nicht als Finanzinnovation eingestuft wurden und daher vollkommen steuerfrei sind. Z.B. investeiert das O.END 06(06/UNL.) MONEY M. (ABN AMRO) mit der WKN 974539 in einen Korb aus 8 Hochzinswährungen. Man muss natürlich mit einer gewissen Volatilität rechnen und sollte das Papier einige Jahre halten können. Das Papier war zumindest vor einem Jahr noch nicht als Finanzinnovation eingestuft, wie das heute ist, sollte Deine Bank, das Finanzamt oder der Steuerberater sagen können.
Mit Garantiezertifikaten, Garantiefonds oder Zerobonds kannst Du Steuern zwar nicht vermeiden, aber weiter in die Zukunft verlagern.
Wenn es eine Bürgerverein gibt, der z.B. Solarregio-Anlagen baut, dann werden diese Anlagen i.d.R. durch Ausgabe von GBR-Anteilen finanziert, die dann (relativ wenig) ausschütten, dies aber mit reduzierter Steuer. Details musst Du Dir vom Verein erklären lassen. Für Dich ist dies aber altersbedingt wenig interessant, da die Rückzahlung meist erst nach 25 oder 30 Jahren erfolgt. Dazu kommt, dass die Anlage illiquide ist, sprich, man kann sie nicht verkaufen. Sowas ist eher gut fürs ökologische Gewissen, nicht für den Geldbeutel. - Vorsicht ansonsten vor am grauen Markt agierenden Unternehmen, die sonstwas versprechen.
Genannte Produkte verstehen sich als Beispiele, nicht als Kaufempfehlung.
2007-03-14 08:56:48
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answer #1
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answered by ramsjoen 6
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Hm, die Steuergesetze haben sich in den letzten Jahren so oft geändert, daß ich nicht mehr ganz auf dem Laufenden bin. Gerade im Anlagebereich wurde ja gekappt was nur ging. Soweit ich weiß wird aber fremdvermietetes Wohneigentum immernoch steuerlich gefördert. Da kommt's dann drauf an, ob sich bei Deinen Einkommensverhältnissen eine Eigentumswohnung rechnet, oder ob eine Beteiligung an einem Immo-Fonds (geschlossen) besser wäre. Am besten läßt Du Dich von einem UNABHÄNGIGEN Finanzexperten beraten. Die sind aber gar nicht so leicht zu finden, die meisten haben selbst keinen richtigen Plan. Wenn Du aus dem Saarland wärst, könnt ich Dir in Punkto Steueroptimierung einen empfehlen.
2007-03-14 03:44:44
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answer #2
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answered by Webster 6
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auf jeden Fall solltest Du die Riester-Förderung bis zum Max-Satz ausschöpfen. Auch die Förderung nach Rürup (die es auch für Angestellte gibt) ist nicht uninteressant, leider etwas bürokratisch. Beide Varianten sind nachgelagert besteuert, d.h. du zahlst aus unversteuertem Geld und musst die Auszahlungen versteuern.
Ebenfalls unbedingt mitnehmen sollte man die Altersvorsorge über den Arbeitgeber und auch die guten alten vermögenswirksamen Leistungen gibt es noch.
Natürlich gehen noch Anlagen, aber nicht mehr viele. Schiffahrtsfonds sind interessant wegen der Tonnagesteuer. Auch Denkmalschutzimmobilien gehen noch. Hier ist man aber immer in einem hohen eigenen wirtschaftlichen Risiko. Wenn die Anlage floppt, war es das mit den Ausschüttungen. Ausserdem greifen die Projektentwickler viel Geld ab.
Das war es dann schon fast mit Steueroptimierung. Der Rest ist klassische Kapitalanlage.
2007-03-14 05:17:12
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answer #3
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answered by Raik 7
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