Was ist eine Polyneuropathie?
Stimmgabeltest: Vibrationen wahrnehmen
Mehr als die Hälfte aller Diabetiker entwickeln eine Nervenschädigung (Polyneuropathie), wenn sie länger als zehn Jahre an Diabetes erkrankt sind. Sie beeinträchtigt die Wahrnehmung von Reizen und die Funktion von Organen. Die wesentliche Ursache ist ein schlecht eingestellter Diabetes mit langfristig erhöhten Blutzuckerwerten. Die Schädigung der Nerven setzt nicht erst ein, wenn die ersten Beschwerden bei den Patienten auftreten. Sie beginnt viel früher und verläuft so schleichend, dass die Diabetiker selbst lange nichts bemerken. Das Risiko einer Polyneuropathie lässt sich durch einen gut eingestellten Stoffwechsel verringern.
Besonders gefährlich ist es, wenn die Nerven des Herzens geschädigt werden. Die Gefahr des plötzlichen Herztodes ist bei diesen Patienten um das Vierfache erhöht, da Herzinfarkte oft ohne Schmerzen ablaufen. Bei rund 15 Prozent der Patienten findet sich eine Schädigung der Herznerven bereits dann, wenn der Diabetes zum ersten Mal festgestellt wird.
Wie entsteht eine Polyneuropathie?
Die Ursachen für die Nervenschädigung sind bislang nicht vollständig geklärt. Eindeutig ist aber, dass ein schlecht eingestellter Diabetes mit hohen Blutzuckerwerten die Nervenschädigung begünstigt. Wissenschaftler vermuten, dass Zuckereiweißverbindungen, die bei zu hohen Blutzuckerwerten entstehen, die Nervenzellfunktionen zunächst stören und dann zum unwiederbringlichen Verlust der Funktion führen.
Möglicherweise sind auch Schädigungen der Blutgefäße, welche die Nerven versorgen, für die diabetische Polyneuropathie mit verantwortlich. Aufgrund der Nervenschädigung werden Reize aus der Umwelt nicht mehr richtig an das Rückenmark, Gehirn und das autonome Nervensystem weitergeleitet.
Welche Symptome treten auf?
Unter dem Begriff der diabetischen Neuropathie summiert man viele unterschiedliche Störungen, die jeden einzelnen Nerv des Körpers betreffen können. Es gibt zwei Hauptformen:
Die periphere Polyneuropathie betrifft das durch den Willen beeinflussbare Nervensystem, beispielsweise die Nerven, die für die Muskelbewegung verantwortlich sind.
Die autonome Polyneuropathie zieht das unwillkürliche, nicht dem eigenen Willen gehorchende Nervensystem (Sympathikus und Parasympathikus) in Mitleidenschaft. Dieses vegetative Nervensystem reguliert beispielsweise das wechselnde Tempo des Herzschlags oder die Magen-Darmbewegungen bei der Verdauung.
Periphere Polyneuropathie: Bei der peripheren Neuropathie treten die Beschwerden zunächst an den Füßen und Beinen, später manchmal auch an den Händen und Armen auf. Die Patienten klagen über brennende und stechende Schmerzen, die vor allem in Ruhe oder nachts auftreten sowie über Kribbeln und Taubheitsgefühl. Sie berichten anfangs, dass die Bettdecke plötzlich unerträglich heiss und schwer auf den Füßen wäre. Druck, Berührung, Schmerzen und Temperatur empfinden sie später nur noch schwach und schließlich überhaupt nicht mehr. Durch das fehlende Schmerzempfinden kann unter Umständen ein diabetisches Fußsyndrom entstehen. Bei etwa 90 Prozent der Diabetiker betrifft die Nervenschädigung beide Körperseiten (distal symmetrische Neuropathie). Die Nerven der kleinen Muskeln des Fußes (Binnenmuskulatur) sind frühzeitig und häufig betroffen. Die Muskelkraft in den Armen und Beinen kann nachlassen. Es kann sogar zu Fehlstellung der Gliedmaßen, insbesondere des Fußgewölbes, kommen.
