Kultur (lat. cultura), also Pflege (des Körpers, aber primär des Geistes), später im Kontext mit dem Landbau, aus colere, bebauen, (be)wohnen, pflegen, ehren, ursprünglich etwa emsig beschäftigt sein, ist die Gesamtheit der menschlichen Leistungen. Diese steht im Gegensatz zu Natur. Kultur ist das über den Grundbedarf hinausgehende Potential, welches vor allem durch Nahrungsüberfluss in den Kulturvölkern zu Wissenschaft und Künsten genutzt werden konnte. Umgangssprachlich "hat Kultur", wer "kultiviert" ist, im Gegensatz zu "unkultiviert", "roh" oder "barbarisch".
Weitere Definitionsmöglichkeiten
William James Durant gibt in seinem Werk (Kulturgeschichte der Menschheit) folgende populäre Definition. Dieser Kulturbegriff spart prähistorische Kultur aus:
„Kultur ist soziale Ordnung, welche schöpferische Tätigkeiten begünstigt. Vier Elemente setzen sie zusammen: Wirtschaftliche Vorsorge, politische Organisation, moralische Traditionen und das Streben nach Wissenschaft und Kunst. Sie beginnt, wo Chaos und Unsicherheit enden. Neugier und Erfindungsgeist werden frei, wenn die Angst besiegt ist, und der Mensch schreitet aus natürlichem Antrieb dem Verständnis und der Verschönerung des Lebens entgegen.“
Nach Albert Schweitzer ist Kultur „Fortschritt, materieller und geistiger Fortschritt der einzelnen wie der Kollektivitäten„. Der Fortschritt bestehe „zunächst darin, dass für die Einzelnen wie für die Kollektivitäten der Kampf ums Dasein herabgesetzt„ werde. Letztes Ziel der Kultur ist nach Albert Schweitzer „die geistige und sittliche Vollendung des Einzelnen„:
„Der Kampf ums Dasein ist ein doppelter. Der Mensch hat sich in der Natur und gegen die Natur und ebenso unter den Menschen und gegen die Menschen zu behaupten. Eine Herabsetzung des Kampfes ums Dasein wird dadurch erreicht, dass die Herrschaft der Vernunft über die Natur sowohl wie über die menschliche, stinkende Natur sich in größtmöglicher und zweckmäßigster Weise ausbreitet. Die Kultur ist ihrem Wesen nach also zweifach. Sie verwirklicht sich in der Herrschaft der Vernunft über die Naturkräfte und in der Herrschaft der Vernunft über die menschlichen Gesinnungen.“ (Albert Schweitzer, Kultur und Ethik, ISBN 3406392504, S. 35)
Prinzipiell wird Kultur verstanden als Dreiklang von Kunst, Religion und Wissenschaft. Im engeren Sinne lassen sich die folgenden Bereiche unterordnen: Sprache, Ethik, sowie die Funktionen der Gesellschaft Religion, Kunst, Wirtschaft, Wissenschaft und Rechtsprechung.
Die interkulturelle Kommunikation versteht unter Kultur ein gültiges Sinnsystem oder die Gesamtheit der miteinander geteilten verhaltensbestimmenden Bedeutungen.
Wissenssoziologisch könnte man eine Kultur auch als das einem Kollektiv gemeinsame "Wissen" kennzeichnen, das heißt als die im Bewusstsein seiner Mitglieder verankerten Erwartungen hinsichtlich üblicher Verhaltensweisen, Werthaltungen, sozialer Deutungsmuster und Weltbilder die von Kulturschaffenden entwickelt und zu Allgemeingut wurden. In Anlehnung daran entwickelten Anthropologen und Semiotiker wie Geert Hofstede oder Edward T. Hall sogenannte Kulturmodelle, mit deren Hilfe sie kulturelle Denkmuster charakterisieren und schematisieren.
Johann Wolfgang Goethe ging sogar soweit, dass in seinem Kulturbegriff „weder die Kleidung noch die Ess- und Trinkgewohnheiten, weder die Geschichte noch die Philosophie, weder Künste noch die Wissenschaft, weder die Kinderspiele noch die Sprichwörter, weder das Klima noch die Landschaftsformen, weder die Wirtschaft noch die Literatur, weder das Politisch noch das Private noch der Hinweis auf ‚Schäden durch Abholzung der Berge’ fehlen.“
Verschiedene Definitionen des Begriffes spiegeln verschiedene Theorien der Bewertung und des Verständnisses menschlichen Tuns wider. 1952 haben Alfred Kroeber und Clyde Kluckhohn eine Liste von über 200 verschiedenen Definitionen in ihrem Buch (Culture: A Critical Review of Concepts and Definitions) zusammengetragen.
In der nordamerikanischen cultural anthropology (der in der englischen Sozialwissenschaft die social anthropology entspricht) wird culture ("Kultur") oft gleichbedeutend mit society ("Gesellschaft") benutzt (vor allem bei Stammesgesellschaften, vergleiche Anthropologie, Ethnologie und Soziologie).
2007-03-25 02:06:25
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answer #1
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answered by RL 7
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Also Kultur (ich nehme dasBeispiel Deutschland) ist das, was die MEISTEN leute in Normal einstufen...
alles was nicht "Normal" ist, ist direkt Kulturlos...
so würde ich das einschätzen
2007-03-25 09:03:58
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answer #2
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answered by Silez 3
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„Kultur ist soziale Ordnung, welche schöpferische Tätigkeiten begünstigt. Vier Elemente setzen sie zusammen: Wirtschaftliche Vorsorge, politische Organisation, moralische Traditionen und das Streben nach Wissenschaft und Kunst. Sie beginnt, wo Chaos und Unsicherheit enden. Neugier und Erfindungsgeist werden frei, wenn die Angst besiegt ist, und der Mensch schreitet aus natürlichem Antrieb dem Verständnis und der Verschönerung des Lebens entgegen.“
2007-03-25 09:12:19
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answer #4
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answered by aurjm 3
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