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Muss durch diese (politische) Vorgabe nicht z.B. der Gewinn eines Energieversorgers jährlich steigen?
Wie soll der Gewinn bei sinkendem Energieverbrauch (Einsparung in Haushalten etc.) denn Steigen,
wenn nicht über ständig steigende Preise? Kann es sein, dass wir mit dem ständigen Drang nach Wachstum
irgendwann an einem Punkt angelangen, an dem alles zusammenbricht?

2007-12-13 02:15:24 · 8 antworten · gefragt von xxxxxx 5 in Politik & Verwaltung Politik

@
dein Beitrag christian ist äußerst interessant und dürfte der Wahrheit sehr nahe kommen

2007-12-13 04:31:55 · update #1

@ ja hoferpet was ist dann die Lösung ? Es gibt kein endlos Wachstum

2007-12-13 05:38:45 · update #2

@ König,
es geht nicht darum ob noch Wachstum möglich ist, sondern warum wir uns über wachstum nur definieren?
Ich glaube auch dass die Bedürfnisse noch endlos geweckt werden können. Aber ob das System das aushält? Davon bin ich nicht so überzeugt.

2007-12-14 20:13:24 · update #3

8 antworten

Hallo Carmela,

ja das Wachstum ist unendlich, wodurch sollte es begrenzt werden?

Nimm Dich persönlich, wann ist für Dich Schluß, wann sagst Du persönlich, so, mehr brauche ich nicht, ich habe genug zu essen und eine hübsche kleine Wohnung, genug zum Anziehen, ab heute kaufe ich nur, was ich dringend zum Leben brauche?? Den Rest meines Geldes schenke ich anderen, damit die auch nur genug zum Leben haben. Ich denke mal, ohne Dich zu kennen, den Punkt hast Du längst schon gehabt. Aber bist Du zufrieden?? So lange wie nicht alle Menschen zufrieden und glücklich mit ihrem Status Quo sind wird es Wachstum geben.

Hättest Du mal vor ein paar mio Jahren einen Neandertaler gefragt ob es nach dem Faustkeil und Pfeil und Bogen und anderen Werkzeugen seiner Kette aus Zähnen und Tigerfellen noch mehr modische Neuerungen geben könnte und welche das dann wären hätte er Dir ja auch sagen können, noch mehr Stämme und noch mehr Jäger, dass geht demnächst mal schief, so kann das auf Dauer ja nicht weitergehen.

Hättest Du einem Menschen im Mittelalter gesagt, dass er noch viel bequemer als mit einem Pferd reisen könne, ja sogar Fliegen, er hätte Dich verbrannt!

Als man vor ca. 100 Jahren die erste Rolltreppe in einem Londoner Kaufhaus baute gab es welche, die erhebliche gesundheitliche Schäden voraussagten, wenn die technische Entwicklung so weitergehen würde.

Als man in Deutschland die erste Eisenbahnstrecke baute hieß es hier sei nun Schluß mit der Entwicklung, da der menschliche Körper so hohe Geschwindigkeiten gar nicht vertragen könnte.

Resourcen sind endlich, sagten ja jetzt einige, welche?? Die uns bekannten, oder? War es das? Wird es keine neuen geben? Sind sie überhaupt verbraucht? kann doch nicht gehen, einfachst Physik, nichts entsteht aus dem Nichts und nichts verschwindet im Nichts, auch die von uns verbracuhte Energie verschwindet nicht im Nichts, alles bleibt im System Erde und war auch schon lange da, nur in anderer Form. Ist ein Bedarf da, siehe Deinen persönlichen Bedarf, wird es Wege geben ihn zu decken, das ist die Motivation für Wachstum und Entwicklung. Dein Bedarf ist unendlich, nur in Deiner Denkweise nicht, da es Deine Vorstellungskraft übersteigt, was Du noch haben wollen könntest. Hättest Du vor 30 Jahren den Wunsch verspürt eine DSL Verbindung für deinen PC haben zu wollen?? Ich nicht, damals wollte ich unbedingt eine Autorennbahn, viel mehr hätte ich mir nie vorstellen können mal haben zu wollen. Ich bin aber auch vergleichsweise Fantasielos. Aber gibt es Grenzen der menschlichen Fantasie? Gibt es Grenzen der menschlichen Vorstellungskraft? Nein, folglich gibt es keine Grenzen der menschlichen Bedürfnisse und somit auch keine Grenzen des Wachstums.

2007-12-14 01:58:39 · answer #1 · answered by koenig_ludwig73 4 · 1 1

"Wachstum ist, wenn man die Effektivität der Säge steigert, mit der man den Ast absägt, auf dem man sitzt."

