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Ist es eine eigenständige Krankheit oder Begleitsymtom?

2007-02-14 07:28:49 · 5 antworten · gefragt von synapse79 3 in Gesundheit Psyche

5 antworten

Auszug aus Wikipedia:

Dysexekutives Syndrom ("Frontalhirnsyndrom")

Läsionen präfrontaler Gehirnabschnitte können zu einem sog. „Frontalhirnsyndrom“ oder „Dysexekutiven Syndrom“ führen. Dabei handelt es sich jedoch um keine genau definierte Symptomkonstellation, sondern um ein sehr heterogenes Krankheitsbild unterschiedlichster Störungen, das von Patient zu Patient extrem verschieden sein kann. Daher ist die Begrifflichkeit „Frontalhirnsyndrom“ aktuell nicht befriedigend. Vorzuziehen ist eher eine Beschreibung der Symptomkonstellation (s.u.).

Allgemein schreibt man dem präfrontalen Kortex eine Analyse- und Überwachungsfunktion zu. Daher wurde für ihn auch der Begriff „supervisory attentional system“ (SAS) eingeführt. Es besteht ein dichtes Netzwerk zu vielen anderen Hirnteilen. Auf diese Weise können unterschiedlichste Informationen analysiert, bewertet, „verrechnet“ und die Ergebnisse wieder zurück gesendet werden - ähnlich dem zentralen Prozessors (CPU) eines Computers. Aufgrund der zahlreichen präfrontalen Verbindungen ("Projektionen") zu anderen Gehirnstrukturen können auch Läsionen in anderen Hirnabschnitten zu einem Dysexekutiven Syndrom führen, z.B. Thalamus, kortikale oder subkortikale limbische Strukturen, Basalganglien.

Man unterscheidet zwei Bereiche des präfrontalen Kortex (PFK).

* dorsolateraler präfrontaler Kortex: hier befinden sich vorwiegend kognitive Funktionen, z.B. problemlösendes Denken oder Vorausplanen (Intelligenz).
* orbitofrontaler Kortex: dieser Hirnteil wird mit der Regulation emotionaler Prozesse und anderen psychischen Funktionen bzw. Persönlichkeitseigenschaften in Verbindung gebracht. (Sitz des „ICHs“)

Allgemein hat der PFK die Funktion, das Verhalten des Menschen flexibel und zweckmäßig an neue Anforderungen des Lebens anzupassen.

Sowohl der Begriff "Dysexekutives Syndrom" als auch die Bezeichnung "Frontalhirnsyndrom" sind in der Fachwelt umstritten. Eine Gleichsetzung sollte auf jeden Fall vermieden werden, da beide Begriffe unterschiedliche Intentionen haben. So zielt die Bezeichnung "Dysexekutives Syndrom" auf Störungen von diversen kognitiven Funktionen, während die Bezeichnung "Frontalhirnsyndrom" die Lokalisation einer Schädigung angibt. Bei Schäden im Frontalhirn müssen aber nicht in jedem Fall exekutive Funktionen betroffen sein, und zu Störungen exekutiver Funktionen kommt es nicht nur bei Schäden im Frontalhirn, da auch die ungestörte Funktionsfähigkeit anderer Bereiche des Gehirns (z.B. der Thalamus) für die exekutiven Funktionen erforderlich ist.

Kognitive Störungen nach Schädigung des dorsolateralen Kortex

Das Supervisory Attentional System (SAS) ist nicht mehr dazu in der Lage, Handlungen des Menschen flexibel auf neue Situationen einzustellen (kognitive Flexibilität). Das problemlösende Denken und eine vorausschauende Handlungsplanung sind z.T. massiv gestört. Irrelevante (Umwelt-)Reize können nicht mehr von relevanten unterschieden werden. Es findet keine ausreichende Analyse mehr statt. Bei Routinehandlungen dagegen zeigen sich i. d. R. keinerlei Probleme. "Frontalhirn"geschädigte sind hier zumeist unauffällig: z.B. Einkaufen von alltäglichen Dingen, Frühstück oder Abendessen richten, Wahrnehmen von Arztterminen usw.

