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Was ist der Unterschied zwischen Brahman und Atman?

2007-01-29 01:31:49 · 3 antworten · gefragt von Anonymous in Gesellschaft & Kultur Religion & Spiritualität

3 antworten

Brahman bezeichnet die Weltseele, während Atman die individualisierte Seele meint.

2007-01-29 01:43:17 · answer #1 · answered by Webster 6 · 3 0

Nur zur Ergänzung zu Websters Antwort:

"Brahman (Sanskrit, n., ब्रह्मन, brahman, "die Weltseele") ist ein zentraler Begriff der hinduistischen Philosophie, vor allem im Vedanta und den Upanishaden. Das Brahman ist in seinem Wesen identisch mit Atman, dem inneren Kern des Menschen."

- ausnahmsweise mal aus der Wikipedia geklaut.

Die Sache mit der Identität ist schwer zu verstehen, und vielleicht am besten so zu erklären, dass das Brahman sich in uns allen manifestiert, und sich als Atman, als inneres Wesen des Menschen, offenbart.

Wer in seinem Atman dem Brahman besonders nahe kommt, wird als Mahatma ("Große Seele", महात्मा ) bezeichnet; bekanntestes Beispiel: Gandhi.

2007-01-29 01:50:29 · answer #2 · answered by Lucius T Fowler 7 · 3 0

Die folgende Liste beansprucht weder Vollständigkeit noch Allgemeingültigkeit. Sie soll nur einen Eindruck geben von der Komplexität des Phänomens Hindureligionen.

1. Vedische Religion und Religion der Brâhmana
2. Vishnuismus

1. Bhâgavata's

* Mârâtha Bhakta's(Gottesname: Vitthal/Vithobâ)
* Mâdhva's
* Vishnusvâmî's
* Nimbârka's
* Chaitanya's
* Vallabhâcârya's
* Râdhâ-Vallabhî's
* Hari-dâsî's
* Svâmî-Nârâyanî's

2. Pâñcarâtrin's

* Shrî Vaishnava
* Vada-galai (Nördliche Schule)
* Tengalai (Südliche Schule)
* Mahânubhava's(Manbhau)
* Râmânandî's
* Raidâsî's

3. Reformgruppen und Neubildungen

* Kabîrpanthî's
* (Sikh's)
* Dâdûpanthî's
* Satnâmî's
* Râdhâ Soâmi Satsang

4. und viele andere

3. Shivaismus

1. Pâshupata

* Nâtha's
* Gorakhnâthî's

2. Âgama Shaivas

* Sanskrit Shaiva Siddhânta
* Tamil Shaiva's
* Sittar's
* Kashmir Shaiva's
* Vîra Shaiva's (Lingâyats)

3. Khândobâ Kult in Maharashtra

4. Shaktismus (Devî-Kult)

1. Linkshändiger Shaktismus
2. Rechtshändiger Shaktismus
* Affinität zu Smârta's(eigentl. vedische Religion)
3. Bhakti Shaktismus

5. Gânapatya's (Verehrer des Ganesha)
6. Advaita-Vedânta
7. Neo-Hinduismus

1. Brahmo Samaj
2. Arya Samaj
3. Ramakrishna Mission
4. Theosophen

Theologisch gesehen gibt es also den Hinduismus vielleicht gar nicht, wohl aber gibt es ihn heute als als Selbst- und Fremdidentifikation: zunächst einmal sind in diesem soziologischen -- und auch im rechtlichen Sinne -- Hindus alle die, die einheimischen Nichtstammesreligionen anhängen, also auch Buddhisten, (Jaina's) und Sikh's. Im engeren Sinne sind Hindus diejenigen aus dieser Gruppe, die sich nicht selbst ausdrücklich als Nicht-Hindus ausgrenzen, das sind besonders Buddhisten und heutzutage auch Sikhs.

