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"Visuelle Umweltverschmutzung ist so wirksam wie physikalische Umweltverschmutzung" (Dieter Rams)

Wie viel Design ist nötig, wenn wir etwas neues entwerfen und was ist überhaupt gutes Design? Gerne mit Beispielen aus dem täglichen Gebrauch. (Ein gutes Beispiel für mich: Das von George Grant Blaisdell entworfene Zippo Feuerzeug, das ein unverwüstlicher Bestandteil der Konsumtradition geworden ist)

2007-04-14 20:09:57 · 16 antworten · gefragt von feelflows 7 in Kunst & Geisteswissenschaft Sonstiges - Kunst & Geisteswissenschaften

16 antworten

"Visuelle Umweltverschmutzung " - wow! Und so ist es. Man muss ganz gnadenlos unterscheiden zwischen "Design" und "Styling". Design impliziert eine Neuschaffung, eine Neudefinition eines Gegenstandes, waehrend Styling das ist, was Du beschrieben hast - ein Vorgang, der lediglich zu mehr Zeug fuehrt, das jedoch nicht eine grundlegend neue Loesung eines Problems darstellt. Dann hat man visuelle Umweltverschmutzung.
Wieviel Design ist also noetig?
Jedes Mal 100%. Wenn es was sein soll, muss man ein Original schaffen, so wie das Zippo eins ist.
Natuerlich kann man nicht jedes Mal ein neues Konzept machen, z.B. wenn man Autos entwirft. Aber man kann das auf der intellektuellen Ebene zu einer neuen Philosophie erklaeren. Ich biete zum Vergleich: Nissan Maxima und BMW 5er Reihe. Der BMW beschreitet eindeutig neue Pfade der Aesthetik, versucht formale Loesungen anzubieten, die man in der Form bislang noch nicht gesehen hat. Der Nissan ist auch ein gefaelliger Wagen, aber mach zum Test ein Skodazeichen dran, oder ein Mazdazeichen, und man glaubt's auch - Unverwechselbarkeit zeichnet gutes Design aus, und zwar unverwechselbar hoch angesetzte Aesthetik (muss auch nicht immer gleich gefallen - diejenigen Artikel, die man noch zu moegen lernen muss, sind haeufig die besten; so machte das Mercedes in den 80er Jahren und BMW jetzt).

P.S.: Moralische Verantwortung: Oh ja, und zwar auch als Teil des Berufsstolzes. Man muss sich ja als Designer auch den eigenen Wert in der Gesellschaft erstreiten, und wer nicht Wert schafft in Form von Dingen, die ein Nicht-Designer einfach nicht koennte, der zieht ja auch den Berufsstand im Ansehen runter. Gesellschaftlich jedoch versteht es sich von selbst - reine Stylingsachen macht man anonym, und nur aus akuter Geldnot
;-)

2007-04-14 20:21:07 · answer #1 · answered by Tahini Classic 7 · 5 2

Ich halte es da ganz puristisch mit dem Grundsatz "FFF - Form folgt Funktion" in alter Bauhaus-Tradition. Kann man den daraus resultierenden Anspruch moralisch nennen?

Der ganz normale Alltag trennt die Spreu vom Weizen. So kann die umjubelte (berühmt-berüchtigte) Zitruspresse des Phillip Starck dem Test in der Küche nicht standhalten - ohne Hilfestellung läuft der Saft überall hin, nur nicht ins Glas. Ein Beispiel unter vielen.

Ich will dem großen Meister zugute halten, daß das DING vielleicht gar nicht für den Einsatz in der Praxis gedacht war, sondern KUNST sein sollte. Dann ist ihm der Kommerz in die Quere gekommen ...

Zum Glück haben wir ja Musterbeispiele gelungenen Designs:
Du mit Deinem treuen Zippo (in der Hand), ich mit meinem geliebten 911 Carrera 2.7 (im Traum) und die lieben Kleinen ihr Playmobil (in Würdigung der Medienwoche Kinder) ...
.

