- Der Generalsekretär des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, hat eine gemischte Jahresbilanz gezogen. Die Muslime seien 2006 - im Jahr der Islamkonferenz und des Integrationsgipfels - stärker sichtbar geworden. «Das ist auch ein Fortschritt», sagte Mazyek dem Berliner «Tagesspiegel».
Er bezweifle aber, dass die Qualität der öffentlichen Debatte besser geworden sei. Muslime würden im Zusammenhang mit den Konflikten in Nahost nach wie vor mit Gewalt assoziiert. Die «niederschmetternden Folgen» könne man in aktuellen Umfragen nachlesen - selbst in den Eliten gebe es weniger Hemmschwellen, Vorurteile zu produzieren. Die Zukunft der Muslime in Deutschland sehe er derzeit eher skeptisch.
Mazyek kritisierte auch die eigenen Reihen: Dem verbreiteten Bild des rückwärts gewandten gläubigen Muslims setze man nicht genug entgegen. Etablierte Muslime hätten Angst vor einer öffentlichen Rolle. «Wer bestens integriert ist, will oft eher nicht als Moslem sichtbar werden, weil er sich in dieser islamophoben Zeit davor fürchtet.» Die Kopftuch-Frage habe gezeigt, dass nicht nur Nichtmuslime Klischees produzierten. Es gebe auch «auf unserer Seite einige, die aus dem Kopftuch mehr machen wollen, als der Islam vorschreibt». Man könne «auch fragen, ob wir wirklich für das Kopftuch vor die Gerichte ziehen mussten». Andererseits sei dies für muslimische Frauen die letzte Möglichkeit gewesen, einem Berufsverbot zu entgehen
2006-12-24
04:05:31
·
8 antworten
·
gefragt von
Anonymous
in
Politik & Verwaltung
➔ Bürgerbeteiligung
Ist ein friedliches Zusamenleben überhaupt möglich, solange irgendwelche Streithammel die Kapitulation der jeweiligen Gegenseite verlangen?
2006-12-24
06:32:22 ·
update #1