Es blaut die Nacht. Die Sternlein blinken.
Schneeflöcklein leise niedersinken.
Auf Edeltännleins grünem Wipfel
häuft sich ein kleiner weißer Zipfel.
Und dort, vom Fenster her durchbricht
den dunklen Tann' ein warmes Licht.
Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer
die Försterin im Herrenzimmer.
In dieser wunderschönen Nacht
hat sie den Förster umgebracht.
Er war ihr bei der Heimespflege
seit langer Zeit schon sehr im Wege.
So kam sie mit sich überein:
Am Nicklausabend muß es sein.
Und als das Rehlein ging zur Ruh',
das Häslein tat die Augen zu,
Erlegte sie - direkt von vor'n
- den Gatten über Kimm' und Korn.
Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase
zwei-, drei-, viermal die Schnuppernase.
Und ruhet weiter süß im Dunkeln,
Derweil die Sternlein traulich funkeln.
Und in der guten Stube drinnen,
da läuft des Försters Blut von hinnen.
Nun muß die Försterin sich eilen,
den Gatten sauber zu zerteilen.
Schnell hat sie bis auf die Knochen
nach Waidmanns Sitte aufgebrochen.
Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied
- was der Gemahl bisher vermied -
Behält ein Teil Filet zurück,
als festtägliches Bratenstück.
Und packt zum Schluß - es geht auf vier -
die Reste in Geschenkpapier.
Da dröhnt's von fern wie Silberschellen.
Im Dorfe hört man Hunde bellen.
Wer ist's, der in so tiefer Nacht
im Schnee noch seine Runde macht?
Knecht Ruprecht kommt mit goldenem Schlitten
auf einem Hirsch herangeritten!
»Heh, gute Frau, habt ihr noch Sachen,
die armen Menschen Freude machen?«
Des Försters Haus ist tief verschneit,
doch seine Frau steht schon bereit:
»Die sechs Pakete, heil'ger Mann,
's ist alles, was ich geben kann!«
Die Silberschellen klingen leise.
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.
Im Försterhaus die Kerze brennt.
Ein Sternlein blinkt: Es ist Advent.
Loriot
2006-12-12 05:30:28
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answer #1
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answered by FOX 4
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Mach es wie die Sonnenuhr - zähl die schönen Stunden nur!
2006-12-12 13:34:10
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answer #2
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answered by Anonymous
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D'Hand gebm!
Wannst mit án andern z’strittn bist
und dau't de G'schicht scho' längá,
sollst wenigstns ámoi als Christ
áf Weihnachtn drandengá.
Sollst eahm án Schriatt entgegngeh’
und eahm die’ Hand hinhaltn,
wirst sehgn, er nimmt s’ und dankt dá schö’
und es is ois bán altn.
Es wird so vü ván Friedn g’redt,
vá seIm wird der nia kemmá
en Friedn predign hilft net,
má muaÃ'n seIm ernst nehmá.
Es nutzt nix, wann má neddá schreit
ván Ausland und ván SchiaÃn -
án iadá muaà friedensbereit
mit’n Nächstn Friedn schliaÃn.
2006-12-12 13:30:47
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answer #3
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answered by Hans Wal 6
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Die Weihnachtsgans
Tiefgefroren in der Truhe
liegt die Gans aus Dänemark.
Vorläufig läÃt man in Ruhe
sie in ihrem weiÃen Sarg.
Ohne Kopf, Hals und Gekröse
liegt sie neben dem Spinat.
Ob sie wohl ein wenig böse
ist, daà man sie schlachten tat?
Oder ist es nur zu kalt ihr,
man sieht’s an der Gänsehaut.
Na, sie wird bestimmt nicht alt hier
morgen wird sie aufgetaut.
Hm, welch Duft zieht aus dem Herde,
durch die ganze Wohnung dann.
Mach, daà gut der Braten werde –
Morgen kommt der Weihnachtsmann.
Heinz Erhardt
Eine besinnliche Adventszeit und ein gesegnetes Weihnachtsfest wünscht:E.Ni.
2006-12-13 05:05:19
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answer #4
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answered by E.Ni. 3
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Novembert
November, Held der Monatsrecken
Schützend dick sind Deine Decken
Wärmst mit dichten Baumlaubmatten
Sowohl den Wurm in Herbstrabatten
Als auch die kalten Gehwegplatten
Die unser Trottoir belegen
Für jeden fröstelnd' Zeh ein Segen
Sofern die Nachbarn nicht gleich fegen
November, deckst uns zu mit Güssen
Legst die nassen Nebelkissen
Dämpfend auf das Ach und Krach
Hälst Laut und Lärm gekonnt in Schach
Spitzer Ton wird mählich flach
Ruhe senkt sich auf das Dach
Unter dem die klammen Socken
Dampfend überm Ofen trocknen.