All diese Hindu-Religionen und -Denominationen unterscheiden sich u.a.:

* durch die Gottheit
o Vischnu -- Schiva -- Devî u.a.
o sowie darin, ob sie monotheistisch, dualistisch oder echt polytheistisch sind
o ob die Gottheit als persönlich und/oder unpersönlich gedacht wird
o wie das Verhältnis Gott -- empirische Wirklichkeit und Mensch gedacht wird, ob monistisch, dualistisch usw.
* sie unterscheiden sich durch den Erlösungsweg:
o Askese und Weltentsagung, und/oder Erfüllung der Pflichten im äglichen Leben, und/oder vertrauensvolle Hingabe an Gott (Bhakti)
o Erlösung aus eigener Kraft -- Erlösung rein aus Gnade.
* ein weiteres Unterscheidungsmerkmal der Hindureligionen und Denominationen ist der Kult:
o verschiedene Tempelrituale
o Initiationen
o Sakramente
o Hauskulte
o Art des Opfers: vegetarisch; tierisch; (früher) menschlich)
* wesentliche Unterschiede zwischen Hindureligionen und Denominationen gibt es bezüglich der Einstellung zu den Kasten, besonders zu den niedrigen Kasten der Unberührbaren:
o ob nämlich Unberührbare zum gemeinsamen Kult zugelassen werden
o ob für die Erlösung Kastenzugehörigkeit bedeutsam ist oder nicht
o wer die religiösen Funktionäre und Überlieferunbgsträger sind: ob Brahmanen und/oder Nichtbrahmanen, ob auch Unberührbare (Harijans).
* der Ursprung, die Gründung der einzelnen Hindudenominationen ist sehr unterschiedlich:
o teils sind es wandernde Sänger oder Heilige, auch aus niedrigsten Kasten; teils sind es, vorwiegend brahmanische, Theologen.
o ein Teil der Hindudenominationen sind echte Volksreligionen, andere sind Religionen, die sich vor allem durch fürstliches Patronat ausbreiteten.
* auch die Sprache der Heiligen Texte spielt eine große Rolle, besonders ob es Sanskrit ist oder Volkssprachen. Volkssprachliche Heilige Schriften wurden dann öfters übersetzt, auch ins Sanskrit; dies, um durch diese Sanskritisierung einen Prestigegewinn zu erzielen.

Ich hoffe, es ist mir schon gelungen, Sie gehörig zu verwirren, denn die Vielfalt der Hindureligionen und Denominationen ist wirklich verwirrend. Sind wir uns dieser verwirrenden Vielfalt nicht bewußt, dann ist unser Indienbild völlig unrealistisch.

Was bedeutet diese Vielfalt: in sehr vielen Fällen ist es eher eine echte Vielfalt des Angebotes, als eine trennende Vielheit von exklusiven, die anderen ausschließenden Religionen und Denominationen. Es gibt allerdings auch Denominationen mit einem Entweder-Oder Standpunkt. Häufiger ist allerdings vermutlich der Sowohl-als-auch Standpunkt.

Es ist durchaus nicht unüblich, daß Anhänger verschiedenster Hindureligionen und Denominationen in derselben Familie zusammenleben. Dies wird z.B. ideologisch möglich gemacht durch die Unterscheidung îshvara (der eine Gott) und ishtadevatâ (die Gottheit, d.h. Erscheinungsform Gottes, die dem eigenen Geschmack am besten zusagt). D.h. z.B. der eine Gott ist Vishnu, je nach persönlichem Geschmack und Situation verehre ich ihn als Krishna oder Râma usw. Oder auch der eine Gott ist der namenlose Unfaßbare, der als Vishnu, Shiva, Göttin usw. verehrt wird.

