Ausgerechnet am „Tag der sowjetischen Grenztruppen“ startete der 19-jährige Mathias Rust am 28. Mai 1987 in Helsinki mit einer einmotorigen Cessna, überflog unbemerkt die Grenze zur UdSSR, drehte ein paar Runden über dem Roten Platz in Moskau und landete schließlich vor den Kreml-Mauern. In Friedensmission sei er unterwegs, erzählte er, nachdem er eingeparkt hatte, den zuständigen wie überraschten Organen.Bundesaußenminister Genscher soll herzhaft gelacht haben, Kreml-Chef Michail Gorbatschow nicht. Er machte böse Miene zu einem für ihn eigentlich guten Spiel. Rust wurde zu vier Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Gorbatschow aber nutzte die Pleite der Luftraumüberwachung und entließ neben seinem Verteidigungsminister weitere kalte Krieger, die sich der Perestroika widersetzten. 2000 führende Positionen sollen damals umbesetzt worden sein, behauptet Rust. Was er nicht sagt: Zahlreiche Offiziere haben sich wegen der Affäre umgebracht. Das jedenfalls meint der Schriftsteller Wladimir Kaminer, der seinerzeit in einer Raketenstellung vor Moskau seinen Militärdienst absolvierte. „Ich habe versagt, ich hätte ihn abschießen müssen“, bekennt Kaminer. Vier Jahre zuvor hatten sowjetische Abfangjäger einen voll besetzten verirrten Jumbojet der Korean Airlines am Ostrand Sibiriens abgeschossen.Rust musste lediglich ein gutes Jahr absitzen, bevor er im August 1988 von Präsident Andrei Gromyko begnadigt wurde. Was den Erziehungsprozess des jungen Piloten nicht förderte. Kurz darauf traktierte der Zurückgekehrte eine Krankenschwester mit einem Messer, weil sie ihn nicht küssen wollte: Vier Jahre wegen Totschlagsversuch in einem minder schweren Fall – und wieder vorzeitige Entlassung nach zweieinhalb Jahren. Zum nächsten Gerichtstermin kam es dann im Jahre 2001. Rust hatte einen Kaschmirpullover gestohlen, kassierte dafür eine 10 000-Mark-Strafe, weil er sein Einkommen nicht angeben wollte, kam aber in der Berufung mit 600 Mark weg.Heute will der Kreml-Flieger mit einer anderen Friedensmission Geld verdienen. Mit seinem Projekt „Orion and Isis“ bietet er im Internet seine Dienste als „Quelle des Friedens“ an. „Verschiedene Friedensnobelpreisträger und verdiente Wissenschaftler aus aller Welt“ seien mit von der Partie. „Spezialisiert“ habe man sich auf „zwischenstaatliches, interethnisches und interreligiöses Krisenmanagement“, wobei „Orion und Isis“ sich auf ein „Minimum an eigenem Engagement“ beschränke und lieber sehe, „dass die Konfliktparteien selbstständig aufeinander zugehen“. Honorar und Zahlungsmodalitäten würden individuell ausgehandelt, und Rust beteuert, „dass es zu keinen Gesetzesübertretungen mehr kommen darf“.
Liebe Grüße
Turbo.
2007-03-12 06:07:09
·
answer #1
·
answered by Anonymous
·
0⤊
0⤋
Er will einen neuen Flugschein für Düsenflugzeuge machen.
Sein Ziel..... Ein Platz in Nord-Korea
2007-03-12 13:05:43
·
answer #2
·
answered by Anonymous
·
1⤊
0⤋
Der Kerl hat(te) doch nicht mehr alle .... Zum Glück ist der von der Bildfläche verschwunden.
2007-03-12 13:19:38
·
answer #3
·
answered by Schnullerinchen 2
·
0⤊
0⤋
Er ist ein NOrmalbürger geworden, und von seinem Flug zum Roten Platz spricht niemand mehr.
2007-03-12 12:53:47
·
answer #4
·
answered by Gnurpel 7
·
0⤊
0⤋