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...Es gibt ja die beliebte Plattitüde "Sei so wie Du bist". Nur: "wie finde ich heraus wer oder was ich bin"? Muss ich da erst meinem Wächter begegnen oder eine Nahtoderfahrung mit Kurzfilm haben?...(man kriegt ja sonst kaum ehrliche Antworten)...

2007-12-23 09:52:28 · 20 antworten · gefragt von Anonymous in Sozialwissenschaft Psychologie

@Nachtrag...der schlimmste Frevel dürfte es sein, einen Edelstein auf nur eine Facette zu reduzieren. Reduktion in der Krieg der kleinen Leute...

2007-12-23 20:47:22 · update #1

Muss natürlich heißen: "Reduktion ist der Krieg der kleinen Leute"....

2007-12-24 00:03:45 · update #2

20 antworten

Mir fällt dazu nur ein Zitat von Oscar Wilde ein:

"Nur der Oberflächliche kennt sich selbst."

Die Fähigkeit sich zu verändern, sich selbst zu überraschen finde ich viel elementarer, als zu versuchen sich selbst in rechte Bild zu rücken. Die eigenen Fehler erkennen und daraus lernen, und vor allem dies auch vor Anderen eingestehen zu können, zeugt von mehr Größe, als fest und selbstzufrieden auf einem selbstgemalten Bild zu verharren.

2007-12-23 10:10:28 · answer #1 · answered by Anonymous · 4 2

auch wenn du es nicht wahrhaben willst - man ist klein - und will man wissen, wer man ist, klappt das halt nur durch reduktion - du bist die summe all dessen was du nicht bist.
der edelstein ist das selbst ... das wiederum wird in all seiner größe von dem mikrigen ich ständig überschattet ... aber danach hast du ja auch nicht gefragt.-

2007-12-24 10:22:14 · answer #2 · answered by nimrod 7 · 2 0

Die Platitüde hat ihr Problem: Man kann nämlich, wenn man alles zusammennimmt, sowieso nur man selbst sein.

Sie zeigt aber auch auf einen wahren Kern: Dass im Grunde jeder gespalten ist.
Da gibt's fast immer den Teil, den andere sehen, den Teil, den man geheimhält und den Teil, den man selbst noch gar nicht kennt.

Kompromisslos so sein wie man ist, kann man gar nicht. Dann würde ich zum Beispiel manchem jungen Mädchen in der S-Bahn einfach mal an die Wäsche gehen.
Schlau wäre das aber nicht, und so entscheide ich mich in diesen Momenten ganz bewusst, nicht ganz ich selbst zu sein.
Das Entscheidene an dem Ich-Selbst-Sein ist somit für mich, möglichst große Teile aus dem unbekannten Teil in den öffentlichen Teil ODER den geheimen Teil zu verschieben.

Wie das geht?
Hmm, erst einmal, indem ich mir Zeit dafür einräume. Heute haben ja viele Menschen immer was vor, und wenn sie nichts vorhaben, schalten sie den Fernseher ein.
Ich glaube, wenn man wirklich herausfinden will, wer man ist, muss man Stille haben und ggf. bewusst suchen. Stille kann natürlich der abgelegene Berggipfel sein, aber auch eine Fahrt in der S-Bahn, bei der man einfach mal über sich nachdenkt. Ganz wichtig aber auch: Stille darf nicht heißen, dem Leben zu entsagen. Das Leben ist stets der Brief, in der Stille kann sein Umschlag geöffnet werden. Ohne den Brief bringt auch der Umschlag nichts.
Und wenn man dann erst einmal in der Stille ist, hilft nur noch eins: Ehrlichkeit.
Die meisten Dinge aus dem unbekannten Teil kennen wir nur deshalb nicht, weil wir Angst vor ihnen haben und uns belügen, dass wir sie nicht haben.
Dabei ist die Angst unbegründet. Wir können uns eigentlich so gut wie immer vertrauen. Klar sind wir auch alle tief innen ein Monster, aber je genauer wir hinschauen, desto mehr Licht finden wir auch in uns, und in diesem Licht kann das Monster "mitspielen", ohne Schaden anzurichten.
Je mehr wir über uns wissen, desto mehr haben wir unsere Angst besiegt, desto mehr sehen wir, dass sie unbegründet war und desto mehr vertrauen wir uns. Das ist dann echtes "Selbstvertrauen".

2007-12-23 21:27:15 · answer #3 · answered by toddi 1 · 3 1

Ich fürchte, diese Frage kannst du dir dein gesamtes Leben lang nicht mit Sicherheit beantworten. Du kannst Vermutungen anstellen, wer du bist, wer du wärst, wenn man alle Fremdeinflüsse auf deine Persönlichkeit ausschließt, aber wirklich herausfinden kannst du es nicht. Was von dem, was heute als "du" erscheint, bist wirklich du, und was ist Erziehung, Selbstanpassung oder anderes? Unmöglich, das zu wissen.
Das hat allerdings den netten Effekt, daß du dich immer mal wieder selbst überraschst, wenn ein anderer Teil deines Ichs durchbricht.

2007-12-23 18:04:09 · answer #4 · answered by Jerry 7 · 3 1

Man selbst ist ein multifaktorielles Phaenomen, das nicht mit einem Wort, sondern nur mit einer Wolke aus Beschreibungen definiert werden kann, finde ich. Aber auch die ergeben eine Formel - wenn auch eine umfangreiche, die nicht als Logo auf einen Kugelschreiber passt, so gerne ich das haette.

