Diese Idee steht dem Philosophenkönigtum Platons nahe. Welche möglichen Nachteile liegen in einem bildungsgradbasierten Stimmrecht?
Zunächst einmal sinkt die demokratische Legitimation ganz gewaltig. Die Regierung ist eher ein Resultat einer Aristokratie als einer Demokratie. Das führt automatisch zu einer internationalen Abschottung.
Desweiteren schürt man auf diese Weise die Möglichkeit von Revolutionen, da sich die Mehrheit des Volkes zurecht nicht mehr vertreten fühlt, die Zustände aber auch nicht auf demokratischem Weg ändern kann.
Desweiteren führt es automatisch auch zur Bildung einer plutokratisch geprägten Gesellschaft. Da Spitzenbildung immer qualitativ höherwertig ist als Massenbildung, würden Bildungsabschlüsse bei privaten, stark kostenpflichtigen Institutionen automatisch das höchste Stimmrecht ergeben. Der Zugang hierzu ist nur durch Reichtum möglich.
Fazit: Laß lieber die Pfoten von dem Konzept. Es radikalisiert die Massen und endet in unseren modernen Zeiten letztlich in einer kommunistischen Revolution.
Nachtrag @Helgale, Maresa: Es geht hier um die theoretische Betrachtung eines Konzepts. Der moralische Faktor spielt dabei natürlich eine Rolle, aber trotzdem sollte man es nüchtern betrachten. Ein höheres Stimmrecht durch Bildung läßt sich rational genauso befürworten wie verneinen.
2007-08-16 07:26:53
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answer #1
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answered by Jerry 7
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Das finde ich einfach absurd. Man kann doch eine Wählerstimme nicht nach Titel und Macht einteilen. Stimme ist Stimme. Da können ja die Wahlen gleich fallengelassen werden und irgendjemand bestimmt irgendjemand.
2007-08-16 14:19:37
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answer #2
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answered by Helgale 7
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Wieso sollte ien Supermarktangestellter ein weniger großes Recht haben, darüber zu entscheiden, wie Politik betrieben werden soll? Nur weil der Akademiker studiert hat? Ich habe an der Uni schon Leute getroffen, die nicht in der LAge waren, ein vernünftiges Gespräch zu führen - während Hauptschüler mir eine Gedichtinterpretaton geliefert haben, auf die ich nie gekommen wäre. Der Beruf hat doch nichts damit zu tun, dass sich der eine mehr mit Politik beschäftigt oder der andere nicht in der Lage ist, sich eine politische Meinung zu bilden!
In unserem Ort hatten wir einen sehr miesen Bürgermeister mit Professorentitel - und haben seit zwölf Jahren eine extrem guten mit Hauptschulabschluss.
2007-08-16 14:20:10
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answer #3
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answered by Maresa 6
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Zum Glück hat in Deutschland jeder Mann und jede Frau >eine< Stimme. Manchmal auch mehrere aber eben für alle gleich.
Mein Bruder ist Akademiker, ich nicht. Glaubst Du wirklich das mein Bruder deshalb eine größere Urteilskraft in politischen Dingen besitzt als ich?
2007-08-17 12:05:28
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answer #4
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answered by Klaus 7
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Du redest von demokratie und im gleichem atemzug schlägst du ein klassendenken vor?
Beides funktioniert nicht zusammen..
obwohl.. Deutschland richtet sich auch nur nach den etwas höheren und schimpft sich demokratie..
Da du scheinbar der klassentrennung freund bist, worauf dein vorschlag unweigerlich hinausläuft, wirst du an diesem system nicht viel freude haben.. noch sind deutsche arbeiter weltweit gefragt, besonders handwerk.. irgendwann gehen sie, weil sie die schnauze voll haben und was ist dann? Ein land voll mit theoretikern aber keine praktiker..
Es sind nicht die arbeiter die viel kosten sonder die denker sind der eigentliche schwachpunkt..
Nur weil einer zwei linke hände hat und deswegen weiter zur schule muss soll er so gesondert behandelt werden? Warum und für was?
2007-08-16 20:17:32
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answer #5
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answered by dark_cat 4
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Das hatten wir schon mal. Denke an das Dreiklassenwahlrecht.
Demokratie hat auch etwas mit Chansengleichheit zu tun. Wenn
man Deine Frage konsequent zuende denkt, würden wir wieder
in einer Klassengesellschaft enden, in der ein Supermarkt-Mitarbeiter nie die Möglichkeit hätte, zu studieren.
Mit der jetzigen Einführung von Studiengebühren gehen wir doch schon ein wenig in diese Richtung. Eltern mit niedrigen Einkommen haben in der jetzigen Zeit mit hoher Arbeitslosigkeit schon erhebliche finanzielle Probleme ihren Kindern das Studium zu finanzieren.
2007-08-16 16:45:17
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answer #6
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answered by Klaus W 3
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Es gibt wohl kein absolut gerechtes System, von daher ist die Beschränkung auf Erwachsene mit Bürgerrecht wohl das verbreitetste System.
Andere Möglichkeiten:
- Stimme pro Mensch (eine fünfköpfige Familie erhält dann fünf Stimmen)
- Stimme je nach Bildung (wie von Dir vorgeschlagen, aber wer soll das definieren?)
- Stimme je nach Betrag der Steuerablieferung (wer zahlt, befiehlt)
- Stimme nur für Erwerbstätige, nicht für Arbeitslose und Rentner
usw....
2007-08-16 14:18:21
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answer #7
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answered by swissnick 7
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