Woher stammt der Ausdruck Schlüsselkind?

Question

Ich finde diese Bezeichnung entsetzlich, aber wie entstand er?

Aus welcher Zeit stammt er? Ich bin fast 50 und in meiner Kindheit hieß es schon mal, der oder die ist ein Schlüsselkind

@fellflows An der Bezeichnung ist nichts despektierliches, aber an deiner Antwort. Möchtest du behaupten die Kinder werden heute alle zugedröhnt und sind daher nicht mehr in der Lage einen Schlüssel ins Schloß zu stecken? Ich würde mir an Deiner Stelle mal überlegen was ich Antworte!!!

@fellflows ich habe gefragt woher der Ausdruck Schlüsselkinder kommt. Da kann von einem Sachverstand bei deiner Antwort wohl wirklich nicht die Rede sein. Eher von einer Diskreminierung gegenüber allen Kindern von arbeitenden Eltern.

Answer 1

Ich bin Jahrgang 1950 und meine Mutter war eine alleinerziehende geschiedene junge Frau . ich hatte noch eine um 7 Jahre ältere Schwester.
und als wir beide zur Schule mussten bekamen wir jeder einen Schlüssel,weil unsere Mutter Schichtarbeiten musste.
Damals gab es keine so umfangreichen Hilfen und Gelder.
Also waren meine Schwester und ich oft alleine bzw. auf uns
selbst gestellt und mussten uns auch selbst versorgen.
Und damit wir den Wohnungsschlüssel nicht verlieren , wurde der Schlüssel an einer Schnur um den Hals getragen.
Das ging vielen zigtausend Kindern so und aus dieser Zeit
stammt der Begriff "Schlüsselkinder" . Denn meistens war man zum spielen irgendwo draussen in Wald oder Wiese,
denn Spielplätze oder Spielsachen gab es auch nicht .

Answer 2

Ich war ein sogenanntes Schlüsselkind. Meine Mutter ging arbeiten und wir Kinder mussten ja nach der Schule reinkommen. Hatte also den Schlüssel immer um den Hals hängen.Die Mutter kam zur Mittagspause heim und am Nachmittag machten wir unsere Schulaufgaben und bereiteten schon alles fürs Abendessen vor und machten kleine Dinge im Haushalt. Mit 10 Jahren war ich schon voll bei der Hausarbeit integriert, ging gar nicht anders, da beide Eltern arbeiten mussten.

Edit.: habe jetzt einmal die Antworten gelesen. Also negativ habe ich das nicht empfunden, die meisten Kinder waren doch teilweise alleine zu der Zeit. Ich denke wir sind alle selbstständig geworden und geschadet hat es auch nicht, im Gegenteil!

Answer 3

An dieser Bezeichnung ist nichts despektierliches und stammt noch aus Zeiten, als Kinder noch keine motorischen Störungen aufwiesen oder mit Ritalin vollgepumpt wurden und nach der Schule selbständig in der Lage waren, zuhause den Schlüssel ins Schlüsselloch zu stecken und umzudrehen.

Nachtrag: Meine Frau ist Grundschullehrerin, mir sind die Sachverhalte also schon bekannt über die ich schreibe.

Answer 4

Das sind halt Kinder denen nicht Mama oder Papa die Tür aufmacht, sondern der Schlüssel und nach Schulschluss ohne Betreuung ist. Der Begriff wurde in den 50er Jahren durch einen Psychologen geprägt.

Answer 5

Die Eltern der Schlüsselkinder waren arbeiten, die Kinder durften/mußten alleine in die Wohnung. Damit sie den Schlüssel nicht beim Spielen verlieren, wurde er mit einer Kette oder einem Band um den Hals getragen.

Answer 6

Als Schlüsselkind wird ein Kind bezeichnet, das nach Schulschluss regelmäßig ohne Betreuung ist, zum Beispiel weil seine Eltern berufstätig sind. Der heute eher selten verwendete Begriff wurde 1956 vom Münchner Pädagogen und Psychologen Otto Speck geprägt. Das vor allem im westdeutschen Sprachgebrauch negativ besetzte Wort spielt darauf an, dass solche Kinder damals meist einen eigenen Wohnungsschlüssel hatten, der nicht selten offen sichtbar an einer Schnur um den Hals baumelte.

Answer 7

schlüsselkinder, waren bei uns die kinder, die nach der schule nach hause gehen durften, die einen schlüssel hatten! der rest musste in den schulhort!

Answer 8

wenn es nach schulschluss nach hause kommt, muss sich das kind selbst die türe aufschliessen, da es ohne betreuung ist - das schlüsselkind hat also einen haustürschlüssel bei sich.

Answer 9

Band mit Schlüssel um den Hals und dazu die schwere Verantwortung, den Schlüssel nicht zu verlieren.

Answer 10

Ganz früher hatte man den Kindern, deren Eltern arbeiten mussten, und die dann nach der Schule alleine zu Hause waren, oft den Schlüssel mit einer dicken Schnur um den Hals gehängt (die schicken Schlüsselhänger von heute gab's da noch nicht...) und so konnte jeder sehen, dass man ein "Schlüsselkind" war.
Voll peinlich, aber wahr!