Eigentlich ist es auch reichlicher Schwachsinn. Mein Opa gehörte damals zu denen, welche aus Schlesien vor den Russen flüchten mussten, jetzt ist das auch Polen, aber mein Opa gallt als Deutscher. Grenzen sind was fließendes, deswegen sollte niemand diskriminiert werden.
2007-03-24 07:33:04
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answer #1
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answered by ketchupsnoopy 3
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Ich bin der gleichen Situation wie du. Ich bin auch Mischling und kenne die Situation nur allzu gut, weshalb ich auch schon seit mehreren Jahren im Ausland lebe.
Ich wusste als Kind bereits, dass ich eines Tages auswandern wuerde. Im Urlaub komme ich immer wieder gerne nach Deutschland zurueck und habe auch keinen Hass auf die Mehrheit der Deutschen, aber es ist einfach zu belastend und ermuedend, im eigenen Land staendig gefragt zu werden, wo man denn herkaeme. Wenn man antwortet, dass man Deutscher ist, wird das ja von manchen gar nicht akzeptiert. Leider habe ich den Eindruck, wer nicht in dieser Situation ist, kann sich da wahrscheinlich gar nicht hineinversetzen. Es ist eine Form der Ausgrenzung und dies von klein auf. Viele von uns sind ausschliesslich mit ihren deutschen Verwandten aufgewachsen und von ihnen erzogen worden. Auf diese Weise wird man praktisch von seiner eigenen Familie abgegrenzt. Da macht es mir wesentlich weniger aus, im Ausland zu leben und wirklich Auslaender zu sein.
Auch wird leider von manchen gar nicht verstanden, dass nicht ueberall auf der Welt Nationalitaet von Abstammung und Aussehen abhaengig gemacht wird, sondern von Kultur und Sprache wenn nicht sogar lediglich von Geburtsort und Staatsangehoerigkeit wie in den USA.
Abgesehen davon, dass es ja lediglich ein Mythos ist, dass die Deutschen alle die gleichen Vorfahren oder ein bestimmtes Aussehen haetten, (Ich denke mal, dieser Mythos wurde geschaffen, um ein Einheitsgefuehl herzustellen) wieso sollte man auf Vorfahren "stolz" sein? Da kann man ja gleich auf seine 'Rasse' stolz sein. Ich persoenlich definiere mich abgesehen von meiner Persoenlichkeit da eher ueber meine Kultur und Sprache aber jedem das seine...
2007-03-24 18:35:42
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answer #2
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answered by Anonymous
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Ich denke, das ist in Deutschland eher ein soziales als ein politisches Problem. Du stellst die Frage rein vom "ius", also vom Recht her. Welcher durchschnittlich (!) gebildete Deutsche kann mit den Begriffen "ius sanguinis" und "ius solis" etwas anfangen? Ich vermute mal, keine 20 Prozent.
Eine vernünftige Erklärung für die Xenophobie der Deutschen habe ich leider nicht; da haben sich Heerscharen von Sozialwissenschaftlern schon die Zähne daran ausgebissen, und keine Antwort gefunden. Je nach ideologischer Richtung findet man Erklärungsversuche, bis hin zu solchen, die den Deutschen Autoritätshörigkeit und Engstirnigkeit unterstellen (was dann schon wieder in Richtung "Deutschenfeindlichkeit" geht, bis hin zum Totschlag-Argument "alles Ex-Nazis, was will man da erwarten").
Was das Aussehen angeht, das kann ich nachvollziehen. Wenn man sich in einem Land befindet, in dem die Mehrheit der Bevölkerung eine andere Hautfarbe oder einen anderen Kleidungsstil hat (ich hatte in den 1980er Jahren mal SEHR bunte Haare, so ein wenig Punk), da schauen die Leute eben hin, und sind mal verwundert, mal überrascht, aber in aller Regel (die von Ausnahmen bestätigt wird) nicht unfreundlich.
Frankreich, England und Holland waren mal große Kolonialmächte, und haben seit der Auflösung ihrer Kolonien gelernt, die Einwanderer von dort zu akzeptieren. Das ist etwas anders in Deutschland; dass die mal ein paar Stützpunkte in Afrika hatten, ist eine kleine Randnotiz der Geschichte. Deutschland war nie gezwungen, die Existenz ehemaliger Kolonien wirklich zur Kenntnis zu nehmen. Deswegen fand es vermutlich nie großen Eingang ins allgemeine Bewusstsein, dass es außerhalb der "weißen Rasse" auch noch andere Menschen gibt.
