Ich habe dir mal ein paar schöne Geschichten aus dem Internet herausgesucht. Zu deiner eigentlichen Frage Nein Hexen (Kräuterfrauen) waren keine Angehärigen des Bösen. Sie waren die ersten Mediziner denn Ärzte gab es damals nicht. Leider wurden sie oft als Hexe verfolgt wenn die Behandlung keinen Erfolg hatte. Es ist abe doch so das selbst heute nicht alle Behandlungen Erfolgreich sind, deshalb wird der Arzt aber nicht gleich verbrannt. Die Kirche hat einiges dazu beigetragen das die armen frauen derart verfolgt wurden. Auch unter ihnen gab es Kräuterkundige. Sie wollten das Einnehmen was die Leute sonst den Kräuterfrauen gaben. Das Wissen über diese Kräuter hatten sie jedoch nicht selbst erworben sondern von den Kräuterfrauen. Wenn bei íhren Behandlungen etwas nicht klappte dann war es Gottgewollt. Bei den Kräuterfrauen war es Hexen,- Satanswerk.
Hat die Lirche doch super hinbekommen die Frauen auszurotten die den Menschen geholfen haben. Seit dieser Zeit hatten die Männer das Monopol auf die Medizinische versorgung und das lief erst einmal richtig schief. Denn die Männer vertanden von Geburtshilfe rein gar nichts und es starben viele Frauen und Säuglinge. Sorry ich bin abgeschweift aber das musste mal heraus. Viel spaß bei den kleinen Geschichten.
KRÄUTERFRAUEN & HEXEN
Das Hühnerbrot
Bei einer Bäurin im Bayerischen Wald war der Hühnerstall verhext. Die Hühner legten entweder gar keine oder nur leere Eier. In ihrer Not wandte sich die Bäuerin an eine Zigeunerin.
Die Ziegeuerin gab ihr ein Stück Weißbrot und riet ihr, es an die Hühner zu verfüttern. Sobald sie nach Hause kam, streute die Bäurin ihren Hühnern Bröcklein von diesem Brot unters Futter und legte das übrig gebliebene Stück in die Tischschublade.
Der Bauer wusste von der Sache nichts. Als er am Abend hungrig von der Arbeit heimkam, riss er hastig die Tischschublade auf, packte gierig das "Hühnerbrot" und verschlang es. Die Wirkung blieb auf keiner Seite aus.
Nicht nur die Hühner gackerten wieder lustig darauf los und legten schöne, gesunde Eier, auch der Bauer musste sich dazu bequemen und er legte gleich 30 Eier.
Ob er dabei ebenfalls gackerte, wissen wir allerdings nicht.
KRÄUTERFRAUEN & HEXEN
Ingeborg von Mjärhult
Südlich der Straße 120 zwischen Älmhult und Härradsbäck, geradewegs östlich von Grettaån, liegt Mjärhult. Hier gab es in früherer Zeit zwei Höfe und in einem davon lebte Ingeborg Danielsdotter, genannt Ingeborg in Mjärhult.
Viele Menschen kamen zu ihr, um Heilung von verschiedenen Leiden zu bekommen. Es hieß, dass Ingeborg sowohl Wassersucht als auch Fallsucht (=Epilepsie) heilen konnte. Für Ingeborg war der Mittsommerabend ein besonderer Tag. Es war die Zeit, in der sie Gräser, Kräuter und Wurzeln sammelte, die sie verwendete, um Pflaster und Medikamente herzustellen. Hopfen, Veilchen und Schwertlilien waren einige der Heilpflanzen, die sie verwendete, ebenso und vor allem Königsfarn, der auch heute noch in der Gegend wächst
"Die kluge Frau Ingeborg in Mjärhult wird von vielen Menschen aus allen Landesteilen wie ein Orakel aufgesucht und ihr Name ist bedeutsamer als so mancher bekannte Arzt, der Medizin studiert und praktiziert." So schreibt Carl von Linne auf einer seiner Reisen 1741.