Autonome Polyneuropathie: Bis zu 50 Prozent der Diabetiker leiden nach 20-jähriger Krankheit an einer autonomen Polyneuropathie. Die Beschwerden sind davon abhängig, welche Organe des Körpers betroffen sind:
Die Nervenfunktionen, welche die Herzschlagfolge und den Blutkreislauf regulieren, sind häufig beeinträchtigt. Der Herzruhepuls kann erhöht sein oder der Herzpuls steigt unter Belastung nur unzureichend an (Pulsstarre). Außerdem besteht die Gefahr eines schmerzlosen Herzinfarktes.
Beim Aufstehen kann der Blutdruck nicht mehr aufrechterhalten werden und dem Patienten wird schwindelig (Orthostase).
Ist das Hormonsystem betroffen, bemerken die Diabetiker nicht, wenn der Blutzuckerspiegel zu niedrig ist (Hypoglykämie). Oft fehlen die typischen Symptome wie Schweißausbruch oder innere Unruhe.
Ist der Magen-Darm-Trakt betroffen, leiden die Patienten unter Schluckstörungen, Völlegefühl oder wechselweise Durchfall und Verstopfung. Die Beeinträchtigung der Magenentleerung ist ein Problem, das oft spät erkannt und zu wenig bedacht wird. Entleert der Magen die aufgenommene Nahrung nur mit stundenlanger Verspätung, können unter einer Insulintherapie Unterzuckerungen trotz Nahrungsaufnahme eintreten. Das gespritzte Insulin gelangt schneller in die Blutbahn als die Kohlenhydrate aus der Nahrung.
Werden die Harn- und Geschlechtswege in Mitleidenschaft gezogen, haben die Diabetiker beispielsweise kein Gefühl mehr, wie stark die Harnblase gefüllt ist. Die Folge ist unkontrolliertes Wasserlassen. Bei Männern können Potenzstörungen auftreten.
Wie stellt der Arzt die Diagnose?
Die diabetische Neuropathie beginnt schleichend und oft unbemerkt. Ärzte können zumindest die periphere Nervenschädigung schon frühzeitig diagnostizieren. Es werden folgende einfache Untersuchungen durchgeführt:
Ein Stimmgabeltest zeigt, ob der Patient Vibrationen noch genau wahrnimmt. Eine angeschlagene Stimmgabel wird dafür an hervorstehende Knochenanteile an Armen oder Beinen (z.B. Fuß- und Handknöchel) gehalten.
Ärzte prüfen mit Hilfe eines Reflexhammers, wie gut die Reflexe funktionieren.
Das Elektromyogramm (EMG) zeichnet die Aktivität einzelner Muskeln auf, die Elektroneurographie (ENG) die Nervenaktivität. Die Untersuchungen zeigen, welche Form der Neuropathie vorliegt.
Kalt-Warm-Empfindung am Fuß (Small fibres)
Ein Elektrokardiogarmm (EKG) und die Blutdruckwerte im Stehen und Liegen zeigen, ob das Herz betroffen ist.
Nehmen Sie die Möglichkeit der jährlichen Vorsorgeuntersuchung bei Ihrem behandelnden Arzt wahr. Dieser kann Sie an entsprechende Fachärzte weiterleiten, z.B. an einen Facharzt für Neurologie (Nervenheilkunde). Durch regelmäßige Kontrolluntersuchungen können Sie unangenehme Folgen verhindern.
Wie wird eine Polyneuropathie behandelt?
Der wichtigste Schritt ist ein langfristig gut eingestellter Blutzuckerstoffwechsel. Je schlechter die Blutzuckerwerte sind, desto früher und ausgeprägter treten polyneuropathiebedingte Beschwerden auf. Es gibt bestimmte Methoden, mit denen man die Nervenschädigungen zwar nicht rückgängig machen, aber die Beschwerden lindern kann.
Die Fettsäuren Alpha-Liponsäure und Gamma-Linolensäure verbessern in manchen Fällen die Leitgeschwindigkeit der Nerven und damit das Wahrnehmungsvermögen.
Neuropathische Schmerzen sind mit Schmerzmedikamenten und solchen, die die Schmerzwahrnehmung verändern (Antidepressiva, Antiepileptika), behandelbar.
Gegen die Nervenschmerzen helfen in manchen Fällen auch Nervenstimulation (sog. transkutane elektrische Nervenstimulation), Akupunktur und Bädertherapien.
