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2006-07-25 20:03:22 · 7 antworten · gefragt von franze271172 1 in Gesundheit Krankheiten & Beschwerden Krebs

7 antworten

Das Neuroblastom ist mit sieben bis acht Prozent aller Krebserkrankungen im Kindesalter die zweithäufigste bösartige Neubildung bei Kindern. Vom autonomen Nervengewebe – der embryonalen Neuralleiste – ausgehend handelt es sich um einen Tumor, dessen Zellen (sogenannte Neuroblasten) in einem unreifen Stadium verblieben sind. Er ist vor allem in den Nebennieren, entlang der Wirbelsäule, im Kopf-, Hals- und Nackenbereich sowie im Brust-, Bauch- und Beckenraum entlang des zervikalen, thorakalen und abdominalen Grenzstranges sowie in den Paraganglien anzutreffen. Circa 70 Prozent liegen außerhalb des Bauchraumes im Retroperitonealraum und etwa 20 Prozent zwischen den Lungenflügeln im Mediastinum.

Die Beschwerdebild des Neuroblastoms wird durch den Ort des Primärtumors oder der Metastasen bestimmt. Bei im Grenzstrang gelegenen Tumoren finden sich neurologische Symptome bis zur Querschnittsymptomatik durch das Einwachsen in den Wirbelsäulenkanal, bei Auftreten im Halsbereich in 15 bis 20 Prozent ein Horner-Syndrom; bei Auftreten im Brustbereich kann es zu Luftnot, bei im Bauchbereich oder retroperitoneal gelegenen Tumoren zu Bauch- und Rückenschmerzen, Harnwegs-, Darmproblemen kommen. Metastasen verursachen Schmerzen, Blässe, Fieber, reduzierter Allgemeinzustand, Gewichtsabnahme. Bluthochdruck oder Durchfälle können durch die hormonelle Aktivität des Tumors auftreten. Brillenhämatome sind Hinweis auf ein retrobulbäres Neuroblastom.

Eines von 5000 Kindern ist davon betroffen, d.h., dass in Deutschland jährlich ca. 150 Kinder von dieser Erkrankung betroffen sind. Ein Drittel dieser Kinder erkrankt bereits im ersten Lebensjahr, 90 Prozent der Tumore tritt vor Schulbeginn auf, das mittlere Erkrankungsalter liegt bei zwei Jahren. In der Hälfte der Fälle sind zum Zeitpunkt der Diagnose bereits Metastasen vorhanden, besonders in den regionalen und entfernten Lymphknoten, in Knochenmark, Knochen, Leber, Haut, selten im ZNS.

2006-07-25 20:07:20 · answer #1 · answered by Anonymous · 1 0

Das Neuroblastom ist mit sieben bis acht Prozent aller Krebserkrankungen im Kindesalter die zweithäufigste bösartige Neubildung bei Kindern. Vom autonomen Nervengewebe – der embryonalen Neuralleiste – ausgehend handelt es sich um einen Tumor, dessen Zellen (sogenannte Neuroblasten) in einem unreifen Stadium verblieben sind. Er ist vor allem in den Nebennieren, entlang der Wirbelsäule, im Kopf-, Hals- und Nackenbereich sowie im Brust-, Bauch- und Beckenraum entlang des zervikalen, thorakalen und abdominalen Grenzstranges sowie in den Paraganglien anzutreffen. Circa 70 Prozent liegen außerhalb des Bauchraumes im Retroperitonealraum und etwa 20 Prozent zwischen den Lungenflügeln im Mediastinum.

Die Beschwerdebild des Neuroblastoms wird durch den Ort des Primärtumors oder der Metastasen bestimmt. Bei im Grenzstrang gelegenen Tumoren finden sich neurologische Symptome bis zur Querschnittsymptomatik durch das Einwachsen in den Wirbelsäulenkanal, bei Auftreten im Halsbereich in 15 bis 20 Prozent ein Horner-Syndrom; bei Auftreten im Brustbereich kann es zu Luftnot, bei im Bauchbereich oder retroperitoneal gelegenen Tumoren zu Bauch- und Rückenschmerzen, Harnwegs-, Darmproblemen kommen. Metastasen verursachen Schmerzen, Blässe, Fieber, reduzierter Allgemeinzustand, Gewichtsabnahme. Bluthochdruck oder Durchfälle können durch die hormonelle Aktivität des Tumors auftreten. Brillenhämatome sind Hinweis auf ein retrobulbäres Neuroblastom.