Eine Methode, diese Definitionswolke zu kreieren, waere die Deduktion a la Sherlock Holmes - indem man abhakt, wer oder was man alles NICHT ist.
Was uebrig bleibt, ist dann ein vielversprechender Kandidat.
Der Nachteil an der Methode ist, dass man sich dabei ganz schoen verlieren kann, und Rollen durchlebt, die einen belasten. Auch ist vieles nicht nachpruefbar, es sei denn, man testet es.

Die andere Moeglichkeit waere, nach Entsprechungen fuer einen selbst zu suchen. Das ist relativ leicht; stelle Dir folgende Fragen:

Welchen Professionellen oder Prominenten beneide ich? (ich beneide Mark Twain, moechte so arbeiten und leben wie ein erfolgreicher Schriftsteller, privat, enigmatisch, und doch anerkannt)
Mit welchen Charakteren in Film und Literatur fuehle ich mit? (ich fand bei Tatort und Derrick die Boesewichte immer sympathischer als die bloeden, spiessigen Kommissare, und sie kleideten sich auch besser und fuhren schoenere Autos, waren interessantere Menschen)
Welche geschichtlichen Figuren entsprechen mir? (bei mir sind es sowohl es Gandhi als auch ein paar recht schattige Figuren wie Robespierre und Lopez)

Es mag vielleicht laecherlich erscheinen, aber diese Internet Tests ("which cartoon character are you?") helfen einem auch weiter (ich bin offenbar ein bisschen Galadriel und ein bisschen Pepe Le Pew).

Und dann darf man nicht vergessen, dass man eine Chemikalie in einem Lebenscocktail ist, mit Dingen ueber die Zeit hinweg reagiert, und anders wird. Ein anderes Jahrzehnt, ein anderer Mensch. Die Grundkonstante bleibt verborgen, auch, wenn sie alles beeinflusst - sie finden zu wollen, treibt einen in den Wahnsinn, siehe Nietzsche.

Mein Tipp: Nimm Abstand von der Idee, die eigene Wurzelformel der Existenz zu finden, es ist eine mechanische Unmoeglichkeit im Leben, vermutlich, weil sie der Motor des Lebens selbst ist. Stattdessen versoehne Dich mit der Idee, dass auch Du Dich nur beschreiben kannst, aber nicht verstehen.

Jemand, der sagt, er kenne sich, macht es sich zu einfach.

2007-12-23 18:16:58 · answer #5 · answered by Tahini Classic 7 · 5 4

"sei so wie du bist"
das heißt so gut wie "verstell dich nicht"
da musst du nichts rausfinden....

sei so wie du bist ;)

2007-12-23 17:57:09 · answer #6 · answered by Anonymous · 2 1

ich denke es ist schonmal ganz hilfreich zu wíssen wer du nicht bist oder was du auf keinen fall sein willst....

ob es überhaupt möglich ist sich selbst ganz genau zu kennen weiss ich nicht, doch jedenfalls kennst du dich besser als jeder andere...

vielleicht könnte man "sei so wie du bist" auch einfach ersetzen durch "sei so wie du sein willst"...

Frohe Weihnachten!

2007-12-24 10:25:30 · answer #7 · answered by c h 2 · 0 0

..die frage die du dir stellst, kann der beginn einer reise zu dir selbst sein. Es klingt einfacher als es wirklich ist. Beende den selbstbetrug, beginne wirklich hinzuschauen, entdecke deine konditionierungen und ändere sie. Das gehört dazu und steht im krassen wiederspruch zu dem viel zu einfachen spruch den man so oft hört...ich bin wie ich bin...und ich akzeptiere mich so und fertig...usw.
Es gibt ne menge gute literatur zu diesem thema...vielleicht suchst du so den einstieg zu dieser langen reise zu dir selbst.

2007-12-23 20:24:40 · answer #8 · answered by adam33320 3 · 1 1

Da Deine Frage nicht unter "Witze und Rätsel" steht nehme ich an, dass Du sie ernst meinst.
Wenn Du wirklich wissen willst, wer Du bist, musst Du Dich darauf einlassen, ganz auf Dich zurückgeworfen zu werden. Das gelingt Dir nur in der Stille. Dazu reicht es nicht aus, einfach das Radio und den Fernseher auszuschalten - Du musst irgendwo hin, wo Du wirklich allein bist und wo Du keine Alltagsgeräusche mehr hörst! (Wald, freies Feld o.ä.)
Und dann lass Dir Zeit! Lass diese Stille zu - und Du wirst merken, dass Du beginnst, Dich mit Dir selbst aueinanderzusetzen. Du wirst Dich wundern, was da alles in Dir hochkommt! Und dann kannst Du Dich mit Dir selbst beschäftigen und Dich kennenlernen.

Ich bin kein Esoteriker oder so, aber da ich diese Erfahrung selbst gemacht habe (zuerst eher duch Zufall) möchte ich Dir das gern weitergeben.

2007-12-23 18:33:15 · answer #9 · answered by ****rosenrot**** 6 · 3 3

Stell dir vor wer du bist, wenn du dich nicht verstellen musst, zB in der Gegenwart deiner Eltern oder so! Wenn du dich dann von "außen" sehen kannst, weißt du, wer du bist, und das solltest du dann auch immer sein! Das ist nämlich mit dem berühmten Spruch "Sei so wie du bist" gemeint: Du sollst dich nicht verstellen!!

2007-12-23 17:59:20 · answer #10 · answered by Hibbi 3 · 1 1

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