Ingeborg verheiratete sich mit Måns Gudmunsson und sie bekam vier Kinder. Bereits als junge Frau wurde Ingeborg vom Volk "alte weise Frau" genannt.
Man erzählt sich, dass sie ein/e Kranke/r nicht einmal sehen musste um zu wissen, welche Krankheit sie/ihn quälte. Es reichte lediglich ein Strumpfband oder ein anderes Kleidungsstück, damit sie wusste, welches Heilmittel die/der Kranke brauchte.
Meistens sah die Behandlung so aus, dass sie drei Tage lang morgens in Wald und Wiese umherstreifte, ohne ein Wort zu sprechen und ohne etwas zu essen oder an drei Donnerstagabenden, meistens ging sie Richtung Norden entlang.
Die Kunde um ihre Heilkunst verbreitete sich und beunruhigte sowohl die Kirche als auch die weltliche Macht. Ingeborg stand unter Aufsicht und mehrere Mal musste sie zum Gemeindepfarrer nach Virestad zum Verhör. Sogar der Bischof von Växjö kam nach Virestad und hörte an, was Ingeborg über ihre Heilkunst zu berichten hatte.
Aber sie antwortete immer nur, dass sie lediglich die Methoden anwendete, die ihre Mutter sie gelehrt habe. Die Gemeinde wurde in einer Predigt vor ihr gewarnt und man verbot den Gemeindemitgliedern, ihre Hilfe zu suchen und in Anspruch zu nehmen. 1734 kam ein Gesetz, dass Strafen für Zauberei und Aberglaube vorsah. Ingeborg wurde vor Gericht gestellt und der Zauberei an Mensch und Tier angeklagt.
Eine der ZeugInnen, die Magd Elin, erzählte, dass es ihrer Herrin/Bäurin vom Abrahamsberg nicht gelungen war, aus Milch Butter zu machen und dass deswegen Ingeborg um Hilfe gerufen wurde, der das natürlich gelang. Mehrere Personen bezeugten dies, doch niemand konnte behaupten, dass Ingeborg etwas Böses/Verbrecherisches getan hätte. Außerdem wussten die meisten, dass es mit Hilfe von ein wenig Labkraut jede/r schaffte, Milch besser gerinnen zu lassen, so dass daraus Butter wurde.
Ingeborg lebte jedenfalls ein langes Leben und half allen, die zu ihr kamen.
KRÄUTERFRAUEN & HEXEN
Die Hexen im Frauenauer Wald
Im Frauenauer Walde drinnen steht an einem Kreuzwege ein riesenhafter Baum, an den viele Totenbretter sich lehnen. Bei diesem Baume traf einmal ein Bauer, der um Mitternacht von Frauenau nach Rinchnach heimging, ein altes, gebrechliches Weiblein mit einer Kirbe auf dem Rücken. Das Weiblein nannte den Bauern beim Namen und sagte: "Gehng ma mitanand; ham ma eh oan Wö(g)!"
Der Bauer dachte: "Du bist a Hex!"und ging schweigend neben seiner Begleiterin, die ihm völlig unbekannt war, her.
Sie waren noch gar nicht weit gekommen, als sie auf einmal wie vom Himmel geschneit ein hellerleuchtetes Gasthaus vor sich sahen, in dem Rundgesang und fröhliche Musik ertönte. Zaudernd blieb der Bauer stehen und überlegte ob er vor-oder rückwärts gehen solle - er hatte ja das Haus noch nie gesehen und war doch schon hundertmal den Weg gegangen - da stand schon die junge Wirtin mit einem schäumenden Bierkruge vor ihm.
Anfangs weigerte er sich zu trinken; endlich als die beiden Weiber, seine Begleiterin und die Wirtin, nicht aufhörten, ihn zu nötigen, tat er einen herzhaften Schluck. Kaum war der Trunk geschehen, fiel es ihm wie Schuppen von seinen Augen und die Weiber, die ihm vorher gänzlich unbekannt schienen, erkannte er jetzt als Mitbewohnerinnen seines Heimatdorfes; aber mit dem Erkennen stürzte er zugleich bewusstlos zu Boden.
