Der Rattenfänger ist eine Sagengestalt. Die Geschichte vom Rattenfänger von Hameln ist eine der bekanntesten deutschen Sagen, aufgezeichnet von den Brüdern Grimm. Sie erzählt, wie ein merkwürdiger Mann die Stadt Hameln von einer Rattenplage befreit: Er spielt auf seiner Flöte, die Tiere folgen ihm wie hypnotisiert in einen Fluss, wo sie ertrinken. Die Bürger von Hameln betrügen ihn aber um seinen Lohn. Als Rache spielt er noch einmal auf seiner Flöte. Diesmal laufen ihm die Kinder des Ortes nach und tauchen nie wieder auf.
Diese Geschichte kennt (fast) jeder in Deutschland. Wenn jemand über einen Politiker sagt, dieser sei ein Rattenfänger, dann meint er damit: Mit Versprechungen (die so schön klingen wie die Flöte des "originalen" Rattenfängers) bringt er die Leute dazu, ihm blindlings nachzulaufen -- auch in ihr eigenes Verderben.
J'éspère que ça vous aide... ;)
2007-03-20 23:21:40
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answer #1
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answered by Anonymous
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Der Rattenfänger von Hameln ist eine der bekanntesten deutschen Sagen. Sie wurde in mehr als 30 Sprachen übersetzt. Man schätzt, dass mehr als eine Milliarde Menschen sie kennen. Selbst in fernen Ländern gehört sie häufig zum Schulunterrichtsstoff; besonders in Japan und in den USA ist sie sehr beliebt.
Sage (nach den Brüdern Grimm) Der Sage nach lieà sich im Jahre 1284 zu Hameln ein wunderlicher Mann sehen. Er hatte ein Obergewand aus vielfarbigem, buntem Tuch an und gab sich für einen Rattenfänger aus, indem er versprach, gegen ein gewisses Geld die Stadt von allen Mäusen und Ratten zu befreien.
Die Bürger sagten ihm diesen Lohn zu, und der Rattenfänger zog sein Pfeifchen oder Flöte heraus und pfiff. Da kamen alsbald die Ratten und Mäuse aus allen Häusern hervorgekrochen und sammelten sich um ihn herum. Als er nun meinte, es wäre keine zurückgeblieben, ging er aus der Stadt hinaus in die Weser; der ganze Haufen folgte ihm nach, stürzte ins Wasser und ertrank. Als aber die Bürger sich von ihrer Plage befreit sahen, reute sie der versprochene Lohn, und sie verweigerten ihn dem Mann, so dass er zornig und erbittert wegging.
Am 26. Juni kehrte er jedoch zurück in Gestalt eines Jägers, mit schrecklichem Angesicht, einem roten, wunderlichen Hut und lieÃ, während alle Welt in der Kirche versammelt war, seine Pfeife abermals in den Gassen ertönen. Alsbald kamen diesmal nicht Ratten und Mäuse, sondern Kinder, Knaben und Mägdlein vom vierten Jahre an in groÃer Anzahl gelaufen. Diese führte er, immer spielend, zum Ostertore hinaus in einen Berg, wo er mit ihnen verschwand. Nur zwei Kinder kehrten zurück, weil sie sich verspätet hatten; von ihnen war aber das eine blind, so dass es den Ort nicht zeigen konnte, das andere stumm, so dass es nicht erzählen konnte. Ein Knäblein war umgekehrt, um sein Obergewand zu holen, und so dem Unglück entgangen. Einige sagten, die Kinder seien in eine Höhle geführt worden und in Siebenbürgen wieder herausgekommen. Es waren ganze 130 Kinder verloren.
(Gekürzt und sprachlich etwas modernisiert nach: Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Nr. 245, Die Kinder zu Hameln)
Historische Hamelner Hausinschrift zur Rattenfängersage
Kursiver Text== Historischer Hintergrund ==
Der historische Kern der Rattenfängersage lässt sich nicht mit letzter Sicherheit ermitteln. Als gesichert kann jedoch gelten, dass die ursprüngliche Kinderauszugs-Sage erst Ende des 16. Jahrhunderts sekundär mit einer Rattenvertreibungs-Sage verknüpft wurde.
Unter den vielen Interpretationen des Kinderauszugs kann die Deutung auf die von Niederdeutschland ausgehende Ostkolonisation die gröÃte Wahrscheinlichkeit für sich beanspruchen: Die „Kinder von Hameln“ dürften Hamelner Jung-Bürger gewesen sein, die von adligen Territorialherren zur Siedlung im Osten angeworben wurden.