Die Diagnose erfolgt in den Frühstadien meist zufällig mittels Ultraschall, Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT), die aus anderen Anlässen angefertigt wurden. In der Folge führen MIBG-Szintigraphie - zur Lokalisieriung des Primärtumors und der eventuell schon vorhandenen Metastasen. Die Skelett-Szintigraphie mittels Technetium wird zur Unterscheidung zwischen Knochenmarks- und Knochenmetastasen herangezogen. Bezüglich Laboruntersuchungen ist zu erwähnen, dass die bis vor kurzem zum Tumorscreening eingesetzten Tumormarker Vanillinmandelsäure, Homovanillinsäure, Dopamin und die neuronspezifische Enolase (NSE) noch ihre Bedeutung zur Therapie- und Verlaufskontrolle haben (siehe unten). Ein weiterer Tumormarker ist das Ferritin. Sowohl NSE als auch Ferritin dienen vor allem der Verlaufskontrolle.

Eine Knochenmarkpunktion ist bei Verdacht auf ein Neuroblastom unerlässlich. Sie dient zum Nachweis (Stadium IV) oder Ausschluß eines Befalls des Knochenmarks durch das Neuroblastom. Typischerweise erfolgt im Gegensatz zum Standardvorgehen bei Knochenmarkpunktion eine Punktion an 4 Stellen des Beckenkamms (2 Punktionsstellen vorderes Becken, 2 Punktionsstellen hinteres Becken). Ein Befall liegt dann vor, wenn sich in einer der 4 Punktionsstellen zytologisch, immunohistochemisch oder molekularbiologisch Neuroblastom nachweisen läßt. Auf eine Knochenmarkpunktion kann nur ausnahmsweise verzichtet werden.

Bei der mikroskopischen Untersuchung besteht das Tumorgewebe häufig aus Zellen mit dichten Kernen, die nur wenig Zytoplasma enthalten. Charakteristisch ist die Ausbildung eines Pseudorosetten-Musters. Vereinzelt finden sich einzelne Ganglienzellen. Finden sich bereits zahlreiche Ganglienzellen, kann der Tumor bereits zu einem Ganglioneuroblastom ausdifferenziert sein.

Das International Neuroblastoma Staging System (INSS) unterscheidet zwischen folgenden Krankheitsstadien:

1: Lokalisierter Tumor auf Ursprungsort begrenzt,
2a: Lokalisierter Tumor konnte nur inkomplett entfernt werden, kein Lymphknotenbefall,
2b: Lokalisierter Tumor infiltriert Umgebung, ohne die Mittellinie zu überschreiten, eventuell homolateraler Lymphknotenbefall,
3: Tumor überschreitet Mittellinie, regionale Lymphknoten können beidseits befallen sein,
4: Hämatogene Fernmetasatasen,
4-S: wie 1 oder 2, aber mit Fernmetastasen in Leber, Haut; darf dabei nur minimal auf das Knochenmark übergreifen; tritt nur im Säuglingsalter auf und kann sich spontan rückbilden, sodass bei klinisch stabilen Säuglingen und sorgfältiger Überwachung abgewartet werden kann.
Die histologische Einteilung ("Grading") erfolgt nach Hughes, des Weiteren werden molekulargenetische Untersuchung des Tumormaterials durchgeführt.

Therapie: Im Stadium 1 und 2 wird die alleinige operative Tumorentfernung angestrebt, in den höheren Stadien wird der Operation eine Chemotherapie vorgeschaltet. Im Stadium 4 wird zusätzlich eine Strahlentherapie angewandt.
Prognose: Die 5-Jahres-Überlebensrate beträgt für alle Stadien zusammen ca. 55% und hängt sehr stark vom Stadium selbst ab: Im Stadium 1 bis 2 meist über 90%, im Stadium 3 ca. 75%, im Stadium 4 weniger als 20%. Ein entscheidender Tumormarker ist das Onkogen MYCN. Eine starke Amplifikation ist gleichbedeutend mit einem ungünstigen Verlauf und einer hohen Rezidiv Wahrscheinlichkeit.

Falls eine MYCN Amplifikation nicht festgestellt wurde, beträgt die 5-Jahres-Überlebensrate ca. 72%, falls ja, nur ca. 31%.