Des anderen Morgens kam er schauerlich zugerichtet, zerkratzt und zerschlagen, nach Hause, so dass sowohl der Arzt als auch der Pfarrer geholt werden mussten. Erst nach vielen Wochen konnte er das erste Mal wieder aufstehen.
So oft er später von seinem Abenteuer erzählte, die Namen der beiden Hexen wagte er nie zu nennen. Sie hatten ihm nämlich gedroht, ihn umzubringen, falls er sie verrate.
KRÄUTERFRAUEN & HEXEN
Bierschank-Hexerei
Eine Bürgersfrau in Bautzen wusste eine ganz besondere Methode, um eine gute Bierschank zuwege zu bringen:
Als sie am 6. Dezember 1677 ihr Bier angestochen hatte, schickte sie ihre Magd auf den Fleischermarkt zu Peter Stephan, der ebenfals Bier ausschenkte. Dort sollte diese mit einem Flederwisch das Kegelloch aussäubern, diesen sodann vor der Hasutüre herumdrehen und den Kehricht in der Schürze in ihr Haus bringen.
Weiters hatte die Bürgersfrau auch ein genähtes Glücks-Säckchen unter ihrem Schänkfass liegen.
Das brachte ihr gut Glück im Bierschank!
KRÄUTERFRAUEN & HEXEN
Die Kräuterfrau von Wels
Die schöne Barbara hatte kein leichtes Leben. Zu jener Zeit, da die Angst vor Pest und dem Teufel die Menschen täglich bedrängte, war es gefährlich, allzuviel von Kräutern und heilsamen Kräften zu wissen. Allzuleicht konnte man für eine Hexe gehalten werden. Dazu kam, daß die Barbara kein gewöhnliches Kräuterweib war.
Auch wenn damals eine Frau über dreißig für alt angesehen wurde, konnte doch jeder sehen, daß die Barbara mit ihrem leuchtend roten Haar und den grünen Augen immer noch außergewöhnlich schön war. Nach dem Tod ihres Mannes, der sehr reich gewesen war, hätte so mancher sie liebend gern als seine Frau heimgeführt, und viele andere hätten sich glücklich gepriesen, nach dem alten, griesgrämigen Sonderling einen handfesten, jüngeren Mann zu bekommen. Von Barbara aber konnten sie alle nur hören: "Danke für die Ehre! Aber ich kann sie nicht annehmen."
Sie wohnte mit ihrer Dienerin in einem großen, einsam gelegenen Haus am Rande der Stadt Wels, das mit kostbaren Möbeln und mit Teppichen aus dem fernen Morgenland ausgestattet war. Aber wenn man ihr vorhielt, daß es für zwei Frauen so allein und ohne nachbarlichen Schutz gefährlich sein könnte, lachte sie nur.
"Ich weiß mir schon zu helfen", sagte sie. Und da die Leute nicht verstanden, wie ein Mensch so anders leben konnte als sie, wurde Barbara allmählich unheimlich. Aber sie brauchten sie. Wenn keiner mehr einen Rat wußte, dann hieß es: "Gehen wir halt zur Barbara." Und sie kurierte Menschen und Vieh von schwersten Krankheiten und verlangte nicht einmal eine Bezahlung dafür. Aber soviel Gutes sie auch den Menschen tat, geredet wurde dennoch dauernd über sie. Und nicht immer das Beste.
"Natürlich ist sie mit dem Teufel im Bunde"; hieß es da, aber auch: "Ihr Mann hat sie der Goldmacherkunst unterwiesen, daher kommt ihr Reichtum." - "Und in welch teure Stoffe sie sich kleidet", hieß es, und dazu noch: "Wer weiß, ob die noch von Menschenhand gemacht worden sind!" Die Barbara kümmerte sich nicht um das Gerede. Sie war freundlich zu jedem, der ihren Rat sucht, und half, ob es
nun Tag oder Nacht war.
