Ein schwieriges Thema. Ich hätte es eher in die Abteilung Philosophie gestellt. Aber gut..
Also: Objektiv betrachtet ist Euthanasie das einzig moralisch Richtige, was ein Mensch tun kann. Einem Menschen helfen zu wollen, der nicht mehr leben will (vorausgesetzt er kann das entscheiden und ist nicht unzurechnungsfähig), ist an sich eine gute Tat. Doch es gibt den Konflikt mit dem Mord. Diese Sicht geht allerdings von einem anderen Standpunkt aus. (Liebe Juristen: Korrigiert mich, wenn ich etwas Falsches behaupte!)Mord ist es, soweit ich weiß, wenn (ich weiß nicht den Fachausdruck) Motive hinter dem Tötungsdelikt stehen, die dem Mörder einen Vorteil oder dergleichen verschaffen. Zumindest auf jeden Fall die Tötung in voller Absicht. Dann gibt es noch den Totschlag, der mehr oder minder, wenn man das denn so sagen kann, aus Versehen geschieht. In diesem Punkt greift die Definition nicht mit der der Euthanasie zusammen, die ja in voller Absicht geschieht. Einen Vorteil zieht der Täter (Euthanist kann man wohl nicht sagen!?) daraus allerdings nicht. Er hilft dem Menschen schließlich. Das ist zumindest meine Ansicht.
Der eigentliche Konflikt entsteht aber meiner Meinung nach durch die subjektive, persönliche Beziehung, die manche Menschen zu eben jenem Menschen haben, der sterben will. Dadurch kommen Gefühle in die Sache und das macht das Ganze schwierig. Wenn meine Oma in dieser Situation wäre, würde ich auch nicht wollen, dass sie stirbt. Sie allerdings könnte es sehr wohl wollen.
Da stellt sich mir die Frage (fast schon in den Weg), warum derartige Gesetze überhaupt erlassen werden. Auch das Verbot des Selbstmordes...? Kann ein Mensch (...wenn der denn bei Sinnen ist - und das ist die grundlegende Voraussetzung für diese ganze Diskussion!) nicht alleine entscheiden, ob er leben will oder nicht? Und warum ist Euthanasie ein derart großes Thema in Deutschland und Europa, wenn in Amiland Menschen getötet werden, die nicht sterben wollen? Das ist meiner Meinung nach ein viel aktuelleres Thema, das mit der Diskussion über die Euthanasie ineinandergreift. Hier ist jedoch die Lage für mich klar: Es werden Menschen getötet. Und zwar mit voller Absicht und mit dem egoistischen Motiv den Staat von Verbrechern zu befreien.
Kein Mensch hat das Recht einen Menschen zu töten, um ihn dafür zu bestrafen, dass er jemanden getötet hat. 1. Ist finde ich die Strafe nicht schlimm genug. Ein Leben im Gefängnis ist viel schlimmer. Ich glaube nämlich daran, dass nach dem Tod nix is. (Hier scheiden sich die Geister - vielleicht im wahrsten Sinne des Wortes - protestiert gerne, aber ich finde, man hat ein Rehct auf solch eine Meinung.) Und 2. wird der Staat selbst zum Mörder, müsste also im Gegenzug (im übertragenen Sinne) ebenfalls getötet werden. Nun könnte man den Faden wie Noam Chomsky weiterspinnen über die selbstzerstörerischen Züge Amerikas, der Menschheit und die aggressiven Anwandlungen von Georgie Bush, aber das führt zu weit und ich habe mich eh schon verplappert, also schließe ich mit dem zusammenfassenden Gedanken:
Euthanasie ist, meiner Meinung nach und objektiv gesehen, richtig. Subjektiv gesehen, ein schwieriges Thema. Und drittens muss derjenige, der Sterbehilfe leistet, es selbst mit seinem Gewissen vereinbaren können.
2006-08-21 08:36:32
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answer #1
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answered by Conny 2
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Finde ich gut, ist aber eben nicht legal. Sonst hätte ich meine Oma auch schon längst um die Ecke gebracht. Die ist in so einem Pflegeheim und sitzt im Rolli und will sterben. Darf aber nicht....
2006-08-21 17:03:07
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answer #2
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answered by savage 7
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Ich schließe mich voll und ganz BIANCAS Erklärung an . Sehr gut umschrieben . Kompliment an Bianca
2006-08-21 16:56:01
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answer #3
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answered by Anonymous
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Ein Mensch darf niemals gewaltsam zu Tode gebracht werden, denn dies entspricht grundsätzlich einem Mord bzw. der Beihilfe zum Selbstmord. An einem kranken Menschen müssen alle erforderlichen medizinischen und technischen Mittel zur Lebenserhaltung ausgeschöpft werden, wozu der Einsatz von Medikamenten, Bluttransfusionen, Prothesen usw. gehört - und voraussichtlich in nicht mehr allzu ferner Zukunft das Heranzüchten von ‚körpereigenen’ Organen mit Hilfe der Gentechnik.
Sterbehilfe darf nur dann im Ausnahmefall erlaubt sein, wenn im kranken Menschen keinerlei Anzeichen von Bewusstsein mehr feststellbar sind und er nur noch durch reine Apparatemedizin am ‚Leben’ erhalten werden kann, wie etwa durch eine Herz-Lungenmaschine. In diesem Fall ist es kein Unrecht, diese Maschinen abzuschalten, da der Patient absolut keine Möglichkeit mehr hat, in ein bewusstes und menschenwürdiges Leben zurückzukommen. Ich frage mich auch, was das für Menschen sind, die einen solchen "Akt der Nächstenliebe" durchführen wollen. Frönen sie etwa einer heimlichen, legalisierten Mordlust?