Warme Stube macht uns Nicken
Da meldet sich Dein kleiner Schalk
Willst uns wohl ein Stürmchen schicken
November, großer Blasebalg!
Nur zu! Tob' Dich nur tüchtig aus!
Wir gehen heute nicht mehr raus
Schließen jede Fensterlade
Wickeln Plaid um Fuß und Wade
Und schlürfen heiße Schokolade.
Wir lieben Dich für Deine Launen
Für stilles Schweigen, lautes Raunen
November, bleib' so, wie Du bist
Und sei zum Dank dafür geküßt.
Fritz Eckenga
2006-12-12 15:59:57
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answer #5
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answered by hekate4049 6
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Auch das ist Kunst, ist Gottes Gabe,
aus ein paar sonnenhellen Tagen,
sich so viel Licht ums Herz zu tragen,
dass, wenn der Sommer längst verweht,
das Leuchten immer noch besteht.
2006-12-12 15:30:46
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answer #6
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answered by Amalia 3
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Herbstsonne
Herbstsonne, die mir küßt die gelbe Hand,bist du ein Gruß aus jenem Sehnsuchtsland,in das die Armen und von Glück Verbanntenzu allen Zeiten ihre Herzen sandten?Herbstsonne, bleich und kränklich wie so wie ich,in deiner stillen Armut lieb' ich dich!Könnt' ich wie du mit meinen siechen Händenein wenig Glück noch einem Menschen spenden!
Alfons Petzold
Winter
Verschneit liegt rings die ganze Welt,
Ich hab nichts, was mich freuet,
Verlassen steht ein Baum im Feld,
Hat längst sein Laub verstreuet.
Der Wind nur geht bei stiller Nacht
und rüttelt an dem Baume.
Da rührt er seine Wipfel sacht
Und redet wie im Traume.
Er träumt von künftger Frühlingszeit,
Von Grün und Quellenrauschen.
Wo er im neuen Blütenkleid
Zu Gottes Lob wird rauschen.
Joseph Freiherr von Eichendorff (1788-1857)
2006-12-12 13:31:30
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answer #7
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answered by fairyofnorth 5
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Wie Heiden einen Spass machen
aber vorsichtig die werfen zurueck.
Refrain.
wenn Schauspieler lache und singe und tanze
die Heiden leben im Bett am Ofen als Wanze
sie haben Angst, dass sie zertreten werden
und gehen dann los und meckern beim Herrn.
Narrhallamarsch.
Fastnachtspredigt
Ich kumm das von dem goldenen Rhein
keine Angst, die springen nicht an Fastnacht rein
die lachen nur und sache dumme Sache
die solle die Leut lache mache.
Nur wenn mer geht jetzt uff die Gass
schnell ist mer nass
oder es kommt h
näher drohendes Rufen
schnell gibt es Feuer unter die Kufen
wenn der Schreit tönt von den lustigen Leit
dem muss mehr helfen bis er schreit
die Klatsche hoch und und weg die Moral
Freude hat gleich der ganze Saal
da druebe ist ein Fastnachtsmuff
den Knueppel raus und nix wie druff.
Wenn wir schon so viel Sorgen haben
soll niemand sich dran laben
jetzt muss gelacht werden und es muss krachen
bei 7 Tage Regenwetter ist nix zu lachen.
Drum wollen mer mal gucken heit
warum gibt es denn Suende und Streit
wer macht uns immer wieder mies
und sagt wir haben nicht genug Kies
die Frau ist haesslich und die Nachbarin schee
das eigene Essene ist kuemmerlich, nur die Annern, die leben in der Hoeh.
Warum sind nur die Heiden neidisch
wer die kennt, der sag die leid ich
die leiden und jammern und koennen net anders
wo Annnern den Kaviar reintun, da wird es denen anders
die weinen weil sie so anders sind
wie ein kleines aufstapfendes Kind
wenn Du ihnen sagst, dass sie auch lustig sind
dann lassen Dich sich fuehren wie ein hilfloses Kind
sie wollen dann getragen werden
weil sie alles falsch machen und gut werden wollen wie Du
deswegen das Gänschen vom Neger hat kein Ruhe.
und versinken in Problemen sein Ruh.
