Was ist eigentlich eine Depression?
Als Depression bezeichnet man eine über das normale hinausgehende seelische Niedergeschlagenheit, die man selber als krankhaft bzw. nicht mehr steuerbar empfindet. Wichtig ist es zu wissen, dass es verschiedene Arten und Ursachen für Depressionen gibt, welche sich teilweise auch in ihren Behandlungsmöglichkeiten unterscheiden.
Welche Beschwerden und Symptome gibt es?
Es ist ganz natürlich und normal, sich in verschiedenen Situationen des Lebens, insbesondere Belastungssituationen, niedergeschlagen zu fühlen. Die Grenzen zwischen normaler Niedergeschlagenheit und der eigentlichen Depression sind dabei fließend. Auch müssen die Beschwerden nicht alle vorliegen und können unterschiedliches Ausmaß annehmen.
Beschwerden können sein
* Meist grundlose depressive Verstimmung mit allen Übergängen von leichter Bedrücktheit, Fehlen jeder freudigen Regung bis zu tiefer Traurigkeit mit dem Gefühl der Wertlosigkeit,
* Fehlendes Interesse und Freude an normalen Aktivitäten und Vergnügungen, fehlende Energie,
* innere Unruhe,
* Schlafstörungen,
* zahlreiche körperliche Beschwerden (Magendruck, Übelkeit, Kopfschmerzen, Brustschmerzen, Haarausfall, Gewichtsabnahme, Herzrasen usw.),
* Gedankenkreisen,
* Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen,
* Antriebsstörungen, häufig mit einem Tief in den Morgenstunden,
* Unentschlossenheit, teilweise auch bei einfachen Entscheidungen,
* geringerer Appetit und Gewichtsverlust,
* verringertes sexuelles Interesse,
* übertriebene Schuldgefühle und Schuldvorwürfe,
* wiederkehrende Gedanken über den Tod, Selbstmordgedanken, Selbstmordversuche.
Wie häufig tritt eine Depression auf?
Die Angaben zum Erkrankungsrisiko sind sehr unterschiedlich und sind abhängig von verschiedenen Definitionsansätzen und Typen von Depressionen. Die Angaben schwanken zwischen 4 und 48 Prozent. Zurzeit geht man davon aus, das ca. fünf Prozent der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens von dieser Krankheit betroffen sind.
Gesichert ist eine Geschlechterverteilung mit einem Verhältnis von Frauen zu Männern mit sieben zu drei. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer.
Am häufigsten erkrankt man zwischen dem 30. bis 40. Lebensjahr. Eine Erkrankung ist jedoch in jedem Lebensalter möglich.
Wie wird eine Depression festgestellt?
Ein Arzt, im Idealfall ein neurologischer oder psychiatrischer Facharzt oder Psychotherapeut, stellt die Diagnose durch ein ausführliches Gespräch (Anamnese). In diesem Gespräch sollten die aktuellen Beschwerden, Probleme, Vorerkrankungen, aber auch die eigene Lebensgeschichte und Familiengeschichte berücksichtigt werden.
In besonderen Fällen kann eine psychologische Testung (Hamilton-Depressions-Skala; Erlanger-Depressionsskala etc.) helfen, die Erkrankung und deren Ausmaß festzustellen, wobei es bis jetzt noch keinen Test gibt, der zuverlässig zeigt, ob man an Depressionen leidet.
Auch sollte eine körperliche Untersuchung und Blutuntersuchungen erfolgen, um Hinweise auf andere körperliche Ursache von Depressionen auszuschließen. Ergänzend kann eine Hirnstrommessung (EEG) erfolgen. In selten Fällen führt eine Computer-Tomographie(CT) zum Ausschluss anderer Ursachen für die Symptome.
Welche Ursachen und Arten von Depressionen gibt es?
Man nimmt an, dass die Neigung zur Depression im Sinne eines erhöhten Erkrankungsrisikos vererbbar ist.
Bei einer Depression ist der Stoffwechsel des Gehirns verändert. Die Konzentration der chemischen Stoffe, die Nervensignale weiterleiten (Neurotransmitter), insbesondere Serotonin und Noradrenalin, sind im Vergleich zum Gesunden verändert, meist niedriger. Die Ursache dafür ist unbekannt, wahrscheinlich spielt aber eine erbliche Vorbelastung eine große Rolle.
