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Es ist keine Neuigkeit, dass die Nachfrage nach Organen zur Transplantation wesentlich höher ist als das Angebot an Spenderorganen.

Einige Ökonomen schlagen zur Verbesserung der Situation die Gründung eines legalen Systems für Organhandel vor.
Dieser Vorschlag stößt teils auf Zustimmung, teils auf heftigste Kritik.
Was ist Eure Position?
Wie weit darf der Mensch über seinen Körper selbstbestimmen und Teile davon gegen Geld verkaufen?

2006-10-31 02:48:27 · 11 antworten · gefragt von Amatou 2 in Politik & Verwaltung Recht & Ethik

11 antworten

Ich bin strikt dagegen. Und zwar deshalb, weil man in vielen Ländern nicht kontrollieren kann, ob die Menschen dies wirklich freiwillig machen und das Geld bekommen. Außerdem haben die dann keine Chance, eine Niere zu bekommen, wenn sie später mal selber eine brauchen. Da ist das Konzept in Österreich besser. Dort ist jeder, der gestorben ist, ein Organspender, es sei denn, dass er ausdrücklich die Organspende verweigert. Das sollte auch in Deutschland eingeführt werden.

2006-11-01 01:11:31 · answer #1 · answered by gummibaer37 2 · 0 1

Ich finde die Leaglisierung des Organhandels bedenklich und auch nicht durchführbar.

Man müßte Kontrollsysteme einführen, damit sichergestellt ist, daß der Organgeber dies auch aus wirklich freien Stücken tut. Aber ich gehe mal davon aus, daß diese Kontrollsysteme nur bedingt funktionieren könnten und schnell hintergangen würden (nehmen wir das Thema Gammelfleisch)

Darüberhinaus würde es zu einer Ausnutzung sozial schlechter gestellter Menschen führen. Ich sehe jetzt Vertreter von Haus zu Haus laufen, die Organe einkaufen wollen. Im Extremfall, wie sicher schon zu oft passiert, würden Nichtorganspender getötet, um ihre Innereien profitabel zu vermarkten. Der Mißbrauch wäre zu hoch.

Weiterhin stellt sich das Problem mit den anfallenden Kosten, wenn der Organgeber auf Grund der Organspende Folgeschäden erleidet. Trägt das der Vermittler oder der Käufer.... wahrscheinlich nicht, sondern das Gesundheitssystem bzw. könnte es dazu kommen, daß Organgeber jeglichen Anspruch auf Leistungen privater und gesetzlicher Krankenkassen verlieren, wenn ihnen nachgewiesen werden kann, daß ihr schlechter Gesundheitsstand von der Organhergabe ruht.

Weiterhin wäre die Vermarktung nicht regelbar. Ich kann mir vorstellen, daß entsprechende Organvermittlungs-Agenturen auf Grund der möglichen Gewinne die Organe höchstbietend versteigern, womit eine gerechte Vergabe - entsprechend der jetzt existierenden Warteliste - nicht mehr gegeben wäre. Weiterhin wären zum Beispiel Unfallopfer, deren Organe gespendet werden können ein Streitfall, da die Hinterbliebenen ein Geschäft wittern - wirtschaftliche Leicheschändung -.

Es gibt also viele moralische und gesellschaftliche Hürden, die ein solches Vorhaben hoffentlich nicht ermöglichen werden.

