http://de.wikipedia.org/wiki/Aborigine
http://www.aetoma.com/aborigines/mythologie/traumpfade.html
So ist das erdverbundene Leben der Aborigines ein Lauschen des Traumes der Ahnen. Die wahrnehmbare Welt wird "Yuti" genannt, die die Welt gestaltende Traumzeit "Tjukurrtjana". Die Kraft des "Tjukurrtjana", der Traum also, enthüllt sich immer in Beziehung zum "Yuti", dem Wahrnehmbaren. In den vielen Sprachen der australischen Urbevölkerung gibt es daher kein Wort für Erfindung oder Phantasie. Etwas, was nicht geschieht oder nicht wahrgenommen wird, ist schlichtweg eine Lüge. Auch die Traumpfade, auf denen sich die Gesellschaft der Aborigines bewegt, spiegeln diese Haltung gegenüber der Schöpferischen Kräfte der Natur wider. Diese Pfade, die sich überall finden lassen, sind mit den Adern im Körper eines Menschen vergleichbar. Die Aborigines können diesen unsichtbaren Energieadern der Erde körperlich und geistig nachreisen. Es ist in vielen Studien erkannt worden, daß Aborigines in der Lage sind, den Erdmagnetismus wahrzunehmen. Die Traumpfade, die in direkter Beziehung zu der oben erläuterten Allegorie der Regenbogenschlange stehen, sind Bestandteil der wohl ältesten Geomantie. Für rituelle Handlungen in Verbindung mit dem Verfolgen von Traumpfaden, auch "Songlines" genannt, aber auch für andere Rituale, reiben sich die Aborigines mit rotem Ocker ein. Dieser Ocker, den initiierte Aborigines ihrem eigenen Körper entnehmen, enthält Eisenoxidverbindungen, die bewirken, daß sich die Zellen und Moleküle des Körpers parallel zu den magnetischen Feldlinien der Umgebung oder der Traumpfade ausrichten. Blut wird verwendet, um Vogelfedern, welche ein magnetisch hochsensibles Protein enthalten, am Körper zu befestigen. Der Orientierungssinn von Vögeln, aber auch anderen Tierarten, beruht auf der Wahrnehmung erdmagnetischer Felder. Magnetismus ist nach Ansicht der Aborigines die Grundlage für die Intelligenz von allen Lebewesen. Aus diesem Grunde kommt es während der zyklischen Umpolungen des Nord und Südpols, welche etwa in Abständen von 700.000 bis eine Million Jahren stattfinden, global zu Desorientierungserscheinungen, die zum Aussterben ganzer Spezies führen können. Auch dem "Raum" weisen die Aborigines eine gänzlich andere Bedeutung zu, als dies in der westlichen Gesellschaft getan wird. Jeder geographische Ort hat seine Magie. Jeder Ort hat seine eigene mythische Geschichte, durch das Anzapfen seiner Energien kann der Aborigine diese Geschichte erfahren. Überall ist es möglich, in Kontakt mit den initiatorischen Energien der Traumzeit zu treten. Es gibt Orte, an denen sich die Schöpferischen Ahnen z.B. in Gestalt von bestimmten Tieren oder Pflanzen manifestieren. Wie die Geburt des einzelnen Menschen, so ist auch die Geschichte eines jeden Clans fest mit einem bestimmten Ort verbunden. Magie, Wahrnehmung der Traumzeit, Kommunikation mit den Schöpferischen Ahnen und geographischer Ort sind gleichzusetzen. Wenn an einem bestimmten Ort der Geist des Initiierten in den Geist eines Tieres oder einer Pflanze hineinfließt, kann er am Traum dieser Spezies teilhaben. Da alle Dinge im Traum des Menschen aus Bewußtsein bestehen, durchdringen sich Subjektivität, Gedanke und Objektivität, Verkörperlichung. In der Nacht, bevor ein Aborigine jagen geht, lauscht er den Träumen der Hunde. Derjenige Hund, welcher im Traum besonders unruhig ist und sich häufig regt, wird ihn auf der Jagd begleiten. Im Weltbild der Ureinwohner Australiens ist es die traumzeitliche Bedeutung im energetischen Netzwerk der schöpferischen Natur, sind es nicht Zeit und Raum, die die Dinge miteinander verbindet. Rückehr der Traumzeit
Das zivilisatorische Elend der Menschheit entstammt unter anderem der Verherrlichung des Bewußten als der einzig geltenden Instanz des Geistes. Religiös wird das gegenwärtige Zeitalter durch die Sonne symbolisiert. Im Weltbild der Aborigines wurde das Zeitalter des schöpferisch und initiierend Weiblichen, das Goldene Zeitalter, durch das gegenwärtige Zeitalter des degenerierend und endend Männlichen, im Hinduismus das KaliYuga, abgelöst. "...Der Mann wird von der Kultur geformt". Das oben erwähnte Sprichwort der Aborigines trifft auf die gegenwärtige patriarchale Gesellschaft zu: Da der Mann nicht von der Kultur, durch entsprechende Initiationen in die Traumzeit, geformt worden ist, degeneriert die Zivilisation. Die Bedeutung von Frau und Mann ist verzerrt worden, was unüberschaubare Probleme mit sich bringt. Bei den Aborigines ist die räumliche Landschaft, das Wahrnehmbare, immer der Ausdruck des inneren Zustandes der Gesellschaft. Während die Ureinwohner Australiens in einer ungestörten Natur, im Urgarten des Schöpferischen leben, türmen sich in den Metropolen der westlichen Zivilisation die Müllberge bis in den Himmel. Es sind die Müllberge, die Spuren der Ausbeutung und systematisierten Vernichtung der Natur, die die Stufen der Leiter bilden, auf denen der Mensch den Himmel des Bewußten erklimmen will. Doch die Welt ist zyklisch. Die vier Jahreszeiten, Leben und Tod, sind dabei nur die Unterebene eines weitaus umfassenderen Systems. So gibt es auch Zivilisationszyklen, die wiederum von anderen Zyklen beeinflußt werden. Die beiden archetypischen Polaritäten, die allmächtige Mutter und der allmächtige Vater, wechseln sich ab. Haupt- und Nebenrollen werden dabei zyklisch vergeben. Die Erde dreht sich von einer Polarisierung zur anderen. Nach Auffassung der Aborigines ist dies noch das Zeitalter der Uninitiierten, weshalb es zum Verfall der Gesellschaft kommt. Menschen, die nicht in die Traumzeit initiiert worden sind, führen die Geschicke der Nationen.