Illustration von Kate Greenaway zu Robert Brownings Adaption der SageDie Auswanderungsregion der Hamelner Kinder – zuvor hatte man an Siebenbürgen, Mähren, Pommern oder das Deutschordensland gedacht – wurde von dem Onomastikprofessor Jürgen Udolph 1997 präzisiert: Auswanderer hatten die Angewohnheit, neugegründete Orte in ihren Zielgebieten nach Orten aus ihrer alten Heimat zu benennen. Im Zuge der mittelalterlichen Ostkolonisation lassen sich Ortsnamen aus der Hamelner Region vor allem im heutigen Bundesland Brandenburg lokalisieren, insbesondere in den Regionen Prignitz und Uckermark. So ist beispielsweise der Name des in der Nähe von Hameln gelegenen Ortes Hamelspringe (dieser Name bedeutet: „Ort, wo der Fluss Hamel entspringt“) als Hammelspring in den Landkreis Uckermark, Brandenburg, übertragen worden, obwohl dort überhaupt kein Fluss „Ham(m)el“ entspringt. Die Vermutung liegt auÃerdem nahe, dass der Ort Groà Spiegelberg bei Pasewalk ein weiteres Ziel der Hamelner "Kinder" gewesen war.
Dagegen scheiden Siebenbürgen und Mähren entgegen früheren Annahmen als Zielgebiete der Hamelner Auswanderer aus, weil es dort keine nachweislich aus dem Wesergebiet stammenden Ortsnamen gibt. Die ältere Literatur verweist hier vor allem auf einen Ortsnamen HamlÃkov in Mähren, doch ist dieser, wie Udolph zeigen konnte, nicht von der Stadt Hameln abgeleitet.
Insgesamt aber machen die namenskundlichen Belege für die Regionen Prignitz und Uckermark sowie der überlieferte Zeitpunkt des Kinderauszugs – das 13. Jahrhundert war die Blütezeit der deutschen Ostkolonisation – die Auswanderungstheorie sehr wahrscheinlich: Der Rattenfänger mag in Wirklichkeit ein Werber für deutsche Siedler im Osten gewesen sein, und die Legende (Rattenfänger-Sage) will nur den Verlust fast einer ganzen Generation, die wegen Perspektivlosigkeit ihre Heimat verlassen hat, lyrisch umschreiben bzw. als Racheakt eines Geprellten deuten. Vielleicht wollte man sich auch nicht die BlöÃe geben, dass eine gesamte Generation auswanderte, weil sie in dem damaligen Zunftwesen keine Zukunft sah und lieber gen Osten zog mit der Aussicht, dort einen eigenen Hausstand oder Betrieb aufzubauen.
Mehrere Historiker nehmen an, die Sage vom Rattenfänger von Hameln solle vom Kinderkreuzzug inspiriert worden sein. Gegen diese Ansicht spricht jedoch u. a., dass der Kinderkreuzzug 1212 stattgefunden hat; das glaubwürdig überlieferte Auswanderungsjahr der Hamelner Kinder ist jedoch 1284. Dasselbe Argument ist auch gegen die Deutung der Rattenfängersage als Pesterzählung geltend zu machen, da Pestepidemien im mittelalterlichen Europa erst seit 1347 auftraten.
Eine andere, weniger stark vertretene Theorie besagt, dass die Hamelner Kinder einem heidnischen Sektenführer aufgesessen sein können, der diese zu einem religiösen Ritus in die Wälder bei Coppenbrügge geführt hat, wo sie heidnische Tänze aufführten. Dabei habe es einen Bergrutsch gegeben, wodurch die meisten umgekommen seien. Noch heute lässt sich dort eine groÃe Kuhle finden, die durch einen solchen Erdrutsch entstanden sein könnte.
Andere Rattenfängersagen Auch aus anderen deutschen Regionen und europäischen Ländern gibt es Rattenfänger- oder Rattenbanner-Sagen, so z. B. aus Drancy-les-Nouës bei Paris in Frankreich. Meistens verbinden sich diese Geschichten jedoch nicht damit, dass der Rattenfänger anschlieÃend aus Rache noch weitere Ortsbewohner wegführte; eine Ausnahme machen die beiden nachfolgend genannten Geschichten.
Rattenfänger von Korneuburg Im niederösterreichischen Korneuburg soll im Jahr 1646 ein Rattenfänger aufgetreten sein. Nach Ertränkung der Ratten in der Donau warf man ihm jedoch vor, mit dem Teufel im Bunde zu stehen und verweigerte ihm die Bezahlung. An dieser Stelle enden die ältesten Ãberlieferungen; erst später, in Anlehnung an die Hamelner Geschichte, kam die Sage hinzu, dass der Rattenfänger darauf zur Strafe Kinder aus Korneuburg weggeführt und auf dem Sklavenmarkt in Konstantinopel verkauft habe
Der Katzenveit von Tripstrille [Bearbeiten]In der Region um die sächsische Stadt Zwickau soll die Sagengestalt Katzenveit sein Unwesen getrieben haben. Eine überlieferte Geschichte weist groÃe Parallelen zum Rattenfänger von Hameln auf, wobei jedoch als Strafe für die zahlungsunwilligen Bürger nicht die Kinder, sondern die Katzen aus der Stadt geführt wurden.
P.S. Ich mag viel Franzosen! Applaus für die französische Geschichte!!!
2007-03-22 12:14:40
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answer #2
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answered by Leony 7
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