Ich denke, eine solche schwerwiegende berufliche Entscheidung sollte nicht übers Knie gebrochen werden.
Du hast die Wahl. Entscheiden musst du dich letztendlich selbst, das kann dir keiner abnehmen.
Was dir zur Entscheidungsfindung helfen kann ist, wenn du dir eine Liste mit zwei Spalten schreibst:
Pro / Contra
also: fürs Bleiben / gegen das Bleiben
und spontan deine Gedanken dazu einträgst.
Parallel dazu können dir Entspannungsübungen helfen (z.B. autogenes Training, Muskelentspannung nach Jacobson - das kann man auch gut zwischendurch am Arbeitsplatz machen - und Atemübungen).
hilfreich kann auch sein, in die Offensive zu gehen, also die Kollegen anzusprechen z.B. in der Art wie: ich bin ja noch so neu hier und möchte mich einfach orientieren, gut einpassen, bitte helfen sie mir und sagen sie mir ganz offen, wo ich etwas besser oder anders machen könnte.
(MERKE: NICHT sagen "wo ich etwas falsch mache", da das negativ besetzt ist, sondern "wo ich etwas besser machen könnte" -> positiv denken und sprechen).
Es kann ja durchaus sein, dass du nur DENKST, dass die Kollegen (negativ) denken ... es also gar nicht stimmt. Wenn du nicht mit ihnen sprichst, wirst du nie die Wahrheit erfahren.
(Die Story mit dem Hammer kennst du wohl ... da will sich einer vom Nachbarn einen Hammer leihen und grübelt, ob der Nachbar ihm diesen wohl leiht. Er verstrickt sich immer mehr in die Gedanken, dass der Nachbar es wohl nicht tun würde, ihn ja noch nie leiden konnte etc. ... so geht er zum Nachbarn und klingelt (noch immer irgendwie mit dem Vorsatz sich den Hammer zu leihen) und schreit ihn an, als dieser die Tür öffnet: Ihren dämlichen Hammer können sie behalten ! ...)
Helfen kann dir auch, bevor du zur Arbeit gehst, etwas Aufbauendes zu lesen (Kurzandacht o. ä.), um mit positiven Gedanken auf die Arbeit zu gehen.
Vor allem auch der Gedanke:
Ich tue hier meine Arbeit.
Ich setze mich ein.
Ich mache meine Arbeit gut.
Mehr nicht. Das ist alles.
also Gedankenfokus weg von den Kollegen, was sie denken ...
Es geht um deine Arbeit und dass du sie gut machst.
Du hast diese Arbeit studiert / gelernt und du KANNST sie, bist sicherlich gut darin.
Also ...
2007-02-03 23:05:15
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answer #1
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answered by Dust in the Wind 3
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Hallo!
Ich würde einfach das offenen Gespräch suchen und mich beratschlagen- vielleicht erstmal mit anderen "Jung-Lehrern" die auch noch am Anfang stehen, bin mir sicher das alle unabhängig ob sie einen super Vorgänger hatten oder nicht-mehr oder weniger unter Druck stehen und den Erwartungen aller (Kollegen,Lehrer,Schüler) gerecht werden wollen. Grundsätzlich ist das aber in jedem Job so-das man ja sein Können beweisen möchte und Vertrauen schaffen will. (Man denke nur mal an junge Ärzte usw.) Wenn du siehst das es dir mit Sicherheit nicht alleine so geht-wirst du auch wieder selbstbewußter.
Bedenke das der Vorgänger mit Sicherheit auch Fehler & schlechte Seiten gehabt haben wird- denn Nobody is perfect-. Ist ja klar das man davon als Neuling erstmal nichts erfahren wird- im Prinzip wie oft
bei
einer Beziehungs-Trennung oder wenn jemand gestorben ist- das schöne und Gute steht erstmal im Vordergrund und nicht die Macken der Person.