Darum war sie auch nicht weiter überrascht, eines Nachts wild schlagende Hufe
eines Pferdes zu hören. Als sie die Haustür öffnete, sah sie einen prachtvollen Schimmel davor stehen, nach dessen Reiter blickte sie sich jedoch vergeblich um. Da kam das Pferd auch schon näher und bedeutete ihr unmissverständlich, daß es starke Schmerzen hätte. Barbaras geübtes Auge erkannte sogleich, daß das herrliche Tier vergiftet worden war. Empört und voll Mitleid nahm sie es am Zügel und führte es in ihren Stall. Es wurde ein harter Kampf um das Leben des Pferdes, Kessel um Kessel setzte die Dienerin auf das Herdfeuer, und Barbara steckte ein Büschel Kräuter nach dem anderen in das siedende Wasser. Unermüdlich flößte sie dem Schimmel ihre heilsamen Medizinen ein, und nach einer Woche war dieser soweit gesund, daß er wieder fort wollte und ihr dies auch zu erkennen gab. Frau Barbara öffnete das Tor und sah dem schönen Tier nach, wie es davonstob.
Kurze Zeit später kam eine böse Krankheit ins Land, ein Fieber, dem viele Menschen zum Opfer fielen. Erst kamen die Leute zur Barbara um Hilfe, als sie aber sehen mußten, daß auch sie trotz größter Mühe nichts gegen die Seuche ausrichten konnte, kam ein böses Gerücht auf: "Die Barbara ist schuld daran." Und bald waren sie alle, auch die, die von ihr gesund geworden waren einig: "Sie hat die Seuche ins Land gebracht." Worin die Schuld bestand, darin waren sie sich allerdings nicht einig. Sie sei von Grund auf böse, meinten einige, und habe ihnen das Unheil an den Hals gehext. Andere wieder waren überzeugt, daß die Krankheit nur die Strafe des Himmels dafür sei, daß sie dieses Zauberweib so lange in ihrer Mitte geduldet hatten. In einem Punkt waren sie wieder einig: "Sie muss es büßen"
Lange berieten sie hin und her, ob die Hexe nun ersäuft oder verbrannt oder mit Steinen erschlagen werden sollte. Zugleich aber hatten sie Angst vor ihr. Würden ihr nicht böse Geister zu Hilfe eilen, die noch mächtiger waren als sie? Würde nicht jeder, der die Hand gegen sie erhob, ein fürchterliches Ende finden?
Währen sie so hin und her berieten und zu keinem Entschluß kommen konnten, erkrankte auch die Dienerin und starb. In letzter Stunde richtete sie sich noch einmal auf und flüsterte mit brechender Stimme: "Barbara, du bist immer gut zu mir gewesen und keine andere hätte so viel Geduld gehabt. Und das wird
dir vergolten werden, glaub mir! Während meiner schweren Krankheit hat der Himmel mir einen Blick in die Zukunft gegönnt. Ich habe dich in großer Gefahr gesehen, aber ich weiß auch, daß du gerettet werden wirst. Hab also Vertrauen und Bau auf die Gnade des Himmels, wie ich es jetzt tue. Noch vor kurzem habe
ich um dich gezittert, denn ich weiß, wie böse die Menschen sind und wie sehr sie dir misstrauen. Jetzt aber bin ich ruhig, ganz ruhig......" Sie starb mit einem Lächeln auf den Lippen.
Als die Leute sahen, daß Barbara der Seuche, die ihre Dienerin hinweg gerafft hatte, wieder entgangen war, rotteten sie sich zusammen und zogen zu dem Haus draußen vor der Stadt. Sie hatten Reisig und Werg und noch allerlei Brennbares mitgebracht und setzten das Haus an allen vier Ecken in Brand. Als die Barbara die Türen durch das Feuer versperrt sah, lief sie zu einem Fenster und schrie gellend um Hilfe.
