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Hintergrund!
Der Aktionär freut sich über seine Dividende und steckt sie sich in seine Tasche.
Aber dieses Geld fällt nicht vom Himmel. Es muss erwirtschaftet werden. Das tun die Belegschaften der Betriebe.
Sind die Arbeiter in den Betrieben dann nur noch Aktionärsnutten, die den Börsenfuzzies ihre Dividenen anschaffen gehen und sich bei einem "Schnäppche" der Mitnahmementalität beschuldigen lassen müssen?
Ist das die "Herrschaft des Volkes"? = Demokratie?
Oder ist "Demokratie" nur noch das Synonym für Wirtschaftszuhälterei"?

2006-08-22 13:47:44 · 8 antworten · gefragt von kaneferu 4 in Politik & Verwaltung Politik

8 antworten

Die 'Demokratie' ist zunaechst einmal ein recht abstrakter Begriff, der zu verschiedenen Zeiten und bei verschiedenen Menschen mit unterschiedlichem Inhalt gefuellt wird.

Die Athener hatten auch eine Demokratie. Die galt aber nicht fuer Frauen und Sklaven. Macht es jetzt Sinn zu sagen: "Das war damals aber keine 'echte' Demokratie?" Ich glaube nicht.

Wir haben hier zur Zeit eine parlamentarische Demokratie bei einer weitestgehend kapitalistischen Wirtschaftsordnung. Der Fragesteller hat offensichtlich den Eindruck, dass, dem allgemeinen Wahlrecht zum Trotz, die Interessen der Lohnabhaengigen nicht wirklich vertreten werden, sondern nur diejenigen der Wirtschaft.

Ich teile diesen Eindruck.

Aber es macht an dieser Stelle keinen Sinn, zu sagen: "Unsere Demokratie ist keine 'echte' Demokratie.", wenn man keine Perspektive aufzeigt, wie es besser (= demokratischer) zugehen koennte.

2006-08-22 22:55:36 · answer #1 · answered by AR V 2 · 2 1

Die Demokratie ist so demokratisch wie die Menschen, die in einer solchen leben, arbeiten und verdienen, sie haben möchten. Soll heißen: Wenn wir alle wie in Trance dem "Amerikanischen Traum" hinterher rennen und nur arbeiten um damit Sachen zu kaufen die wir eigentlich gar nicht brauchen, dann verdammen wir, wir die einfachen Arbeiter, die Demokratie zu einem jämmerlichen Dasein als **** der Globalisierung.

2006-08-22 23:22:47 · answer #2 · answered by Anonymous · 3 0

Deine Beschreibung ist ja nur die eine Seite einer AG. Die Anteilseigner stellen dem Unternehmen ja auch Kapital zur Verfügung, in dem sie eine Aktie erwerben. Dieses Kapital sorgt dafür, das Arbeitnehmer beschäftigt werden können. Die ausgeschütteten Dividenden sind anteilig am eingesetzten Kapital der Gewinn hieraus - sonst würde man es ja nicht tun.
Mit Demokratie hat das aber wenig zu tun, es ist wohl demokratisch, diese Rechtsform einer Firma zuzulassen - bedeutet aber für den, der den überwiegenden Anteil an Aktien einer Firma hält, das er ein gewisses Bestimmungsrecht ausüben kann - was widerum totalitär und nicht demokratisch ist.
Hier läßt unsere Demokratie sogar zu, das ausländische Mehrheits-Anteilseigner an Konzernen, die gar nicht unserem Verständnis von Demokratie unterliegen, über Wohl und Wehe unserer Arbeitnehmer bestimmen und das in Deutschland erwirtschaftetes Kapital in das Ausland abfließt. Dabei beeinflussen Großkonzerne sogar unsere Markt-und Preispolitk (z.B.Vertrieb von Elektrizität) und können in unserer Demokratie nur gestoppt werden, wenn sie gegen Deutsches oder EU-Recht verstoßen. Hier liegt der Hase im Pfeffer, denn viele Unternehmen haben sich bis vor ein paar Jahren noch ihren Arbeitnehmern und deren Know-how verpflichtet gefühlt - das "Hire & Fire-Prinzip" hat sich erst mit der Globalisierung hier durchgesetzt und Personalstrukturen "lean", also schmal, zu halten - keine Manpower für Urlaubs- oder Abwesenheitszeiten vorzuhalten, sondern zeitweilige Backlogs zu akzeptieren, hat sich erst mit den neuen Managementstrukturen zugunsten des "Shareholder-value" (Gewinnausschüttung für Aktien)durchgesetzt und ist in meinem Augen unmittelbar für die hohe Arbeitslosigkeit in unserem Land mit verantwortlich. Hier kreide ich unserer politischen Führung an, das sie für die Arbeitgeber eine Gesetzeslandschaft geschaffen haben, die es immer leichter macht, Arbeitsverträge zu befristen und zu kündigen, während die Arbeitnehmer mit der reformierten Gesundheits- und Altersvorsorge sowie der erweiterten Steuerlast und den Streichungen von Steuererleichterungen immer weitere Bürden aufgedrückt bekommt. Die Arbeitnehmer reagieren mit zurückhaltenden Geldausgaben, bringen ihr Geld nicht in dir Wirtschaft ein, sondern auf´s Bankkonto und bekommen eben keinen Nachwuchs (weil zu teuer...?). Auch das schadet unserem Staat - aber es ist demokratisch!

