Schiefhals
Der Schiefhals bzw. die Schiefhaltung des Kopf es, vom Arzt als Tor ticollis bezeichnet, ist ein Symptom (= Krankheitszeichen), das bei verschiedenen Erkrankungen auftreten kann.
1) Angeborener muskulärer Schiefhals (Tor ticollis muscularis congenitus)
Meist infolge einseitiger, angeborener Fehlbildung (Verkürzung) des M. sternocleidomastoideus (= schräg verlaufender Halsmuskel), oft auch nach geburtstraumatischem (= Verletzung bei der Geburt) Muskelriß und hämatombedingt (= bedingt durch einen Bluterguß).
Es besteht eine typische Neigung des Kopfes zur kranken, des Kinns zur gesunden Seite bei verkürztem Muskel. Später kommt es zu einer Schädelasymmetrie (Gesichtsskoliose) und Skoliose (= Seitausbiegung, Verdrehung) der Halswirbelsäule.
Therapie: Im 1. Lebensjahr Lagerung des Kopfes in natürlicher Stellung und passive Dehnungsübungen. Falls diese Maßnahmen nicht erfolgreich sind, wird man sich zur Operation entschließen.
2) Ossärer (= die Knochen betreffender) Schiefhals (Tor ticollis osseus, Kurzhals)
Angeboren als Klippel-Feil Syndrom mit Blockwirbel (= Verschmelzung von 2 oder mehr Wirbelkörpern) und Kurzhals.
Ein ossärer Schiefhals kann auch nach Wirbelbrüchen, die in Fehlstellung verheilen, auftreten.
3) Spastischer Schiefhals (Tor ticollis spasticus)
Weitere Synonyme (= weiter Bezeichnungen) für dieses Krankheitsbild sind: Tor ticollis spasmodicus, Caput obstipum (hyperkinetische Bewegungsstörung).
Es liegen Spasmen (= Verkrampfungen) der Halsmuskeln vor, hauptsächlich der Kofnicker. Der spastische Schiefhals tritt öfters nach frühkindlichen Hirnschäden oder Enzephalitis (= Gehirnentzündung) auf.
4) Neurogener Schiefhals bei auf Na cken- u. Halsmuskeln begrenzter Torsionsdystonie (= seltene Erbkrankheit mit Koordinationsstörungen), der sog. Tic rotatoire.
Therapeutisch kann bei 3) und 4) ein Versuch mit Botulinumtoxin (= ein Nahrungsmittelgift) unternommen werden. Die Wirkung beruht auf einer Entkrampfung der im Schmerzbereich krankhaft übererregten Muskeln.
Öfters ist auch ein Behandlungsversuch mit dem zentralen (= im Rückenmark / Gehirn wirkenden) Muskelrelaxans (= Mittel zur Muskelentspannung) Baclofen lohnend.
5) Atlanto-epistrophealer Schiefhals (Grisel Syndrom)
Synonyme (= weitere Bezeichnungen): Tor ticollis atlantoepistrophealis, Tor ticollis Infectiosus (postinfektiöser Schiefhals)
Nach En tzündungen des Nasen-Rachen-Raums vorkommender schmerzhafter Schiefhals durch Verdrehung u. seitliche Luxation (= Verrenkung) des Atlas im Atlantoaxialgelenk (= Verbindung zwischen 1. und 2. Halswirbel).
6) Aurikulärer Schiefhals: Infolge Irritation des Musculus sternocleidomastoideus (= schräg verlaufender Halsmuskel) bei Otitis media (= Mittelohrentzündung).
7) Kutaner Schiefhals: Durch Hautnarbenzug z.B. nach einer Verbrennung.
8) Okulärer Schiefhals: Als Folge einer Augenmuskellähmung mit typischer kompensatorischer Kopfhaltung zur Vermeidung von Doppelbildern.
9) Akuter Schiefhals (Tor ticollis acutus)
Das sog. Zervikalsyndrom (oft auch als HWS-Syndrom oder Nacken-Schulter-Arm-Syndrom bezeichnet) ist ein Sammelbegriff für Störungen verschiedenster Ursachen im Bereich des Halses, des Schultergürtels und der Arme. Die mit Abstand häufigste Ursache sind von der Halswir belsäule ausgehende Störungen, hauptsächlich im Bereich der gelenkigen Wirbelverbindungen, die sog. "Wir belblockierungen". In der Regel klagen die Patienten über Nackenschmerzen, die in die Schulter n, manchmal bis in die Ar me und/oder auch in den Hinterkopf (z.T. bis zur Stirn) ausstrahlen können. Meist ist die Muskulatur neben der Wirbelsäule verhärtet, häufig verbunden mit einer schmerzhaft eingeschränkten Kopfbeweglichkeit. Vielfach besteht auch Klopfschmerzhaftigkeit über den Dornfortsätzen der Halswir belsäule.
Heftigste Schmerzzustände mit Muskelhartspann und dadurch erzwungener Fehlhaltung (Schiefhaltung) werden als „akuter Tor ticollis“ bezeichnet. Der Übergang in eine chronische Form ist nicht selten.
