Hallo, ich möchte Dir gern einen kleinen "Erfahrungsbericht" zukommen lassen.
Ich hab das alles vor 3 Jahren durchgemacht und kenne die von dir beschriebene Situation (auch noch wesentlich schlimmer von meiner Mutter) ebenfalls zur Genüge. Aus dieser Erfahrung kann ich Dich nur in allem bestärken: Medikamente sind der erste und wichtigste Schritt, sonst hat man kaum eine Chance, da allein wieder rauszukommen - oder es würde viel länger dauern.
Ich selbst hatte eine mittelgradige Depression, und mir haben die Antidepressiva (Insidon) ausgezeichnet geholfen, keine Nebenwirkungen und Besserung nach wenigen Tagen. Die Psychotherapie hat mir dann eigentlich nicht so viel gebracht, aber das kann bei Dir natürlich ganz anders sein.
Ich will Dir auf jeden Fall ganz ganz viel Mut machen - du kommst wieder raus aus diesem Loch (ich weiß, dass man das in dieser Situation nicht so recht glaubt). Mit dem Beginn der Behandlung hast Du schon halb gewonnen. Jetzt brauchst du noch viel Geduld mit dir selbst. Bei mir war es so, dass das Stimmungstief zwar dank der Medikamente schnell bekämpft war, aber gewisse Ängste (solche, die kein Außenstehender verstehen kann) bis heute geblieben sind. Was mir übrigens auch sehr gut geholfen hat, waren sogenannte "Leck-mich-am-*****-Tabletten" (Tranquilizer, meine hießen Tavor); die Dosierung kann man nur ganz allein herausfinden. Frag doch mal deinen Arzt danach. Zuerst hatte ich auch Bammel davor, die einzunehmen. Aber sie helfen, alles einmal mit einem gewissen Abstand zu sehen; man kann seelisch mal "durchatmen". Lass dir auch bitte nichts einreden von wegen Abhängigkeit. Klar gibt es ein gewisses Potential, aber wenn man vernünftig und selbstdiszipliniert mit den Medikamenten umgeht, kann eigentlich nichts passieren. Und du bist ja unter ärztlicher Kontrolle, also wollen wir mal nicht schwarzmalen.
Vielleicht noch ein kleiner Ausblick, wie es weitergehen könnte:
In den ersten Monaten "danach" habe ich sehr mit mir selbst und der Krankheit gehadert. Inzwischen hab ich gelernt, damit umzugehen: Wenn wie bei mir eine genetische Veranlagung besteht, muss man sich darüber im klaren sein, dass so ein Schub jederzeit wieder auftreten kann. Aber jetzt keine Angst! Du wirst ganz schnell ein echter Experte in Sachen deiner eigenen Depression werden, wirst merken, wie sie sich ankündigt und was du wann tun kannst. Und mit diesem Wissen im Hintergrund habe ich es bisher immer geschafft, mich rechtzeitig "aufzufangen", bevor das Loch wieder zu tief wurde. Man kann gut damit umgehen, wenn man sich nicht ständig gegen die Krankheit (und damit gegen sich selbst) wehrt, sondern es akzeptiert, dass man käpfen muss.
Kurze Zusammenfassung:
1. Was Du bisher getan hast, ist vollkommen richtig.
2. Besorg Dir Infomaterial!!!! Je mehr Du über die Krankheit in Erfahrung bringen kannst, umso weniger Angst macht Dir die Behandlung, und Du verstehst Dich auch selbst wieder.
3. Habe Geduld! Die Therapien werden helfen, aber leider dauert es ein wenig.
4. Wundere dich nicht, wenn selbst die besten Freunde Deine Gedanken plötzlich nicht verstehen. Nimm Dir bitte Sprüche wie "Nun stell Dich nicht so an" bloß nicht zu Herzen. Wer so etwas sagt, hat erstens keine Ahnung und ist zweitens furchtbar unsensibel. Hab ich auch alles durch...
5. Leider hatte ich nie die Möglichkeit, mich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen (wohnte in der Provinz). Gerade bei dieser Krankheit ist der Austausch mit Menschen, die Deine Gefühle verstehen können, so ungeheuer wichtig (siehe 4.).
Ich weiß, dass Ratschläge während der Akutphase nur schwer angenommen werden können, aber vielleicht konnte ich ja trotzdem ein klein wenig helfen.
Im übrigen kann ich auch alles, was meine Vorrednerin sagt, hundertprozentig bestätigen.
Alles alles Gute!
2006-09-03 03:58:19
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answer #1
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answered by emmy252 3
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Die Menschen die Leute verurteilen die zur Therapie gehen, sind für mich die Freaks.
Es ist super, dass du dir helfen lässt und auch den Mut hast es zu sagen.
Meistens ist der erste schritt zur Besserung getan, wenn man es eingesehen hat, das man Hilfe benötigt.
