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Bei dem aktuellen Fall Kevin zum Beispiel. In wie weit kann ein Beamter beurteilen ob ein Elternteil Erziehungsfähig ist?
Muss man mehr Zivilcourage zeigen und sofort auf Missstände bei Familien aufmerksam machen?
Mir gehen die Nackenhaare hoch wenn ich Bilder von misshandelten Kindern sehe, und nichts passiert! Eure Meinung!

2006-10-12 00:34:15 · 14 antworten · gefragt von Devi - No longer in touch! 7 in Politik & Verwaltung Recht & Ethik

14 antworten

Der "Fall Kevin" ist eine ganz simple Kostenfrage.
Die Jugendämter sind, zumindest hier in NRW, gehalten, die Kinder so früh wie möglich wieder zurückzuführen in ihre Familien.
Familienunterbringung ist einfach billiger als ein Heimplatz oder ein Platz in einer Pflegefamilie.
Und es kostet nun mal den Staat kein Geld, wenn das Kind in der Familie lebt. Heimunterbringung und Pflegeplätze dagegen kosten ein Schweinegeld.
Ich rege mich seit vielen Jahren darüber auf, da ich beruflich des öfteren mit Kindern zu tun habe, die zeitweise im Heim oder in Pflegefamilien untergebracht sind.
Missbrauchsopfer, Kinder aus zerrütteten Familien, Alkoholopfer usw.
Sehr häufig, wenn die Kinder aus ihren häuslichen Höllen rausgenommen werden, blühen sie wieder auf, lernen mit Hilfe von Therapeuten mit ihren Traumata umzugehen, fassen ganz langsam wieder Fuß.

Und dann, wenn alles gut läuft und die Kinder auf einem guten Weg sind, werden sie in ihre Familien und zu ihren ehemaligen Peinigern zurückgeschickt.
Dann hat der Missbraucher in der Regel eine Therapie im Knast gemacht, der Alkoholiker einen Entzug und die Ehefrauen ebenfalls eine Therapie.
Dass die Kinder damit kaum fertig werden, dass da alte Wunden aufbrechen, dass sich völlige Panik bei den betroffenen Kindern breitmacht....egal.
Die Heimleiter/Innen, die Einspruch dagegen erheben, weil sie absehen können, dass die Kinder das nicht packen, bleiben zu 95 % ungehört, zumindest aber unbeachtet.
Die Familie wird zusammengeführt, auf Teufel komm raus.
Es ist billiger. Der Staat muss sparen.
Und wo könnte man das besser machen als bei Kindern? Die haben wenig Lobby....erst, wenn sowas passiert wie mit "Kevin", entwickelt sich ein Bewusstsein dafür.
Es gibt ne Menge Kevins. Und es wird viel weggeschaut, denn man will ja auch keinem was Schlechtes nachsagen....

2006-10-12 00:56:32 · answer #1 · answered by estragon 5 · 3 0

Das Entsetzliche ist ja, dass hier die involvierten Stellen bis zur Spitze über den Fall Kevin informiert waren und das Kinder-oder Jugendheim, in dem der Kleine zeitweise untergebracht war, ihn nicht abgeben wollte, weil er sichtbar misshandelt wurde und unterernährt war.

Wer da entschieden hat, dass der als gewalttätig und heroinabhänge Vater das Kind bekommt, wird hoffentlich bis an sein Lebensende unter dieser Entscheidung zu tragen haben. Auch hat es einige Hinweise an die Behörde gegeben, dass man Kevin seit Juli nicht mehr gesehen hat - aber wer geht schon solchen Hinweisen nach?

Mir tut es weh, wenn ich mir vorstelle, was das Kerlchen alles erleiden musste und dann auch noch verhungert ist. Ein Grund mehr, Augen und Ohren offen zu halten, damit so etwas in der Nachbarschaft, im Bekanntenkreis usw. nicht passieren kann.

2006-10-12 01:29:52 · answer #2 · answered by Siana 3 · 4 0

ich habe das gefühl, das jugendamt achtet mehr darauf, ob eine wohnung aufgeräumt ist, als sich um die kinder zu kümmern. hatte mal eine nachbarin mit 3 kinder, die wirklich nicht sehr ordentlich war aber sich ganz toll um ihre kinder gekümmert hat. sie hatte nach beschwerden von anderen nachbarn alle 14 tage das jugendamt in der wohnung, die haben sogar im kindergarten nachgefragt, ob die kinder auffällig sind. also solange du deine wohnung sauber hälst kannst du hier in deutschland scheinbar deine kinder behandeln wie du willst

2006-10-12 00:56:02 · answer #3 · answered by susi q. 5 · 3 0

ich gebe dir recht, in diesem Fall sollte man das JUGENTAMT zur Rechnung ziehen. Es gibt fälle da werden Kinder den Eltern weggenommen, weil die mutter im rollstuhl sitzt und sie sich angeblich nicht richtig um ihr kind kümmern kann, aber fälle die schon seit jahren bei denen auf dem Tisch liegen, weil die eltern heroinabhängig sind, werden einfach nicht bearbeitet.

Eine Frechheit ist das.

2006-10-12 00:38:49 · answer #4 · answered by maia 4 · 2 0

Leider ist unsere Staat so ausgerichtet das sie das Kind so lang wie moeglich bei den Eltern lassen wollen. Die interessieren sich nicht fuer das Kind sondern nur fuer das Geld welches sie so nicht investieren brauchten. Diese Regel soll mal einer verstehen, warum lass ich ein Kind so lang wie moeglich bei den Eltern, wenn es misshandelt wird? In meinem Fall hat ich glueck gehabt das das Amt so schnell reagiert hat, aber ich kann aus eigener Erfahrung reden und sagen die meisten Jugendamter sind einfach nur ********. Naturlich spielt das Geld eine wichtige Rolle aber was nutzt es dem Kind wenn es in der Familie bleibt und dann total zerstoert ist.

