So wie man sich psychisch verausgaben kann, kann man aber auch dafür sorgen, daß das Seelchen gut im Futter und bei der Stange bleibt.
Ausreichend Schlaf, Tageslicht und Frischluft (das ist alles halb-körperlich, zugegeben),
Seelenhygiene (Tagebuch, Gespräche, erinnern, loslassen, Vergebung...) und positiver Input (lieber gezielt und dosier als berieselt) sowie Stille! Beten? Mal versucht? (Da steckt der ganze nichtkörperliche Teil nämlich schon drin...)
2006-10-29 11:21:04
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answer #1
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answered by kraut1975 1
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Ja, der Mensch kann ausbrennen, einen Nervenzusammenbruch bekommen.
http://pflege.klinikum-grosshadern.de/campus/psycholo/burnout/burnout.html
Durch ständige Frustration, das Nichterreichen eines Zieles und zu hohe persönliche Erwartungen an seine eigenen Leistungen kann es zu einem Burnout-Syndrom kommen. Dabei sind die Symptome vielfältig und können individuell unterschiedlich in Bezug auf Auftreten und Ausmaà sein. Die Symptome können Depressionen sein, aber auch physiologische Beschwerden, wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Magenkrämpfe oder körperliche Dysfunktionen beinhalten. Typische Symptome sind auch Schuldgefühle, zum Beispiel sich in seinem Beruf nicht genügend einzubringen. Der „Ausgebrannte“ erlebt seine Umwelt im allgemeinen als nicht mehr kontrollierbar und zieht sich in der Regel völlig in sich zurück. Hilfe von auÃen (durch Verwandte oder Freunde) wird kaum noch oder gar nicht mehr angenommen. Der Kranke muss durch professionelle Hilfe von Psychologen und/oder Ãrzten unterstützt werden, häufig in einer Psychotherapie.
Burn-out wird in der im deutschen Gesundheitswesen verbindlichen 10. Auflage der „Internationalen Klassifikation der Erkrankungen“, kurz ICD-10 genannt, als „Ausgebranntsein“ und „Zustand der totalen Erschöpfung“ mit dem Diagnoseschlüssel Z73.0 erfasst.
Das Burnout-Syndrom tritt insbesondere in „helfenden Berufen“ durch hohe Arbeitsbelastung auf (Ãrzten, Pflegeberufe, Lehrern, Sozialarbeitern, Erziehern). Dies führt häufig zur Krankschreibung, Arbeitsunfähigkeit oder Frühverrentung. AuÃerdem ist das Burnout-Syndrom zunehmend in Berufen mit hohem Leistungsdruck zu finden (z. B. Manager, Schülern, Studenten) oder bei Menschen, die extreme Anforderungen an sich selbst stellen (insb. Sportler).
In letzter Zeit geriet das Burnout-Syndrom zunehmend ins Blickfeld der Medien, nachdem einige Fälle unter Sportlern bekannt wurden. Der Skispringer Sven Hannawald hat wegen des Burnout-Syndroms seine Karriere beendet. Auch der Rapper Eminem ist vom Burnout-Syndrom betroffen, er sagte deshalb jüngst seine Tournee ab.
Die Burnout-Symptomatik – Charakteristische Merkmale [Bearbeiten]Bei Burnout treten zahlreiche Symptome auf. Die hier genannten müssen nicht alle, und nicht in der Reihenfolge auftreten.
Warnsymptome der Anfangsphase [Bearbeiten]Zunächst gibt es die Theorie, die besagt: „Wer ausbrennt, muss einmal gebrannt haben“.
Auffallende Merkmale der Anfangsphase sind beispielsweise:
vermehrtes Engagement für bestimmte Ziele
- Betroffene arbeiten nahezu pausenlos! - Betroffene verzichten auf Erholungs- oder Entspannunsphasen - Betroffene fühlen sich unentbehrlich und vollkommen - um ihre Vollkommenheit darzustellen, werden häufig andere Teammitglieder entwertet - Betroffene machen sich somit bei Kollegen unbeliebt
der Beruf wird zum hauptsächlichen Lebensinhalt
Hyperaktivität
Nichtbeachten eigener Bedürfnisse
Verdrängen von Misserfolgen
Beschränkung sozialer Kontakte auf einen Bereich, z.B. die Kunden
Erschöpfung
chronische Müdigkeit
Energiemangel
Konzentrationsschwäche
Es ist noch nicht erforscht, aber dennoch wahrscheinlich, dass auch akute Ãberbelastung zu Burnout führen kann.
Reduziertes Engagement [Bearbeiten]Die völlige Hinwendung zu einem Bereich, z.B. zum Klienten in der Arbeit, kann nach einiger Zeit genau das Gegenteil hervorrufen, nämlich den Rückzug.
Folgende auffallende Merkmale sind zu beobachten:
der Patient verliert die positiven Gefühle gegenüber dem Klienten
Stereotypisierung
Distanzbedürfnis und Meidung von Kontakten
Schuldzuweisungen
verstärkte Akzeptanz von Kontrollmitteln, Strafen, Medikamenten
negative Einstellung und Vernachlässigung der Arbeit
verstärkter Rückzug von Problemen mit anderen, oder von der Familie, den Partnern, Freunden etc., da auch in anderen Bereichen Geben und Zuhören zum Problem wird
der Patient stellt erhöhte Ansprüche an sein Umfeld und hat häufig das Gefühl ausgenutzt und nicht genug anerkannt zu werden.