Andere Faktoren, wie seelische Belastungen, Medikamente, Ernährung und körperliche Erkrankungen haben ebenfalls Einfluss auf den Stoffwechsel dieser Substanzen.
Bedingt durch die zahlreichen Einflüsse hat man versucht verschiedene Arten von Depressionen zu beschreiben. Übergänge und Überschneidungen sind jedoch häufig, so dass die Behandlungsmöglichkeiten sich weitgehend nur durch verschiedene Schwerpunkte unterscheiden.
Man unterscheidet Depressionen
* unbekannter Ursache (Endogene Depressionen): Hier geht man von der oben beschriebenen Annahme aus, das die vererbte Veranlagung ursächlich ist. Kennzeichnend ist häufig, dass kein äußerer bzw. ausreichenden auslösender Grund vorhanden ist. Die Krankheit ist oft, sowohl für den Kranken als auch für seine Angehörigen und Freunde, unerklärlich. Sie kann in vielen Fällen nicht als eindeutige Reaktion auf eine erkennbare Krise interpretiert werden.
* Depressionen bei einem belastendem Anlass (Reaktive Depressionen): Eine aktuelle stark belastende Situation (z. B. Tod des Ehepartners, Verlust des Arbeitsplatzes etc.) führt zu einer tiefen Krise, aus der Betroffene über einen langen Zeitraum (mind. sechs Monate) nicht mehr alleine herausfindet.
* Depressionen bei einem ausgeprägten inneren Konflikt (Neurotische Depressionen): Ein meist geringer Anlass führt zu einem ausgeprägten inneren Konflikt, der zu den beschriebenen Beschwerden führen kann. Dieser innere Konflikt ist häufig nicht oder nur teilweise bewusst. Meist lässt sich dieser jedoch aus der Lebens- und Lerngeschichte erklären.
Eine Ausnahme bilden Depressionen mit bekannter körperlicher Ursache (Organische Depression): Zahlreiche körperliche Erkrankungen (z. B. niedriger Blutzucker, Mangel an Vitamin B12, Demenz, hormonelle Störungen, Schilddrüsenunterfunktion, Gehirntumoren usw.) können Depressionen verursachen. Bei der Behandlung dieser Depressionen steht die Behandlung der erkannten körperlichen Erkrankung im Vordergrund. Alle anderen Behandlungsmaßnahmen können hier nur unterstützend notwendig sein, sind meist jedoch entbehrlich.
Wie verläuft eine Depression? Wie ist die Prognose?
In der Regel ist die Prognose der depressiven Erkrankung günstig. Die meisten Depressionen sind heilbar. Meist entstehen keine Folgeschäden. Die Mehrzahl der Patienten erleben im Laufe ihres Lebens nur eine oder sehr wenige depressive Episoden. Hatte man bereits einmal eine Depression, so ist das Risiko für das Wiederauftreten dieser Krankheit im Laufe des Lebens erhöht. Hierdurch wird die Behandlungsmöglichkeit jedoch meist nicht beeinflusst.
Die Dauer der einzelnen depressiven Phase kann zwischen wenigen Wochen bis mehreren Jahren schwanken. Durch eine medikamentöse Behandlung kann diese Zeit jedoch deutlich verkürzt werden.
Leider ist die Zahl der Selbsttötungen (sieben bis zehn Prozent, 30- bis 50-mal höher als in der Normalbevölkerung) deutlich erhöht, so dass es besonders wichtig ist, das der Betroffene sich frühzeitig in Behandlung begibt.
Man unterscheidet
* einfacher Verlauf: Der Betroffene erkrankt einmalig in seinem Leben.
* rezidivierender Verlauf: Der Betroffene erkrankt wiederholt an Depressionen. Die Behandlungsmöglichkeiten werden hierdurch jedoch meist nicht beeinflusst. Auch können die Abstände des Wiederauftretens der Erkrankung zwischen wenigen Monaten und Jahrzehnten schwanken.
* chronischer Verlauf: Die Depression geht in seltenen Fällen in einen Dauerzustand über.
Eine weitere Verlaufsform, die Manisch-depressive Erkrankung, ist durch das auftreten von Phasen der Depression und manische Phasen gekennzeichnet. Manische Phasen sind der Depression entgegengesetzte Phasen der ausgeprägt gehobenen Stimmung, teilweise mit Größenwahn, Verschwendungssucht usw.
Wie wird die Depression behandelt?