Bei Impotenz erhalten Sie Rat bei einem Urologen. Es gibt individuelle Problemlösungen, z.B. Medikamente oder Penisprothesen.
Manche Patienten mit Schwindelgefühlen beim Aufstehen haben gute Erfahrungen mit der Verwendung von Stützstrümpfen gemacht. Gegen Übelkeit und Erbrechen helfen in der Anfangsphase einer Neuropathie Medikamente, welche die Magen-Darm-Bewegung anregen (z.B. Metoclopramid). Im fortgeschrittenen Stadium versagen auch diese wenigen Behandlungsoptionen.
Die Gabe von Vitamin B wird unter Fachleuten kontrovers diskutiert.
Wie können Sie vorbeugen?
Sie können einer Neuropathie nur vorbeugen, indem Sie auf optimale Blutzuckerwerte achten und die jährlichen Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Untersuchen Sie täglich Ihre Füße, da die Nervenschädigung dort am häufigsten auftreten. Die Untersuchung der Füße gelingt am einfachsten mit einem Spiegel. Sie können Wunden erkennen und so frühzeitig mit einer Behandlung beginnen. Verzichten Sie auf Alkohol, wenn Sie bereits unter einer Neuropathie leiden, denn Alkohol schädigt die Nervenbahnen zusätzlich.
Wie ist die Prognose?
Ein langfristig gut eingestellter Blutzucker verhindert, dass die Nervenschäden fortschreiten. Besondere Gefahr besteht, wenn die Nerven des Herzens geschädigt sind. Bei einem Fünftel der Patienten ist bereits das Herz von der Nervenschädigung betroffen, wenn die Diagnose Diabetes gestellt wird. Die Patienten bemerken dies nicht. Sie haben ein vierfach höheres Risiko, an einem plötzlichen Herztod zu sterben, da der Infarkt sich nicht durch Schmerzen ankündigt.
2006-07-22 05:57:14
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answer #1
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answered by Anonymous
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Muskelmasse zu erhöhen , ist eine Herausforderung für viele jetzt , und es gibt viele Möglichkeiten, um , dass man einfach Geld zu stehlen ... Wenn Sie sich für eine Methode , die wirklich funktioniert , sollten Sie diese http://muskel.vorschlag.net versuchen
2014-11-28 06:23:07
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answer #2
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answered by ? 2
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Diabetes ist eine sehr ernste Erkrankung, die nicht unterschätzt werden sollte ... Ich empfehle Ihnen diese natürliche Methode, die eine Menge http://diabetes.vorschlag.net hilft folgen
Diese Methode ist in der Lage, die Lebensqualität drastisch ändern, aber in jedem Fall ist es wichtig, einen Arzt zu konsultieren!
2014-11-09 08:53:09
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answer #3
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answered by Anonymous
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1. Was ist eine Polyneuropathie?
Unter einer Polyneuropathie versteht man eine Nervenerkrankung, bei der in der Regel viele Nerven gleichzeitig betroffen sind. (Ausnahmen bilden so genannte Mononeuropathien diese sind selten und geben immer besonderen Anlass eine andere Erkrankung auszuschließen) Bei den Nerven, die dabei gemeint sind, handelt es sich um Nervenstränge- und fasern, die für die Wahrnehmung und Leitung von Empfindungen ( wie Berührungsreize, Wärme, Kälte, Schmerz) unserer Haut und unseren Organen zum Gehirn zuständig sind. Und um die Nerven, über die unser Gehirn den Muskeln vermittelt und wie stark sie sich bei Bewegungen zusammenziehen müssen. Bei diesen Nerven handelt es sich um sichtbare und teilweise auch tastbare Leitungsbahnen, die mit Stromkabeln durchaus vergleichbar sind. An manchen körpernahen Stellen sind diese "Kabel" fingerdick, in ihren Endaufzweigungen sind sie haardünn. Ähnlich wie Stromkabel bestehen sie aus Leitungsbahn und Isolierung, wobei der innere Aufbau etwas komplizierter ist als bei einem Stromkabel. Bei den verschiedenen Formen der Polyneuropathie kann einerseits hauptsächlich die Isolierung (Myelin) Schaden nehmen, bei anderen Erkrankungen eher die eigentliche Leitungsbahn (Axon).
