Das Herz besitzt ein autarkes Nervensystem, das also über elektrische Impulse fast unabhängig von anderen Ereignissen des Nervensystems gesteuert wird. Beim sog. Kammerflimmern, das sehr schnell zum "Sekundentod" führen kann, ist das Gleichgewicht der Reizleitung in irgendeiner Form gestört. Auch das bereits stehende Herz ist aber noch eine gewisse Zeit fähig, elektrische Reize von außen aufzunehmen. Der Defibrillator (das Brenneisen, das mit fast tödlichen Stromstärken und bei 380 V Spannung arbeitet) versetzt das gesamte Nervensystem des Herzens in einen "Urzustand", regt es gleichzeitig an und man hofft dann darauf, dass sich das System wieder selbst in ein stabiles Gleichgewicht bringt. Das Wiederherstellen des Gleichgewichts im Nervensystem des Herzens beruht wie viele andere Vorgänge im Körper auf selbsterhaltenden Rückkoppelungsmechanismen. daher ist die Hoffnung auf eine selbständige Einstellung des Gleichgewichts nicht unberechtigt.
Defibrillationen werden heute auch bei drohendem Kammerflimmern eingesetzt - und zwar duch kleine Stromimpulse, die von einem Implantat ausgehen. Das beginnende Kammerflimmern wird von einer sensiblen Microelektronik registriert und setzt den Spannungsimpuls frei.
2007-01-31 12:10:46
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answer #1
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answered by ChacMool 6
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Defibrilation
Heim Herzkammerflimmern liegt eine ungeordnete Herzaktion vor. d.h. die Koordination von der Erregung und den Ruhepausen der einzelnen Herzmuskelzellen ist aufgehoben. Der Stromstoß bewirkt eine gleichzeitige Erregung mit anschließender Ruhepause aller Herzmuskelzellen, so dass nach der Ruhepause der Sinusknoten die Erregungsbildung als Schrittmacher wieder übernehmen kann und alle Herzmuskelzellen wieder zu einer koordinierten Funktion zwingt.
Die Defibrilation ist die Beseitigung eines Herzkammerflimmerns durch einen elektrischen Stromstoß. Bei der Defibrilation wird über zwei Elektroden eine kurzer Gleichstromimpuls in Höhe von 50 bis 400 Joule auf den Körper geleitet.
2007-02-01 00:15:59
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answer #2
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answered by Grisu 3
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Also, meine Antwort ist bestimmt nicht medizinisch einwandfrei, aber ich würde es folgendermaßen erklären:
Das Herz wird durch elektrische Signale zum pumpen gebracht. Ja, eigentlich funktioniert unser ganzer Körper nur dank winziger elektrischer Signale. Angefangen vom Hören, Fühlen, Tasten, Denken .... alle inneren Organe bewegen und funktionieren nur durch elektronische Impulse.
Kommt es zu einem Herzstillstand werden mit einem Defibrillator künstlich Impulse erzeugt, um so das Herz wieder in den Rhythmus zu bringen.
Wie gesagt, meine letzte Anatomiestunde ist schon ein paar Jahre her, aber so in etwa kannst du dir das vorstellen ... :-)
2007-01-31 20:01:25
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answer #3
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answered by SiPingLu 2
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Die Defibrillation ist bei Kammerflimmern, Kammerflattern und pulsloser ventrikulärer Tachykardie das Mittel der Wahl, bei Asystolie jedoch nicht angezeigt. Bei Defibrillatoren mit monophasischem Impuls wird ein Schock von 360 Joule appliziert, bei solchen mit biphasischem Schockverlauf 100–150 Joule beim ersten, 150–360 bei allen weiteren Schocks. Durch diesen Stromstoà kann die ungeordnete elektrische Aktivität des Herzmuskels durchbrochen und ein Neustart mit regulärem Rhythmus ermöglicht werden. Direkt nach einer jeden Defibrillation wird zunächst mit Herzdruckmassage und Beatmung im Verhältnis 30:2 für zwei Minuten fortgefahren. Erst dann wird eine erneute Rhythmus- und Pulskontrolle durchgeführt.
2007-02-01 04:24:23
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answer #4
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answered by Anonymous
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Kammerflimmern ist eine lebensbedrohliche pulslose Herzrhythmusstörung, bei welcher Flimmerwellen mit einer Frequenz von etwa 300-800/Min. zu verzeichnen sind.
Sie kann z. B. als Komplikation eines Herzinfarktes auftreten (siehe auch plötzlicher Herztod).
In der Regel arbeitet die Gesamtheit der unzähligen Muskelzellen des Herzmuskels durch Steuerung über das Erregungsleitungssystem optimal zusammen. Dies führt dazu, dass sich das Herz koordiniert zusammenzieht und das in ihm befindliche Blut in die Hauptschlagader (Aorta) presst. Durch eine Störung im Erregungsleitungssystem des Herzens kommt es zu unkoordinierten Kontraktionen der einzelnen Herzmuskelzellen. Das Herz führt keine ordnungsgemäßen Schläge mehr durch, die Pumpleistung (Herzminutenvolumen) sinkt auf Null - der Patient erleidet einen Kreislaufstillstand.
Die Therapie des Kammerflimmerns ist die sofortige Defibrillation (elektrischer Schlag). Dabei werden mit anfänglichen 150-200 J (biphasisch) die Herzmuskelzellen depolarisiert, so dass der Myokard die Möglichkeit hat, wieder auf Signale des Erregungsleitungssystems zu reagieren. Ohne Therapie tritt innerhalb weniger Minuten der Tod ein. Jede Minute ohne Defibrillation verringert die Wahrscheinlichkeit eines Therapieerfolges (= Wiederbelebung) um 10 %. Folglich hat man nach 10-minütiger unterlassener Herz-Lungenwiederbelebung kaum noch Chancen, den Bewusstlosen zu retten.
Die Zeit bis zur Verfügbarkeit eines Defibrillators (Rettungsdienst, Public Access Defibrillation) muss durch Erste-Hilfe-Maßnahmen (Herzdruckmassage und Atemspende) überbrückt werden, um die Sauerstoffversorgung vor allem des Gehirns, der Nieren und des Herzmuskels aufrechtzuerhalten.
Durch die zunehmende Verbreitung von halbautomatischen Defibrillatoren, die an öffentlichen Plätzen bereit gehalten werden (Public-Access-Defibrillator) und für die Anwendung durch Laien konzipiert sind, kann die Zeitspanne bis zur Defibrillation häufig deutlich verringert werden.
Durch diese Geräte erhöht sich die Überlebenschance um ein Vielfaches. Bei einer frühen Erste-Hilfe-Maßnahme und Defibrillation durch den Rettungsdienst hat der Patient eine Überlebenschance von ca. 8 bis 10 %. Diese erhöht sich durch den frühen Einsatz eines Automatisierten Externen Defibrillators (AED, halbautomatisch) durch Laienhelfer auf bis zu 50 %.
2007-02-01 01:18:36
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answer #5
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answered by mono 2
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