Bald aber mußte sie erkennen, daß die Leute selber die Brandstifter waren und verlegte sich aufs Bitten. "Habt doch Mitleid mit mir!" bettelte sie. "Ich habe doch auch Mitleid mit euch gehabt:"
Die Brandstifter aber lachten nur über die Hilflosigkeit der mächtigen Hexe, und die Gaffer, die vom Feuer angelockt worden waren, standen stumm da, teils betreten, teils schadenfroh.
"So helft mir doch!" flehte Barbara sie weiter an. "Dir hab´ ich dein Kind gerettet!" schrie sie einem zu, den sie erkannte. "Und dir die Frau. Was habe ich euch denn getan, daß ich verbrennen muß?"
Jetzt bekamen doch einige Gewissensbisse, aber angesichts der drohenden Männer, die das Feuer gelegt hatten, fehlte ihnen der Mut ihr zu helfen. Auch hatten die Flammen die Gestalt der schreienden Frau schon erreicht und leckten nach ihren Kleidern und ihrem Haar. Die Frau war wohl nicht mehr zu retten.
Da hörten sie donnernde Hufe und ein helles Pferdegewieher. Noch war es fern, dennoch übertönte es schon jetzt das Geknatter der Flammen. Und es kam rasch näher, und erstaunt und mit Schrecken sahen die Leute, wie, von einem herrlichen Schimmel angeführt, ein seltsamer, unheimlicher Zug herankam: Pferde,
Kühe, Ziegen, Schafe und Hunde, umkreist von Vögeln aller Art, drängten sich zwischen ihnen hindurch, ohne sie jedoch zu berühren, und strebten auf das Haus zu. Wie gelähmt standen die Leute und sahen mit schreckgeweiteten Augen, wie der Schimmel in das brennende Haus sprengt und Barbara auf seinen Rücken
aus den Flammen trug. Und die anderen Tiere drängten schützend um sie.
Wenig später hätte man glauben können, alles sei ein Traum gewesen, aber es war Wirklichkeit, und die schöne Barbara war verschwunden. Es ist noch viel über ihr Schicksal gemunkelt worden. Einige wollten in Erfahrung gebracht haben, daß der Schimmel die schöne Barbara zu einem schönen Schloss gebracht habe.
Andere wieder behaupteten, das geheimnisvolle Tier habe sie zu einer Felsspalte am Traunstein gebracht und sei mit ihr im Berg verschwunden. Die schönste Geschichte aber wird in Grünau im Almtal erzählt.
"Als noch wenige Menschen in unserer Gegend lebten, ist eines Tages eine fremde Frau erschienen. Sie war schön und gut und lebte als Einsiedlerin in den Wäldern. Selbst die Tiere des Waldes sind zu ihr gekommen, wenn sie krank oder verletzt waren."
Die Brandstifter sind alle der Reihe nach an dem Fieber erkrankt und jämmerlich zugrunde gegangen.
KRÄUTERFRAUEN & HEXEN
Die Durlhexe bei Gmund
Halbwegs zwischen Lenggries und Fall liegt Hohenwiesen. Im Bachmairhof lebte die reiche, aber etwas sonderliche Bauerntochter, die Durl.
Böse und neidische Menschen sagten ihr nach, sie sei eine Hexe. Sie war gefürchtet wegen ihrer Zauberei.
Ein Lenggrieser Weber war einmal im Bachmairanwesen auf der Stör und hat es selber gesehen, wie sie mit ihrer Zaubersalbe die Ofengabel einschmierte und mit dem Ruf "Hui aus und ninderscht ani!" zum Kamin hinausgefahren ist. Er erzählte, wie er nachher die Salbe an seinem Webstuhl ausprobieren wollte. Der hat gleich angefangen, sich zu rühren und war darauf in der ganzen Stuben herumgerutscht. Schnell hat der zu Tode erschrockene Mann wieder aufgehört damit, hat die Salbe abgekratzt und wieder in den Hafen zurückgetan.