Du wirst genau wie er- gute und weniger gute Eigenschaften haben-denn du bist ja nur Mensch! ;-)
Suche auch das Gespräch mit deinen Kollegen und spreche offen-aber bestimmt-über deine Unsicherheiten und das diese daher rühren das du das Gefühl hast unter Beobachtung zu stehen.
Eventuell lassen sich so auch Missverständnisse aus der Welt räumen- denn oft meint man auch nur das alle einen kritisch beäugen und setzt sich selbst unter Druck.
Wie verhalten sich denn deine Schüler? Frage Sie doch mal nach Ihren Wünschen-was einen guten Lehrer für Sie ausmacht, ob sie sich bei Dir wohlfühlen-ob sie sich etwas anders wünschen-mache eine Aufgabe daraus ;-) und hole dir Feedback.
Durch solche Gespräche zeigst du dein Engagement, Selbstbewußtsein und Stärke-das du nicht davon rennst sondern sich deiner Aufgabe stellst und ja auch kritikfähig und für Anregungen offen bist. Mache dir also deine Kollegen und Schüler zu Nutze und profitiere von Ihnen.
Drücke die Daumen!
Zauberblume
2007-02-03 23:22:35
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answer #2
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answered by zauberblume 2
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Hi draculady,
das Wichtigste ist, dass du mit den Kindern klar kommst und umgekehrt. Das soll nicht heißen, dass immer alle Kinder brav sind, höflich sind, grüßen und nie was vergessen (-wär zwar schön, ist aber nirgends so). Mit welchen Argusaugen du von den Kollegen beäugt wirst, soll dir weniger wichtig sein. Dass ein renommierter, älterer, allseits beliebter Lehrer wahrscheinlich um die 40 Jahre Zeit gehabt hat um so zu werden, wie er sein möchte, darf man nicht übersehen. Er war bestimmt nicht von seinem ersten Unterrichtstag an genau so beliebt wie an seinem letzten. Auch als Lehrer muss man in den Beruf hinein wachsen und man darf sich auch Fehler zugestehen, die letztendlich jeder macht. Ab und zu soll man halt aus dem einen oder anderen Fehler was draus lernen:-) . Zur Beruhigung: auch deine Kollegen haben Fehler gemacht, von denen du vllt. nichts weißt, aber auch sie kochen nur mit Wasser.
Ich weiß jetzt nicht, wie sehr emotional belastend du deine momentane Situation empfindest, mein "Fern-Diagnose"-Tip wäre, dich mal durchzubeißen, nicht gleich zu kündigen. Die Schulbehörden "merken" sich solche Dinge sehr gut. Es könnte schwierig werden, in einer anderen Schule zu unterrichten.
Vielleicht hast du die Möglichkeit Supervision in Anspruch zu nehmen?
2007-02-03 23:18:17
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answer #3
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answered by |eve| 7
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Du bist noch echt jung - und ich weiß, wie viele Eltern da auch eine Menge Vorurteile haben. Meine Mutter ist Grundschullehrerin - da habe ich im Laufe der Jahre eine Menge zu hören bekommen...
Ich weiß, dass hier bei uns in NRW sehr viele kleinere Schulen -auf Grund des Schülerrückgangs- geschlossen werden. Im Hinblick auf diese Tatsache lohnt es sich definitiv um seinen Posten zu kämpfen.
Besinne Dich auf Deine Qualitäten!
Besinne Dich darauf, was Du alles realisieren wolltet und auf den Grund, warum Du Lehrerin werden wolltest.
Engagier Dich um die, um die es eigentlich geht - um die Kinder! Wenn die Dich lieben, hast Du schon eine Menge gewonnen. Bring sie auf Deine Seite - dann hast Du deren Eltern ratz fatz genau so hinter Dir.
Fehler passieren - sieh sie ein. Gib Dich kommunikativ und kompromissbereit -aber gib Dich nicht auf! Mach die beiden schwierigen Charaktere zu Deinen Mentoren - bring auch sie auf Deine Seite und beiss Dich durch- es lohnt sich.
Startschwierigkeiten haben wir doch alle mal.