Zeichen und Symptome der Polyneuropathie
Small-Fiber Sensorisch Large-Fiber Sensorisch Autonomisch
Brennende Schmerzen
Cutane Hyperästhesie (Überempfindlichkeit)
Parästhesien
Lanzierende Schmerzen
Verlust der Schmerz- und Temperatur Wahrnehmung
Verlust des viszeral Schmerzempfindens
Fuß- Ulzeration
Verlust der Vibrations- Wahrnehmung
Verlust der Propriozeption
Verlust der Reflexe
Verlangsamte Nervenleitgeschwindigkeiten
Herzrhythmusstörungen
Orthostatische Hypotension
Abnormales Schwitzen
Gastroparese
Neuropathischer Durchfall
Impotenz
Retrograde Ejakulation
Manchmal stehen Schmerzen und autonome Symptome (siehe auch Darstellung in Tabelle unten) und eine gleichzeitigen Störung von Schmerz- und Temperaturempfinden im Vordergrund. Die epikritische Sensibilität ist hingegen weitgehend erhalten. Morphologische Studien zeigten bei diesen Patienten einen bevorzugten Ausfall dünner Fasern im Sinne einer so genannten „small fiber" Neuropathie.
Klinische Zeichen einer "Large-Fiber Neuropathie
1.Vermindertes Vibrationsempfinden
2.Schmerz vom A Delta-Typ: tief- sitzend und quälend
3.Ataxie durch Verlust der Propriozeption
4.Schwinden der kleinen Fußmuskeln mit Hammerzehen
5. Schwäche der Hände und Füße
6.Verkürzung der Achillessehnen mit pes equinus
7.Vermehrter Blutfluss und heißer Fuß
Klinische Zeichen einer autonomen Neuropathie
Kardiovaskulär
Ruhe Tachykardie (Herzrasen)
Orthostatische Hypotension (Schwindel bei schnellem Aufstehen)
bei Vasomotorenlähmung der peripheren Arterien,
Verlust der adäquaten Herzfrequenzanpassung,
stumme Herzinfarkte, Herzinsuffizienz, plötzlicher Tod
Störungen der vaskulären Innervation mit Mirkrozirkulationsstörungen
und Entwicklung einer Mönckeberg’schen Mediasklerose.
Gastrointestinal
Gastroparese (Magenlähmung),
extreme Instabilität des Glukosestoffwechsels bei Gastroparese,
Diarrhö (Durchfall), Verstopfung (Obstipation).
Urogenital
Blasendysfunktion
erektile Dysfunktion (Potenzstörungen)
Peripher
gustatorisches Schwitzen
Haar- Abnormalitäten, Störungen der Blutversorgung des Knochens
mit Entwicklung einer Osteoarthropathie,
neurovaskuläre Durchblutungsstörungen
Ödem, Störungen der Schweißsekretion
(z.B. Hyperthermie, trockene leicht verletzliche Haut an den Füßen),
Metabolisch
unbemerkte Hypoglykaemie, fehlende Autoregulation bei Hypoglykaemie,
dies stellt ein erhebliches Problem für den Internisten in der Diabeteseinstellung dar,
einerseits bessert die strenge Einstellung des Blutzuckers vermutlich
den Neuropathieverlauf, anderseits lauern hier große Risiken.
Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer distal symmetrischen Polyneuropathie
Neuropathische Symptome Abgeschwächte oder erloschene ASR distale Sensibilitäts- störung distale Muskelschwäche Nerven-leitgeschwindigkeiten Wahrscheinlichkeit, dass eine PNP vorliegt
vorhanden vorhanden vorhanden vorhanden nicht normal ++++
fehlt vorhanden vorhanden vorhanden nicht normal ++++
vorhanden vorhanden vorhanden fehlt nicht normal ++++
vorhanden vorhanden fehlt fehlt nicht normal ++++
vorhanden fehlt vorhanden fehlt nicht normal ++++
fehlt vorhanden fehlt vorhanden nicht normal ++++
vorhanden fehlt fehlt fehlt nicht normal +++
fehlt fehlt fehlt fehlt nicht normal +++
fehlt vorhanden fehlt fehlt nicht normal ++
vorhanden vorhanden vorhanden fehlt normal ++
vorhanden* fehlt vorhanden* fehlt normal* +
vorhanden vorhanden vorhanden vorhanden normal -
*könnte eine small fiber Neuropathie entsprechen. Nach J.D. England, et al., Distal symmetric polyneuropathy: A definition for clinical research Report of the American Academy of Neurology, the American Association of Electrodiagnostic Medicine, and the American Academy of Physical Medicine and Rehabilitation NEUROLOGY 2005;64:199–207
Faser- Typ Durchmesser Modalität
A-alpha (I) 13 - 20 Mikrometer
myelinisiert
Gliedmaßen Propriozeption
A-beta (II) 6 - 12 Mikrometer
myelinisiert
Gliedmaßen Propriozeption
Vibration
Druck
A-delta (III) 1 - 5 Mikrometer
myelinisiert
Mechanischer erster scharfer stechender Schmerz, intensiver Druck auf die Haut (über mechanische Nociceptoren) und extreme Temperatur (> 45°C oder < 5°C) (über thermische Nociceptoren) aktiviert diese Fasern
C (IV) 0.2 - 1.5 Mikrometer
Unmyelinisiert
zweiter brennender, andauernder, diffuserer Schmerz, Temperatur ausgelöster Schmerz Mechanischer brennender Schmerz über polymodale Nociceptoren bei hoher Intensität der thermalen & chemischen Stimuli
Differentialdiagnose der distal symmetrischen Polyneuropathie
Congenital/familiär z.B.: Charcot-Marie-Tooth
Traumatisch Engpasssyndrome
Entzündlich Sarkoidose
Lepra
Lyme- Krankheit (Borreliose)
HIV
Neoplastisch Karzinom -- paraneoplastische Syndrome
Myelom, Amyloid
Leukämie, Lymphome
Metabolisch/endokrin Diabetes mellitus
Urämie
Perniziöse Anämie (B12 Mangel)
Hypothyroidismus (Schilddrüsenunterfunktion)
Porphyrie (akute intermittierende)
Vaskulär Diabetes, Vaskulitis
Toxisch Alkohol
Schwermetalle (Blei, Quecksilber, Arsen)
Hydrocarbone, Chemotherapie mit Zytostatika,
Autoimmun Diabetes
chronisch entzündliche demyelinisierende Neuropathie
Multifokale Motorische Neuropathie
Guillain Barre Syndrom
Ursachen akuter schwerer generalisierter Peripherer Neuropathien
Ursache Überwiegend motorisch gemischt Überwiegend sensibel
Guillain-Barré Syndrom + +
Vaskulitis +
Diabetes mellitus + +
Medikamente* + +
Porphyrie +
Diphtherie +
Paraneoplastische Neuropathie + +
Akute idiopathische sensorische Neuronopathie +
Critical illness + +
Nach: Richard A C Hughes; Peripheral neuropathy, BMJ 2002;324:466-469 ( 23 February )
* z.B.: Nitrofurantoin, Vincristin, Cisplatin, und Reverse Transkriptase Inhibitoren.
Ursachen PNP allgemein
Diabetes 34,8% Paraneoplastisch 2,7%
Alkohol 11% HSMN 2,2%
Akutes GBS 6% Paraproteinämie 1,1%
Infektiös 5,4% Toxisch 0,9%
Vaskulitis 4,1% Amyloidose 0,5 %
CIDP 4,1% HNPP 0,2%
Malabsorption 3,8% Sonstige 0,9%
Ungeklärt 22%
Müller-Felber, Ursachen, Symptome, Diagnose, Therapie, Gezielt vorgehen bei
Polyneuropathien, DNP · 12/01, 24 ff.
Differentialdiagnose der demyelinisierenden Polyneuropathie
Guillain-Barré Syndrom (akute inflammatorische demyelinisierende Polyradikuloneuropathie)
