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Diesen lukrativen Posten in der freien Wirtschaft bekleidet er seit 1983, seit seinem Fahrradunfall bei dem er auf den Kopf fiel und sich schwere Kopfverletzungen zuzog und danach kein Interesse mehr hatte, mit einer völlig unbekannten und erfolglosen Düsseldorfer Musikkapelle zu musizieren.
(Seine Musikkapelle hieß zufällig auch "Kraftwerk", nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Firma, in der er jetzt tätig ist und die damit nichts zu tun hat!)

Hütter ist ein hervorragender Vorstandschef und identifiziert sich zu 100% mit diesem Job, nachzulesen auch in einem Interview von 1999:

"Stern: Sie haben mal gesagt, dass Sie sich nicht mehr wie Ralf Hütter fühlen, sondern wie Kraftwerk. Wie fühlt sich das an?
Hütter: In der deutschen Sprache stehen die Namen oft für den Beruf, wie bei Müller und Bauer. Ich fühle mich nicht mehr als Herr Hütter, sondern als Herr Kraftwerk. Ich fühle mich als Roboter."

Zwischenzeitlich kam er zwar mal ins Gerede, weil er angeblich mit seinen alten Musik-Kumpanen für die Expo 2000 in Hannover Geschäfte machte (es juckte ihn mal wieder in den Fingern zu musizieren!), aber die Verquickung von Amt und Musikgeschäft konnte er nonchalant Im Interview widerlegen:

"Für mich selbst habe ich die 168-Stunden Woche proklamiert, ich arbeite rund um die Uhr, ich bin Vorstandschef und nebenbei gelegentlich noch Musikarbeiter.
Am Jingle für die Expo arbeitete ich unentgeltlich mit: Die 400 000 Mücken für den sieben Sekunden langen Jingle hat mein alter Kumpel Florian eingestrichen, der das Lied im Alleingang eingespielt hat. Ich hab im Studio lediglich den Kaffee gekocht und ein bisschen für gute Laune gesorgt und die Mikros gehalten.
Der Jingle entstand so: Ob der frohen Botschaft den Jingle komponieren zu dürfen, ließ Florian die Korken im Studio knallen und ließ sich mit Schampus tüchtig vollaufen. Ihm wurde schlecht und er musste den Schrein von Villeroy und Boch anbeten.
Florian hing also über der Kloschüssel und musste reihern, zufällig hatte ich das Mikrofon aufgedreht und hielt es ihm entgegen. EXPOOOOO ZWEITAUSEND!!! entfuhr es dem von Übelkeit geplagten Freund. Tja, so entstand der Jingle!"
(Ralf Hütter im Interview mit dem "Handelsblatt")

Mittlerweile hat Hütter sogar wieder etwas mit seinen Musikfreunden veröffentlicht und ging sogar wieder auf Tournee. Man spielte zwar nur in der Provinz (Wanne-Eickel, Oer- Erkenschwick etc) vor kleinem Publikum (im Schnitt 50 Besucher), aber so Hütter abschließend im Interview:

"Die Musik bleibt meine Passion und da die technologischen Gerätschaften kleiner und kompatibel geworden sind, kann ich mich neben dem Job als Vorstandschef auch wieder mehr der Musik widmen. Ein neues Album ist geplant und wird 2010 erscheinen. Oder 2015, weiß noch nicht so genau..."
(Hütter im Interview mit "Melody Maker")

2007-03-09 18:40:59 · answer #1 · answered by feelflows 7 · 7 0

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