Die Chance auf eine Spontanheilung ist im Gegensatz zu anderen Krebsarten sehr hoch. Im Stadium 2a sind in 50%, im seltenen Stadium 4 S sogar bei 80 % der Fälle Spontanheilungen zu erwarten [1]

Aufgrund dieser stadienabhängigen Verschlechterung der Überlebensrate wurde intensiv nach verlässlichen Früherkennungmethoden gesucht. An der Kinderklinik in Graz wurde schließlich ein Neuroblastomscreening entwickelt und 1991 eingeführt. In den Jahren 1991 bis 1995 ergab sich bei 125.201 Erstanalysen nur ein einziges falsch-negatives Ergebnis; in 16 Fällen wurde eine Erkrankung festgestellt und rechtzeitig behandelt.

Der Test war einfach und billig: Im Harn feststellbare Tumormarker - Vanillinmandelsäure (VMS) und Homovanillinsäure (HVS) - als Abbauprodukte von durch den Tumor selbst gebildeten Hormonen wurden in einem kombinierten Verfahren getestet, indem ein Teststreifen im Alter zwischen 7 und 12 Monaten von den Eltern in die Windel eingelegt wurde. Die Kosten für ein österreichweites Screening wären mit ca 350.000,- € extrem günstig und gleich hoch gewesen wie die intensivmedizinische Behandlung zweier fortgeschrittener Tumorerkrankungen.

Dieses Screening konnte die Erwartungen nicht erfüllen, wie zwei im April 2002 im NEJM veröffentlichte unabhängige und wesentlich größere Studien zeigten. Weder im kanadischen Québec (siehe [2]) noch in 6 deutschen Bundesländern (siehe [3]) konnte durch das Screening gegenüber den Vergleichsgruppen eine Senkung der Sterblichkeit erreicht werden.

Für die deutsche Studie wurden rund 1,5 Millionen Kinder mit dem genannten Urintest untersucht, um ein Neuroblastom frühzeitig zu erkennen. Etwa 150 Neuroblastome wurden in dieser Gruppe diagnostiziert und etwa 100 dieser Kinder wurden durch Operationen oder Chemotherapien behandelt. Ein Kontrollgruppe umfasste ca. 2,1 Millionen Kinder, bei denen nicht aktiv nach einem Neuroblastom gesucht wurde und die folglich nicht behandelt wurden, sofern kein Neuroblastom auf herkömmlichem Weg diagnostiziert wurde.

Die Gesamtsterblichkeit konnte in der Gruppe, die am Screening teilgenommen hatte, gegenüber der Kontrollgruppe nicht gesenkt werden. Der Grund dafür ist, dass die Behandlungserfolge derjenigen Neuroblastome, die ohne Behandlung zum Tod geführt hätten, nicht größer waren als die Risiken bei der Behandlung - teils bis zum Tod der Patienten führend - derjenigen Neuroblastome, die sich ohne Behandlung von selbst zurückgebildet hätten. Die Mediziner, die diese Studie durchgeführt haben, raten deshalb beim gegenwärtigen Stand der Behandlungsmöglichkeiten von einem Screening nach Neuroblastomen ab.

2006-07-29 02:46:57 · answer #2 · answered by mausi76 5 · 0 0

Neuroblastom
Das Neuroblastom ist eine Krebserkrankung des Nervensystems, die meist Kleinkinder bis zum sechsten Lebensjahr betrifft. Es entsteht aus entarteten, unreifen (embryonalen) Zellen des sogenannten sympathischen Nervensystems, welches – als ein Teil des autonomen Nervensystems – die unwillkürlichen Funktionen, wie Herz- und Kreislauf, Darm- und Blasentätigkeit, steuert. Neuroblastome können überall dort auftreten, wo sich sympathisches Nervengewebe befindet. Am häufigsten entstehen sie im Nebennierenmark (ca. 50% der Fälle) sowie im Bereich der Nervengeflechte auf beiden Seiten der Wirbelsäule, dem so genannten Grenzstrang. Entsprechend können Neuroblastome auf jeder Höhe entlang der Wirbelsäule entstehen: im Bauch-, Becken-, Brust- und Halsbereich. In der Mehrzahl dieser Fälle befindet sich der Tumor im Bauchraum, etwa ein Fünftel der Tumoren befindet sich im Brust- und Halsbereich.

