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Eine sehr hypotetische Frage, aber dennoch: Wie weit könnte ich in die Vergangenheit reisen und die Leute am gleichen Ort aber in der jeweiligen Zeit (Mittelalter, was auch immer) noch immer verstehen?

Oder anders formuliert: Sprache verändert sich und die Sprache, die wir heute sprechen ist eine andere als vor 100 Jahren. Innerhalb welches Zeitraumes ist die Entwicklung/Veränderung der Sprache so groß gewesen, dass eine Verständigung nicht mehr möglich ist?

2007-06-19 21:09:34 · 8 antworten · gefragt von rene d 1 in Gesellschaft & Kultur Sprachen

8 antworten

Das Problem liegt viel näher, als viele glauben wollen. Sobald wir das Haus verlassen oder uns der Kommunikationseinrichtungen bedienen, stellen wir immer wieder fest, nicht verstanden zu werden oder selbst nicht zu verstehen.

2007-06-19 21:53:52 · answer #1 · answered by Anonymous · 3 0

Das kommt auch auf die Sprache an. Deutsch in seiner heutigen Form koenntest Du wohl bis etwa 1800 sprechen.
Mit Franzoesisch verhaelt es sich aehnlich (das Quebecois der Frankokanadier ist angeblich ein Ueberbleibsel des wahren Franzoesisch von vor der Revolution).
Spanisch koenntest Du bis ungefaehr 1200 zurueck verwenden (die arabische Besatzung hatte da viel Einfluss).
Guarani (in Paraguay und Suedbrasilien) ist seit grauer Vorzeit unveraendert.
Islaendisch ist angeblich die Sprache der Wikinger, und duerfte somit bis mindestens ins Jahr 800 zurueck funktionieren.
Hebraeisch ist wahrscheinlich die aelteste, noch erlernbare Sprache, wenn ich auch nicht glaube, dass die Aussprache der ehemals vergessenen Sprache heute identisch ist mit der Urspruenglichen.

2007-06-20 04:27:10 · answer #2 · answered by Tahini Classic 7 · 2 0

Es kommt sicherlich darauf an, welche Ansprüche man dann an die Kommunikation stellt. Ein flüssiges, schnelles unproblematisches Gespräch? Oder würde erstmal ein schleppendes, gestikulierendes Ringen um Worte und Verständigung nach einer gewissen Einarbeitungszeit reichen?

Vor 100 Jahren flüssig würde bestimmt noch gut gehen, vor 150 Jahren sicherlich mit etwas Mühe auch noch. Es gibt ja ein paar uralte, kruckelige Schall-Aufnahmen, die nicht sooo fremdartig klingen. Regional unterschiedlich, genau kann man das sicherlich nicht sagen. Der depressive Gesang des 17. Jahrhunderts (zum 30jährigen Krieg) ist zumindest schriftlich sehr gut zu verstehen, da müsste die Kommunikation noch irgendwie klappen.

Bei der Sprache des Mittelalters hätte man aber sicherlich schwere Probleme. Wie mit verschiedenen Dialekten und Spin-Offs der heutigen Zeit. Wie Sächsisch, Bayerisch, Schwäbisch oder sogar Niederländisch für einen Hochdeutschen.

Spätestens bei einer Reise um 1200 Jahre zurück ist dann der Ofen aus - da sind sogar die zeitgenössischen schriftlichen Urkunden völlig kurios. Eine eigenartige Mischung aus dem heutigen Deutsch, Französisch und Latein, vermixt mit noch irgendwas anderem was ich nie ganz verstanden habe.

2007-06-20 04:19:57 · answer #3 · answered by Anonymous · 3 1

Dein Deutsch würde schon im Mittelalter schwer verstanden, weil so viele neue Wörter dazugekommen sind. Du könntest aber mittelhochdeutsch noch ganz gut verstehen.
Schwerer wird es mit althochdeutsch. In die Zeit von Karl dem Großen oder früher versetzt, wäre Schluss mit der Verständigung. Ich habe das oftmals mit den "Merseburger Zaubersprüchen" getestet.

Das Latein der Antike könnte von einem gebildeten Italiener (der nicht Latein an der Schule hatte) schon noch sehr weit zurück verstanden werden, vielleicht bis 200nC, als das c vor e,i,ae,oe nicht mehr als k gesprochen wurde. Die Volkssprache war schon früher dem heutigen Italienisch näher als das klassische literarische Latein, wie Wand"malereien" in Pompeji zeigen (habeo vistum).

Ähnlich ist es mit Griechisch. Wer die Katarevoussa beherrscht (das amtliche Griechisch), der kann altgriechische Texte fast reibungslos lesen.

Also mit Deutsch geht das etwa 1000 Jahre zurück, mit Italenisch/Spanisch und Griechisch etwa 2000 Jahre.

Das Englische hat sich währenddessen sehr gewandelt. Mit den Normannen kam im 11. Jhd. ein breiter romanischer Wortschaft dazu, und die Aussprache hat sich gewaltig geändert.

Aber ein teilweises Verstehen würde es schon immer geben. Eher hätten die Altvordern Mühe mit unseren neuen Wörtern. Ich würde schon von dem Sprachwissen meiner Kindheit aus (1945 war ich neun Jahre alt) das heutge Deutsch stellenweise nicht verstehen, weil so viel Neues dazugekommen ist. Aber ein ins Jahr 1900 zurückversetzter heutiger Mensch würde schon alles verstehen - und sich sehr amüsieren.

2007-06-20 04:31:52 · answer #4 · answered by erhardgr 7 · 2 1

Ich glaube, wenn Du nur bis 1920 zurückreisen würdest, würden die Leute Dich nicht mehr verstehen. Das sind nicht einmal hundert Jahre; aber die Begriffe, die wir heute verwenden, wären den Leuten von damals unverständlich. Die würden es Dir auch nicht abkaufen, dass wir uns über Bildschirme und Fernschreiber-Tastaturen unterhalten, und dass jeder ein Telefon hat, das man mit sich rumtragen kann.

2007-06-20 04:27:49 · answer #5 · answered by Lucius T Fowler 7 · 1 0

versuchs mal und beríchte uns dann

2007-06-20 14:42:04 · answer #6 · answered by Anonymous · 0 0

Die Verständigungsgrenze dürfte wohl etwa beim Jahr 1750 liegen.

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2007-06-20 04:22:58 · answer #7 · answered by Anonymous · 0 0

Wenn du ein Sprachwissenschaftler wärst, hättest du wahrscheinlich nur wenig Probleme die Leute aus dem Mittelalter zu verstehen. Ohne Sprachstudium geht es wohl kaum.

Anne

2007-06-20 04:20:21 · answer #8 · answered by Anne 7 · 0 0

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