Das gegenwärtige Zeitalter der patriarchalen Unterdrückung neigt sich aber dem Ende. Die Aborigines sagen: "Die Menschheit muß zerstört werden, um der Zerstörung zu entgehen." Diesem Zeitalter folgt ein neues, wenn die Leiter zum Himmel des Bewußten in sich zusammengebrochen sein wird. Das Licht der unbesiegbaren Sonne wird in die Dunkelheit der besiegten Erde getaucht werden, und aus der archetypischen Dunkelheit der Natur wird ein Zyklus erwachsen, dessen Blüten der Traum eines neuen Samen sein werden.
Anne
2007-03-19 22:28:26
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answer #1
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answered by Anne 7
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Traumpfade
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Bruce Chatwins Roman Traumpfade ("The songlines" von 1987) ist teilweise autobiografisch und beschreibt die Reise des Protagonisten "Bruce" durch Australien. Während dieser Reise lernt er den russischen Einwanderer Arkady Wolschok kennen. Aus dieser Begegnung entsteht eine enge Männerfreundschaft. Wolschok, der als Aussteiger den Zielen der zivilisierten Gesellschaft entsagt hat, kämpft gegen das Verdrängen und das Aussterben der Kultur der australischen Urbevölkerung, den Aborigines. Zentrales Thema sind die sogenannten "Songlines" der Aborigines, einer unsichtbaren, mythischen Landkarte Australiens, die per Gesang von Generation zu Generation weitergetragen wird, und Grundlage der Wanderungen ("Walkabouts") der Urbevölkerung sind. Diese Landkarte wird von der heutigen Zivilisation durch Baumaßnahmen verändert, so dass die kulturellen Wurzeln der Urbevölkerung zerstört werden und verloren gehen.
Traumpfade ist der bekannteste Roman des Briten Chatwin und gilt in vielerlei Hinsicht als meisterhafte Reiselektüre für Australien.
2007-03-19 14:26:33
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answer #2
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answered by Anonymous
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Könnte es sich bei europäischen Traumpfaden um die Ley Linien handeln? Auch aus Wikipedia (in deutsch ist leider nur wenig dazu geschrieben, aber in englisch ist es sehr ausfürhlich):
Ley-Linien bezeichnen geradlinige Aufreihungen von Landmarken, wie z.B. Megalithen, prähistorische Kultstätten und Kirchen.
Sie leiten sich von angeblichen oder tatsächlichen Aufreihungen englischer Ortschaften mit der Endung "-leigh", "-ley" (altenglisch für Lichtung, Rodung) ab. Ihre Existenz wurde zum ersten Mal 1921 von dem britischen Hobby-Archäologen Alfred Watkins vorgeschlagen.
Ihre Erklärungen sind umstritten und werden von der Wissenschaft üblicherweise abgelehnt.
Ein Erklärungsversuch lautet, diese Linien wiesen auf ein prähistorisches System der Landvermessung hin, das auf astronomischen und religiösen Grundlagen beruhe.
Auch gibt es Theorien, die auf angeblichen Kraftfeldern oder Erdstrahlungen beruhen; diese Theorien beinhalten häufig Geomantie, Wasseradern und (auÃerirdische) Raumschiffe.
Diese Theorien sind als pseudowissenschaftlich einzustufen. Die Linien sind statistisch zu erwartende zufällige Anordnungen von Punkten. Je mehr Punkte man zur Verfügung hat und je weniger exakt die Punkte auf einer Geraden liegen müssen, desto mehr Linien kann man hindurchlegen.
Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Ley-Linie“
2007-03-20 08:44:21
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answer #5
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answered by Effendi R 5
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