Und Du glaubst nicht, wie viel es bringt, wenn Du ausgerechnet die beiden "netten" Kollegen um Rat fragst..... Was Du draus machst, ist Deine Sache, aber gib ihnen das Gefühl, dass Dir ihre Meinung und Erfahrung wichtig ist. Lass sie Dich kennen lernen - vielleicht revidieren sie schneller ihr Urteil, als Du es für möglich hältst.
Versuch es erst noch - und parallel schau Dich dennoch schon mal ein wenig um, wenn es gar nicht anders geht.
2007-02-03 23:11:00
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answer #4
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answered by Anonymous
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Glaub an Dich, wenn Du Deinen Beruf gewählt hast um beliebt zu sein ist er wohl nichts für Dich. Wenn Du aber Freude daran hast Wissen zu vermitteln und junge Menschen ein Stück weit auf ihrem Weg zu begleiten wirst Du gerade in einer kleinen Schule glücklich werden!
2007-02-03 22:54:40
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answer #5
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answered by wurzelfreund 4
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Die Vermutung dass sie sich beobachtet fuehlen, trifft nur auf sie zu. Es wird so lange eine Vermutung bleiben, bis sie sich ein Herz fassen und die vermeintlichen Beobachter gezielt ansprechen. Lesen sie hierzu:
http://www.dr-mueck.de/HM_Denkhilfen/HM_Therapeutische_Geschichten/HM_Hammergeschichte_Watzlawick.htm
2007-02-04 02:37:03
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answer #6
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answered by Gunther P 2
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Das ist immer so wenn jemand neu ist wird derjenige immer Scharf beobachtet.
Also beiss die Zähne erst mal zusammen aber wenn es gar nicht mehr geht ist es besser zugehen.
Alle Rechtschreibfehler sind gewollt,he he
2007-02-03 23:19:37
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answer #7
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answered by Gernuv 5
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Deine Schüler werden Dir vermitteln was Du tun sollst.Bau Dich ein bisschen seelisch auf denn Dir mangelt es ja entschieden an Selbstvertrauen.Überleg mal, Deine Kollegen denken doch nur ,wie wird die hier im Dorf klarkommen.Haut sie wieder ab weil es zu eintönig ist,wie geht sie mit den Kindern um,mit den Eltern,nimmt sie am Dorfleben aktiv teil und,und und.Wenn die Kinder Dich mögen-bleib und alles wird gut
2007-02-03 23:16:25
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answer #8
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answered by kabelede 4
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Ok, gar nicht so einfach.
Ich bin eigentlich immer der Meinung wenn das was man macht einem keinen Spaß macht (oder einen nicht Ausfüllt, arbeit ist ja nicht nur Spaß) dann sollte man es lieber lassen. Das vorweg.
Andererseits denke ich du läufst vor der Verantwortung davon. Geh tief in dich und überlege warum du Lehrerin werden wolltest. War es nicht das Gefühl Kindern etwas beibringen zu wollen. Sie wachsen und Reifen zu sehen? Wenn du zur Arbeit gehst, ist es da nicht das Lachen der Kinder das dich wissen lässt das du das richtige tust?
Natürlich musst du deinen Kollegen erstmal beweisen wer du bist und das du das was du machst kannst. Aber das ist in jedem Beruf so. Lass dich da nicht zu sehr unter Druck setzen, oder sprich mit ihnen darüber wie du dich dabei fühlst.
So ich hoffe das konnte dir eine wenig helfen.
VIel Glück.
2007-02-03 23:00:10
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answer #9
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answered by angel_bibi22 6
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Nicht verunsichern lassen und Dir vor allem was zutrauen!
Selbstbewusstsein verschafft Dir auf Dauer Respekt.
Bring einfach frischen Wind rein, dadurch daß Du es anders machst als der alte, Du bist eben nicht der "Alte" ;-)
Viel Glück!
2007-02-03 22:59:41
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answer #10
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answered by engelsfluch 4
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