Das Zitat ist von einem bekannten Wirtschaftsprofessor (leider habe ich den Namen vergessen) - es trifft unsere Situation in dreifacher Hinsicht: ökologisch, ökonomisch und sozial. Es ist ganz klar, dass in allen Bereichen die Ressourcen nicht unbegrenzt sind und wir durch Wachstumssteigerung schneller an ihre Grenzen gelangen. Warum wir das sehenden Auges tun, das ist eines der grossen Rätsel der Menschheit. Man könnte verschiedene Gründe anführen: Von Bequemlichkeit über Profitgier hin zu politischen Gründen, kurze Legislaturperioden, häufige Machtwechsel, mangelde internationale Vernetzung, fehlende verbindliche Rechtsnormen u.v.m. doch das alles trifft die Frage irgendwie nicht. Unser Handeln ist irrational, es hat viel zu tun mit Wachstumsglauben, diese Sache nimmt in unserem persönlichen und in unserem öffentlichen Leben soviel Raum ein, dass daneben keine andere Kultur mehr geduldet ist, wir verlieren den Blick für die Realität, wir werden unfähig umzukehren oder unsere Geschicke selber zu lenken (das lassen wir die sogenannte unsichtbare Hand tun) und viele Menschen geraten mit ihrer ganzen Existenz in Abhängigkeit, Familien werden zerstört, in der Dritten Welt kostet das Wachstum vielen sogar das Leben. Ich persönlich glaube, dass es Götzendienst ist, was wir machen.

2007-12-13 11:13:28 · answer #2 · answered by Christian 7 · 4 2

Koenig Ludwig hat hier generell wohl schon viel und vor allem richtig erklaert.
Jedoch verwechselst du, liebe Carmela, hier wohl Wachstum mit staendiger Gewinnmaximierung. Kann jedoch so nicht gleichgestellt werden. Wirtschaftswachstum definiert sich nicht durch hoehere Gewinne einzelner Unternehmer. Intensives Wirtschaftswachstum liegt z.B. nur dann vor, wenn das reale Pro-Kopf-Einkommen steigt. Ist ein Problem wenn Wachstum zu sehr staatlich kontrolliert wird (siehe soziale Marktwirtschaft). Es schmaelert nicht unbedingt den Gewinn des Unternehmers, jedoch kontrolliert den Anteil des Arbeitnehmers am Erfolg. Waehrend in vielen freien Wirtschaftssystemen die Loehne fuer qualifizierte Arbeit in den letzten Jahrzehnten kraeftige Wachstumsraten zeigten, so stagnierten sie in kontrollierten Systemen wie dem Deutschen und zeigten in einer Periode von ueber zehn Jahren keinen realen Wachstum. Dies wiederum fuehrte zur Abwanderung von Investionen und Fachkraeften. Gerade Leute mit guter Ausbildung (sprich Studium) nutzten die Vorteile des Sozial Systems(kostenlose Ausbildung) und leben nun in den freien Maerkten im Ausland in denen ihr Fachwissen wesentlich hoeher verguetet wird. Wer international erfolgreich sein will, kann dies nur ueber staendigen Wachstum erreichen. Dies funktioniert jedoch auf lange Sicht nur in einem moeglichst freien Markt in dem die Entwicklung des Einzelnen so weit als moeglich gewaehrleistet ist. Wachstum hat keine Grenzen. Jedoch wird sich die Definition und Auslegung wohl staendig aendern. Rueckgang im industriellen Sektor wird durch Wachstum im im Dienstleistungs-und Informationsbereich aufgehoben.......
Rueckgang im quantitativem Wachstum (Verlust der Ressourcen) kann durch qualitatives Wachstum aufgehoben werden, womit schonender Verbrauch von nicht-erneuerbaren Ressourcen, z.B. durch Recycling, Miniaturisierung oder innovative neue Produkte gemeint ist., aber auch generell durch Herstellung hoeherwertiger Produkte ("war" mal der Hauptreiber deutschen Wachstums).
Auch hier sehen viele Kritiker natuerlich Grenzen. Jedoch schliesse ich mich Ludwig an und behaupte das Wachstum keine Grenzen kennt. Nur unsere Definitionen werden sich wohl hin und wieder aendern.

2007-12-16 20:52:02 · answer #3 · answered by Anonymous · 1 0

Nur das Wachstum macht eine Verbesserung des materiellen
Wohlstand möglich. Gibt es kein Wachstum, dann gibt es auch nichts zu verteilen. Stillstand bedeutet dann Rückschritt.