So singt der Neger von Gänsen und Schmerz
und allen Heiden wirds warm ums Herz.
Weil sie oft so traurig sind
weil sie nicht mehr wie als Kind
im Zug oder in der Strassenbahn
auf Schoss springen koennen bei irgendwann
suchen wo ist die Milche im Warmen
und ein reicher mit Mensch mit Erbarmen
sieht die Augen traurig und rein
so muss wohl die Hoelle sein.
Warum ist das Leben nicht lustig und Spass
weil die Traurigen werden dann noch mehr nass
auf Ruecksicht auf die armen Leit
die leiden und jammern und haben kein heit
sie leben im Alptraum jeder nacht
als haetten sie gerade ihren Humor umgebracht.
Und schon koennen wir feste streiten
wollte uns Jesus da oder dorhin leiten?
Hat er er gelacht beim Sauerteig
weil seine Schueler ohne Heiterkeit
als er sagte zu ihnen als Hilfe fuers Leben
bei den Sadduzaern tut nicht im Sauerteig leben,
sie dachten sie essen dann besser Reis
und dann wie jeder weiss
der Jesus tut sie danach belehren
ich wollte Euch zum Denken bekehren
denn nicht der Teig der Sadduz ist sauer
schon erschrickt der denkende Bauer
die Worte von denen sind voller Stoehnen und Sehnen
und deswegen sollten sie nicht von denen neue haessliche Woerter lehnen
denn der Sauerteig sitzt manchen Menschen im Kopf
oft verborgen mit einem langen Zopf
von Gruenden warum alles so schwierig ist
das alles vergisst der rechte Christ
er sieht das Licht und folgt ins Dunkel,
der Heide steht im Licht und macht ein Gemunkel:
Ich bleib am Ofen und ich kann das nicht
bringe mir nach Hause ein helles Licht
ich bin so traurig und so miiid
abern im Herzen habe ich ein frohes Lied
immer wenn ich traurig bin
sing ich ein Lied und bin in der Pfuetze drin.
Nun kommt die Pschyschologie
die tut allen Heiden weh
die wollen alles gern vertusche
und spielen gern die jammernde Lusche
die Frauen sagen zum Mann Du bist ein Tier
besser aber als Hase als grosser Stier
wenn der beim Fernseher in Morfeus Armen
die Frau mit Gewehr aus dem Hasen den Tiger schiesst ohne Erbarmen
die Maenner dagegen sind auch nicht besser
die liefern jede Frau bei der Hochzeit ans Messer
tut sie alles was er sagt und tut pariiern
ist sie dumm und langweilig und tut ihn zu wenig aktiv massieren
sagt sie aber was sie denkt
schreit er zurueck, ich bin der der lenkt.
Die Kinder haben keine Chonce
sind sie nett und lieb oder garstig und wild
und was die Lehrer sagen passt auch nicht ins Bild
und wenn sie alt sind werden erst die Kindervideos zu Bronze.
Damals warst Du richtig schoen wild
wenn aber jetzt, das passt nicht ins Bild
draussen vor der Tuer da tobt das Leben
alle koennen das im Fernsehen erleben
wenn Schauspieler lache und singe und tanze
die Heiden leben im Bett am Ofen als Wanze
sie haben Angst, dass sie zertreten werden
und gehen dann los und meckern beim Herrn.
Fortsetzung auf Nachfrage.
2006-12-15 12:44:45
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answer #8
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answered by whyskyhigh 7
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In einer Wehe von Schnee
sah ich ein äsendes Reh
und gleich nebenan,
stand ein wohl waidwerkender Mann
der hatte nichts an
(außer ein paar Schuhe)
Ganz plötzlich kam ein Reh dazu
und biss in des Waidwerkers Trachtenschuh
der rannte davon in panischem Schrecken
da ließ sich das Redel Ruhe die Wehe wohl schmecken
(Wolfgang Müller aus dem Buch "Die Elfe im Schlafsack")
2006-12-12 14:13:15
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answer #9
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answered by Wolle 1
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ojeh...da fällt mir kein gedicht ein, welches vermag deine stimmung aufzuhellen....
nur eine info:
halt durch...in 2 wochen werden die tage wieder länger
(mich macht diese gewissheit z.zt. gelassen, da ich weiss, dass nach weihnachten die tage wieder spürbar länger hell sein werden)
2006-12-12 13:33:38
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answer #10
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answered by Anonymous
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