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Spinaliom, Stachelzellkarzinom
Das Spinaliom gehört zu den bösartigen Tumoren der Haut. Es entwickelt sich aus den Zellen der Stachelzellschicht (Stratum spinosum) und wird deshalb auch Stachelzellkarzinom oder Spinaliom genannt. Die Stachzellschicht ist von innen nach außen gesehen die zweite von den fünf Schichten der Epidermis (Oberhaut). Sie ist aus mehrschichtigen verhornenden Plattenepithelzellen aufgebaut. Deshalb kann man das Spinaliom auch als Plattenepithelkarzinom bezeichnen.
Die Hauptursache für das Spinaliom ist Sonnenbestrahlung. Deshalb sind v.a. ältere Menschen betroffen, deren Haut durch die längere Sonnenbestrahlung häufig stärker geschädigt ist.
Trotz der vielfältigen Erscheinungsbilder ist die Diagnose durch die Hautveränderung leicht zu stellen. Das Spinaliom tritt bevorzugt an sonnenexponierten Haustellen (z.B. Gesicht) auf, kann jedoch am gesamten Körper auftreten. Sonnenschädigungen die eine Vorstufe des Plattenepithelkarzinoms darstellen können (Aktinische Keratosen), sollten genau beobachtet und ggf. therapiert werden. Sie gehen oft unbemerkt in einen Tumor über.
Stachelzellkarzinome können bei Anschluss an Lymph- und Blutgefäßen auch in umliegende Lymphknoten oder Organe wie v.a. Knochen, Muskeln und Knorpel metastasieren (Tochtergeschwülste bilden). Dies muss mittels bildgebender Verfahren überprüft werden, ist jedoch selten. Die Therapie besteht in der Regel in der operativen Entfernung des Tumors. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung verbessert die Prognose.
Wie häufig ist das Spinaliom?
Das Spinaliom ist nach dem Basalzellkarzinom der zweithäufigste Hautumor. In Mitteleuropa werden im Jahr 20-30 Neuerkrankungen auf 100.000 Einwohner verzeichnet. Hierbei sind v.a. hellhäutige und ältere Menschen im siebten oder achten Lebensjahrzehnt betroffen.
Ursachen und Risikofaktoren
Veränderungen des genetischen Materials der Zellen durch Zellschädigungen können zu Spinaliomen führen. Diese haben unterschiedliche Ursachen, wobei Sonnenbelastung die größte Komponente darstellt. Es treten häufig Tumoren im Gesicht und auf den Händen auf, da diese Körperteile besonders lichtexponiert sind. Sie gehören zu den so genannten Sonnenterassen. Plattenepithelkarzinome können sich auf vorher unauffälliger Haut manifestieren, häufig gehen jedoch Aktinische Keratosen (Hautschädigungen durch Licht), die eine Krebsvorstufe darstellen, in Spinaliome über. Andere Ursachen für Spinalzellkarzinome sind chronische Wunden und Entzündungen, Narben und Verbrennungen, ionisierende Strahlen (Röntgen-, Gammastrahlen), bestimmte Hauterkrankungen und krebsauslösende Stoffe wie Arsen und Teerinhaltsstoffe. Letztere verursachen z.B. den Lippenkrebs bei Pfeifenrauchern.
Immunsupprimierte Patienten durch HIV oder Medikamente haben ein erhöhtes Risiko, an einem Spinaliom zu erkranken.
Symptome
Die Symptome unterscheiden sich je nach Sitz und Stadium des Tumors. Die oberflächliche Hautveränderung ist in der Regel gut zu erkennen, allerdings bleibt bei Aktinischen Keratosen der Übergang in das Spinaliom häufig unbemerkt. Hinweise können Knötchenbildung, schuppende rote Flecken oder Verhornung sein. Bei der Verhornung ist die Hornschicht meist nicht oder nur sehr schwer abzukratzen und der Tumor blutet, wenn man es versucht. Im Verlauf entwickelt sich das Spinaliom zu einem derben, schmerzlosen Knoten. Dieser wächst stetig und breitet sich nach und nach auf das umliegende Gewebe aus.
