Mitnichten. Eine Fabel selbst übt ja Kritik, z.B. an gesellschaftlichen Mißständen oder der Einbildung kluger Tiere (also von solchen, die sich "Menschen" nennen).
Natürlich sind die Tiere Stereotypen: der Fuchs ist der Schlaue und Verschlagene, das Lamm ist gutmütig und wohlmeinend, der Löwe der König oder Herrscher usw. - Diese Stereotypen beleuchten je verschiedene Charaktereigenschaften oder gesellschaftlich etablierte Positionen. Zudem sollen Fabeln ja kein Individuum angreifen (wenn man sofort erkennt, daß der-und-der Herrscher in dieser Fabel gemeint ist, würde er ihre Veröffentlichung unterbinden), sondern eher allgemeingültige Aussagen machen (die eine gewisse Lebenspraxis widerspiegeln). Und würde die Fabel die Wirklichkeit getreu abbilden wollen, müßte sie ziemlich lang sein - dies aber steht im Gegensatz zum Aufgabe einer Fabel: sie soll kurz und prägnant z.B. herrschende Mißstände durchschauen helfen.
(Man könnte ja auch der Frage nachgehen, ob Fabeln kritisches Denken eher befördern als eine andere Textsorte, z.B. eine Novelle oder ein Roman.)
2007-03-28 00:40:58
·
answer #1
·
answered by Deus ex Machina 7
·
0⤊
0⤋
Im Gegenteil. In Fabeln werden typische negative Eigenschaften und Gewohnheiten der Menschen sowie soziale Ungerechtigkeiten durch Tiere dargestellt. Man will nicht direkt Kritik am Menschen üben, sondern eben versteckt in dieser literarischen Form. Aber in jeder Fabel ist irgendwo der wahre Hintergrund herauszulesen, so dass sie menschliches Fehlverhalten beeinflussen soll. Jedenfalls derjeniger, die eine Lehre daraus ziehen können.
Man muss also auf jeden Fall eine Fabel kritisch hinterfragen, um deren eigentliches Anliegen herauslesen zu können. Ich würde somit nicht unbedingt sagen, dass Fabeln stark vereinfacht sind. Sie sind nur meist alle nach dem gleichen Muster aufgebaut, eben die Kritik am Menschen in Form von sprechenden Tieren. Das ist in jeder Fabel gleich.
2007-03-28 11:10:39
·
answer #2
·
answered by Junia 2
·
0⤊
0⤋
würde ich nicht sagen,Fabeln sind zwar einfach,aber trotzdem lehrreich,selbst für Kinder logisch verständlich,kommt auf die Zuhörer an,was man draus macht
2007-03-28 08:32:51
·
answer #3
·
answered by schwester l 2
·
0⤊
0⤋
Meine Erachtens nach fördern Fabeln das Transferdenken. Transferleistungen sind immer notwendig, um eine eigene Meinung zu bilden.
Daher bin ich der Auffassung, dass Fabeln das kritische Denken fördern.
Ich würde sogar erweitern: Fabeln fördern das Denken. Und das sollte immer kritisch sein. Denn unkritisches Denken ist in meinen Augen paradox.
2007-03-28 08:09:26
·
answer #4
·
answered by Disk68 2
·
0⤊
0⤋
Nein, wie sollte das denn funktionieren?
Ich kenne keinen Menschen der in seinem Leben als einzige Informationsquelle Fabeln nutzt bzw. zu verfügung hat.
2007-03-28 06:32:52
·
answer #5
·
answered by rudolfkoeln 3
·
0⤊
0⤋