Wer ist für das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von Arbeitsplätzen zuständig?

Question

was denkt ihr, wer genau ist dafür zuständig, dass Arbeitsplätze da sind, wer hat schuld, wenn keine da sind? welche Institutionen, Vereine, wer auch immer? Mich interessiert genaues!

Answer 1

Da gibt`s keinen speziellen.
Die Politik muß die Rahmenbedingungen vorgeben, sodass Unternehmen Arbeitsplätze schaffen oder wenigstens nicht abschaffen können. Gleichzeitig muß aber auch die gesamtwirtschaftliche Lage die Schaffung oder Erhaltung von Arbeitsplätzen hergeben und dann natürlich die wirtschaftliche Lage des Betriebes, den du dir gerade als Beispiel anschaust. Wenn die Gewerkschaften dann auch noch berücksichtigt werden hast du glaub ich alle Zuständigen beisammen. Dass in der Öffentlichkeit jeder davon jedem anderen den schwarzen Peter zuschiebt ist zwar unschön, müßte aber nicht sein. Es kann sich schließlich jeder der Zuständigen an die eigene Nase fassen und schauen, ob er wirklich alle im zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ausgeschöpft hat.

Answer 2

Ich denke blöd2000 hat es gar nicht so blöd formuliert ;-)

Ich würde aber noch hinzufügen, daß nirgendwo Arbeitslose so großzügig gesponsert werden wie in Deutschland. Für viele ist es finanziell attraktiver auf Staatskosten und somit auf Kosten der Arbeitenden zu leben. Nebenher ein bißchen Schwarzarbeit - und schon verdient man das meiste Geld mit dem geringmöglichsten Aufwand.

Sicher kommen einige wirtschaftliche und politische Gründe in Betracht, die eine hohe Arbeitslosigkeit fördern - keine Frage.
Aber ein Arbeitgeber ist auch kein Wohltätigkeitsverein und aus mittelständischer Sicht kann ich nur sagen, daß bei uns weder die Aufträge, das Gehalt oder der Wille fehlte Leute einzustellen. Einzig die Einstellung der einzelnen hat dazu geführt, daß wir unsere Mannschaft auf die Hälfte reduzierten und die Arbeit lieber auf Subunternehmer und Freiberufler verteilten. Die sind dafür dankbar, surfen nicht den halben Tag im Internet, sind selten krank und arbeiten eigenständig, produktiv und motiviert. Das ist förderlich für´s Geschäft, gut für den Umsatz und dafür zahle ich gerne ein bißchen mehr. Geben und Nehmen heisst die Devise. Und oberstes Ziel eines Unternehmens ist es nunmal Gewinn zu erzielen.

P.S. Sorry Michael, konnte Dir nicht sagen wer dafür zuständig ist sondern nur, wer meiner Meinung nach NICHT zuständig ist.

...nach etlichen Stunden.....hatte ich jetzt eigentlich Hunderte von Antworten und Meinungen erwartet. Sehr kurios das ganze...na ich werde das mal beobachten...vielleicht kommt ja noch was.

Answer 3

Ich denke da gibt es mehrere Probleme aus Sicht der Unternehmer. Zum einen sind es die hohen Lohnnebenkosten die zum Teil bei 60 % liegen d. h. der Arbeiter kostet dann stündlich nicht nur seinen Bruttolohn von 12 bis 15 Euro, sondern darauf noch die Lohnnebenkosten. Dadurch wird das Produkt erheblich teurer und teilweise können die Kosten für das Endprodukt nicht mehr erzielt werden. Dies sieht man ja besonders an unserer Steinkohle oder auch an unseren deutschen Autos die sich kaum noch jemand leisten kann. Dazu kommen noch jede Menge gesetzliche Auflagen wie z.B. der Kündigungsschutz, Jugendarbeitsschutzgesetz, Schwerbehindertenquote, Arbeitsschutzgesetz etc. die es der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen zusätzlich schwer machen. Ich möchte damit nicht sagen das ich dafür bin jeglichen Schutz des Arbeitnehmers abzuschaffen, aber es gibt auch genug kleinere Betriebe wo ein einziger Querulant den Betriebsablauf schon erheblich stören kann indem er ständig wegen Wehwehchen zu Hause bleibt und die Kollegen ständig die Arbeit mit übernehmen müssen. Leider ist es auch oft erkennbar, dass gerade ältere Arbeitnehmer nicht mehr zu Fortbildungen bereit sind oder die Meinung vertreten etwas bestimmtes immer so gemacht zu haben und damit muss es ja richtig sein. Ich denke es würde auf jeden Fall mehr Arbeitsplätze bringen wenn alt und jung sich optimal ergänzen und bereit sind voneinander zu lernen. Ich denke die deutsche Gründlichkeit ist immer noch unsere stärkste Waffe und es müsste dringend in neue Technologien investiert werden, denn auf Dauer werden wir noch mehr Arbeitsplätze in den Bereichen Produktion und Dienstleistungen an sogenannte Billiglohnländer verlieren. Dazu ist die Senkung der Lohnnebenkosten unabdingbar.

Answer 4

Ich habe vor kurzem gelesen, dass viele Arbeitsplätze vernichtet werden, weil die Aktionäre immer höhere Renditen verlangen... da viele Mittelständler auch Aktionäre sind und auch so Sachen wie "hedge-fonds" nicht ablehnen, könnte es daher sein, dass wir uns die Arbeitslosigkeit auch selbst machen...

LG
Gyanda