Diagnose
Die Verdachtsdiagnose stellt sich durch die Anamnese (Gespräch) und die Hautveränderungen. Eine Gewebeprobe (Biopsie) mit anschließender mikroskopischer Untersuchung sichert die Diagnose. Umliegende Lymphknoten können auf Geschwülste mittels Tastuntersuchung und Ultraschall untersucht werden. Um auszuschließen, dass der Tumor zusätzlich Tochtergeschwülste (Metastasen) in anderen Organen gebildet hat, werden Röntgen-, CT-(Kernspintomographie) und MRT-Untersuchungen (Magnet-Resonanz-Tomographie) durchgeführt.
Therapie
Es ist ratsam nicht nur Spinaliome, sondern auch deren Vorstufen (Aktinische Keratosen) zu behandeln. Dabei wird grundsätzlich die operative Entfernung der Hautveränderung oder des Tumors mit einem definierten Sicherheitsabstand angestrebt. Sind Lymphknoten betroffen, werden auch diese entnommen.
Wenn die operative Therapie nicht oder nur unzureichend durchführbar ist, wird alternativ oder zusätzlich eine Strahlentherapie durchgeführt. Die Wirkung der Strahlentherapie beruht darauf, dass sie Krebszellen vernichtet. Sie erfolgt von außen durch die Haut und kommt entweder allein oder in Kombination mit einer Chemotherapie (Radiochemotherapie) zum Einsatz. Man muss bei der Strahlentherapie immer darauf achten, gesundes Gewebe so gut wie möglich vor den Strahlen zu schützen, da es durch zu hohe Strahlendosen geschädigt werden kann.
Trotz sorgfältiger Therapieplanung und -durchführung ist während der Strahlenbehandlung mit unerwünschten Begleiterscheinungen zu rechnen. Diese können entweder unmittelbar während der Therapie auftreten (z.B. Durchfall, Übelkeit, Blutabgang über den Enddarm) oder sich erst Wochen oder Monate nach der Behandlung bemerkbar machen.
Die Chemotherapie kommt in jedem Fall zusätzlich bei Fernmetastasen zum Einsatz. Sie zielt darauf ab, Krebszellen im ganzen Körper durch zellwachstumshemmende Medikamente (Zytostatika) abzutöten. Zytostatika wirken sehr gut gegen rasch wachsende Zellen, eine Eigenschaft, die im besonderen Maße auf Krebszellen zutrifft.
Krankheitsverlauf
Umso früher Spinaliome erkannt und behandelt werden, desto besser ist die Prognose. Tumoren mit einer Größe unter 2cm metastasieren selten und haben daher die besten Heilungschancen. Die meisten Plattenepithelkarzinome werden in diesenm Stadium erkannt und können daher gut behandelt werden.
Wenn sich Tochtergeschwülste ausbilden, ist die Prognose deutlich ungünstiger, die 5-Jahres-Überlebensrate liegt dann bei 20-25%.
Nachsorge
Nachsorgeuntersuchungen finden je nach Metastasen- oder Rezidiv-Risiko (Wiederauftreten des Tumors) alle 3-6 Monate statt. Es ist wichtig, dass die Patienten Risikofaktoren meiden und ihre Haut selbst beobachten. Bei einer unklaren Hautveränderung sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.
Vorbeugende Maßnahmen bestehen in einem ausreichenden Lichtschutz und der Vermeidung aller beeinflussbaren Risikofaktoren (z.B. Rauchen).
2006-07-27 00:28:08
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answer #1
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answered by delphin 3
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Das Spinaliom gehört zu den bösartigen Tumoren der Haut. Es entwickelt sich aus den Zellen der Stachelzellschicht (Stratum spinosum) und wird deshalb auch Stachelzellkarzinom oder Spinaliom genannt.
2006-07-27 04:04:29
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answer #2
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answered by wozufreizeit 1
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