Zum Leben gehören das würdige Sterben und der Tod, weshalb es andererseits menschenunwürdig ist, das Leben um jeden Preis erhalten zu wollen, sobald absolut sicher festgestellt werden kann, dass ein schwerkranker Mensch über keinerlei Bewusstsein mehr verfügt. Hier liegt dann das Dilemma für die Verantwortlichen: Auch wenn ein Mensch in einem künstlichen Tiefschlaf gehalten wird, im Koma oder in sogenannter Bewusstlosigkeit liegt, ist in ihm noch das Unbewusste tätig, wenn auch nur dermassen unscheinbar, dass seine Tätigkeit für die Wissenschaft (noch) nicht nachweisbar ist.
2006-08-22 09:05:47
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answer #4
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answered by Anonymous
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Das ist doch wohl das letzte.Euthanasie alleine dieses Wort erzeugt bei mir Gänsehaut
2006-08-22 03:40:52
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answer #5
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answered by frank s 3
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Im Sinne "nationalsozialistischer Rassenhygiene" ist davon ebensowenig zu halten wie von jeder Form von Mord.
Im Sinne des Einschläferns von Tieren, wobei die Alternative nur ein schmerzhafter Tod wäre, halte ich sehr viel.
Im Sinne von (aktiver) Sterbehilfe oder Tötung auf Verlangen bei tot kranken Menschen, für die die Alternative nur lautet, dass sie noch ein paar Tage oder Wochen länger zu leiden haben um dennoch einfach nur wie ein Tier zu verrecken, halte ich sehr viel. Wenn ein Mensch in solch einer Situation sterben will, dann sollte man ihm dies zubilligen. Dies zu verneinen gelingt wohl wirklich nur Menschen, die noch niemals jemanden leidend und den eigenen Tod wünschend haben sterben sehen.
2006-08-21 18:34:01
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answer #6
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answered by ramsjoen 6
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Schade,das sie in Deutschland verboten ist!Würde manch sterbenden verdammt viel Leid und Schmerzen ersparen.Jedes tot kranke Tier,dürfen wir zum tierarzt bringen!
2006-08-21 16:37:18
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answer #7
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answered by exterra 3
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Ich gehe jetzt mal davon aus, dass Du die Euthanasie von Haustieren meinst, da man beim Menschen ja nicht unbedingt von Euthanasie, sondern vielmehr von Sterbehilfe spricht. Falls Du doch das meinst, möchte ich ganz kurz darauf eingehen: Sterbehilfe beim Menschen finde ich legitim, wenn die sterbewillige Person geistig noch genug bei sich ist, um selbständig und aus freien Stücken zu entscheiden, dass sie sterben möchte.
Was Euthanasie bei (Haus-)Tieren betrifft:
Es ist manchmal die beste Art, Leiden zu beenden. Wenn ein Tier nur noch leidet oder nicht mehr artgerecht gehalten werden kann, finde ich Euthanasie nicht nur legitim, sondern an und für sich eine Pflicht - auch wenn es saumässig weh tun kann, quasi das Todesurteil über ein geliebtes Tier zu fällen.
Aber die Euthanasie darf nicht als egositischer Ausweg benutzt werden, sich eines Tieres aus Bequemlichkeit zu entledigen oder weil man selber das Leiden nicht ertragen kann oder will.
Ich habe in meiner "Haustierkarriere" drei Tiere einschläfern lassen. Unser Meerschweinchen Philipp - da war ich noch Kind - hatte einen riesigen Tumor im Bauch und konnte keine Nahrung mehr aufnehmen. Unsere Katze Gino - da war ich Teenager - hatte eine unheilbare Bauchfellentzündung und ist innert kürzester Zeit fast bis auf die Knochen abgemagert. Und Hund Nero war schon sehr alt und hatte Hämorrhoiden, die trotz OP immer wieder kamen und ihm beim Sitzen weh getan haben, ausserdem bekam er starkes Rheuma und konnte am Schluss kaum mehr spazieren gehen. In allen drei Fällen war die Euthanasie die einzige Lösung.
Was ich verurteile sind Leute, die ihr Tier z.B. einschläfern, weil sie keinen Ferienplatz finden, weil das Kätzchen ausgewachsen plötzlich nicht mehr so putzig ist, weil man sich getrennt hat und sich nicht entscheiden kann, wer das Tier bekommt und auch, wenn einem eine (heilende!) OP zu teuer ist. Zum Glück aber kenne ich keinen einzigen Tierarzt, der ein gesundes Tier einfach so einschläfert (obwohl es auch solche Tierärzte sicher noch gibt).
2006-08-21 15:18:15
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answer #8
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answered by Bianca 2
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Also die Vereine, die ein Geschäft draus machen, finde ich einfach ekelhaft.
2006-08-22 01:21:09
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answer #9
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answered by Anonymous
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also wenns mir mal so shice geht wie meiner oma grade, dann geh ich in die niederlande und nehme das angebot in Anspruch - ich bin für sterbehilfe - natürlich muss das sehr kontrolliert werden vorallem wegen nazivergangenheit usw... abba es erleichtert den leidenden und den anderen, die sie dann nicht mehr pflegen müssen!
2006-08-21 16:41:50
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answer #10
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answered by menschliches.wesen88 6
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sehr viel! mal im ernst: wer möchte an maschinen abgeschlossen werden? keiner! und noch eines: wir werden auch nicht gefragt ob wir geboren werden wollen ....
2006-08-21 16:30:11
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answer #11
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answered by Anonymous
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