Zervikalsyndrom (oft auch als HWS-Syndrom oder Nacken-Schulter-Arm-Syndrom bezeichnet) ist ein Sammelbegriff für Störungen verschiedenster Ursachen im Bereich des Halses, des Schultergürtels und der Arme. Die mit Abstand häufigste Ursache sind von der Halswir belsäule ausgehende Störungen, hauptsächlich im Bereich der gelenkigen Wirbelverbindungen, die sog. "Wir belblockierungen". In der Regel klagen die Patienten über Nackenschmerzen, die in die Schulter n, manchmal bis in die Ar me und/oder auch in den Hinterkopf (z.T. bis zur Stirn) ausstrahlen können. Meist ist die Muskulatur neben der Wirbelsäule verhärtet, häufig verbunden mit einer schmerzhaft eingeschränkten Kopfbeweglichkeit. Vielfach besteht auch Klopfschmerzhaftigkeit über den Dornfortsätzen der Halswir belsäule.
Heftigste Schmerzzustände mit Muskelhartspann und dadurch erzwungener Fehlhaltung (Schiefhaltung) werden als „akuter Tor ticollis“ bezeichnet. Der Übergang in eine chronische Form ist nicht selten.
In der Regel kommt eine Schmerztherapie nur bei den erworbenen Schiefhals -Formen in Frage, v. a. bei von der Halswir belsäule ausgehenden Störungen (HWS-Syndrom).
Medikamentöse Schmerztherapie
Akut (= plötzlich einsetzend, heftig) und subakut (= eher schleichend verlaufend) können bei einem schmerzhaften Schiefhals zunächst (vorwiegend) peripher wirkende Analgetika (= Schmerzmittel, die am Ort der Schmerzentstehung wirken) eingesetzt werden, insbesondere sog. nicht steroidale Antirheumatika (= Rheumamittel), aus dieser Gruppe möglichst langwirkende und magenschonende wie z.B. Mobec®). Besonders magenschonend und auch entzündungshemmend sind die sog. COX-2 Inhibitoren, z.B. Parecoxib (Dynastat®) oder Etoricoxib (Arcoxia®), allerdings scheint diese Stoffgruppe mit einem Herz-/Kreislauf-Risiko verbunden zu sein, zumindest bei längerer Therapiedauer. Es bleibt abzuwarten, ob Parecoxib und Etoricoxib nicht auch noch vom Markt genommen werden, wie schon andere Mittel dieser Stoffgruppe zuvor.
Bei stärkeren schmerzhaften Muskelverspannungen können darüber hinaus auch Muskelrelaxanzien (= Mittel zur Muskelentspannung) (z.B. Norflex®, Mydocalm®) verordnet werden.
Manchmal sind aber die Schmerzen nur mit zentralwirkenden Analgetika (z.B. Tramadol, Valoron N®) (= im Gehirn bzw. Rückenmark wirkende Schmerzmittel) beherrschbar.
Grundsätzlich sollte aber auch beim Schiefhals eine längerfristige Schmerzmittelverordnung wegen der Gefahr der Gewöhnung oder gar Abhängigkeit vermieden werden. Die Kombination mit schmerzdistanzierenden Antidepressiva (= Mittel gegen Depression, aber auch bei chronischen Schmerzen wirksam) (z.B. Doxepin, Maprotilin) hilft in vielen Fällen Schmerzmittel einzusparen.
2006-09-27 02:03:27
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answer #1
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answered by Anonymous
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Vor drei Monaten hatte ich einen reparablen Schiefhals. Und zwar einen, bei dem der Kopf zur Schulter kippt: Laterocollis (in der Fachsprache). Eines morgens hat es mir "eine in den Nacken geknallt". Verzweifelt habe ich versucht, mit kalten und warmen kompressen die Schmerzen zu lindern ->alles vergebens.
Nach drei Tagen bin ich zum Chiropraktor (ein Freund der Familie :o). Der hat mich in insgesamt fünf Sitzungen wieder geradegebogen. Die Behandlung selber war nicht schmerzhaft, aber man musste das Knochenknacken aushalten.
Der Chiro konnte mir nicht eindeutig sagen, was dies ausgelöst hat. Aber eines weiss ich: sehr, sehr schmerzhaft.
2006-09-27 07:57:33
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answer #2
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answered by Anonymous
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Als ich 18 Jahre alt war, kämmt ich mir morgens die Haare, es machte Knacks und ich konnte den Kopf nur noch nach rechts unter Schmerzen bewegen. Der Arzt diagnostizierte "chronischen Schiefhals" und machte 2 Vorschläge:
1) Unter Schmerzen einknacksen
2) 1 Woche Medikamente nehmen und beim Schlafen auf dem Rücken liegen bleiben und ein Kopfkissen unter den Hals packen, so daß der Kopf nach unten lag.
Ich entschied mich für die 2. Methode, alles war nach 1 Woche weg und seitdem habe ich nie mehr ein Problem gehabt.
2006-09-27 07:48:37
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answer #3
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answered by Etobicoke 2
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ich nicht, aber meine Schwester hatte das Problem, wurde operiert und musste danach lange Zeit eine Halskrause tragen, damit sie den Kopf aus reiner Gewohnheit nach der OP nicht wieder schief hält, ist alles gut verheilt und jetzt ist das Problem behoben.
2006-09-27 07:34:22
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answer #4
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answered by herbertselse 3
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