Ich wünsche dir gute Besserung und viel Erfolg
2006-09-03 03:17:56
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answer #2
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answered by 2lovely 2
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Wenn du nicht glaubst dass dein Problem gelöst wird, fängst du die Therapie gar nichts an oder? Deine Entscheidung es trotzdem zu tun obwohl du daran nicht glaubst ist die erste schritt zum normal leben, gut so, du hast Hoffnung an dir selber und lässt zu dass jemand dir hilf, das ist wunderbar, außerdem kannst du offen darüber reden, das ist schon wieder wunderbar, als ich mein Depression hatte, ich wollte überhaupt nicht darüber reden, niemals, und glaub mir das hat nicht geholfen, nur mit viele mühe konnte ich dann einsehen was nicht in Ordnung war, bei dir sehe ich kann großes Problem, du bist bereit zum Erfolg, viel Glück und weiter so.
2006-09-03 03:19:54
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answer #3
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answered by lazisilva 3
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Der Therapeut wird Dir helfen die Ursachen Deiner Depression zu finden und sie zu beseitigen. Die Medikamente unterstützen dabei und sollen jetzt erst einmal dafür sorgen das es Dir besser geht. Was Freaks angeht habe ich leider das Vorurteil, das ihnen gar nicht bewusst ist das sie welche sind, und deshalb keinen Therapeuten aufsuchen. Eine Therapie machen Leute die sich ihrem Problem stellen wollen und dazu gehört meiner Meinung nach eine Menge Mut. Also Gute Besserung und wird schon wieder.
2006-09-03 03:19:19
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answer #4
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answered by Sabine R. 6
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Eine Therapie denke ich hat schon mit viel Mut zu tun,ein Freak ist man bestimmt nicht nur weil man zum Therapeuten geht.Eine Freundin hatte eine schwere Depression ,schwere Kindheit ,Heim ,Drogen .Sie hat am Anfang auch Medikamente bekommen zur Unterstützung.Und eine Gesprächstherapie gemacht 1 Jahr lang und ist heute wieder fröhlicher und glücklich.Sie sagt immer ohne die Therapie hätte ich das nie geschaft.Also mach deine Therapie ich wünsche dir alles gute
2006-09-04 04:54:17
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answer #5
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answered by Anonymous
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also, ich bin manisch-depressiv, hab aber noch nie Medikamente dagegen genommen, ich finde das Quatsch. Ich hab eine Gesprächstherapie bei einer Psychologin gemacht, das hat mir total geholfen....sie hatte sehr gute Ratschläge und Tricks, wie ich mit der Sache umgehen kann....und ich hab mir zwei Katzen und nen Hund angeschafft, was wissenschaftlich-nachgewiesenerweise total hilft.....falls Du irgendwas wissen willst, in meinem Profil steht meine mailadresse
2006-09-03 03:35:07
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answer #6
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answered by Schnurrkatze76 6
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Hallo also ich hatte auch mal welche und ich finde solche Menschen sind keine Freaks den es kann jeden mal so ergehen. Als ich die damals hatte mußte ich auch Antidepressiva nehmen und war am ersten Abend ziemlich ko. Die Tage danach sind nicht so schlimm aber man sollte nicht vergessen sie zu nehmen weil die nebenwirkung war bei mir erbrechen und ich sage mal so das is etwas was keiner so wirklich gerne hat :-)
kopf hoch und keine Angst selbst der beste Arzt kann Depressionen bekommen
gute Besserung
2006-09-03 03:14:13
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answer #7
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answered by Carina P 1
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Hallo,...
ich finde es super das du dir helfen lässt,.. kenne das Problem selber nicht ,würde mir aber nie das Recht herraus nehmen ,einen Menschen der den Mut zusammen nimmt und sich helfen lässt (z.B. vom Therapeuten) als Freak zu bezeichnen.
LG und Gute Besserung.
Sabine
2006-09-03 03:04:01
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answer #8
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answered by Anonymous
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Ich hatte sowas letztes Jahr im April. Da habe ich wegen allem geheult. Wenn ich sah, das eine Auto abgeschleppt worden ist, als ich meinem Freund gesagt habe das der Geschirrspüler kaputt ist immer mußte heulen, ohne driftigen Grund . Ich nahm dann starkes Johanniskraut ein ( selbst als ich in der Apotkeke danach verlangte mußte ich aufpassen nicht zu heulen) und nahm auch Bachblüten zu mir, in Form von Gummibärchen, die halfen immer sofort. Nach ca. 4 Wochen ging es mir wieder besser. Woher es kam wußte ich nicht, aber es war schon komisch, auch wenn ich es Dir jetzt schreibe, fällt mir alles wieder ein. Ich bin nicht zum Arzt, regelte es alleine.
2006-09-03 03:03:51
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answer #9
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answered by Susanne 6
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halte solche leutz nicht für freaks. beschreib doch mal dein problem in einer extra frage vllt habn wir lösungsansätze!
natürlich bringen antidepressiva de facto nix! packs an und lös das problem!
depressionen hatte ich mit zarten 13jahren, danach nie mehr. is abba wohl normal in der pubertät...^^
2006-09-03 03:01:41
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answer #10
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answered by menschliches.wesen88 6
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