Folgende kognitive Störungen können im Rahmen eines dysexekutiven Syndroms auftreten und mit unterschiedlichen Tests erfasst werden:

* unzureichende Problemanalyse
* unzureichende Extraktion relevanter Merkmale
* unzureichende Produktion von Ideen
* Haften an (irrelevanten) Details
* mangelnde Umstellungsfähigkeit und Hang zu Perseverationen
* Regelverstöße
* Einsatz planungsirrelevanter Routinehandlungen
* verminderte Plausibilitätskontrollen
* keine systematische Fehlersuche
* Alternativpläne werden kaum entwickelt
* handlungsleitendes Konzept geht verloren
* Schwierigkeiten beim gleichzeitigen Beachten mehrerer Informationen (Arbeitsgedächtnis)
* Handlungskonsequenzen werden nicht vorhergesehen
* kein Lernen aus Fehlern
* vorschnelles Handeln
* rasches Aufgeben bei Handlungsbarrieren

Mögliche Verhaltensstörungen nach Schädigung des orbitofrontalen Kortex

Bei Schädigungen des orbitofrontalen Kortex oder damit assoziierter Hirnareale kann es zu unterschiedlichen Verhaltensauffälligkeiten kommen. Man spricht auch von neuropsychiatrischen Störungen. Die Fachliteratur unterscheidet zwischen inhibitorischen und disinhibitorischen Symptomen. Diese können wiederum auf verschiedenen Ebenen beschrieben werden. Welche Symptomkonstellation auftritt, hängt von Ausmaß und Art der frontalen Hirnschädigung ab.

Depressiv-inhibitorischer Symptom-Komplex [Bearbeiten]

* motorisch
o motorische Verlangsamung
o Sprechverarmung
* sensorisch
o mangelnde Reagibilität auf Umgebungsreize
* emotional-affektiv
o depressive Grundstimmung
o geringes Selbstwertgefühl
o Selbstablehnung
o Gefühllosigkeit
* Behavioral
o Appetit- und Gewichtsverlust
o Energie- und Interessenverlust
o sozialer Rückzug
* kognitiv
o Entscheidungsunfähigkeit
o "Pseudodemenz"
o Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen
* biozyklisch
o Schlafstörungen
o Müdigkeit

Disinhibitorischer Symptom-Komplex

* motorisch
o Hyperaktivität
o motorische Unruhe
o gesteigerte Sprechaktivität (Logorrhöe)
* sensorisch
o Halluzinationen
* emotional-affektiv
o manische, euphorische Grundstimmung
o paranoide Wahnvorstellungen
o Selbstüberschätzung
o Größenwahn
o Aggressionsausbrüche
o pathologisches Lachen und Weinen
* Behavioral
o Hyperphagie
o orales Explorationsverhalten
o Hypersexualität
o ungerichtete Aktivitätssteigerung
o Distanzlosigkeit
o Nichtbeachtung sozialer Konventionen
* kognitiv
o verstärkte Ablenkbarkeit
o Ideenflucht
o Aufmerksamkeits-, Konzentrationsstörungen
* biozyklisch
o vermindertes Schlafbedürfnis

Literatur

* Herrmann, M., Starkstein, S.E. & Wallesch, C.W. (1999). Neuropsychiatrische Störungen in der Neurorehabilitation. In: Peter Frommelt & Holger Grötzbach (Hrsg.): NeuroRehabilitation. Grundlagen, Praxis, Dokumentation. Berlin: Blackwell Wissenschafts-Verlag.
* Koch, J. (1994). Neuropsychologie des Frontalhirnsyndroms. Weinheim: Beltz
* Matthes-von Cramon, Gabriele (1999). Exekutivfunktionen. In: Peter Frommelt & Holger Grötzbach (Hrsg.): NeuroRehabilitation. Grundlagen, Praxis, Dokumentation. Berlin: Blackwell Wissenschafts-Verlag.
* Matthes-von Cramon, G. & von Cramon, D.Y. (2000). Störungen exekutiver Funktionen. In: W. Sturm, M. Hermann, C.-W. Wallesch. Lehrbuch Klinische Neuropsychologie. Swets.
* Förstl, Hans (Hrsg.), Frontalhirn - Funktionen und Erkrankungen, Verlag Springer Berlin, ISBN 3-540-20485-7
* Goldberg, Elkhonon: Die Regie im Gehirn - Wo wir Pläne schmieden und Entscheidungen treffen, ISBN 3-935767-04-8