2006-10-31 03:16:21 · answer #2 · answered by Anonymous · 3 1

sehr bedenklich, da nur Leute mit viel Geld sich Organe leisten könnten und Leute, die vll. in einer finanziellen Notlage wären, würden ihre Organe zum Verkauf anbieten ohne absehbare Folgen für ihre Gesundheit

2006-10-31 02:53:08 · answer #3 · answered by Anonymous · 2 1

Hier waren schon viele wertvolle Überlegungen, denen ich mich anschließe.
Zudem meine ich, dass bei legalem Handel schnell der Marktwert eines Organs sinken würde. Was ein lebender "Spender" (ist er dann ja nicht mehr) an Risiko auf sich nähme, kann man aber mit keinem Geld der Welt bezahlen.
Ich habe seit meinem Führerschein einen Organspenderausweis und handschriftlich ergänzt, was nicht entnommen werden soll.
Die heutigen Ausweise haben auch eine Satz zum Ankreuzen, dass man jeglicher Entnahme widerspricht.
Ich wäre dafür, dass jeder mit der Volljährigkeit einen solchen Ausweis bekommt und sich dann entscheiden muss.
Schließlich mutet man ja auch jedem volljährigen Mann zu, sich zu entscheiden, ob er mal töten möchte oder nicht (Wehrpflicht).

2006-11-02 01:28:49 · answer #4 · answered by bimpy 6 · 0 0

Jeder von uns würde wahrscheinlich ALLES tun, um einem geliebten Menschen - oder sich selbst - das so dringend benötigte Organ zu beschaffen... aber - es möchte auch keiner von uns, dass jemand, den wir lieben abgeschlachtet wird, damit irgendwo irgendwer gerettet werden kann. Wenn Organhandel legalisiert wird: wie wird dann kontrolliert, woher die Organe kommen und ob der Spender freiwillig gespendet hat? Google einfach mal Organhandel + China, dann weißt du, was ich meine. Es wird einfach ein großer Markt für die Organ-Mafia entstehen. Man sollte stattdessen lieber in Aufklärung investieren. Die wenigsten, die ich kenne, besitzen einen Spenderausweis.

2006-11-02 00:17:07 · answer #5 · answered by da_jullie 5 · 0 0

Sie haben bei ihrer Frage den nicht unerheblichenAspekt der Patientenverfügung außen vor gelassen.Sollten zB frisch verstorbenen benötigte Organe entnommen werden dürfen?
Die Reglung ist europaweit unterschiedlich.So gilt in Deutschland nur mit ausdrücklicher Zustimmung.In Österreich dagegen nur mit ausdrücklicher Verweigerung-sonst wird genommen was noch zu gebrauchen ist.(zB tödl.Verkehrsunfall)
In asiatischen Ländern gibt es sogar eine Organmafia.Die kidneppen Spender und waiden sie aus.
Unter diesen Gesichtspunkten,da stimme ich ihnen zu ,ist ein Reglungsbedarf zumindest europaweit dringend geboten.
Aber haben sie sich schon mal gefragt ob nicht nur ihr Körper das neue Organ abstößt sondern auch ihr Geist.Wie fühlt sich ein Mensch mit der Niere eines anderen (verstorbenen) Menschen?Besser,da er nicht mehr mehrmals pro Woche mehrstündig zur Dialyse muss oder ekelt er sich so wie wir uns schütteln wenn wir von Fällen von Kanibalismus hören?
Vermutlich wird es so sein, das gesunde Menschen dies anders sehen als Kranke und wohlhabende anders darüber denken als Menschen die vor lauter Verzweiflung ihre Innereien verscherbeln.
Und dann sind da noch die Menschenfreunde die zB.Rückenmark für krebskranke Kinder spenden.
Also von der ethischen Seite kommen sich Kirche und Staat sicherlich ins Gehege.
Von der Ökonomischen Seite,die Teil ihrer Frage war..Vermutlich ist eine Transplantation billiger als ständige Dialyse.Aber da muss man die geschätzte Lebenserwartung mit auf die Rechnung setzen.Also Keine Organe mehr nach dem 60 ten Lebensjahr?? Da sind wir dann wieder im ethischen Dilemma.
Was wenn der "alte" es sich aber leisten kann und will.
Ein Thema über das sich trefflich streiten lässt wobei jede Seite Argumente vorbingen wird die nachhaltig sind.
Also ist die Flasche nun halb voll oder halb leer.??
Auf einigen Fragen kann an nicht mit schwarz oder weis antworten.
Um so mehr ich über dieses Thema nachdenke desto weniger hätte ich antworten sollen.
Es gilt von Politikern und Kirchen und Krankenkassen und Fachärzten einen Weg vorsichtig zu beschreiten ,der der Gesellschaft die Möglichkeit gibt,sich mit den techn.Möglichkeiten anzufreunden und diese schrittweise anzunehmen.
Ich hofe nur ihre nächste Frage lautet nicht..Wie steht ihr zur Genforschung-Manipulation zu med.Zwecken.