Zur Zeit meiner Eltern (Nachkriegsgeneration) war Italien noch etwas Exotisches. Heute setzt man sich in den Flieger und ist in 40 Minuten in Rom.
Ich stelle mir das aber lustig vor für Dich (mach Dir doch einen Spaß draus): Gemischte Hautfarbe, aber deutscher Akzent... -- Ich glaube, damit kannst Du so manchen Niederländer leicht verwirren. (Mich halten sie dort immer für einen Italiener, wegen Augen- und Haarfarbe.)
Lass Dich nicht nerven: Die nächste Generation (und auch meine; ich bin Ende 30) schaut niemanden mehr krumm an, vor allem die nicht, die aus dem Westen Deutschlands stammen, und viel Reiseerfahrung haben. (Sorry, Ostdeutsche: Ihr könnt nichts dafür, ich weiß; aber diesbezüglich habt Ihr noch was nachzuholen.)
2007-03-24 08:47:20
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answer #3
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answered by Lucius T Fowler 7
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Ich fürchte, dies ist kein rein deutsches Phänomen :( Ich denke, man sieht das in Bezug auf Deutschlang zu einseitig. Solche Ausgrenzungen hast Du auch in Frankreich und den USA, und überall auf der Welt.
Ich kannte Leute, sie war eine Thai, er war Deutscher, das Kind war eurasisch, hatte also sowohl asiatische als auch europäische Merkmale, das war sehr ästhetisch. Die hübschesten Menschen sind die, die halbe-halbe sind.
Aber in Deutschland war das Mädchen irgendwie nicht dazugehörig und in Thailand aber auch nicht.
Das gleiche ist mit Menschen mit sichtbarem Indianerblut, obwohl das auch eine wunderbare Mischung ist. Weder Weisser, noch Indianer. Damit haben auch die Menschen mit Indianerblut in den USA Probleme.
Und wenn man einen farbigen Elternteil und einen Weissen Elternteil hat, ist man ebenfalls weder hier noch dort wirklich anerkannt.
Nichts für ungut, aber ich denke, es gibt auch in Deutschland mehr Leute als man denkt, die eine Staatsangehörigkeit nicht nach dem Aussehen einstufen. Wenn man einmal schlechte Erfahrungen gemacht hat, neigt man dazu, überwiegend die Negativbeispiele zu bemerken. Das ist, denke ich, psychologisch so. Und gerade in Deutschland wird auch von
den Deutschen gern von einer negativen Charaktereigenschaft ausgegangen. In anderen Ländern fällt das M.A. nach nicht so auf. Die haben dieses negative Image nicht so sehr .
Und die Ausgrenzungen, die Du zu Recht kritisierst, habe ich bei Freunden auch in England, Frankreich und in anderen Ländern bemerken müssen. Da hatten es die Kinder auch maximal schwer. Ein geistiges Schichtproblem, würde ich eher vermuten. DIe Idioten sterben in keinem Land dieser Erde aus.
Vielleicht ist eher die Frage, warum Kinder von Eltern zweier optisch unterschiedlichen Herkunftsländer eher eine Frage der Evolution und in diesem Zusammenhang einem überholten archaischen Zusammenhang. Der Mensch ist noch reichlich archaisch. Und alles, was anders aussieht als gewohnt wird über all auf der Welt schief angesehen. Nur dürften andere Länder eine andere Art und Weise haben, das zum Ausdruck zu bringen.
Und mal im Ausland Gast zu sein und dort positive Erfahrungen zu haben, ist ein Ding, in einem anderen Land selbst betroffen zu sein, gibt andere Sichtweisen.
Die Sichtweisen der Freunde, die allesamt in dem Fall sogenannte Mischkinder hatten, war nicht immer positiv dazu, weder in England, noch in Frankreich und in den USA auch nicht.
Ich habe die Befürchtung, dass der Mensch an sich, egal wo er lebt, intolerant ist, was das von der Norm abweichende angeht.
2007-03-24 08:09:35
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answer #4
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answered by Anonymous
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Also wer dich schief anguckt ist auf der falschen Schiene! Für mich ist jeder ein Deutscher der den Deutschen Ausweis hat,egal wo er herkommt.
2007-03-24 07:40:37
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answer #5
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answered by Anonymous
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Habe zwar keine deutschen Vorfahren, würde mich aber unter anderen Umständen auch nicht als "Ausländer" bezeichnen müssen: Neben echten! Ausländern, nur eben mit den passenden Attributen wie "richtiger" Haarfarbe, Hautfarbe, etc, bin immer ich der Ausländer... Und ja, das ist zum Kotzen.. Und Du weißt bestimmt auch, daß man zu Ausländern immer eine besondere Beziehung pflegt..
