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Als versicherungsfremde Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung sind alle die Leistungen anzusehen, die nicht in direkter Beziehung zur Beitragszahlung stehen.
Versicherungsfremd ist die Berücksichtigung von Zeiten, für die keine Beiträge gezahlt worden sind, ebenso wie die Gewährung höherer Leistungen, als es aufgrund der gezahlten Beiträge gerechtfertigt wäre.
Nach dieser Definition zählen hierzu insbesondere
Kriegsfolgelasten/Kindererziehungszeiten/Bestandsschutz für Renten in den neuen Bundesländern/Renten für Aussiedler/Ausgleich von NS und SED-Unrecht.,
Niemand wird die Notwendigkeit vorstehender Leistungen bezweifeln wollen. Man darf aber sehr wohl die Frage stellen, wieso unsere Politiker all diese vernünftigen und notwendigen Leistungen nur einem Teil unserer Bevölkerung - nämlich den Beitragszahlern in der Sozialversicherung - aufgebürdet haben.
Warum werden an diesen Kosten nicht auch beispielsweise Beamte, Bundestagsabgeordnert, Rechtsanwälte etc. beteiligt?

2006-11-21 22:35:04 · 1 antworten · gefragt von sozialgewissen 5 in Politik & Verwaltung Recht & Ethik

Warum werden an diesen Kosten nicht auch beispielsweise Beamte, Bundestagsabgeordnete, Rechtsanwälte, Ärzte, Spitzensportler, Unternehmer oder die anderen Grosskopfeten beteiligt?
Die Vertreter der Allgemeinheit beschließen die Leistungen, aber nur ein Teil der Bevölkerung muss sie bezahlen.
Kann das richtig sein ??Es darf hier nicht unerwähnt bleiben:

Der Bund zahlt für versicherungsfremde Leistungen beachtliche Zuschüsse an die Rentenversicherung.
Die versicherungsfremden oder sachfremden Leistungen sind dadurch aber bei weitem nicht gedeckt.

Wie hoch die Differenz (Minussaldo) ist - wird der Öffentlichkeit nicht mitgeteilt?

Die Kosten für Versicherzungsfremde Leistungen sollen im >Jahr 2004 ca. 84 Milliarden Euro pro Jahr betragen haben.

2006-11-21 22:41:00 · update #1

1 antworten

Stimmt, die Frage ist erlaubt. Die Antwort lautet, dass unser Rentensystem ein politisches Rentensystem ist und keine Versicherung. Das, was du später bekommst, hat nur zu einem kleinen Teil etwas mit dem zu tun, was zu vorher eingezahlt hast. Was du bekommst, hängt im wesentlichen davon ab, was in der Politik gestern, heute und morgen beschlossen wird. Es ist also nur schwer vorhersehbar. Insbesondere wird es aber von der zukünftigen Kassenlage abhängen.
Bereits heute wird die Rente nicht nur durch Beiträge, sondern auch zu einem großen Teil durch einen Bundeszuschuss finanziert, d.h. aus Steuermitteln. Das heißt, theoretisch sind die Beamten etc. bereits dabei, weil sie ja auch Steuern zahlen. Dieser Bundeszuschuss ist gewaltig, ohne ihn bräuchte der Staat überhaupt keine Schulden zu machen. Er soll die genannten versicherungsfremden Leistungen jedenfalls abdecken.
Ist das Ganze nun gerecht? Tja, so etwas wie Gerechtigkeit gibt es nicht; irgendjemand wird sich immer ungerecht behandelt fühlen. Man könnte sich auch andere Rentensysteme vorstellen und über deren Gerechtigkeit streiten. Warum zum Beispiel ist der Staat für den Wohlstand seiner Bürger zuständig? Dass der Staat die Existenz seiner Bürger sichern soll, ist ja eine Sache, aber warum fühlt sich der Staat auch dafür zuständig, dass jemand, der als Arbeitnehmer mehr verdient als ein anderer, auch als Rentner mehr bekommt als der andere? Sollte das nicht Sache des Einzelnen sein, ob er auch für seinen Wohlstand im Alter sorgt? Was ist nun "gerecht"?

HTH/NBK

2006-11-21 23:05:50 · answer #1 · answered by NaturalBornKieler 7 · 1 0

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