Was steckte ursprünglich hinter dem Aprilscherz?
Die genaue Herkunft des Aprilscherzes ist nicht sicher, und es existieren je nach Region unterschiedliche Erklärungsmöglichkeiten. Die Redewendung "in den April schicken" ist in Bayern wohl schon seit 1618 sicher verbürgt. Aber eine der am häufigsten genannten Entstehungstheorien bezieht sich bereits auf eine 1564 durchgeführte Kalenderreform des französischen Königs Karl IX, der den Neujahrstag vom 1. April auf den 1. Januar verlegte. Daraufhin verschickten humorige Mitmenschen zum Apriltag Einladungen zu Neujahrsfestivitäten, die es nicht mehr gab. Wer dennoch kam, hatte zum Schaden der Anreise auch noch den Spott. Von Frankreich aus sollen sich dann derartige Aprilscherze mit Soldaten über Europa verbreitet haben, wo sie umgeformt und ausgeweitet wurden.
Aus dem Frankreich des frühen 17. Jahrhunderts stammt die Geschichte von Heinrich IV, der an einem 1. April angeblich die Einladung zu einem Tête-à-Tête von einem Mädchen aus dem einfachen Volke erhalten hatte. Da der König jungen Fräuleins nicht abgeneigt schien, nahm er die Offerte an und begab sich auf ein abgelegenes Lustschlösschen, um sie dort zu treffen. Dort erschien aber nicht die erhoffte, unbekannte Schöne, sondern der eigene Hofstaat inklusive der werten Frau Gemahlin des Blaublütigen: Heinrich der Vierte wurde vom Volk in den April geschickt.
Das Christentum kennt ebenso seine Erklärungen für dieses spezielle Datum: An einem 1. April soll der gefallene Engel Luzifer in die Hölle eingezogen sein. Auch ist dies eventuell der Geburtstag von Judas Ischariot, dem Jünger, der Jesus verraten hatte. Den Christen verheißt dieser Tag also Unglück, vor dem man sich hüten sollte.
Vermutet wird schließlich noch ein Zusammenhang mit dem römischen Fest zu Ehren des Gottes Quirinus, der in späteren Zeiten des römischen Reiches mit Romulus gleichgesetzt wurde. Die so genannte Quirinalia wurde auch als Fest der Dummen und Narren bezeichnet. Es fiel allerdings im römischen Kalender bereits auf den 17. Februar, sodass nur spätere Kalenderreformen eine Verschiebung dieses Tags auf den 1. April bewirkt haben konnten.
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Natürlicher Erklärungsversuch
Das trügerische Aprilwetter soll der Anlass sein. "April, April – der weiß nicht, was er will." Aber, und jetzt kommt das große ABER, der Brauch des Aprilscherzes ist auch in den Gegenden beheimatet, in denen die Wetterlage im April stabil bleibt.
2007-03-27 18:48:31
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answer #1
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answered by Sindu 6
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