Was spricht für und gegen kostenlosen Zugang für Museen?

Question

Ist für Jugend Debattiert, auch ausführliche Recherche hat nichts ergeben. Auch gerne gute weblinks oä. zu dem Thema
Danke

Answer 1

Dagegen sprechen die Kosten, die die Museen haben.

Würde Sie ein privates Uhrenmuseum aufbauen, teuere Exponate beschaffen und dann dürfte jeder kostenlos rein?
Ich nicht.

Answer 2

Dafür spricht eindeutig die Tatsache, dass sich dann viel mehr Menschen einen Museumsbesuch erlauben könnten, denen das heute zu teuer ist. Ich habe 3 Kinder, und wenn die ganze Familie etwas unternimmt, dann wird leider auch ein Museumsbesuch schnell sehr teuer. Aber auch da gibt es teilweise gewaltige Unterschiede. Ich habe schon Museen erlebt, da kostete eine Familienkarte so viel wie die Karten für 2 Erwachsene, unabhängig von der Zahl der Kinder. In anderen Museen dagegen wird gnadenlos kassiert, und Kinder mit 12 Jahren werden wie Erwachsene behandelt.

Dagegen spricht ganz klar, dass Museen teilweise hohe Unkosten haben, die (zumindest teilweise) gedeckt sein müssen. Und seien wir ehrlich: im öffentlichen Bereich, wo die Eintrittsgelder selten die Kosten decken, bezahlen wir alle letztlich den Abmangel über unsere Steuern.

Answer 3

dagegen spricht woher sich die Museen dann finanzieren sollen.

Answer 4

Dafür spricht z.B., dem ärmeren Teil Bevölkerung einen ungehinderten Zugang zur Kutlur zu gewährleisten.
Dagegen jedoch die schon genannten Kosten (Personal, Ausstellung, Versicherungen, Betriebskosten) und vor allem die Frage, ob der Wert der Kultur noch erkannt wird, wenn er zum gleichen Preis zu haben ist, wie ein beliebiger Werbeflyer. Warum sind so viele Menschen bereit, ohne Murren Geld für's Kino oder für Volksfeste auszugeben, nicht jedoch für kulturelle Aktivitäten? Meinen eigenen Beobachtungen nach, gilt dies vor allem für die Bevölkerungsschicht, die von einem kostenlosen Eintritt in Kultureinrichtungen profitieren sollte (s.o.)

Answer 5

In England sind alle groen Museen frei, auch in Stockholm kann man einen Großteil der Museen umsonst besuchen - anscheinend klappt es doch, dass Museen kostenlos sind.

Aber, und das ist der große Nachteil: es können sich nur große Museen leisten, die über genügend Zulauf verfügen, um dann von einem Großteil der Besucher Spenden zu erhalten, bzw. die eine ausreichend große und wichtige Sammlung haben, um einen sich selbst tragenden Museumsshop zu finanzieren. Kleine und nicht staatliche Museen sind also von vorneherein eher dazu verurteilt Eintritt zu verlangen - anders können sie sich nicht finanzieren.

Was ebenfalls dafür spricht: Man beklagt in Deutschland immer mehr einen Verfall der Kultur, dass viele Schüler sich nicht mehr für Kunst oder Geschichte interessieren. Klar, wenn du erstmal fünf Euro bezahlen musst, dann überlegst du dir dreimal, ob du in ein Museum gehst oder nicht. Ich hab es in England bewundert, dass z.B. der Kunstunterricht schon bei Grundschülern in der National Gallery stattfindet, die gehen da einfach mal rein, grade auch weil es nichts kostet und deswegen einen viel geringeren orgaisatorischen Aufwand für die Lehrer bedeutet.

Answer 6

Dafür spricht das auch jeder Bürger ob nun reich oder arm die Museen seiner Wahl besuchen kann, ohne einen Obolus zu entrichten. Eine freiwillige Zahlung nach Ende des Besuchs wäre meiner Meinung nach am sinnvollsten denn wenn ich durch den Besuch viel erfahren oder mir hat es sehr gefallen, bin ich auch bereit etwas dafür zu entrichten.
Dagegen spricht das die Museen ihre Exponate ranschaffen müssen, auch wenn sie nur ausleihen, alles ist mit Kosten (Transport-Versicherung-Mitarbeiter u.s.w.) verbunden. Nicht zu vergessen die ganzen Nebenkosten die ein Museeum aufbringen muss, wie Heizung-Strom und Personal.

Answer 7

spricht eigentlich nichts dagegen werden die aber nie machen