2007-02-14 07:43:38 · answer #1 · answered by Rene H 2 · 0 0

http://www.medicalforum.ch/pdf/pdf_d/2002/2002-32/2002-32-164.PDF
Der Frontallappen (Lobus frontalis) ist ein Teil des menschlichen Gehirns, und zwar der Hirnrinde (Cortex).Er erstreckt sich vom vorderen Hirnpol bis zum Sulcus centralis. Man kann ihn grob in einen motorischen, prämotorischen (zusammen: Motorcortex) und präfrontalen Bereich (präfrontaler Cortex) unterteilen
Funktionen Der motorische Cortex steuert die Ausführung von Bewegungen, während der prämotorische Cortex die notwendigen Bewegungen auswählt. Der präfrontale Cortex reguliert die kognitiven Prozesse so, dass situationsgerechte Handlungen ausgeführt werden können (s. präfrontaler Cortex).
Folgen von Frontallappenschäden ("Frontalhirnsyndrom") [Ungenügende Berücksichtigung von Handlungskonsequenzen
Haften an (irrelevanten) Details Mangelnde Abstimmung auf aktuelle Erfordernisse Ungenügende Regelbeachtung und Regelverstöße (auch im sozialen Verhalten)
Intelligenz bleibt erhalten, aber schlußfolgerndes Denken und Klassifikationsleistungen sind schlecht Antriebsstörungen
Störungen der Gedächnisleistung Störungen der Aufmerksamkeit. Dysexekutives Syndrom ("Frontalhirnsyndrom") [Bearbeiten]Läsionen präfrontaler Gehirnabschnitte können zu einem sog. „Frontalhirnsyndrom“ oder „Dysexekutiven Syndrom“ führen. Dabei handelt es sich jedoch um keine genau definierte Symptomkonstellation, sondern um ein sehr heterogenes Krankheitsbild unterschiedlichster Störungen, das von Patient zu Patient extrem verschieden sein kann. Daher ist die Begrifflichkeit „Frontalhirnsyndrom“ aktuell nicht befriedigend. Vorzuziehen ist eher eine Beschreibung der Symptomkonstellation (s.u.).
Allgemein schreibt man dem präfrontalen Kortex eine Analyse- und Überwachungsfunktion zu. Daher wurde für ihn auch der Begriff „supervisory attentional system“ (SAS) eingeführt. Es besteht ein dichtes Netzwerk zu vielen anderen Hirnteilen. Auf diese Weise können unterschiedlichste Informationen analysiert, bewertet, „verrechnet“ und die Ergebnisse wieder zurück gesendet werden - ähnlich dem zentralen Prozessors (CPU) eines Computers. Aufgrund der zahlreichen präfrontalen Verbindungen ("Projektionen") zu anderen Gehirnstrukturen können auch Läsionen in anderen Hirnabschnitten zu einem Dysexekutiven Syndrom führen, z.B. Thalamus, kortikale oder subkortikale limbische Strukturen, Basalganglien.
Man unterscheidet zwei Bereiche des präfrontalen Kortex (PFK).
dorsolateraler präfrontaler Kortex: hier befinden sich vorwiegend kognitive Funktionen, z.B. problemlösendes Denken oder Vorausplanen (Intelligenz).
orbitofrontaler Kortex: dieser Hirnteil wird mit der Regulation emotionaler Prozesse und anderen psychischen Funktionen bzw. Persönlichkeitseigenschaften in Verbindung gebracht. (Sitz des „ICHs“) Allgemein hat der PFK die Funktion, das Verhalten des Menschen flexibel und zweckmäßig an neue Anforderungen des Lebens anzupassen.
Sowohl der Begriff "Dysexekutives Syndrom" als auch die Bezeichnung "Frontalhirnsyndrom" sind in der Fachwelt umstritten. Eine Gleichsetzung sollte auf jeden Fall vermieden werden, da beide Begriffe unterschiedliche Intentionen haben. So zielt die Bezeichnung "Dysexekutives Syndrom" auf Störungen von diversen kognitiven Funktionen, während die Bezeichnung "Frontalhirnsyndrom" die Lokalisation einer Schädigung angibt. Bei Schäden im Frontalhirn müssen aber nicht in jedem Fall exekutive Funktionen betroffen sein, und zu Störungen exekutiver Funktionen kommt es nicht nur bei Schäden im Frontalhirn, da auch die ungestörte Funktionsfähigkeit anderer Bereiche des Gehirns (z.B. der Thalamus) für die exekutiven Funktionen erforderlich ist.
