warum wird ein Privatpatient besser behandelt als.......?

Question

ein kassenpatient? sind nicht alle kranken menschen hilfebedürftig und müßte nicht jeder arzt zuerst den kranken sehen?

Answer 1

Weil der Arzt an den Kassenpatienten nichts verdient und die Praxis schließen könnte. Aber wer hilft dann den ganzen Kranken?

Beispiel: Mein Chef (Frauenarzt)

Er darf im Quartal 73000 Punkte abrechnen. Pro Punkt gibt es ca 4 Cent. Das macht einen Verdienst von ca 10000 € im Monat.
Davon müssen Praxismiete, Nebenkosten, Kredit für Praxisinventar, Versicherungen, Angestellte, usw. bezahlt werden. Im Endeffekt hat mein Chef nichts mehr von dem Geld für sich.
Der reine Verdienst meines Chefs kommt nun mal durch Privatpatienten und IGeL-Leistungen. Bei uns macht das etwa 2000 € im Monat.
Ist das ein angemessenes Gehalt für eine 60 Stunden-Woche?

Ach so, noch eine Anmerkung: Alle Punkte über 730000 werden einfach gestrichen und somit nicht bezahlt (von den Kassen). Sind etwa 2 Wochen Arbeit im Quartal.
Wer würde soviel Überstunden machen ohne Bezahlung?


Vielleicht sehen jetzt einige Leute die Sache mal so wie sie ist. Privatpatienten sind notwendig für das Überleben der Praxis und des Arztes. Deswegen tun Ärzte auch alles dafür, jeden einzelnen von Ihnen zu behalten.

Answer 2

Klar müßte der Arzt alle Kranken gleich sehen.In der Realität ist es jedoch so, daß die Privatpatienten das Geld bezahlen, das dem Arzt ein Weiterarbeiten ermöglicht. Müßte der Arzt mit dem auskommen, was die Kassen bezahlen, müßte er die Praxis im August zumachen und bis Januar zulassen. Oder jeder Kassenpatient dürfte nur 1x im Monat kommen und nur für 30 Euro Medikamente brauchen. Viele kommen aber zweimal die Woche und brauchen Medikamente für 300 Euro im Monat.....

Answer 3

Klar sollte der Arzt in erster Linie den Kranken sehen. Es sind alles Menschen die Hilfe benötigen. Das Problem ist nur, dass der Arzt für Kassenpatienten irgendwann kein Geld mehr sieht. Er bekommt bis zu einem maximalen Betrag ausbezahlt und dannach macht er unendgeltlich überstunden. Ein befreundeter Arzt könnte sich theoretisch 3-4 Monate im Jahr frei nehmen, weil er in dieser Zeit kein Geld mehr verdient. Nur würden ihm wohl dann die Patienten weglaufen. Da läuft einfach mit unserem Gesundheitssystem etwas vollkommen schief. Oder würde irgendjemand sonst soviele unbezahlte Überstunden machen?

Answer 4

Das ist eine sehr gute Frage, die ich mir auch oft gestellt habe! Vielleicht sollten wir die Ärzte und Kassen mal fragen? ;-)

Answer 5

Da hast Du schon recht, aber die Ärzte verdienen an Privatpatienten viel mehr, deshalb werden sie besser behandelt!!!

LG

Answer 6

der ist privat krank...

Answer 7

Ich kann dir nicht zustimmen. War zweimal wegen schwieriger
Augen-Op in zwei verschiedenen Kliniken.
Obwohl ich Kassenpatient war, erhielt ich ein Einzelzimmer und
gute Betreuung durch Oberärztinnen.
In der zweiten Klink, operierte mich ein Professor, der eigentlich
nicht mehr operieren wollte, da die Klink die Abteilung aufgelöst
hat. Er tat es trotzdem und kam unangemeldet mit einer Ärztin im
Schlepptau selbst Sonnabends und Sonntags in mein Krankenzimmer und untersuchte mich mit Hilfe eines mitgebrachten Spezialgerätes ! Dem Münchner Professor bin
ich heute noch sehr dankbar wegen des OP-Erfolges.

Answer 8

Ich bin Privatpatientin, mit allem drum und dran, aber mein Sohn (automatisch Privatpatient) wurde vor 5-6 Jahren nicht besser als die Kassenpatienten behandelt.
Außerdem jetzt werden die Summen für Kassen- und Privatpatienten fast gleich. Das ist z.Z. Gerücht, aber oft werden die Gerüchte Wahrheit.

Answer 9

Seit Jahren arbeite ich als Fach-Krankenschwester.Das stimmt
gar nicht.Ein privat Patient bekommt eine Einzelzimmer, das ist das einzige Vorteil.Jeder Patien bekommt die selbe Pflege,unterschide gibt es nicht.

Answer 10

Weil der Arzt letzten Endes (mit Ausnahmen) auch ein "Gewerbetreibender" ist und er bei Privatpatienten mehr verdient - und deshalb immer dran denken: Der Arzt sucht immer die Krankheit und nie die Gesundheit.