Jugentaemter muessen schneller reagieren zum wohl des Kindes!!!!!!!

2006-10-12 01:00:58 · answer #5 · answered by Jessica 4 · 2 1

Natürlich dürfen Behörden nicht wegsehen und mehr Zivilcourage wäre auch wünschenswert, aber...
Was ich wirklich zum Weinen finde ist das dieser Mord, und um nichts anderes handelt es sich in meinen Augen, einen finanziellen Hintergrund hat. Es ist nämlich billiger ein Kind in der Familie zu lassen anstatt es in einer geeigneten Einrichtung unterzubringen.
Der Junge und die Verhältnisse waren bekannt, es gab eine Empfehlung das Kind nicht mehr seinem Vater zu überlassen. Was ist passiert???
Der Gesetzgeber hat die Möglichkeit zu handeln, für die Kosten will niemand mehr verantwortlich sein.
Dies ist ein besonders schlimmer Fall, aber nur die Spitze des Eisbergs. In vielen Städten werden die Kosten für Präventivmassnahmen gestrichen, obwohl jeder, der in der Jugendhilfe tätig ist, weiss wohin das führt.
Das wirklich armselige ist, das nun die Politiker aufschreien und zur Tagesordnung übergehen.

2006-10-12 00:47:51 · answer #6 · answered by cervera 3 · 1 0

Wenn bekannt ist das Eltern Drogen nehmen ,die Frau bereits daran gestorben ist . Ist es in meinen Augen völlig unsinnig das Kind beim Vater zulassen und dennoch ohne Aufsicht und Kontrolle . In meinen Augen hätte der Heimleiter reagieren müssen wenn die vom Jugendamt schon nicht machen ,ich finde die gehören verklagt !

2006-10-12 00:47:31 · answer #7 · answered by ? 5 · 1 0

DasProblem ist, dass in vielen Fällen erst etwas grvierendes passieren muss, bevor die Behöredn sich einschalten.

Wenn du bei kleinen Vorfällen die Behörden informierst, werden sie nicht aktiv werden.

Das ist auch so, wenn eine Mutter selbst sagt sie habe kaum noch Kraft und brauche Entlastung, wird sie kaum Entlastung erhalten.

Erst wenn sie zusammenbricht und nicht mehr fähig ist für die Kinder zu sorge, wird gehandelt.


Das sind die Probleme von vielen Ländern.

Die Prävention müsste früher einsetzen und man müsste schon handeln bevor solche Zustaände eintreffen.

Beim Missbrauch ist noch das Problem, dass dies kein Problem der Sozialschichten ist, sondern dieses Problem tritt durch alle Schichten hindurch auf.

Grundlegend müsste man die Familienstrukturen neu aufbauen und ordnen und der Familie an sich wieder mehr Sorge tragen, damit auch wieder mehr gesunde Erwachsene daraus wachsen und dies müsste ein Anliegen von allen sein, die Steuern bezahlen.

LG

2006-10-12 00:42:07 · answer #8 · answered by Anonymous · 1 0

NEIN auf keinen Fall!
Aber auch der Einfluss der Behörden ist gesetzlich geregelt und leider ist es oft so, dass es erst zu dratischen Vorfällen mit Wiederholungscharakter kommen muss bis etwas passiert.

Beamten sind geschult und lassen einen gesunden Menschenverstand bei ihren Entscheidungen walten. Ausserdem sollte es keine Kurzschlussreaktionen geben, denn ihre Aufgabe ist es das Problem aus sämtlichen Richtungen zu betrachen und auch nach sämtlichen Lösungsmöglichkeiten suchen.

SIcher gibt es überall schwarze Schafe und auch ein Beamter ist nur ein Mensch und macht Fehler. Aber auch diese unterliegen einem Qualitätsmenagement. Es gibt viele Instanzen die beobachten, bewerten und eingreifen.

Ich bin der Meinung, dass ich Mitverantwortung für meine Mitmenschen habe und auch eingreife, wenn ich sehe, dass jemand in der Öffentlichkeit misshandelt wird. Sicherlich kann man vieles nicht im Alleingang lösen, vorallem dann nicht wenn man das eigene Leben nicht aufs Spiel setzen möchte, aber man kann Hilfe anfordern - deshalb gibt es ja die Polizei, das Jugendamt etc.

Zivilcourage ist eine wichtige Tugend und leider fehlt es einigen davon, aber glücklicherweise gibt auch Menschen wie dich, die sich interessieren und Missstände nicht als gegeben hinnehmen.

Trotzdem scheint mir übermässiger Aktionismus auch gefährlich und auch nicht immer angebracht.

Genauer kannst du dich auch im Grundgesetz bzgl. Menschenrechte informieren - lohnt sich im Haushalt zu haben. Auch ein Gespräch mit Sozialarbeitern oder Polizisten kann sehr interessant und aufschlussreich sein.

Liebe Grüße

2006-10-12 11:23:48 · answer #9 · answered by maya_tigerduck 1 · 0 0

recht hast du!
und ganz schlimm finde ich dieses kompetenzgerangel innerhalb der ämter nie fühlt sich auch nur einer für irgendentwas verantwortlich jeder schiebt es auf den anderen.
kinder sind unsere zukunft........und wie gehen wir damit um? verschließen die augen, weil- es geht uns ja nix an- schrecklich und das auf kosten von kleinen schwachen geschöpfen die auf uns angewiesen sind
vielleicht würden die menschen feinfühliger wenn jeden abend im fernseh bilder von den mißhandelten kindern gezeigt würde

2006-10-12 01:12:13 · answer #10 · answered by cleo 3 · 1 1

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