Wir finden die Einstellung, daß alle Hindureligionen gleich sind, da sie in Wirklichkeit denselben Gott verehren, daß die verschiedenen Religionen -- auch die Nicht-Hindureligionen -- nur verschiedene Wege zum selben Ziel sind. Besonders schön drückt dies der indische Heilige Ramakrishna (1836-1886) aus, der nicht nur verschiedene Hinureligionen, sondern auch Islam und Christentum ausprobiert hatte:

"Ich habe alle Religionsbräuche geübt: den Hinduismus, den Islam, das Christentum, und ich bin auch die Wege der verschiedenen Sekten des Hinduismus gegangen, und ich habe gefunden, daß es derselbe Gott ist, zu dem sie alle streben, wenn auch auf verschiedenen Wegen ... Ihr müßt diese verschiedenen Wege gehen und einmal jede Glaubensform wirklich durchproben. Ich sehe überall Menschen, die sich im Namen der Religion streiten: Hindus, Muslime, Brahmos, Vischnuiten usw. Sie bedenken aber nicht, daß Der, der Krischna genannt wird, ebenso auch Schiwa heißt, und ebensogut kann er Urkraft, Jesus oder Allah genannt werden und ebensogut der eine Rama mit seinen tausend Namen. Ein Teich mit vielen Badetreppen. Auf einer schöpfen die Hindus das Wasser in Krügen und nennen es Dschal; auf einer anderen schöpfen die Muslime das Wasser in ledernen Schläuchen und nennen es Pani; auf einer dritten die Christen und nennen es Water. Können wir uns denn vorstellen, daß dieses Wasser nicht Dschal ist, sondern Pani oder Water? Das wäre doch lächerlich! Der Urgrund ist Einer unter verschiedenen Namen, und ein jeder sucht nach demselben Urgrund; nur Klima, Naturanlage und Benennung schaffen die Unterschiede."

Ramakrishna brachte dafür gerne ein schönes Gleichnis:

"Gott ist auf dem Dach. Nun muß man hinaufklettern. Die einen nehmen eine Leiter, die anderen ein Seil oder eine Steintreppe oder eine Bambusstange, andere steigen hinauf nach ihrer Art. Die Hauptsache ist nur eines: daß man auf das Dach hinaufkommt, ob ihr diesen oder jenen Weg nehmt, ist ziemlich gleichgültig. Was man natürlich nicht tun kann, ist, mehrere Arten zugleich verwenden; wenn schon, dann eine nach der anderen. Wenn ihr Gott gefunden habt, dann seid ihr auf dem Dach, und nun versteht ihr, daß man verschiedene Wege nehmen kann, um ihn zu erreichen. Nur dürft ihr keinesfalls meinen, daß die anderen Wege nicht zu Gott führen. Es sind verschiedene Wege auf dasselbe Dach! Ein jeder gehe seinen eigenen Pfad! Wer aber redlich und heißen Herzens Gott sucht - Friede sei mit ihm! Gewiß wird er Ihn finden. Ihr mögt sagen, in einer anderen Religion gebe es doch viele Irrtümer und Aberglauben. Darauf antworte ich: Es mag so sein. Jede Religion hat ihre Irrtümer, jeder denkt, daß nur seine Uhr richtig geht. Es genügt aber, eine heiße Liebe zu Gott zu haben. Es genügt, Ihn zu lieben und sich zu ihm hingezogen zu fühlen. Wißt ihr denn nicht, daß Gott unser innerer Führer ist?"

Diese Anschauung von der Einheit aller Religionen ist zwar verbreitet, öfter aber findet man eine evolutionistische Anschauung, in der alle Religionen -- nicht nur die Hindureligionen -- in ein Entwicklungsschema gebracht werden, und die eigene Auffassung an der Spitze steht. Die anderen Auffassungen sind aber dennoch berechtigt und können recht tolerant behandelt werden, da das Fassungsvermögen der Menschen verschieden ist: man denkt ja in vielen Wiedergeburten, deshalb ist das gegenwärtige Leben nicht von ausschlaggebender Wichtigkeit: wenn also auch nur Anhänger der eigenen Denomination zur Erlösung gelangen können, so bedeutet das für die anderen dennoch nicht ewige Finsternis: sie haben ja noch andere Wiedergeburten vor sich, irgendwann evtl. auch als Mensch, und dann haben sie wieder die Möglichkeit zur Erlösung.

