English Deutsch Français Italiano Español Português 繁體中文 Bahasa Indonesia Tiếng Việt ภาษาไทย
Alle Kategorien

2007-07-27 23:40:32 · 9 antworten · gefragt von Wiesel 1 in Kunst & Geisteswissenschaft Philosophie

9 antworten

Ethik ist so eine Art Umsetzung der Philosophie in praktische Verhaltensregeln. Ethik ist stark kulturell geprägt und gibt Handelnden (Unternehmen, Staat, Private) eine Art Leitplanke vor, welche die Sicherheit bietet, sich beim Einhalten nur einem geringen Risiko von negativem Image auszusetzen.

2007-07-27 23:54:06 · answer #1 · answered by swissnick 7 · 0 0

Die Ethik wurde als philosophische Disziplin von Aristoteles begründet; davor gab es lediglich maximen- oder essayartige Aufzeichnungen über Moral und auch Platon exemplifiziert oftmals einzelne Tugenden nur, um den Begriff der Idee zu klären. Doch Aristoteles gab dem Themenbereich ein systematisches Gepräge und erhob sie gewissermaßen als Moralwissenschaft, welche die individuellen, sozialen, historischen, bisweilen auch biologischen Grundlagen moralischer Phänomene zu untersuchen hat.
In der antiken Ethik ist der Ausgangspunkt stets der einzelne, das Individuum, welches durch "vernünftiges Wollen" (boúlesis phrónimos) sein Handeln bestimmen soll, um ein glückliches Leben führen zu können. Das vernünftige Wollen bestimmt das Handeln als ein mäßiges, maßhaltendes (so sagt Aristoteles, nur der Mittelweg zwischen den Extremen führe dauerhaft zu Glück; wenn man also vor verschiedenen Handlungsalternativen steht, so sollte man die Handlung wählen, die in der Mitte liegt zwischen z.B. Geiz und Geldgier (oder Verschwendungssucht) oder die Mitte zwischen Feigheit und Tollkühnheit - um diesen Mittelweg aber wählen zu können, muß man ihn erst einmal erkennen, man muß sozusagen seine Vernunft und Einsicht üben).
Dieses (vernünftige) Wollen also, genauer noch: die Frage nach dem, was für den einzelnen selbst gut ist, was sein Wohl ausmacht, stand im Zentrum antiker Ethik als ein Mittel zur Eudaimonia (glückliches Leben, "erfülltes" Leben).
Die antike Ethik bietet daher (gerade auch uns Heutigen) eine gewisse Lebenshilfe (aber natürlich damals wie heute keine Lebensbewältigung).
Natürlich mußte der einzelne dann auch wieder auf das Gemeinwesen bezogen werden (im griechischen Kulturkreis meist die pólis) - für Aristoteles war die Ethik ein Teil der Politik"wissenschaft" (wie er sie verstand) - denn nur wenn der Bürger eines Staates oder sogar der Gesetzgeber Einsicht in sein eigenes vernünftiges Wollen hat, kann er auch das der anderen ermessen, und nur so - glaubt Aristotoles - könne der Gesetzgeber Gesetze erlassen, die nicht ihm selbst, sondern vielmehr dem Gemeinwohl dienlich sind ( - wohin Egoismus in einem demokratisch verfaßten Staat führen kann, wußten die Griechen wahrscheinlich besser als wir).
Erst aus dem Blickwinkel der grundsätzlichen Frage nach dem guten / glücklichen Leben erschien den Griechen auch ein Sollen - die für die gesamte Antike verbindliche Maxime lautete: "Das für uns wahrhaft Gute erreichen wir nur, wenn wir uns moralisch (tugendhaft) verhalten." Und das erfordert eine stetige, lebenslange Übung ("Praxis" - das griechische "eu prátto" hieß sowohl "Ich handle gut" als auch "Es geht mir gut").
Erst in der Moderne - seit Kant sowieso - legte sich der Fokus allein auf das Sollen, das unabhängig von meinem Wollen das moralisch Gebotene ausmacht. Und da nimmt es nicht wunder, wenn auch im Zuge dieses Perspektivenwechsels eine gewisse Entpersönlichung einsetzte, welche auch entgegen eigener Interessen und gegen meinen Willen Handlungen gebietet. Somit ist es nur folgerecht, wenn Fragen entstehen wie "Warum überhaupt moralisch sein?"
(Für die Antiken war die Frage klar: Moralisch Sein ist eine unerläßliche Bedingung, ein glückliches oder gutes Leben zu führen.)
Zugespitzt gesagt: Die Ethik der Moderne ist zumeist präskriptiv (vorschreibend) oder versucht zu erklären, was moralischen Regeln ihre Präskriptivität verleiht. (Man könnte sagen, sie bereite einen unpersönlichen Moralkodex für die moderne Massengesellschaft vor.)
Die Ethik der Antike hingegen umfaßte nicht nur die Beschreibung sittlicher Phänomene eines damals noch lokal eng begrenzten (Stadt-)Gebietes, sondern auch diente auch zur Bildung des Charakters des Einzelnen, um ihm die Möglichkeit zu geben, ein glückliches Leben zu führen.
Ich glaube, nur wer Ethik (vor allem antikisch) so begreift, kann sie mit Gewinn betreiben.
Sorry, wenn ich deine Frage so beantworte, daß sie eigentlich nicht gestellt zu werden bräuchte. (Und den lieben Kant mit seinem Kategorischen Imperativ legen wir später einmal daneben.)
(Grundsätzlich empfehlenswert sind die ersten drei Bücher der Nikomachischen Ethik des Aristoteles.)