2007-03-24 08:02:44
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answer #6
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answered by Cengiz K 4
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Dies ist eine schwierige Frage und ich besuche mal zu antworten. Zuerst einmal stört mich das Wort Mischling, dass so was negatives, ich würde es nicht benutzen.
Deutschland hatten spät und wenige Kolonien im 19. Jahrhundert und Anfang des 20. JH. Viele europäische Staaten hatte viele Kolonien und viele Menschen mit anderen Hautfarbe und/oder anderen Aussehen siedelten sich in den jeweiligen europäischen Staaten. Während es in Deutschland unüblich war, Menschen mit anderer Hautfarbe zu sehen, war es in anderen Staaten an der Tagesordnung. In Laufe der Zeit gewöhnten sich die Menschen daran, bloß nicht Deutschland.
Für mich persönlich ist jeder Mensch ein Mensch und es interessiert mich nicht, wo der Mensch herkommt, noch was er für eine Hautfarbe hat. Deutscher ist, wer einen deutschen Pass hat und nicht wer helle Hautfarbe hat.
Nachtrag:
Ja mit dem Kolonien hast du Recht, aber Deutschland musste schon 1918/1919 seine Kolonien abgeben, andere Staaten hatten noch bis zu 60 Jahre Zeit, sich an den Zuzug von Menschen anderer Hautfarbe zu gewöhnen. Außerdem scheint bei vielen Deutschen im Kopf eine Art Rechtsradikalismus zu geben, erst gestern im Bus hörte bei einen Gespräch zwischen 2 Seniorinnen: "Ich habe nichts gegen Ausländer, aber..." Ich hasse diesen Satz.
Ausgrenzungen von "anderen Menschen" ist aber kein typische deutsches Problem, es ist ein weltweites Problem. Leider ist es so, dass in Deutschland aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage die Menschen einen Sündenbock suchen und der ist dann Menschen mit andere Hautfarbe. Dieser Satz ist ist keine Rechtfertigung für das Verhalten, sondern der Versuch einer Erklärung.
Für mich ist ein Mensch ein Mensch, egal welche Hautfarbe und woher er kommt.
2007-03-24 07:55:23
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answer #7
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answered by Anonymous
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Für den Deutschen Michel ist nur das als "deutsch" zu erkennen, was er in seinem Garten auch als Gartenzwerg vorrätig zu halten pflegt. Was dort nicht vorkommt, das ist auch nicht "deutsch" auch wenns Schlitzaugen hat und mit offener Hose dasteht! (in manchen Gartenzwergkreisen sind "frivole" Zoten besonders beliebt und wohl auch besonders "deutsch")
2007-03-27 09:38:02
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answer #8
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answered by Anonymous
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Die Fallhäufigkeit "eingefärbter" Mitbürger deutscher Nationalität ist in Deutschland weitaus geringer als in den genannten Ländern. Was nicht heißt, dass die Integration in Frankreich und ÚSA (beispielsweise) einen höheren Stellenwert hat als bei uns. - Dieser "exotische" Touch ist eine Folge von Kriegen und letzendlich auch der multikulturellen Einflüsse der letzten Jahrzehnte.
Es ist oft unmenschlich, die Staatszugehörigkeit an der Hautfarbe festmachen zu wollen, doch Halter von Gartenzwergen sind manchmal ganz schön grausam!
2007-03-27 08:30:40
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answer #9
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answered by Anonymous
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Ich bin ganz einfach verblüfft über deine Frage!?!
Nationalität in Deutschland und überall auf der Welt ist immer mit Abstammung und Aussehen verbunden, dass ist doch völlig logisch und was ist denn schlimm daran????
Auch ein dunkelhäutiger US Bürger wird seine Wurzeln in Afrika haben
.Meine vietnamesischen Nachbarn - seit 25 Jahren mit deutschem Pass - sind Flüchtlinge, die sich integriert haben.
Auch du wirst einen Vorfahren besitzen, der keine peußische Vergangenheit hat - na und?
Sei doch stolz darauf!!
Und wenn du gefragt wirst, warum du so toll deutsch sprichst, dann sage ihnen, du bist Deutscher.
Wenn sie dann blöd schauen- amüsiere dich über soviel
Intolleranz.
Aber sei nicht bös' wenn ich behaupte, das eigentliche Problem liegt bei dir.
Mit mehr Selbstbewußtsein hättest du diese Frage niemals gestellt.
2007-03-24 13:39:42
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answer #10
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answered by emilie 4
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