Der Krautenkaspar von Arzbach, ein frecher Bursch, wollte es einmal genauer wissen, wie es ist, wenn man mit so einer Hexe mitfährt. Sie ließ ihn rücklings auf einem Nudelwalker mitaufsitzen, und fast wäre der Krautenkaspar erstickt, so schnell ist's dahingegangen, dass ihm schier die Luft wegblieb. Er hat sich kein zweites Mal getraut!
Einmal saß die Durlhex bei Gmund auf einem großen Tannenbaum ganz oben auf dem Gipfel. Grad wollte sie über das Tegernseer Land einen gewaltigen Hagel niedergehen lassen, als um zwölf Uhr die geweihten Glocken anfingen zu läuten.
Kirchenglockengeläute konnte sie überhaupt nicht ausstehen. Später sagte sie: "Hätt die große Glock'n von Gmund, die Schell'n vom Kotbauern auf der Eck und's Goaßglöckei in Ried nit g'scheppert, i hätt heut alles in Grund und Boden neig'haut!"
Wo sie ihr Teufelsmal auf dem Körper habe, fragte sie der Amtmann von Hohenburg, als er sie mit seinen Schergenknechten endlich in Hohenwiesen verhaftete. "Unter der Zunge," neckte sie ihn und bleckte ihm den Bletschl hin.
Als sie starb, stiegen aus ihrer Asche weiße Vögelein zum Himmel auf.
Auch hat sich in der Nacht nach ihrem Tode ein auffallender Stern am Himmel gezeigt.
KRÄUTERFRAUEN & HEXEN
Hostienzauber
Es waren einmal zwei Nachbarsfrauen, die hatten ungefähr die gleiche Wirtschaft. Die eine musste sehr viel arbeiten und rackerte von früh bis spät, aber trotzdem wollte es nicht so recht vorangehen: Die Ernte reichte gerade aus, dass sie nicht verhungern musste, die Kühe gaben nur wenig Milch und die Hennen kaum Eier.
Die andere Nachbarsfrau aber strengte sich nicht sonderlich an, arbeitete wenig, saß oft auf der Bank vor dem Hof und machte ein Nickerchen in der Sonne. Trotzdem wuchs und gedieh bei ihr alles aufs prächtigste: der Acker lieferte reichlich Korn, die Kühe strotzten vor Gesundheit und gaben viel Milch und die Hühner wetteiferten untereinander, welche am meisten Eier legen konnte.
Da ging eines Tages die schwer arbeitende Frau zu ihrer Nachbarin, um sie nach dem Rezept ihres Erfolges zu fragen. Die antwortete ihr bereitwillig: "Du musst folgendes machen: Wenn du wieder mal zur Kirche gehst, schluckst du die Hostie nicht, sondern steckst sie ein und nimmst sie mit. Leg sie mitten auf einen Kreuzweg und spring dreimal drauf. "
Die Nachbarin befolgte den Rat, holte sich eine Hostie, legte sie auf eine Wegkreuzung und sprang dreimal drauf.
Von da an brauchte sie nicht mehr so schwer zu rackern, auch ging ihr die Arbeit viel leichter von der Hand. In Haus & Hof lief alles wie von alleine: im nächsten Jahr hatte sie reichliche Ernte, auch ihre Kühe waren gesund und gaben viel Milch und die Hennen legten ein Ei nach dem anderen.
So hatte der Hostienzauber der Nachbarin zu Wohlstand und Glück verholfen!
KRÄUTERFRAUEN & HEXEN
Hexen versammeln sich in Gestalt von Katzen
Es heißt, dass sich vor langer Zeit in Verona einige Frauen immer wieder in einem alten Schloss versammelten und sich in Gestalt vieler Katzen verwandelten.