Eine Früherkennung ist bisher nicht bekannt. Früherkennungsprogramme sind in mehreren Ländern in erprobt worden; der Nutzen für ein Neuroblastom-Screening ist allerdings zum jetzigen Zeitpunkt nicht bestätigt worden.

Wie häufig ist das Neuroblastom?
Das Neuroblastom ist in der Bundesrepublik Deutschland – nach der akuten lymphatischen Leukämie (ALL) – die zweithäufigste bösartige Krebserkrankung im Kindesalter. Etwa 1 von 100.000 Kindern ist pro Jahr betroffen. In Deutschland erkranken nach Angaben des Kinderkrebsregisters in Mainz etwa 150 Kinder jährlich neu an einem Neuroblastom. Damit macht diese Krebserkrankung etwa 8,5% aller kindlichen Tumoren aus.

Die Wahrscheinlichkeit, an einem Neuroblastom zu erkranken, nimmt mit zunehmendem Lebensalter ab. In etwa 50% der Fälle tritt die Erkrankung bereits innerhalb der ersten 15 Lebensmonate auf; etwa 90% der erkrankten Kinder sind jünger als sechs Jahre alt. Dabei sind Säuglinge und Neugeborene am häufigsten und Jungen in der Regel etwas häufiger als Mädchen betroffen (Deutsches Kinderkrebsregister Jahresbericht 2002). Ein Neuroblastom kann aber auch bei älteren Kindern und Jugendlichen und im Einzelfall sogar bei Erwachsenen vorkommen.

2006-07-26 05:46:30 · answer #3 · answered by delphin 3 · 0 0

Das Neuroblastom ist die zweithäufigste bösartige Krebserkrankung im Kindesalter. Bundesweit erkranken jährlich ca. 150 Kinder an diesem Tumor. Es entarten Zellen des autonomen Nervensystems, das die unwillkürlichen Funktionen, wie Herz- und Kreislauf, Darm- und Blasentätigkeit steuert. Da der Hauptnervenstrang in der Brust- und Bauchhöhle liegt, wachsen die Tumoren lange im Verborgenen.

Erkannt wird das Neuroblastom in niederen Stadien fast nur zufällig, meistens jedoch erst im fortgeschrittenen Stadium, in dem heute noch 7 von 10 Kindern sterben.

Obwohl das Neuroblastom der am längsten bekannte Kinderkrebs ist, sind trotz erheblichem Wissenszuwachs die Überlebenschancen der betroffenen Kinder sehr gering.

2006-07-26 04:47:55 · answer #4 · answered by Anonymous · 0 0

Neuroblastom
B. Hero, F. Berthold

1. Definition und Basisinformation
Das Neuroblastom ist eine maligne Erkrankung des sympathischen Nervensystems und im Kindesalter der häufigste extrakranielle solide Tumor. Neuroblastome sind embryonale Tumoren, weshalb sich ihr Auftreten auf das frühe Kindesalter konzentriert. Etwa 1/3 der Kinder erkranken im ersten Lebensjahr, mit zunehmendem Lebensalter ist die Inzidenz abnehmend. 90 % der Patienten sind jünger als 6 Jahre. Eine Geschlechtsbevorzugung wird nicht beobachtet.

Neuroblastome können überall dort auftreten, wo sich sympathisches Gewebe findet: Nebennieren, cervikaler, thorakaler und abdomineller Grenzstrang, Paraganglien. Etwa die Hälfte aller Neuroblastome sind bei Diagnosestellung bereits metastasiert. Metastasen werden in regionalen und entfernten Lymphknoten, Knochenmark, Knochen, Leber oder Haut beobachtet, seltener im ZNS.

Mehr infos siehe Link

2006-07-26 03:18:03 · answer #5 · answered by ??pussi ?? 6 · 0 0

Hier erfährst Du alles:

http://www.neuroblastoma.de/

2006-07-26 03:12:27 · answer #6 · answered by Jani R 2 · 0 0

Also ich würde mal schätzen durch einen Gendefekt... Hatte zwar kein Neuroblastom aber einen gutartigen Tumor und mein Arzt meinte er entstand durch einen Gendefekt.

2006-07-26 03:09:48 · answer #7 · answered by Ibi 3 · 0 0

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