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Wie entstehen Angststörungen?

Bei der Frage nach der Ursache bzw. der Entstehung einer Angststörung gibt es verschiedene Ansätze:

Psychoanalytischer Ansatz

Im Laufe unseres Lebens kommen wir immer wieder in Situationen, in denen wir einen innerlichen Konflikt verspüren. Dieser Konflikt kann sich auf eine Einstellung oder eine Handlung beziehen. Wir würden gerne etwas Bestimmtes tun, trauen uns aber nicht, da die Tat von anderen als "nicht gut" betrachtet werden würde. Der Konflikt wird meistens durch einen Kompromiss gelöst, worauf sich wieder psychisches Gleichgewicht einstellt. Misslingt eine solche Konfliktlösung, tritt Angst auf. Ferner wird angenommen, dass betroffene Personen in ihrer Entwicklung nicht gelernt haben, mit Ängsten umzugehen. In konflikthältigen Situationen fühlen sich diese Personen schnell überfordert, und alte kindliche Ängste können auftreten. Sehr häufig treten bei drohendem Verlust einer engen Bezugsperson Trennungsängste auf

Lerntheoretische Erklärung

Hier wird von einem mehrstufigen Prozess ausgegangen. Zuerst "erlernt" die Person die Angst vor einer ehemals neutralen Situation. Zum Beispiel kommt es während eines Fluges im Flugzeug zu Turbulenzen. Diese lösen Angst aus. Die zuerst als angenehm empfundene Situation wird plötzlich als unangenehm wahrgenommen. Würde sich die betroffene Person bald wieder in ein Flugzeug setzen, so würde sie bemerken, dass die Angst unbegründet ist. Die Angst vor dem Fliegen hält die Person jedoch davon ab. Durch die Vermeidung der angstbesetzten Situation wird die Angst aufrecht erhalten. Hier spielt auch die Wahrnehmung der körperlichen Reaktionen eine entscheidende Rolle. Angst löst gewisse körperliche Symptome (z. B. Herzrasen) aus. Diese werden verstärkt wahrgenommen und subjektiv als Gefahr gedeutet, was die körperliche Reaktion weiter verstärkt. Ein Teufelskreis der Angst entsteht.

Neurobiologische Aspekte

Neben den oben angeführten Umweltfaktoren wird auch eine biologische Komponente diskutiert. Das autonome Nervensystem reguliert und kontrolliert die inneren Organe, z. B. auch Herz und Atmung. Man geht davon aus, dass bei Betroffenen ein labileres autonomes Nervensystem vorliegt, das leichter gereizt werden kann. Dies führt dazu, dass Angstsymptome leichter ausgebildet werden können. Untersuchungen sollen belegen, dass ein solch labiles autonomes Nervensystem vererblich ist. Vollends bewiesen ist diese Vermutung aber noch nicht. Zusätzlich lassen neurobiologische Befunde vermuten, dass gewisse Hirnregionen und die darin beteiligten Botenstoffe eine Rolle bei der Entstehung einer Angststörung spielen.

Wie können Angststörungen behandelt werden?

Sowohl Medikamente als auch eine geeignete Psychotherapie kommen als Behandlungsmethode in Frage. Wird medikamentös behandelt, so haben sich besonders Medikamente aus der Klasse der Antidepressiva bewährt. Vor allem neuere Antidepressiva, die weniger Nebenwirkungen haben, finden Anwendung (so genannte Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer, SSRI).

Beruhigungsmittel, so genannte Tranquilizer, können wegen ihrer angstlösenden Wirkung süchtig machen und sollten daher nur unter ärztlicher Aufsicht und, was ganz wichtig ist, zeitlich befristet eingesetzt werden.

Entspannungstechniken, wie Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung nach Jakobson und dergleichen, werden immer häufiger in Therapien eingebaut.

Für die Behandlung der Angststörungen hat sich vor allem die Verhaltenstherapie bewährt. Unter Aufsicht einer Fachperson werden die an einer Angststörung Leidenden in die angstauslösende Situation geführt. Diese Vorstellung alleine ruft bei vielen Betroffenen schon eine mehr oder weniger große Angst hervor. Ziel und Zweck dieser Methode ist jedoch nicht das Quälen des Patienten, sondern ihm zu zeigen, dass die befürchtete Katastrophe nicht eintritt. Mit der Zeit erkennt die Person, dass sie Einfluss auf das Ausmaß der Angst hat. Sie beherrscht die Angst und nicht umgekehrt.

Bei der Sozialphobie verlernen die Betroffenen mit der Zeit die Fähigkeit, sich in sozialen Situationen richtig zu verhalten. In Gruppentherapien werden Rollenspiele eingesetzt, in denen ganz alltägliche Situationen nachgespielt werden. Das so genannte Soziale-Kompetenz-Training hilft der Person, die verlernten Fertigkeiten wieder einzusetzen.