Kognitive Störungen nach Schädigung des dorsolateralen Kortex [Bearbeiten]Das Supervisory Attentional System (SAS) ist nicht mehr dazu in der Lage, Handlungen des Menschen flexibel auf neue Situationen einzustellen (kognitive Flexibilität). Das problemlösende Denken und eine vorausschauende Handlungsplanung sind z.T. massiv gestört. Irrelevante (Umwelt-)Reize können nicht mehr von relevanten unterschieden werden. Es findet keine ausreichende Analyse mehr statt. Bei Routinehandlungen dagegen zeigen sich i. d. R. keinerlei Probleme. "Frontalhirn"geschädigte sind hier zumeist unauffällig: z.B. Einkaufen von alltäglichen Dingen, Frühstück oder Abendessen richten, Wahrnehmen von Arztterminen usw.
Folgende kognitive Störungen können im Rahmen eines dysexekutiven Syndroms auftreten und mit unterschiedlichen Tests erfasst werden: unzureichende Problemanalyse
unzureichende Extraktion relevanter Merkmale unzureichende Produktion von Ideen Haften an (irrelevanten) Details
mangelnde Umstellungsfähigkeit und Hang zu Perseverationen
Regelverstöße Einsatz planungsirrelevanter Routinehandlungen
verminderte Plausibilitätskontrollen keine systematische Fehlersuche Alternativpläne werden kaum entwickelt
handlungsleitendes Konzept geht verloren Schwierigkeiten beim gleichzeitigen Beachten mehrerer Informationen (Arbeitsgedächtnis) Handlungskonsequenzen werden nicht vorhergesehen kein Lernen aus Fehlern vorschnelles Handeln
rasches Aufgeben bei Handlungsbarrieren Mögliche Verhaltensstörungen nach Schädigung des orbitofrontalen Kortex [Bearbeiten]Bei Schädigungen des orbitofrontalen Kortex oder damit assoziierter Hirnareale kann es zu unterschiedlichen Verhaltensauffälligkeiten kommen. Man spricht auch von neuropsychiatrischen Störungen. Die Fachliteratur unterscheidet zwischen inhibitorischen und disinhibitorischen Symptomen. Diese können wiederum auf verschiedenen Ebenen beschrieben werden. Welche Symptomkonstellation auftritt, hängt von Ausmaß und Art der frontalen Hirnschädigung ab.
Depressiv-inhibitorischer Symptom-Komplex motorisch
motorische Verlangsamung, Sprechverarmung, sensorisch
mangelnde Reagibilität auf Umgebungsreize, emotional-affektiv
depressive Grundstimmung, geringes Selbstwertgefühl
Selbstablehnung, Gefühllosigkeit, Behavioral Appetit- und Gewichtsverlust, Energie- und Interessenverlust, sozialer Rückzug, kognitiv Entscheidungsunfähigkeit "Pseudodemenz"
Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen
biozyklisch, Schlafstörungen , Müdigkeit Disinhibitorischer Symptom-Komplex motorisch Hyperaktivität motorische Unruhe gesteigerte Sprechaktivität (Logorrhöe) sensorisch Halluzinationen emotional-affektiv manische, euphorische Grundstimmung paranoide Wahnvorstellungen Selbstüberschätzung Größenwahn Aggressionsausbrüche pathologisches Lachen und Weinen Behavioral Hyperphagie orales Explorationsverhalten Hypersexualität ungerichtete Aktivitätssteigerung Distanzlosigkeit Nichtbeachtung sozialer Konventionen kognitiv verstärkte Ablenkbarkeit Ideenflucht Aufmerksamkeits-, Konzentrationsstörungen biozyklisch verminderte Schlafbedürfnis

Anne

2007-02-15 08:19:24 · answer #2 · answered by Anne 7 · 1 0

Hallo
frontallappensyndrom ist eine störung im gehirn.So weit ich weiss ist es nicht als belgleitsymtom einer anderen kranheit zu sehn.Hier kannst du etwas darüber lesen.
http://brain.exp.univie.ac.at/12_vorlesung_ss05/hauptseite.htm

2007-02-15 05:35:20 · answer #3 · answered by kerstin m 3 · 1 0

http://www.medicalforum.ch/pdf/pdf_d/2002/2002-32/2002-32-164.PDF
http://brain.exp.univie.ac.at/12_vorlesung_ss05/hauptseite.htm

2007-02-14 17:55:13 · answer #4 · answered by Anonymous · 0 0

Es ist Schizophrenie.

2007-02-14 15:32:56 · answer #5 · answered by delfinchen3003 1 · 0 1

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