Die Mutprobe
In grauer Vorzeit, als es auf den Friedhöfen noch von Holzkreuzen wimmelte, gab es eine Kinderbande, die sich viele Streiche, aber für die Neuankömmlinge eben auch Mutproben ausdachte. Als ein gewisser Junge namens ... (hier kann man sich einen Namen ausdenken - ich nehme immer) Jack das hörte, freute er sich, denn er hatte schon fast jede Mutprobe mitgemacht, die eben Kindern so einfallen: Regenwürmer essen, an die Hauswand vor der Apotheke pinkeln oder auch die Kuh vom Bauern melken. Jack wollte eigentlich nicht zur Bande dazu gehören, aber er hatte große Lust wieder einmal den Nervenkitzel einer Mutprobe über sich ergehen zu lassen. So ging er hin zu dieser Bande, fragte sie, ob er Mitglied werden könne und sie sagten: Ja, aber..., besprachen sich kurz flüsternd in der Runde, du musst erst eine Mutprobe bestehen und zwar auf das Dach der Mühle klettern, laut den Müller rufen und dich an den Flügeln wieder herunter hangeln. Ach, sagte Jack, wie öde, das habe ich schon auf dem Weg hierher zur Erwärmung gemacht. Ich habe einen anderen Vorschlag. Ich werde heute Nacht um Punkt 12 auf den Friedhof gehen und einen Nagel in eines der Holzkreuze schlagen und am nächsten Morgen könnt ihr euch davon überzeugen, dass ich es gewagt habe, wenn ihr euch nicht getraut mitzukommen. Die Bande war überrascht über diesen Vorschlag, sie willigten aber ein, wobei einige sich lieber verdrückten. Die Kirchturmuhr schlug um 12 und Jack stand ganz cool mit seinem Hammer und dem Nagel an einem Kreuz. Er fing an, den Nagel in das Holzkreuz zu schlagen. Der Anführer und ein Begleiter hatten sich hinter eine Mauer gekauert und beobachteten das teuflische Unterfangen im Mondlicht. Ein Käuzchen rief: uhuhuhuhu. Jack war fast fertig, als es im Gebüsch hinter ihm knackte. Er erschrak. Doch es war nur eine Katze, die sich eine Abkürzung über die Gräber gönnte. Wieder rief das Käuzchen: uhuhuhuhu. Jack schlug das Herz bis zum Hals. Bleib ganz ruhig sagte er sich. Der Anführer und sein Begleiter saßen hinter der Mauer, ihre Hände schwitzten: Lass uns gehen, es ist so schaurig hier. Dem Begleiter war die Sache nicht geheuer und er rappelte sich auf und rannte in Windeseile davon. Jack nahm die schnellen Schritte hinter sich war und aus einem Impuls heraus, wollte er, nachdem er den Nagel fest in das Kreuz geschlagen hatte, auch fort, aber irgendetwas hielt ihn fest. Er konnte nicht. Er zitterte, getraute sich nicht umzudrehen. Der Anführer fuhr, als er den Hilfeschrei des Jungen hörte, herum, schaute hinüber zum Grab und sah außer den Jungen, der fest zu hängen schien, nichts, doch ihn packte die Angst und er machte sich, wie vorher sein Begleiter aus dem Staub.
Am nächsten Morgen fand man die Leiche des Jungen an einem Kreuz liegen. Der Friedhofsgärtner schüttelte mit dem Kopf, denn so etwas hatte er noch nicht gesehen. Der Junge hatte den Nagel versehentlich durch seinen Filzmantel in das Holzkreuz gehauen.
Jack war vor lauter Angst gestorben, da er dachte, es hielte ihn jemand fest.
P.S. Es ist eine ziemlich antiquierte Geschichte, aber ich hoffe, sie läd zum Gruseln ein. Natürlich macht der Klang der Stimme (mit Pausen), die richtige Stimmung und der Ort (etc.) viel aus.
2007-10-28 08:49:01
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answer #1
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answered by Laila 2
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Agenda 2010
2007-10-28 08:31:04
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answer #2
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answered by Knolli 6
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Sorry-hab nur die kürzeste Gruselgeschichte der Welt: Gestern traf ich Lord Thornsbury! Er conflict in Begleitung seiner Witwe. Ich drück Dir die Daumen, daß die anderen Antworten nützlicher sind!!!
2016-12-30 08:46:46
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answer #3
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answered by ? 3
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Am gruseligsten sind die Geschichten, die man selbst erlebt hat. Selbst wenn sie nicht immer unbedingt ein wirklich schauriges Ende haben, aber allein der Erzählstil macht viel aus.
So wie die Story eines Freundes von mir, der nachts quer durch den Ort allein nach Hause lief (da war er 16) und plötzlich Geräusche hinter sich hörte, als würde ihm jemand folgen. Er blieb kurz stehen...hinter ihm war alles ruhig. Er drehte sich um, sah aber niemanden. Er lief weiter...da waren wieder die Schritte hinter ihm. Er lief etwas schneller, denn er bekam es mit der Angst zu tun...auch dieser Jemand oder Etwas, was ihm zu folgen schien, lief schneller. Was auch immer er tat, es passte sich seinem Schritt an. Jetzt hatte er den Drang, einfach loszurennen - nur weg, so schnell es ging...da fiel ihm etwas auf: er hatte einer seiner ultraweiten Technohosen an, und bei jedem Schritt schlugen die Hosenbeine gegeneinander und erzeugten diese "Schrittgeräusche". :o)
2007-10-29 13:43:45
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answer #4
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answered by Sobriquet 6
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Ich kann voll viele Geschichte, du kannst die in google suchen. Da gibts wirklich voll viele.
2007-10-29 02:23:19
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answer #5
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answered by Lovely-Girl 2
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Edgar Allan Poe ist der unübertroffene Altmeister des Genres, der einzige, bei dem es mir wirklich schauderte.
Es sind Kurzgeschichten.
2007-10-28 11:33:11
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answer #6
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answered by erhardgr 7
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edgar alan poe ,h.p.lovecraft haben sehr gruselige kurzgeschichten geschrieben.-auch roald dahl!-schön schauriges gruseln.
2007-10-28 11:08:48
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answer #7
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answered by nieniqe 6
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erzählt euch doch gegenseitig gruselige sachen die euch mal passiert sind! haben wir auch mal gemacht und gegruselt haben wir uns alle.
2007-10-28 08:40:15
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answer #8
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answered by Anonymous
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Das waren die, die ich meinen kleinen Cousinen und Cousins vor dem Schlafengehen erzählt habe. Schließlich hat es deren Mutter verboten.
Ich will damit nur sagen, denke dir einfach selbst etwas aus, es macht wirklich Spaß
P.S. Die Kinder wollten die Geschichten weiter hören. Wir haben uns dann auf tagsüber geeinigt.
2007-10-28 08:39:54
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answer #9
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answered by Mylady 7
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Larry Brent ist schon als Höhrspiel recht nett. Gibt es auch als Bücher. Erpelpelle garantiert......
Schauriger Gruß
molo
2007-10-28 08:37:34
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answer #10
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answered by molo 2
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