2006-08-23 03:01:18 · answer #3 · answered by Displicentia 6 · 2 0

Die Demokratie ist immer so demokratisch wie Ihre Buerger. (Aristoteles in seiner Politeia I Buch)

2006-08-24 03:41:13 · answer #4 · answered by thom_thom_1 1 · 0 0

Demokratie ist das, was das Volk (der Staat, nicht die Staatsgewalt) daraus macht. Jedes Volk schnitzt sich seine eigene Demokratie, wobei die Grundzüge gleich sind.

"Eigentum verpflichtet" steht in Artikel 14 unseres Grundgesetzes.

Und so sind Eigentum (Anteile an einer AG) und die Demokratie unter einen Hut zu bringen. Der gesetzliche Weg hierzu ist auch bereitet. Es gibt ein Betriebsverfassungsgesetz, ein Kündigungsschutzgesetz und viele andere Arbeitnehmer-Schutzgesetze, mit denen die Eigentümer verpflichtet werden, ihr Eigentum auch zum Wohle der Allgemeinheit einzusetzen. Dazu zählen auch die Steuergesetze (Körperschaftsteuer als Einkommensteuer der Kapitalgesellschaften).

Aber wenn man die Vorschriften übertreibt, gibt es kein wirksames Gesetz in Deutschland, das die Aktionäre davon abhält, unserem Land den Rücken zu kehren und anderweitig zu investieren (das Aussensteuergesetz wird derzeit vom Europäischen Gerichtshof demontiert).

Die bisherigen Auswirkungen der Vertreibung der Heuschrecken sind wohl bekannt.

2006-08-23 07:36:50 · answer #5 · answered by Advicer 3 · 0 0

Der Aktionär gibt das Geld den Betrieben, damit diese für den Aktionär eine Dividende (Gewinn) erwirtschaften. Im Gegenzug sollten Arbeitsplätze entstehen. Der Aktionär muss sein Geld heutzutage nicht mehr in Deutschland investieren. Er kann genauso gut sein Geld in Indien oder China investieren und so dort viele Arbeitsplätze (meist wesentlich mehr als in Deutschland) schaffen. Also vertreiben wir alle Geldgeber aus Deutschland, damit wir endlich Ruhe vor diesen Aktionären haben.
Was werden wir dann arbeiten? Wie werden wir unseren Wohlstand finanzieren? Oder ganz banal, wer kauft die notwendigen Produktionsmittel (Maschinen, Grundstücke, Lizenzen usw), wer finanziert die Prouktentwicklung? Das hatten wir doch alle schon, in der DDR. Da waren alle Maschinen oft hoffnungslos veraltet, weil keiner die Interessen des Kapitals verfolgt hat.

2006-08-23 07:04:55 · answer #6 · answered by emir 4 · 1 1

die Leute entscheide von 51%

2006-08-22 22:13:33 · answer #7 · answered by Anonymous · 0 0

Demokratie hat nichts mit der Börse zu tun.
Demokratie bedeutete ursprünglich direkte Volksherrschaft. Inzwischen haben wir Spezialisten die diese Arbeit für das Volk erledigen die vom Volk gewählt werden.Das Regierungssystem hängt nicht zwangsweise mit dem Wirtschaftsystem zusammen.
Das war die erste Frage.
Der Gewinn einer Aktie muß nicht von der Belegschaft erwirtschaftet werden.
Wenn ein Betrieb eine AG ist hat doch auch die Belegschaft die Möglichkeit die Mehrheit der Aktien zu erwerben.Dann wäre die Belegschaft ihr eigener Zuhälter und Prostituierte gleichzeitig.
Leider ist dieser Gedanke nicht sehr verbreitet.

2006-08-23 01:13:03 · answer #8 · answered by Anonymous · 0 1

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