Tipps bei Angststörungen

Sie sind nicht alleine! Die Krankheit Angst ist in all ihren unterschiedlichen Ausprägungen weit verbreitet. Fast jeder Zehnte leidet an einer Angststörung.

Es kann Ihnen geholfen werden! Versuchen Sie, so schnell wie möglich professionelle Hilfe aufzusuchen. Je länger Sie diesen Schritt hinausschieben, desto schwieriger wird die Therapie. Wenden Sie sich an eine vertraute Person, einen vertrauenswürdigen Arzt. Diese Menschen können Ihnen helfen, sich über mögliche Therapiemöglichkeiten zu informieren. Versuchen Sie nicht mit der Störung zurecht zu kommen. Gehen Sie dagegen vor! Informieren Sie sich auch hier über mögliche Selbsthilfegruppen!

Versuchen Sie nicht, durch Vermeidung der angstauslösenden Situation Ihre Ängste in den Griff zu bekommen. Dadurch kommt es zu keiner Lösung derselben. Meist entstehen lediglich weitere Schwierigkeiten, weil sich die Angst nur stärker in Ihrem Leben verfestigt.

Nehmen Sie nicht immer wieder Beruhigungsmittel zur Dämpfung der Angst ein. Beruhigungsmittel können leicht abhängig machen. Die Therapie der Angststörung wird dadurch zusätzlich erschwert.

Vermeiden Sie es, Alkohol als Angstlöser einzusetzen! Alkohol kann, wenn überhaupt, nur im Moment helfen. Auch hier besteht die Gefahr einer Abhängigkeit, was die Situation entscheidend verschlimmert. Allgemein sollte Alkohol niemals als Problemlöser eingesetzt werden!

2006-07-07 03:39:42 · answer #1 · answered by Tobias 7 · 0 0

Kann nur das schon gesagte untersteichen.
Wichtig ist heruszufinden, woher die Ängste kommen:
Die PAnikattacken und Ängste sind "nur die Symtome"...den Grund dafür mußt Du in Deinem Leben suchen...dabei hilft super eine Therapie!
Gute Besserung!

2006-07-08 05:46:45 · answer #2 · answered by pe_fee 1 · 0 0

ergänze nur, was vor mir schon geschrieben wurde:
Bist Du betroffen? Dann solltest Du einen Therapeuten aufsuchen, falls Du es nicht schon getan hast. Ratsam wäre Verhaltenstherapie. Es gibt auch Medikamente, die man, sowie man merkt, dass die Attacke kommt, zur Eindämmung dieser einnehmen kann. Besser ist es aber zu lernen, wie man ohne mit seinen Ängsten klar kommt.
Guck mal hier:
http://www.psychotherapiesuche.de/suchen...
Alles Gute
Kristine

2006-07-07 12:51:50 · answer #3 · answered by KristBaum 5 · 0 0

Also ich hab mal gehört, dass gegen Angst Bachblütentropfen helfen sollen. Bekommt man in fast jeder Apotheke und ist nicht Verschreibungspflichtig.

2006-07-07 11:13:49 · answer #4 · answered by issa 2 · 0 0

Angst
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Angst.Die Angst (seit dem 8. Jahrhundert, von gemein-indogermanisch *anghu-, „beengend“ über althochdeutsch angust, urverwandt mit lateinisch angustia, „die Enge“ und angor, „das Würgen“) ist das Befürchten möglichen Leidens und bezeichnet somit eine Empfindungs- und Verhaltenssituation aus Ungewissheit, (körperlicher) Anspannung und Furcht, die durch eine eingetretene oder erwartete Bedrohung (z.B. Schmerz, Verlust, Tod) hervorgerufen wird. Die Angstsensitivität gibt an, wie sehr eine Person dazu neigt, Angst vor somatischen Angstreaktionen zu entwickeln.

Biologisch gesehen ist die Angst ein Stresszustand von starker Intensität als Antwort auf eine wahrgenommene Bedrohung, verbunden mit einem Gefühl körperlicher Spannung sowie starken Impulsen, der Situation zu entfliehen.

Ängstlichkeit ist dagegen eine persönliche Einstellung, bzw. Charaktereigenschaft

Symptome der Angst
Angst ist ein Gefühl, ein in die Zukunft gerichtetes Warnsignal, sie schützt vor Gefahr, dient der Selbsterhaltung. Ängste können ausgelöst werden durch bedrohliche, angsteinflößende Situationen oder Erwartungen, durch Personen, Aussagen, Orte oder Erinnerungen (z. B. Medienmeldungen über Lebensmittelskandale oder Katastrophen, aber auch körperliche Erkrankungen wie etwa eine Schilddrüsenfehlfunktion und seelische Störungen. Dies alles können Ursachen von überschießenden Angstgefühlen sein.).

Die körperlichen Symptome der Angst werden vom vegetativen Nervensystem gesteuert.

