Wenn ein Unfall, ein Anschlag oder eine Katasrophe stattgefunden hat, dann zählen die Medien immer die Opfer auf, eingeteilt in leicht verletzte, schwer verletzte und Tote. Manchmal werden noch erwähnt, wie viele von den schwer verletzten in Lebensgefahr schweben.
Ich wundere mich immer, daß es nur leicht und schwer verletzte gibt und keine mittelschwer verletzten. Ich stelle mir immer vor, daß da ein paar herumlaufen, die sich ihren Arm verstaucht haben, während einige bewußtloß mit inneren Blutungen und zahlreichen Brüchen abtransportiert werden.
Gibt es eine objektive Beurteilung, ab wann man schwer verletzt ist, und wann noch leicht?
Oder beurteilen das die Ärzte und Reporter vor Ort subjektiv?
Wenn ersteres, nach was wird das beurteilt?
2007-03-08
19:14:41
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7 antworten
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gefragt von
Tanja R
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in
Nachrichten & Medien
➔ Medien & Journalismus
Die Theorie, nach der alle schwer verletzt sind, die ins Krankenhaus kommen, kann ich nur eingeschränkt unterstützen. Ich kam z.B. nach einem Autounfall (ich war der Beifahrer) mal mit leichter Gehirnerschütterung und Hals-Wirbelsäulen-Syndrom (HWS, auch als "Schleudertrauma" bekannt) ins Krankenhaus, als Vorsichtsmaßnahme, wurde aber nach wenigen Stunden ("auf eigene Verantwortung", wie später im Bericht stand) nach Hause entlassen. Ich war also nicht wirklich bzw. höchstens leicht verletzt. In der Zeitung war dann später zu lesen, bei dem Unfall habe es "zwei leicht Verletzte" gegeben, nämlich den Fahrer und mich.
Ich gehe einfach mal davon aus, dass die Medien das verwenden, was im Polizeibericht steht, und das wiederum ist von der Einschätzung der Polizeibeamten abhängig, die den Unfall (oder sonst ein Ereignis) protokollieren. Bei uns in Bayern ist es z.B. nicht ungewöhnlich, dass jemand im Winter auf schneeglatter Fahrbahn mal sein Auto gegen einen Baum rammt, und man sich dabei mal den Schädel anrammt; selbst wenn dabei eine Schnittwunde entstünde, weil man die Frontscheibe durchschlägt, wäre das noch eine "leichte Verletzung". Auch ein Arm- oder Beinbruch wäre nicht weiter schlimm; kennt man ja vom Skifahren (ich habe einen Freund, der bremste mal an der Skihütte. Den Gips mit den Unterschriften seiner Kumpels drauf hat er heute noch.) Für Leute, die so etwas nicht kennen, hieße das wahrscheinlich "schwer verletzt".
Und selbstverständlich kommt es auch darauf an, was die Medien aus dem Ereignis machen wollen. "Zehn Schwerverletzte bei Katastrophe" ist natürlich sensationsträchtiger als "Haus brannte, alle entkamen".
Schönes Beispiel für eine Schlagzeile (original vor ein paar Jahren einer örtlichen Zeitung entnommen):
"Zehn Tote in [XY-Dorf]"
Unterzeile dann:
"Autofahrer raste in Gänseherde"
Es stimmte tatsächlich: Ein Autofahrer hatte zehn Gänse "erlegt", von insgesamt ca. 50, die einem Bauern aus dem Gehege entkommen waren, und sich irgendwie entschlossen hatten, gemeinsam die Straße zu überqueren.
2007-03-08 20:11:53
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answer #1
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answered by Lucius T Fowler 7
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Kommt wohl auch auf die Art der Medien an.
Regenbogenmedien : Schürfwunde = Blutüberströmt
Bessere Medien: Schürfwunde = Leichtverletzt
2007-03-09 03:52:30
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answer #2
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answered by Piznelke 6
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Das kann ich leicht erklären:
schwer verletzt bedeutet immer, dass jemand ins Krankenhaus musste (egal wie lang dann dort)
leicht verletzt sind alle anderen Verletzten, wo z.b. ein Pflaster ausreichte.
2007-03-09 03:20:46
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answer #3
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answered by Anonymous
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Schwer Verletzte sind laut Medien die, die für MINDESTENS 24 Std. zur Beobachtung ins Krankenhaus kommen (Und wenn sie danach sofort ohne Diagnosen rauskommen sind sie für die Medien trotzdem Schwerverletzte)
2007-03-09 15:18:53
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answer #4
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answered by Marcel D 2
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Je höher das Chaos,Schrott,Rauch,und Knall,und umgekehrt,was sonst?
2007-03-09 12:17:12
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answer #5
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answered by Bora 6
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Bei schweren Verletzungen,bleibt man stationär im Krankenhaus.Hierzu zählt auch die mittelschwere Verletzung.
Leichte Verletzungen, können vor Ort behandelt werden,bzw.
ambulant.
2007-03-09 04:05:14
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answer #6
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answered by D@ggi 5
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Leicht verletzt ist alles, was ohne Krankenhaus auskommt. Schwer verletzt sind alle diejenigen, die im Krankenhaus behandelt werden müssen. Dies beginnt dort, wo sie nur ambulanter Versorgung (Verband, Wunde Nähen) im Krankenhaus bedürfen und geht weiter zu notwendigem Aufenthalt (gebrochener Fuß, gerissene Bänder, Operation nötig...). In Lebensgefahr schließlich schweben alle Personen, die in eine Intensivstation kommen.
Eine weitere Gruppe sind Personen, die unbestimnmten Grades verletzt sind, wenn z.B. bei Verbrennungen der Grad nicht gleich festgestellt werden kann, oder wenn die Schwere einer Gehirnerschütterung oder Ursache größerer Schmerzen ermittelt werden muss und eine Untersuchung z.B. Röntgen nötig ist.
2007-03-09 03:38:57
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answer #7
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answered by Jambo 2
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