2006-11-01 20:37:22 · answer #6 · answered by ? 7 · 0 0

Das Wort "Organhandel" löst bei mir grausiges Entsetzen aus.

Organspende ist schon wohlklingender und die sollte es auch sein!

Geld darf nicht die Entscheidung und der Anreiz für eine Organspende sein, denn dann entsteht die kriminelle Variante.

Nur mit Hilfe von Chirurgen kann eine Organverpflanzung stattfinden - wie man leider erkennen muss, sind einige skrupellos und sehr geldgierig.
Es muss eine bessere und ethische Formel für diesen Bereich gesetzlich weltweit erstellt werden. Klar und deutlich und bei Missbrauch mit schwerer Strafe belegt werden.

Mehr möchte ich dazu nicht ausführen.

2006-10-31 03:13:49 · answer #7 · answered by Lannus 7 · 1 1

Ich bin gegen jede Art von Organhandel, egal ob legal oder illegal. Es würde vielleicht zu einer besseren und schnelleren Versorgung der Kranken mit Spenderorganen kommen, aber die Gefahr, dass legaler Organhandel für kriminelle Machenschaften missbraucht wird, ist einfach zu groß. Ganz abgesehen davon denke ich, dass es gefährlich ist, wenn Leute zum Beispiel Schulden haben und deswegen anfangen, ihre Organe zu verkaufen. Sie entscheiden sich aus den falschen Gründen für eine Spende. Es besteht die Gefahr, dass diese Menschen nur das Geld sehen und sich über die Gefahren (während der Operation und auch danach) nicht im Klaren sind.
Statt dessen sollte in der Bevölkerung mehr über das Thema Organspende informiert werden, denn viele haben nur deswegen keinen Organspendeausweis, weil sie nichts darüber wissen.

2006-10-31 02:57:43 · answer #8 · answered by Lena 3 · 1 1

legaler organhandel??? kann es nicht geben, dafür verdient man viel zuviel geld damit. ich halte davon gar nichts.

die gefahr das sich menschen aus finanzieller notlage dazu entschließen, eines ihrer organe zu verkaufen ist ziemlich groß.

je länger man darüber nachdenkt um so höher ist die angst irgendwann in einem horrorfilm aufzuwachen wo organhandel ganz anders betrieben wird.

ein klares nein zu organhandel.

2006-10-31 18:37:27 · answer #9 · answered by maxi 4 · 0 1

Traurig, dass man diese Möglichkeit diskutieren muss. Mit etwas mehr Transparenz und besserer Kommunikation wäre schon viel gewonnen.
Ich habe von Bekannten schon die seltsamsten Begründungen gehört, warum sie keinen Organspenderausweis haben, wie z.B. "Ne, dann erklären die dich einfach für tot, obwohl du noch lebst, oder lassen dich einfach sterben, damit sie an die Organe können". Ein bisschen Aufklärungsarbeit, und schon sieht die Sache anders aus.

Von legalem Handel halte ich nichts. Erstens wäre Gesundheit dann in erster Linie eine Geldfrage (es gibt aus Länder, in denen muss man die OP selbst bezahlen, das läuft auf das gleiche hinaus) und zweitens wird durch den monetären Anreiz das Urteilsvermögen potentieller Spender sehr getrübt, die dann ggf. nur aus Geldgründen ein Organ spenden.

2006-10-31 03:12:57 · answer #10 · answered by Julia 2 · 0 1

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