Chronische inflammatorische demyelinatisierende Polyradikuloneuropathie
Monoklonale Protein–assoziierte Neuropathie
Osteosklerotisches Myelom
Diphtherie
Perhexilin- maleat Vergiftung
Hereditäre Motorische und Sensorische Neuropathie Typ 1
Hereditäre Neigung zu Druckparesen
2. Was für Beschwerden macht eine Polyneuropathie?
Meistens tritt zunächst an den Füßen, manchmal auch an den Händen ein Kribbeln auf, später stellt sich ein Ameisenlaufen und Brennen oder Schmerzen der Füße ein; Muskelkrämpfe können dazukommen. Wenn die Erkrankung weiter fortschreitet, in seltenen Fällen von Anfang an, kann ein Unsicherheitsgefühl beim Gehen auftreten. Es kann eine Schwäche einzelner Muskeln und ein langsamer Muskelschwund dazukommen. Selten treten Sehstörungen, Schluckbeschwerden, Durchfall, Verstopfung, Herzrhythmusstörungen, Schweißausbrüche beim Essen, Potenzstörungen, Doppeltsehen (kann isoliert als Mononeuritis auftreten, bis zu sicheren Ausschluss aber verdächtig auf Aneurysma, durchgebrochene Sinusitis, Myasthenie usw.) oder andere Sehstörungen auf. Die Beschwerden durch eine Polyneuropathie sind häufig in Ruhe stärker als während körperlicher Belastung. Dies gilt besonders für die Beschwerden an den Beinen.
3. Ursachen
In etwas mehr als der Hälfte aller Fälle lässt sich eine Ursache für diese Nervenschädigungen ermitteln. Die häufigsten Ursachen bei uns in Deutschland sind die Zuckerkrankheit und Alkoholmissbrauch. Alkoholismus ist zwar eine häufige Erkrankung, mit einer Polyneuropathie ist jedoch erst nach einem Konsum von mindestens 100 ml Äthanol/d über drei Jahre hinweg zu rechnen. Alkoholgenus ohne gleichzeitige Mangelernährung kommt als Ursache einer Polyneuropathie eher selten in Frage. Daneben gibt es eine große Zahl seltener Ursachen für Polyneuropathien, die unten (nicht alle) aufgeführt werden. Es handelt sich dabei um Vitaminmangel, bestimmte Infektionskrankheiten, bestimmte entzündliche - manchmal auch bösartige - Erkrankungen.
In der durch Umweltkatastrophen verunsicherten Öffentlichkeit wird immer wieder gewerbliche Chemikalienexposition als Ursache polyneuropathischer Syndrome angeschuldigt. Abgesehen davon, dass sich die Mehrzahl der vorgetragenen Beschwerden weder klinisch noch elektrophysiologisch objektivieren lässt, fehlen in aller Regel epidemiologische Daten zur Untermauerung postulierter Kausalzusammenhänge völlig. Vor unkritischen Übernahme nicht seriös überprüfter Serumspiegel so genannter Unweltnoxen (z.B. Formalin) wird gewarnt. Das Konstrukt einer besonderen individuellen Empfindlichkeit auf Exposition üblicherweise nicht toxischer Substanzen (Multiple Chemical Sensitivity) entbehrt bisher einer allgemein anerkannten wissenschaftlichen Grundlage. Zur Kontroverse darüber siehe Extraartikel.
2006-07-22 06:52:53
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answer #4
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answered by delphin 3
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es ist die Erkrankung eines peripheren Neurons und seiner Hüllen
Ursache dafür eine direkte bzw toxische oder hypoxische Schädigung peripherer Nerfen infolge einer Läsion
das kann genetisch bedingt sein
bei Stoffwechselstörungen (diabetes)
bei Malabsorption
bei Infektionserkrankungen (dann ist es eine Polyneuritis)
bei endokrinen Erkrankungen (Schilddrüsenunterfunktion)
bei exogen bedingten P. zum Beispiel durch Bleivergiftung, Alkohol und Medikamente
bei Kollagenosen und immunologischen Erkrankungen
infolge einer Ischämie
und und und
also ich würde deinem Arzt mal vorschlagen die genetische, Infektionserkrankung und die Immunologischen Sachen abzuschätzen)
Viel Glück
2006-07-21 07:53:36
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answer #5
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answered by stollberger_labormaus 2
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Unter Polyneuropathie versteht man eine Gruppe von Nervenerkrankungen, bei denen typischerweise mehrere Nerven des peripheren Nervensystems gleichzeitig betroffen sind. Es können sowohl motorische, als auch sensible und vegetative Nerven betroffen sein. Die Symptome sind je nach betroffenem Nervenfasertyp und Körperregion vielfältig.
2006-07-21 07:17:14
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answer #6
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answered by ??! 6
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