Gegen diese "snobistische" Auffassung einer Entwicklungspyramide hin zur wahren Religion stehen allerdings Auffassungen und Hindureligionen, die die höchste Religion als auch dem Einfachsten und Niedrigsten zugänglich darstellen.

Bisher bin ich in dieser Einleitung zu unserem Thema vorwiegend auf die Vielheit und dissoziierende Kraft der Hindureligionen eingegangen. In den Hindureligionen steckt allerdings auch eine starke integrative Kraft: immer wieder wurden viele lokalen Eigentümlichkeiten in die überlokalen und überregionalen religiösen Traditionen absorbiert. Die wichtigsten Mechanismen dabei sind Inklusion, die übernahme von ursprünglich fremden Elementen, und die Identifikation von z.B. regionalen oder lokalen Gottheiten mit einer Gestalt der großen Hindureligionen, wie z.B. Vishnu. Die Hindureligionen trugen und tragen auch zur Integration von Nicht-Hindu-Gruppen in die gesamtindische Gesellschaft bei. Dies geschieht durch Hinduisierung und insbesondere Sanskritisierung: die Nicht-Hindus übernehmen z.B. Vegetarismus, soziale Vorschriften, Götter, Riten und Mythen, wie sie in der Sanskrit Literatur definiert sind und vonBrahmanen vertreten werden. Eine solche Sanskritisierung kann zu einer Hebung des sozialen Ansehens der betr. Gruppe führen. So gesehen sind die Sanskrit Hindureligionen die integrierende grosse Tradition, die selber ständig verändert wird durch regionale und lokale "kleine" Traditionen.

Bisher habe ich in dieser Einleitung allerhand über Hindureligionen gesagt, ohne sie inhaltlich näher zu bestimmen. Ich werde jetzt versuchen, einige Gemeinsamkeiten der meisten Hindureligionen aufzuzählen, dann werde ich einige Phänomenevon Hindureligionen etwas ausführlicher behandeln.

Gemeinsam ist den meisten Hindureligionen:

1. die Verehrung der Veden, der altindischen heiligen Texte aus ca. dem 15. bis 9. Jhdt. v. Chr. Diese Verehrung ist meist sehr abstrakt und hat wenig inhaltliche Auswirkungen für die meisten Hindureligionen.
2. die zweite Gemeinsamkeit ist der Glaube an Gott in irgendeiner persönlichen oder unpersönlichen Form
3. die dritte Gemeinsamkeit ist die Überzeugung, daß jeder an seinen Platz in der Gesellschaft geboren wird, und daher seine spezifischen Pflichten hat, mit einem anderen Wort das Ständesystem und Kastensystem (varnâshrama-dharma)
4. die vierte Gemeinsamkeit ist das starke Gewicht, das dem Ritual gegeben wird. Ritual muß dabei keineswegs nur -- oder vorrangig -- öffentliches Tempelritual mit Tempelpriestern sein. Das private, häusliche Ritual, bei dem ein Familienmitglied oder ein Ritualspezialist der Zelebrant ist, kann wichtiger sein.
5. die fünfte Gemeinsamkeit ist die Wichtigkeit, die dem Vertrauen zu einem Guru, einem "Seelenführer" beigemessen wird
6. die sechste (und für uns jetzt letzte) Gemeinsamkeit ist der Glaube an Wiedergeburt und damit gleichzeitig an die Verwandtschaft und Verbundenheit aller Lebewesen, insbesondere von Mensch und Tier.

Wie gesagt, zu jeder dieser Gemeinsamkeiten gibt es viele Ausnahmen.

Damit möchte ich die -- etwas ausgeuferte -- Einleitung zu unserem Thema beenden. Ich bitte Sie aber, das Geasagte als Hintergrund zu allem Folgenden zu behalten, damit Sie nicht durch die zeitmässig nötigen schweren Vereinfachungen allzu sehr in die Irre geleitet werden.

2007-01-31 08:19:05 · answer #3 · answered by Onkel Bräsíg 7 · 0 1

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