2007-12-13 13:11:30 · answer #4 · answered by hoferpeter 4 · 3 2

christian hat es gut beschrieben.
Der irrationale wachstumsglaube wird von der grossen mehrheit geteilt,da ein erwachsener heute meist glaubt,dass ohnehin in den nächsten 60 bis 70 jahren (d.h.seine maximale lebenserwartung) die ressourcen der erde noch ausreichen werden und dass der kollaps frühestens nach 2100 eintreten wird.

2007-12-14 05:00:21 · answer #5 · answered by Anonymous · 1 1

Gar keine einfache Frage.

Da spielen viele Faktoren mit.

Tatsache ist: ein Kaufmann will Gewinn machen. Das ist Legitim, der Grundsatz von wirtschaftlichem Handeln.

Wir sollten deshalb einem erfolgreichen Kaufmann nicht vorwerfen, dass er erfolgreich ist. Aber man kann ich fragen, WARUM er erfolgreich ist.

Und da kommt ins Spiel, dass wir ja viele Gesetze haben, die einen Wettbewerb beschränken und gleichzeitig sichern sollen. Das tun sie aber leider nicht, vielleicht deshalb, weil das Aufgabe der Politik ist, und der Frage, wem unsere Politiker "dienen"???

Eine alte Weisheit besagt: "Geld geht nicht verloren, es wechselt nur die Taschen." (Kicher).

Die sozialen Aufgaben, wie Kinderbetreuung, Altenpflege, Schulwesen, Krankenpflege, Behinderten-Betreuung usw. kosten nur Geld, damit ist nichts zu verdienen, also ist da auch kein Anreiz, viel darin zu investieren. Natürlich stimmt das nicht, diese Investitionen sind sehr wohl sinnvoll, aber sie sind sehr langfristig investiert.

Für einen Industrie-Boss ist das total uninteressant. Der ist generell eher an schnellem Geld interessiert, weil dann auch Ihr persönliches Manager-Gehalt steigt. Ihm kann egal sein, was in 10 Jahren ist.

Was den Zusammenbruch betrifft: Der wird mit 100%iger Sicherheit kommen. Es kann gar nicht anders sein. Blicken wir in die Geschichte: Das römische Reich, die Inkas, die Azteken usw. hatten alle die gleiche Entwicklung: Beginn, Blütezeit, Hochzeit, Absturz. In der Regel gingen die untergegangenen Reich in einem neuen auf, dass dann die gleiche Entwicklung nahm, oder nehmen wird.

Es kann nicht immer nur nach oben gehen, dass ist ausgeschlossen.

Mir fällt da eine Geschichte von einem Lehrer von mir ein:
Der schrieb an die Tafel:

Krieg
Frieden
Zufrieden
Zuzufrieden
Unzufrieden
Unfrieden
Krieg

Zuerst ein schrecklicher Krieg, danach der Frieden. Die Menschen sind zufrieden. Mit der Zeit werden die Menschen zu zufrieden. Es geht ihnen zu gut, dann werden sie unzufrieden, und schließlich ist wieder unfrieden, also Krieg.

Was glaubt ihr, wie oft hat sich das wiederholt?
Hat jemand von Euch einen Hauch von Hoffnung, dass sich daran irgend etwas geändert hat?

Die Sache ist, dass wir durchaus Krieg haben, nur heute nicht bei uns, irgend wo anders auf der Welt.

Aber das interessiert uns nicht wirklich. Nur das kann sich auch ändern, dass der Krieg zu uns kommt, und dort ist Frieden.

Die Kriegs-Industrie boomt so gut wie schon lange nicht mehr. Seit der großen Koalition sind die Rüstungsexporte von Deutschland um über 30% gestiegen.
Und zum totlachen ist einfach, dass dies unter einer "Christlichen Partei" läuft.

An dieser Stelle einen herzlichen Glückwunsch an alle CDU-Wähler, und natürlich auch an den Herrn Schreiber in Canada.

Michael B.

2007-12-13 16:03:04 · answer #6 · answered by Michael B 3 · 2 2

@ Hoferpet... aber bei wem kommt das Wachstum an?
Bei den Reichen schon - lt.OECD vergrössert sich der Graben zwischen Arm unf Reich so schnell, wie in unserem angeblichen Wirtschaftwunderland.

Von Chancengleichheit, Gerechtigkeit oder gar Volksnähe sollten wir bitte besser nicht asprechen

2007-12-13 13:33:03 · answer #7 · answered by sozialgewissen 5 · 2 2

Um abzulenken

2007-12-13 10:23:52 · answer #8 · answered by Knolli 6 · 2 4

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