Reaktionen, wenn Angst auftritt:

Erhöhte Aufmerksamkeit, Pupillen weiten sich, Seh- und Hörnerven werden empfindlicher
Erhöhte Muskelanspannung, Erhöhte Reaktionsgeschwindigkeit
Erhöhte Herzfrequenz, erhöhter Blutdruck
Flachere und schnellere Atmung
Energiebereitstellung in Muskeln
Körperliche Reaktionen wie zum Beispiel Schwitzen, Zittern und Schwindelgefühl
Diese sinnvollen Reaktionen klingen nach Ende der bedrohlichen Situation relativ schnell wieder ab.

Bekannte Angststörungen
Höhenangst
Berührungsangst
Prüfungsangst
Schulangst
Todesangst
Sexualangst
Platzangst
siehe auch:

Phobie
Kategorie:Phobie

Panikattacke
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Als Panikattacke wird das einzelne plötzliche und in der Regel nur wenige Minuten anhaltende Auftreten einer körperlichen und psychischen Alarmreaktion (fight & flight) ohne objektiven äußeren Anlass bezeichnet. Oft ist den Betroffenen nicht klar, dass ihre Symptome Ausdruck einer Panikreaktion darstellen. Die ursprünglich der Energiebereitsstellung (und damit dem Überleben) dienenden vegetativen Reaktionen im Körper werden dadurch als (lebens-) bedrohlich erlebt, was die Panik weiter antreibt.

Bei einigen Personen können die Panikattacken sich auch über einen längeren Zeitraum (bis zu mehreren Stunden) mit abgeschwächten Symptomen erstrecken. Weiterhin stehen bei einigen Personen die psychischen Symptome (Angstgedanken, Derealisation und Depersonalisation) im Vordergrund, während die physischen kaum ausgeprägt sind. Beiden Gruppen gemeinsam ist, dass die Symptome oft nicht als Auswirkung einer Panik erkannt werden.

Teufelskreis PanikattackenTypische Symptome einer Panikattacke sind:

Atemnot, Engegefühl in Brust und Kehle
Hyperventilation (als Folge Kribbelgefühle in Gesicht und Händen)
Herzrasen
Schweißausbrüche
Zittern
Angstgedanken ("Das ist ein Herzinfarkt", "Jetzt sterbe ich gleich", "Ich werde verrückt" ...)
Derealisations- oder Depersonalisationsgefühle ("Neben sich stehen" oder "Nicht mehr ich selber sein")
Man hat Angst das Haus/Wohnung zuverlassen, meint immer es passiere etwas, fühlt sich unsicher.

Ausgelöst - und aufrechterhalten - werden die Panikattacken oft von automatisierten emotionalen und gedanklichen Fehlinterpretationen körperlicher Wahrnehmungen, was auch unter dem Begriff Panik-Teufelskreis beschrieben wird. Man achtet auch vermehrt auf die Symptome und wartet regelrecht, dass sie wieder auftreten. Auch durch regelmäßigen oder auch einmaligen Gebrauch von Rauschmitteln (Cannabis, LSD, Kampfer etc.) können Panikzustände ausgelöst werden, die möglicherweise auch noch nach dem Abklingen der Wirkung als chronisches Syndrom erhalten bleiben.

Panikattacken treten oft in Zusammenhang mit psychischen Störungen wie Agoraphobien, Panikstörungen, posttraumatische Belastungsstörung oder Krankheitsphobien auf und lassen sich in der Regel im Rahmen einer Psychotherapie gut behandeln.

2006-07-07 11:04:19 · answer #5 · answered by me22042004 3 · 0 0

Mach dir klar, dass deine Angst unbegruendet ist. Analysiere die Situation. Es gibt natuerlich die unterschiedlichsten Aengste und du solltest unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Aber als erster Schritt taugt das alle Mal und fuer fast alle Angst-Anfaellt kannst du dir selbst beweisen, dass die Angst unbegruendet ist.

Beispiele:

Wenn du Angst hast dich zu uebergeben, denk mal nach, wie oft du dich schon in so einer Situation uebergeben hast... Es wird 0 mal gewesen sein.

Wenn du Angst hast gleich zusammenzuklappen, bewustlos zu werden oder einen Herzinfarkt zu bekommen, lass dich von einem Arzt untersuchen, vielleicht Speziell auf die Symptome. Er wird dir bestaetigen, dass du kerngesund bist.

und so weiter und so fort.

Erinnere dich immer wieder daran, wenn die Angst kommt. Aber denk daran: Lass dich von einem Arzt oder Psychologen beraten wenn du das nicht in Griff bekommst.

2006-07-07 11:00:14 · answer #6 · answered by GEZ-Fahnder 3 · 0 0

Es wäre zu leicht einfach zu sagen, dass man sich den Dingen stellen soll, die einem Angst einflößen ...

Doch was sonst tun?
Man muss den Hintergrund erkennen, erkennen warum etwas einem solch eine Angst macht ...

Bevor dies nicht geschieht, sollte man sich der Angst nicht unbefangen stellen ... denn Unwissen kann auch schaden ...

lil

2006-07-07 10:39:42 · answer #7 · answered by lil 4 · 0 0

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