Nach dem Willen der Britischen Besatzungsmacht sollte eine provisorische Hauptstadt innerhalb der Britischen Besatzungszone gefunden werden, die klein, traditionsreich und wenig zerstört sein sollte. Ein Ausschuss, die Hauptstadtkommission, prüfte 1949 die vier Bewerber Bonn, Frankfurt, Kassel und Stuttgart, bevor die endgültige Abstimmung im Bundestag vorgenommen wurde. Am 29.11.1949 wurde Bonn mit 200 gegen 176 Stimmen zur provisorischen Bundeshauptstadt gewählt. Dieser provisorische Charakter, der sehr stark betont wurde, führte dazu, dass in Berlin der Reichstag wieder aufgebaut wurde, in Bonn jedoch staatliche Bauten für Bundesinstitutionen verboten waren. Erst Willy Brandt erkannte Bonn in seiner Regierungserklärung 1973 als Bundeshauptstadt an. Der Zustand des Provisoriums war damit beendet.
Ich habe von 1972 bis 1981 in Bonn gelebt.
2007-03-13 13:36:25
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answer #1
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answered by bella 7
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Adenauer bevorzugte Bonn, weil er in der Nähe wohnte. Er konnte sich durchsetzen, weil das beschauliche, ja ländliche Bonn als "Provisorium" gleichzeitig Signale setzte. Einerseits drückte sich in dieser Wahl aus, dass nach dem jahrzehntelangen, verheerensvollen Großmachtstreben und der Niederlage in zwei Kriegen in Deutschland eine neue Bescheidenheit eingekehrt ist. Andererseits wurde klar Stellung bezogen, dass aus Sicht der Bundesrepublik die Teilung Deutschlands nur vorübergehenden Charakter hat und auf ihre Überwindung hingearbeitet wird. Deshalb wurde die endgültige Hauptstadtwahl aufgeschoben, so wie auch das deutsche Grundgesetz nur die vorläufige Ausarbeitung einer noch zu schaffenden gesamtdeutschen Verfassung sein sollte. So hieß es dort ursprünglich in der Präambel: "Das gesamte Deutsche Volk bleibt aufgefordert, in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands zu vollenden."
Für Quellen siehe z.B. Kurt Sontheimer / Wilhelm Bleek: Grundzüge des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland. 9., völlig überarbeitete Auflage. München: Piper 1997, S. 34:
"Der parlamentarische Rat fällte nach Verabschiedung des Grundgesetzes noch eine folgenschwere Entscheidung. Er entschied sich für Bonn als Bundeshauptstadt, nicht für Frankfurt am Main. Adenauer, der in der Nähe Bonns wohnte, favorisierte aus persönlichen Gründen die Provinzstadt am Rhein, wäre damit aber nicht durchgedrungen, hätte nicht die Vorstellung vom staatlichen Provisorium sich auch auf die Frage der zu wählenden Hauptstadt ausgewirkt. Bonn schien für ein Provisorium gerade richtig."
2007-03-13 14:05:33
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answer #2
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answered by Anonymous
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Politik ist oftmals auch der Zwang des Möglichen. Bonn war bestens geeignet, klein, beschaulich. Ein echter Geheimtipp!
2007-03-13 13:57:37
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answer #3
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answered by Anonymous
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Weil der erste Bundeskanzler, Konrad Adenauer, es so wollte, er wohnte in der Nähe.
2007-03-13 13:13:51
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answer #4
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answered by Wilken 7
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Wer A(denauer) sagt, muss auch B(onn) sagen.“ So lässt sich die weitverbreitete Auffassung umschreiben, dass es zu allererst dem Kanzler Adenauer zuzuschreiben sei, dass Bonn zum vorläufigen Sitz des Bundes ausgewählt wurde, da dieser den Regierungssitz in der Nähe seines Wohnsitzes in Rhöndorf haben wollte. Zwar war die Entscheidung für Bonn ein wesentliches Verdienst Adenauers, doch greift die Begründung mit der Nähe zu Adenauers Domizil zu kurz – die Wahl Bonns hatte vor allem politische Gründe.
Die Londoner Sechs-Mächte-Konferenz hatte beschlossen, bis zum 1. September 1948 eine „Verfassungsgebende Versammlung“ einzuberufen, die sich aus von den elf Landtagen gewählten Mitgliedern zusammensetzt, um die Verfassung für die zukünftige Bundesrepublik auszuarbeiten. Die Wahl des Tagungsortes dieses sogenannten „Parlamentarischen Rates“ – die den Ministerpräsidenten der elf Länder überlassen war – fiel auf Bonn. Zwar spielte bei den Überlegungen, in welche Stadt die Versammlung einzuberufen sei, die Hauptstadtfrage noch keine Rolle. Es sollte sich jedoch zeigen, dass mit dieser Auswahl die Vorentscheidung über die künftige Hauptstadt der Bundesrepublik gefallen war.
2007-03-13 21:47:47
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answer #5
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answered by Anonymous
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Adenauer wollte von Rhöndorf (Röhndorf?) nicht so weit zu Bundeshauptstadt fahren.
2007-03-13 21:20:42
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answer #6
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answered by tabaros 3
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Konrad Adenauer wollte das und da gings auch irgendwie um Bestechung. Es fehlte eine Stimme für Bonn und der, der sie dann gegeben hat, soll bestochen worden sein.
2007-03-13 19:18:36
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answer #7
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answered by Amalia 3
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