Psychiatrie?

Question

Kennt jemand eine Seite, auf der darauf eingegangen wird, ob es Studien über vorteilhafte Raumeinrichtungen (Farben, Formen der Möbel, etc.) für psychiatrische Kliniken bzw. Therapieräume gibt?

Zusatzfrage: Mit welchem Besteck essen die Patienten? Normales kann`s doch nicht sein, da die Möglichkeit des gegenseitigen Verletzens (in geschlossenen Kliniken) besteht, oder?

Answer 1

Es gibt verschiedene Raum- und Farbkonzepte für psychisch kranke Menschen, aber soweit ich weiß, verfolgt fast jede Einrichtung bei der Gestaltung dieser Räume eigene Ideen!
Wenn Du mehr wissen willst: suche im Internet unter "Raum- und Farbkonzept".
Zu deiner Zusatzfrage: selbstverständlich essen auch diese Menschen mit einem normalen Besteck! Wenn Du die potentielle Möglichkeit des sich oder andere Verletzens siehst, dürfte es an so manchen Orten (z.B. Knast) kein Metallbesteck geben.

Answer 2

Je kleiner und privater die (psychiatrische) Klinik ist, um somehr wird in allem auf den Patienten eingegangen. In Großkliniken mit psychiatrischen Abteilungen herrschen nach wie vor Zustände, bei denen ich mich auch als Beschäftigte nicht wohl fühle. Da besteht hoher Veränderungsbedarf - auch was die Gestaltung der Räume angeht. wahrscheinlich ist es aber (mal wieder) einen Frage des Geldes.
In den geschlossenen Abteilungen gibt es natürlich zum Essen normales Besteck, worauf streng darauf geachtet wird (geachtet werden soll), dass alles Besteck nach dem Essen zurück kommt. Dort wo ich derzeit arbeite, gibt es keine Porzellantassen, sondern Plastikbecher oder Tassen, die die Patienten mit aufs Zimmer nehmen dürfen. In einigen Zimmern gibt es keine Spiegel oder Föne.

Anzuführen, dass keine Gefahr bestehe, weil die Patienten sowieso sediert würden, zeigt einen weiteren großen Missstand in der Psychiatrie, die bei uns leider immernoch ziemlich vorsintflulich ist. Nicht nur, was die Einrichtungen ansich angeht, sondern auch, was den Umgang und die Behandlung angeht. Aber das führt jetzt hier viel zu weit.

Answer 3

Ich glaube, dieser Frage (nach dem Essbesteck) geht ein gewisses Vorurteil bzw. eine Pauschalisierung psychisch kranker Menschen voraus.

Im Allgemeinen essen auch psychisch Kranke ganz normales Essen mit ganz normalem Besteck. Da suizidgefährdete und hochgradig aggressive Menschen i.d.R. sediert (chemisch ruhiggestellt) werden, sehe ich da keine Gefahr. Zudem trifft das wohl nur auf den allerkleinsten Teil der Patienten zu.

Die Farbtherapie ist schon sehr lange fester Bestandteil in der Behandlung psychisch labiler Menschen. So wirken blaue und grüne Farbtöne beruhigend und kühlend. Orange Töne wirken belebend und wärmend, können jedoch bei einem zu hohen Rot-Anteil aggressiv machen.
UV-Licht stärkt bei direkter Bestrahlung die Nerven, Infrarot-Licht wärmt und beruhigt.
Ursache dafür dürfte der Umstand sein, dass JEDE Körperzelle über Farbrezeptoren verfügt. Jedoch sollte man dabei auch den recht nützlichen Placebo-Effekt nicht unterschätzen.

Es gibt auch Ansätze, Farben nach dem Akupunktur-Prinzip einzusetzen, es gibt aber noch kaum Studien dazu.

Auch die Formgebung der Möbel spielt eine wichtige Regel (man denke nur an Freuds berühmte Couch). Im Allgemeinen werden Möbel mit runden Konturen und voluminösem, einbettendem Charakter als angenehmer empfunden als kantige, sperrige Designermöbel.

Bei Studien wäre ich allgemein vorsichtig, da es immer darauf ankommt, wer welche Studien wo unter welchem Ergebnisdruck in Auftrag gibt.
Bei genauerer Suche wird man gleichviele Studien finden, die die Ergebnisse der Farbtherapie belegen, wie solche, die diese Therapieform ins Reich der Esoterik verbannen.

Answer 4

Es gibt sehr viele Seiten im Internet sowie auch Bücher
über Raumgestaltung sowie auch deren Farbrichtung .

Da nun aber der Mensch zu komplex ist , es unmöglich
ist in Kliniken jedem einzelnen gerecht zu werden wird dies
nun einer Verallgemeinerung unterzogen , der Masse !
Um eine halbwegs Richtungsweisende Studie zu bekommen
müßten dazu vor allem die Patienten befragt werden , was
meines Wissens nie der Fall ist .

Kahle weiße Wände bringt gesunden Menschen ein etwas
leeres Gefühl , man gehe durch ein frisch gestrichenes Haus
der Hauptfarbe weiß ....ohne Bilder , Blumen oder dergl .
Ich habe Fotos von Kliniken die eher Sicherheitstrakten
ähneln, wo sich aber keine extrem Geistesgestörte aufhalten sondern eben Menschen mit verschiedenen psychischen
Beschwerden . Manche ähneln Gefängnissen , wer es nicht glaubt sehe sich mal etwas um .

Deine Frage nach dem Besteck ist irgendwie eigenartig .
Ich sehe es mal einfach als Unwissenheit an . Es gibt die
Geschlossenen Abteilungen wo extrem agressive Patienten untergebracht sind die jedoch sehr schnell mit Medikation
ruhiggestellt werden . Unter anderem kommen ja auch Verbrecher die als unzurechnungsfähig gelten in Psychiatrischen Kliniken . Nur sind jene nun meistens sehr abgesondert von den - Allgemein Psychisch - Erkrankten .

Normale Patienten mit jenen nun gleichzustellen wäre sehr absurd .Auch wenn Ärzte dies bei der Medikamendengabe zu oft übersehen ....bewußt .

Das ist ein sehr komplexes Thema , da es unter anderem auch Kliniken gibt die zwar eine Erneuerung der Fasade
machen , das was sich dahinter abspielt bleibt jedoch beim alten . Trotzdem wäre es sicher Wünschenswert für die
Patienten dießbezüglich , durch Fragebögen zum Bsp. ,
eine Verbesserung der Klinikeinrichtung erzielen zu können .

Answer 5

Hi!
nein,ich kenne keine Stelle."sumata"beschreibt da aber etwas ziemlich gut.
In unserem Staat scheitert es,wie in so vielem,an der Mangelerscheinung Geld.Wobei ich aber sagen möchte,dass schon einige KH darauf eingehen,indem sie doch eher ruhige Farben wählen,mag es karg aussehen,trägt aber zur Beruhigung bei.
Die Frage mit dem Besteck oder ohne,finde ich nicht ok.
Psych.Kranke sind doch immer noch Menschen und haben Grundrechte.Ja gut,es kommt wohl auch darauf an wie weit sie noch dazu in der Lage sind zu unterscheiden.Heißt ob sie zwischen Gut und Böse unterscheiden können.Bloß dafür sind dann gesonderte Abteilungen,nehme ich an.Früher war es so,denn es diente zum Selbstschutz,nicht weil die Kranken aufeinander losgingen(Messer oder Gabel).