Schuldzuweisungen als emotionale Reaktion [Bearbeiten]Die mit Burnout verbundenen Probleme führen besonders zur Desillusionierung und fordern oft das Aufgeben von wichtigen Lebenszielen. Dies ist sehr schmerzlich und muss verarbeitet werden. Um die Aufarbeitung zu vermeiden, kommt es häufig zu Schuldzuweisungen. Diese kann sich entweder in Form einer Depression gegen sich selbst oder in Form von Aggressionen gegen andere wenden.
Bei Depressionen fühlen sich die Patienten hilflos, sie entwickeln Schuldgefühle und mindern ihr Selbstwertgefühl.
Bei Aggressionen werden verstärkt der Umwelt Vorwürfe gemacht. Beispielsweise werden in der Arbeit Veränderungen blockiert und es kommt häufiger zu Wutausbrüchen.
Bei Depressionen und Aggressionen ist das Burnout meist noch in einem Stadium, in dem man die Probleme, wenn man sie ernst nimmt, erfolgreich lösen kann.
Abbau [Bearbeiten]Burnoutprobleme über längere Zeit steigern das reduzierte Engagement verstärkt zum Abbau, der zunächst in der Arbeit sichtbar wird.
Folgende Symptome fallen hier besonders auf:
Desorganisation
Unsicherheit
Probleme bei komplexen Aufgaben und Entscheidungen, verringerte kognitive Leistungsfähigkeit
Verminderte Motivation und Kreativität
die Arbeit wird gerne auf den Dienst nach Vorschrift reduziert
--> Auch das Privatleben wird davon beeinträchtigt: Die Betroffenen ziehen sich immer mehr zurück, Freundschaften werden kaum mehr gepflegt, trennt sich der Partner, unternehmen die Betroffenen nichts dagegen, sie vereinsamen.
Verflachung [Bearbeiten]Zudem kommt es nicht nur zum Abbau in der Arbeit, sondern auch generell zur Verflachung des emotionalen, mentalen und sozialen Lebens.
Folgende Symptome treten häufig auf:
Gefühle wie Gleichgültigkeit, Einsamkeit und Desinteresse
Konzentration auf die eigene Person
Probleme bei sozialen Kontakten:
Vermeidung von Kontakten
übertriebene Bindung an eine bestimmte Person
ständige Suche nach interessanteren Kontakten
Psychosomatische Reaktionen [Bearbeiten]Es kommt zu einer Schwächung des Immunsystems und so häufiger zu Infektionskrankheiten. Weitere psychosomatische Erkrankungen sind oft Verspannungen, Schlafstörungen, Kreislaufprobleme, Verdauungs- und Essstörungen sowie bei fortgeschrittener Erkrankung auch Herzkrankheiten und Geschwüre im Magen-Darm-Trakt. Weiterhin kommt gesteigerter Drogenkonsum vor.
Verzweiflung [Bearbeiten]Ein weiteres Symptom, das überwiegend im Endstadium des Burnout auftritt, ist die existenzielle Verzweiflung. Die Einstellung zum Leben ist überwiegend negativ und das Gefühl der Hilflosigkeit verdichtet sich zur totalen Sinnlosigkeit, die teilweise im Suizid endet.
Zusammenfassung [Bearbeiten]Fasst man die charakteristischen Merkmale dieses Syndromes zusammen, so ist insbesondere körperliche und emotionale Erschöpfung zu nennen, die durch anhaltende physische und psychische Leistungs- und Antriebsschwäche, sowie den Verlust der Fähigkeit, diese zu regenerieren, gekennzeichnet ist. Ebenso ist eine zynische, abweisende Grundstimmung gegenüber Kollegen, Klienten und der eigenen Arbeit festzustellen. Burnout ist nicht nur ein persönliches Problem des Betroffenen, sondern gefährdet aufgrund seiner „ansteckenden“ Natur das berufliche Umfeld. Auch wenn sich die Prävalenz des Burnout-Syndroms noch nicht feststellen lässt, wird eine allgemeine Steigerung des Burnout-Risikos aufgrund sich verändernder Lebens- und Arbeitsbedingungen erwartet.
Messung [Bearbeiten]Es gibt zwar viele Theorien zum Burnout, eine Menge Fragebögen und Checklisten zur Ãberprüfung, deren technische Qualität aber nur selten überprüft wurde.
Generell gibt es zwei anerkannte Methoden:
Das Maslach-Burnout-Inventory – MBI, bei dem Aussagen aus den Kategorien Emotionale Erschöpfung, Depersonalisierung und Leistungszufriedenheit nach Intensität und Häufigkeit beantwortet werden müssen. Inhaltlich deckt dieser Fragebogen die wichtigsten Aspekte von Burnout ab. Ein Nachteil dieses Instruments ist jedoch, dass die Fragen jeder Kategorie alle in die gleiche Richtung weisen.
Das Tedium Measure – TM in dem Aussagen nur bzgl. ihrer Häufigkeit beantwortet werden.
Phasen des Burnout-Syndroms [Bearbeiten]Burnout ist immer als ein Prozess zu verstehen, den man in Phasen unterteilen kann. Es gibt allerdings nicht den typischen Verlauf des Burnout. So wurden zahlreiche Phasentheorien entwickelt, unter anderem von Herbert Freudenberger, Lauderdale, Jerry Edelwich, Cristina Maslach und Cary Cherniss. Freudenberger und Lauderdale haben überwiegend Fälle aus der Wirtschaft betrachtet, während sich J. Edlewich, C. Maslach und C. Cherniss mit solchen aus helfenden Berufen befasst haben.
Anne
2006-10-30 04:39:05
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answer #7
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answered by Anne 7
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