2007-07-31 03:12:56 · answer #2 · answered by Deus ex Machina 7 · 0 0

Wir betreiben Ethik um den ganzen Unfug zu rechtfertigen der und vom sinnerfüllen ,sinnlichen Leben abhält.

2007-07-28 19:45:41 · answer #3 · answered by riwelerawelesonderne 4 · 1 1

Auf deine Frage: Warum betreibt man Ethik? kann ich dir die Antwort zwar nicht genau sagen, aber Blödsinn is es allenfalls für mich.
Vor allem an Schulen.
Genauso wie der Reliunterricht. Statt Ethik und Reli könnten Kids in anderen Sachen gefördert werden, und nicht was der Sinn des Lebens ist und wie man sich in der Gesellschaft zu verhalten hat usw.
Das ist die Aufgabe der Eltern und nicht der Lehrer.
Die sind ja selber nicht in der Lage für Disziplin und Ordnung an Schulen zu sorgen.

Wenn es nach der Ethik und Religionsregel ginge, müssten wir Leute uns ständig verkloppen lassen und dürften uns nicht wehren.
So hab ich diese ganze Ethik und Religionszeug kennengelernt.
Immer schön an Gesetze und Regeln halten und den Mund halten (oder petzen) wenn man selber eine drauf kriegt. Aber selbst draufhauen ist sowohl in Ethik, wie auch in Reli verboten (Tabu).

Entweder man kann im Leben mit manchen Menschen oder man kann´s nicht.

2007-07-29 15:56:25 · answer #4 · answered by Anonymous · 0 1

Wir betreiben Ethik, um eine menschliches Miteinander zu ermöglichen: von der Familie bis zum Staatswesen. Da wir alle unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen, müssen wir uns einigen, was richtig und was falsch ist. Es gibt kein absolut richtiges Handeln und daher brauchen wir Ethikexperten, die möglichst alle Aspekte einer neuen Handlung (Genmanipulation, Industrielle Verfahren, Umweltverschutzung,...) mit in einen Entscheidungsprozess einbeziehen können. Ich habe aus dem Wickipedia den Ansatz einer Definition zusammengefasst:
"Die Ethik - und die von ihr abgeleiteten Disziplinen (z. B. Rechts-, Staats- und Sozialphilosophie) - bezeichnet man auch als „praktische Philosophie“, da sie sich mit dem menschlichen Handeln befasst..."
"Die allgemeine Ethik - die im Folgenden einfach als Ethik bezeichnet wird - stellt Kriterien für gutes und schlechtes Handeln und die Bewertung seiner Motive und Folgen auf. Sie ist die Grundlagendisziplin der Angewandten Ethik, die sich... (mit).. Individualethik, Sozialethik, Friedensethik.....befasst.
Die Ethik baut als philosophische Disziplin allein auf das Prinzip der Vernunft. Darin unterscheidet sie sich vom klassischen Selbstverständnis theologischer Ethik, die sittliche Prinzipien als in Gottes Willen begründet annimmt und insofern i.a. den Glauben an eine göttliche Offenbarung voraussetzt."
"Das Ziel der Ethik ist die Erarbeitung von allgemeingültigen Normen und Werten."
"Ihre Ergebnisse bestehen in anwendbaren ethischen (bzw. moralischen) Normen, die beinhalten, dass unter bestimmten Bedingungen bestimmte Handlungen geboten, verboten oder erlaubt sind."

2007-07-28 10:40:51 · answer #5 · answered by Majuka 6 · 0 1

lol jetzt hatte ich 5 Jahre Ethik an der Schule und weiß darauf nicht zu antworten ^^ gute Frage

vermutlich wirklich nur um sich wichtig zu tun, denn unser Direktor war da schon sehr eigen *g*

Naja was weiß ich, vielleicht gehört es zum guten ton alles zu hinterfragen, wenn man schon ein Gehirn hat also verwendet man es, und daher hat man dieses alles hinterfragen Prinzip auf die alltägliche, wie oben erwähnt praktische Welt ebenfalls ausgedehnt.
Also Gehirntraining, dass auf die eigenen Finger und die der Gesellschaft schaut. also ein Moralapostel in jeder Person, so dass die Gesellschaft nicht ganz verkommt.
Irgendwie gut dann doch, wenn jeder die Moralhinterfragung selbst übernimmt und nicht auf irgendeinen Gott wartet, der für sie das Problem löst. Wenn man das tun würde, würde man ja in der Zwischenzeit jede menge schei*ße bauen ohne sich schuldig zu fühlen, dafür sich und die Gesellschaft ein stück den Berg runter reißen.
und das wollen wir wohl nicht haben, als aufstrebende Menschenskultur.
lg

2007-07-28 08:06:39 · answer #6 · answered by Sissy 4 · 0 1

Meistens, um sich selbst ernst zu nehmen und sich wichtig zu fühlen.

2007-07-28 07:10:08 · answer #7 · answered by bb l 2 · 1 2

Wir betreiben Ethik, weil wir die sittlichen Normen und Maximen, die einer verantwortungsbewußten Einstellung zugrunde liegen, anerkennen.

2007-07-29 00:34:50 · answer #8 · answered by lucertola 2 6 · 0 2

Wohl aus langeweile, weil einem nichts besseres einfällt...

2007-07-28 06:48:34 · answer #9 · answered by agentdude 4 · 0 2

fedest.com, questions and answers