Depressionen heilen in der Regel auch ohne eine Behandlung, wobei ohne Behandlung das Ausmaß und die Dauer der Depression deutlich erhöht sind. Auch ist die Gefahr der Entstehung von Folgeschäden z. B. einer chronischen Depression erhöht. Besonders ist zu berücksichtigen, dass Depressionen mit einer Dauer von vielen Jahren beschrieben worden sind und auch die Zahl der Selbsttötungen deutlich erhöht ist.
Eine Depression lässt sich meist mit einer Kombination aus Medikamenten und Psychotherapie erfolgreich behandeln. Die Dauer und das Ausmaß der Erkrankung lässt sich deutlich verringern.
Bei leichten Depressionen genügt teilweise eine ambulante Gesprächstherapie oder eine andere Form der Psychotherapie. Ob zusätzlich antidepressiv wirkende Medikamente zum Einsatz kommen sollen, muss individuell entschieden werden.
Bei schweren Fällen, insbesondere, wenn der Kranke selbstmordgefährdet ist, wird eine stationäre Behandlung notwendig. Die Behandlung erfolgt meist mit Medikamenten und psychotherapeutischen Maßnahmen.
Bei einzelnen Fällen kann es notwendig sein, durch eine vorbeugende medikamentöse Behandlung depressive Rückfälle zu verhindern.
Weitere bzw. ergänzende Möglichkeiten sind: Soziotherapie, Lichttherapie (bei der saisonalen Depression im Winter) und die so genannte Schlafentzugsbehandlung.
Welche medikamentösen Therapiemöglichkeiten gibt es?
Es werden verschiedene Arten von Medikamenten (Antidepressiva) zur Behandlung von Depressionen eingesetzt. Welche Art von Medikament eingesetzt wird, sollte ein Arzt/Ärztin, ein neurologischer oder psychiatrischer Facharzt entscheiden.
Besonders wichtig ist es für den Betroffenen zu wissen, dass ein Wirkungseintritt bei fast allen Medikamenten dieser Gruppen frühestens erst nach zwei Wochen zu erwarten ist, so dass unter Umständen vorübergehend nach Absprache mit dem Arzt beruhigende Medikamente erforderlich sein könnten.
Kein antidepressives Medikament macht abhängig oder süchtig.
Man unterscheidet je nach chemischen Inhaltsstoffen, die Nervensignale weiterleiten (Neurotransmitter):
* Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (neue Medikamente, die die Konzentration von Serotonin im Gehirn erhöhen)
* Selektive Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (neue Medikamente, die die Konzentration von Noradrenalin im Gehirn erhöhen)
* Trizyklische Antidepressiva (ältere gut wirksame und bekannte Medikamente, die die Konzentration von Noradrenalin und Serotonin im Gehirn erhöhen)
* MAO (Monoaminooxidasehemmer)
* Sonstige
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Unter den Antidepressiva gibt es keine eindeutige Überlegenheit einer Substanzklasse. Die Auswahl sollte durch den Fachmann in Abhängigkeit von Beschwerden, Wirkungseintritt, anderen körperlichen Erkrankungen und Nebenwirkungen erfolgen.
Ein früher Behandlungsbeginn ist zu empfehlen.
Die Einnahme der Medikamente sollte nach Absprache mit dem behandelnden Arzt noch über ca. sechs Monate nach Ende der Depression fortgesetzt werden, um einen Rückfall zu vermeiden.
Allgemein treten Nebenwirkungen selten auf. Häufigste Nebenwirkungen sind Gewichtszunahme, Müdigkeit, sexuelle Funktionsstörungen, Schwindel und Mundtrockenheit. Diese Nebenwirkungen treten in der Regel jedoch nur zu Beginn der Behandlung auf und bilden sich meist im weiteren Verlauf der Behandlung zurück. Gegebenenfalls ist eine Umstellung der Medikation auf einen anderen Wirkstoff erforderlich.
Regelmäßige Blutuntersuchungen und EKGs sollten zunächst monatlich, später in größeren Abständen durchgeführt werden, um Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen. Lithiumsalze und Carbamazepin sind Medikamente, die nicht zu den Antidepressiva gehören und zur Verhütung von Rückfällen dienen. Bei leichten Depressionen kann ein Behandlungsversuch mit pflanzlichen Mitteln (z. B. Johanneskraut) durchgeführt werden.
Welche Bedeutung hat die Psychotherapie?