Einmal entschlossen sich vier oder fünf Männer, über Nacht dort im Schloss zu verharren und der Verwandlung zuzusehen. Aber ihre Neugier und ihr Vorwitz bekam ihnen nicht gut, denn sie wurden dermaßen von einem Haufen Katzen überfallen, dass einer der Männer umgebracht wurde, die anderen aber grässlich zugerichtet wurden.
Weil aber derartiges schlichtweg unmöglich schien, ging niemand der Sache weiter nach.
KRÄUTERFRAUEN & HEXEN
Der Hexensabbat
Auf den Gandellen liegt ein großer Stein, der im Munde der TalbewohnerInnen Hexenstein heißt. Er hat den Namen daher, weil seit undenklichen Zeiten auf ihm die Vorsteherin der Hexenzunft wohnt. Will sie ihren Sitz verlassen, so schmiert sie ihre Sohlen mit der Hexensalbe, was sie auch tut, wenn sie ihre Schwestern an Donnerstagen abend zusammenruft.
Denn wenn sie mit dieser Salbe bestrichen ist, leuchtet sie fernhin wie ein brennender Pechkranz, und auf dieses Zeichen kommen von allen Höhen und Bergen blaue Flämmlein herbei. Das sind ihre Schwestern und Gesellinnen, die von allen Seiten ihrer Meisterin zueilen. Ist es Mitternacht, so gibt die Alte das Hexenzeichen, und flugs ist das ganze Hexenvolk auf den Gandellen versammelt. Da winkt sie und nun beginnt der Hexentanz, wozu Katzen aufgeigen. Pfeilschnell schießen die Hexen hin und her.
Einmal sah eine Magd dieses Treiben und es gefiel ihr derart, daß sie lange am Fenster stand und zuschaute. Da kam plötzlich ein bildschönes Fräulein herangeflogen und lud die Dirne zum Tanz ein. Dieser gefiel der Antrag so gut, daß sie gleich ihr schönstes Gewand anzog und auf Wunsch der Fremden sich die Zöpfe löste.
Dann nahm das Fräulein aus einem Büchslein, das sie an der Brust trug, eine Salbe und reichte sie der Dirne mit dem bedeuten, sich also gleich die Füße zu schmieren.
Kaum hatte sie dieses getan, fühlte sie sich federleicht, und lustig trug sie es durch den Kamin hinauf und durch die kühle Nachtluft zum tollen Feste!
KRÄUTERFRAUEN & HEXEN
Das wunderbare Bierfass
Es lebte einst eine Wirtin, die mit ihrer Wirtschaft reichlich Geld verdiente, ohne dass sie besonders viel Mühe und Arbeit damit hatte. Zu dem schönen Verdienst gelangte sie auf ganz eigenartige Weise, denn sie besaß nämlich ein ganz besonderes Bierfass.
Das Bierfass hatte sie in Hüpstedt gekauft und es enthielt ein Bier, das ganz vortrefflich schmeckte - weit und breit fand sich kein besseres. Das Bier besaß eine gute Blume und versetzte die ZecherInnen bereits nach wenigen Gläsern in fröhliche Stimmung. So kamen die Menschen gern zu der Wirtin und lobten ihr köstliches Bier.
Das besondere an dem Bierfass war aber, dass es niemals leer wurde. So oft und soviel die Wirtin auch zapfte - immer floss das Bier so reichlich, als wäre das Fass gerade frisch angezapft worden.
Eines Tages packte die Wirtin die Neugier und sie sah sich das Fass genauer an. Schließlich öffnete sie es. Zu ihrem großen Erstaunen sah sie, dass in dem Fass eine Kröte saß, die ohne Pause Bier speite. Da begriff die Wirtin, warum das Bier aus diesem Fass nie zu Ende ging und freute sich sehr.
Zu ihrem Glück unternahm sie nichts weiter, sondern verschloss das Bierfass schnell wieder. Und so floss das Bier munter weiter und die Wirtin konnte ihr ganze Lebzeit gut davon leben.
2007-02-01 04:19:43
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answer #10
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