2007-04-15 06:32:06 · answer #2 · answered by OSTHEXE - on air now 6 · 2 0

Es wäre schön wenn viele Designer sich diese Frage stellen würden.
Ich glaube bei allem was wir Menschen tuen sollten wir uns Fragen wie wirkt das, was Ich tue. Design bedeutet Spiel mit der Formkraft die stark auf den Menschen wirkt. Es ist ein unterschied ob wir hinter uns auf der Autobahn einen Maserati oder einen clio haben. Das Gesicht des Autos weckt in uns Gefühle. Wir fühlen uns bei bestimmten Dingen wohl oder als Mensch übergangen.
Vieles Design kommt ja eher aus der Bauhaustradition. Der Mensch steht hinten an. Uns gefällt vieles was dort herkommt ??? Das nennt man dann erziehung ....
Alles Design ist heute glatt kalt und so cooool und wir wollen das ja auch sein oder?
Ich frage mich ob wir noch wirklich beurteilen können was gutes oder schlechtes Design ist, da wir schon sehr geformt sind von den Produkten die uns Täglich umgeben.
Gutes Design???
Team7, desede, apple....
bestes Produkt: Streichholz (reduziert auf das Maximum) Naturbelassen
Gute Frage
gruss von kunsttrifftdich

2007-04-15 05:50:31 · answer #3 · answered by Anonymous · 2 0

Leider nicht....

Die meisten "Designer" müssen nicht auf oder
in ihren Sch***-Produkten wohnen oder damit arbeiten ---
Was wirklich eine höllische Strafe wäre !

Man möchte manchem "Gestalter" die Höllenqualen
aus Dantes Inferno an den A*sch wünschen...

Zornig : Bettina.

2007-04-15 00:36:51 · answer #4 · answered by Anonymous · 2 0

Ja es gibt eine moralische Verantwortung
im Bezug auf Design,
nämlich die sich selbst treu zu bleiben!

2007-04-15 00:04:13 · answer #5 · answered by TeufelchenLucifer 5 · 3 1

Eine moralische Verantwortung gibt es meiner Meinung nach nicht. Im Vordergrund steht der Zweck der Dinge.
Aber der Mensch hat den Sinn für Ästhetik und erfreut sich an der Schönheit seiner Umgebung und Produkte. Das beginnt bei der Architektur und reicht hin bis zur kleinsten Küchenschüssel.

2007-04-14 22:49:05 · answer #6 · answered by ornella 6 · 2 0

Wär schön, wenn Designer sich deine Frage des öfteren stellen würden.
Es gibt Dinge, die sprechen mich auf allen drei Ebenen an, dann geht`s mir damit gut (Peter Dicks Dipol Driver)
Vieles dient nur der Funktion und beleidigt eher mein Auge. (Staubsauger).

Jede Form hat eine bestimmte Wirkung, jede Farbe ebenfalls und jedes Material dito.
Das wissen wir inzwischen alle und somit gelten manch auf den Markt geworfene Dinge fast schon als Körperverletzung :))
Deshalb bin ich auch sehr dafür, Designer zuerst mal eine Weile selbst der Wirkung ihrer Produkte auszusetzen, bevor diese in Massen hergestellt werden!

2007-04-15 09:12:53 · answer #7 · answered by Anonymous · 1 0

nein
aber wer was verkaufen will passt sich an dem geschmack der masse.

2007-04-15 00:45:01 · answer #8 · answered by whyskyhigh 7 · 1 0

Die Fingerübungen so mancher "Designer" sind eine Beleidigung für das menschliche Auge. Da hilft auch nicht, dass man sich hier auf die "moralische" Ebene begibt!
Kunst und Kultur haben mit dem Designprodukt oft nur das Handwerkszeug gemein!

2007-04-14 21:04:58 · answer #9 · answered by Anonymous · 2 1

Das wäre aber ein bißchen heftig. Ich meine, als Gott das Warzenschwein geschaffen hat, da hatte Er designtechnisch sicher nicht seinen besten Tag... und trotzdem gibt es Leute, die Warzenschweine einfach lieben.
Wo willst Du die Grenze ziehen?
In einer ästhetisch ansprechenden Umwelt zu leben, kannst Du Dir zuhause leisten (naja, wenn Du keine Kinder hast), aber das reale Leben lebt von der Vielfalt - und um so mehr kannst Du vermutlich das Nachhausekommen genießen.

2007-04-14 20:30:27 · answer #10 · answered by eloise_mi 4 · 2 1

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