Im Vordergrund der Behandlung von Depressionen unbekannter Ursache (Endogene Depressionen) steht die medikamentöse Behandlung. Eine psychotherapeutische Behandlung erfolgt hier unterstützend.
Bei Depressionen bei einem belastenden Anlass (Reaktive Depressionen) und Depressionen bei einem ausgeprägten inneren Konflikt (Neurotische Depressionen) steht eine psychotherapeutische Behandlung im Vordergrund.
Im Rahmen der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie liegt der Schwerpunkt in der Bearbeitung der Lebensgeschichte des Betroffenen und deren Auswirkungen.
In der Verhaltenstherapie wird versucht, neue Gedankeninhalte und Verhaltensweisen zu erlernen.
Welche weiteren Therapiemöglichkeiten gibt es?
Durch Sporttherapie, Arbeitstherapie und Beschäftigungstherapie soll bei leichten Depressionen, oder im Rahmen der Gesundung nach schwerer Depression, die langsame Wiedereingliederung in das alltägliche Leben ermöglicht werden.
Kann man vorbeugen?
Eine Vorbeugung gegen Depressionen gibt es nicht. Ist jedoch eine depressive Erkrankung in der Vorgeschichte bekannt, so sind ein regelmäßiger Kontakt zum behandelnden Arzt und die Wahrnehmung von Beschwerden die wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen. Wenn eine Depression frühzeitig erkannt und Hilfe angenommen wird, kann die Dauer und das Ausmaß der Erkrankung deutlich verringert werden.
Im Falle eines rezidivierenden Verlaufs kann nach Absprache mit dem Arzt/Ärztin, im Idealfall ein neurologischer oder psychiatrischer Facharzt, entschieden werden, ob eine vorbeugende Medikation erfolgen sollte. Hier besteht die Möglichkeit, eine Dauermedikation mit Antidepressiva oder eine Medikation mit Lithium durchzuführen, wodurch das Auftreten, die Dauer und das Ausmaß der Depression reduziert werden können.
Was kann man selbst tun?
* Um Hilfe bitten, wenn Beschwerden auftreten
* Die Krankheit erkennen und verstehen
* Bei Selbstmordgedanken sofort einen Arzt aufsuchen
* Nach einer Depression Kontakt zum behandelnden Arzt halten
* Medikamente regelmäßig einnehmen
2006-06-28 20:55:55
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answer #3
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answered by renate 2
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Hab so eine ähnliche Frage grad beantworted, und kopier sie dir hier rein. So hab ichs gemacht
Meiner Ansicht nach, solltest du nichts mehr tun, was künstlich diesen Zustand fördert. Also keine Depressive oder Aggressive Musik, keine Selbstzerstörung durch Rauchen, Drogen, negative Einstellungen
Gutes und gesundes Essen, nicht das verseuchte aus dem Supermarkt.
Dann solltest du dir darüber bewusst werden, das deine Gefühle von deinen Gedankenmußtern und Handlungsweisen herrühren, also das nur Du alleine für dich verantwortlich bist, und dich eigentlich nichts negativ beeinflussen können sollte, es sei denn, du lässt es zu.
Wenn du soweit bist, kannst du anfangen dich Schritt für Schritt dahin zu bringen wo du hin willst. Hierführ ist es gut, wenn du soetwas wie eine Vorstellung hast, wie du sein möchtest.
Dann arbeite darauf hin. Blocke Depressionen ab, in dem du dir selbst klar machst, das alles schön ist, und schon seine Richtigkeit hat. (Ich muss das zur Zeit ständig, wegen der WM)
Lächeln veranlasst den Körper Freudenhormone auszuschütten,
und so funktioniert es auch, mit schönen Dingen, die wir uns vorstellen oder in unser Leben integrieren. Mit einem Positiven Bild von sich selbst, sollte man Anfangen, und sich auf keinen Fall selbst schlecht reden oder verurteilen, bzw unter zu hohen Druck setzen. Pflege einen Liebefollen Umgang mit dir Selbst.
Meditation,(Positive Geisteshaltung) Sport(Positiver Umgang mit dem Körper) und Gesunder Umgang mit sich bzw seiner Umwelt sind dabei das A und O für mich.
Eigene Erkentnisse die man daran erkennt, das sie immer Freude in einem auslösen(sonnst wären es keine Erkentnisse sonder Halb oder Unwarheiten) bilden die Grundlage.
Ich Wünsch Dir alles Gute
2006-06-26 08:42:06
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answer #10
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answered by G 4
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