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Falls Ihr Euch - gerne (!!!!) angesprochen fühlt, könnt Ihr Dichter und ihre Lyrik nennen und vielleicht auch beschreiben, die den Zahn der Zeit treffen?
Selbst hänge ich noch an Paul Celan, Georg Trakl, Gottfried Benn, Ingeborg Bachmann - ja, auch Rilke und weiter zurück gehend Annette von Droste-Hülshoff.
Die Intensität ihrer Gedichte ist für mich der Inbegriff von Lyrik.

Ich gehe davon aus, dass die politische, gesellschaftliche Gegenwart nämliche Intensität nicht mehr ermöglicht.

Wie seht Ihr das??? - Lasse mich gerne eines Besseren belehren und freue mich auf neue Gedichte, die Ihr mir nennen könnt?!

2007-03-07 09:28:48 · 5 antworten · gefragt von Anonymous in Kunst & Geisteswissenschaft Bücher & Autoren

5 antworten

das schöne ist nicht mehr gefragt. es ist zu "uncool" erklärt worden. jetzt ist hässlichkeit gefragt oder modische fratzen. echt cool!

2007-03-07 10:53:42 · answer #1 · answered by Anonymous · 2 0

ich liebe lyrik, habe aber im hier&jetzt keinerlei anknüpfungspunkte mehr.
celan finde ich grauenvoll, aber das ist ja wirklich geschmackssache.
die tiefe der lyrik früherer lyriker ist heute wohl nicht mehr möglich, denn alles hat ja insgesamt weniger tiefgang.
mit gefallen haiku´s ganz besonders, von basho.
schon ausprobiert?
die sind jahrhunderte alt und voller leben.
übrigens:ganz schauderhaft finde ich solche "pseudo-lyrik" die geschrieben wird, um hohe verkaufszahlen zu erreichen und den publikumsgeschmack zu treffen...hans kruppa und diese unsägliche allen-wiebranitz oder wie die christine heisst, grauenvoll!
und erich kästner ist fein, so als lyriker...

2007-03-08 00:56:17 · answer #2 · answered by Alter Ego 7 · 1 0

Peter Rühmkorf und Hans-Magnus Enzensberger; in den 90er Jahren haben diese Dichter auch kritische Prosa und Lyrik veröffentlicht.


Auf was nur einmal ist.

Manchmal fragt man sich, was ist das Leben ?
Manchmal weiss man nicht, ist dies das Wesen ?
Wenn du aufwachst, ist die Klappe zu.
Nicht eratmet, alles angelesen,
siehe, das bist du.

Und du denkst vielleicht, ich gehe unter,
bodenlos und fürchterlich-;
Einer aus dem großen Graupelhaufen,
nur um einen Flecken bunter,
siehe, das bin ich.

Aber dann, aufeinmalso beim Schlendern,
lockert sich die Dichtung, bricht die Schale,
fliegen Funken zwischen Hut und Schuh;
Dieser ganz bestimmte Schlenker aus der Richtung,
dieser Stich ins Unnormale,
was nur einmal ist und auch nicht umzuändern,
siehe, das bist du.

2007-03-07 18:22:42 · answer #3 · answered by Tifi 7 · 1 0

Fontane, Theodor (1819-1898)
Überlass es der Zeit
Erscheint dir etwas unerhört,
Bist du tiefsten Herzens empört,
Bäume nicht auf, versuch's nicht mit Streit,
Berühr es nicht, überlass es der Zeit.
Am ersten Tage wirst du feige dich schelten,
Am zweiten lässt du dein Schweigen schon gelten,
Am dritten hast du's überwunden;
Alles ist wichtig nur auf Stunden,
Ärger ist Zehrer und Lebensvergifter,
Zeit ist Balsam und Friedensstifter.

Lösch mir die Augen aus
Lösch mir die Augen aus: ich kann dich sehn,
wirf mir die Ohren zu: ich kann dich hören,
und ohne Füße kann ich zu dir gehn,
und ohne Mund noch kann ich dich beschwören.
Brich mir die Arme ab, ich fasse dich
mit meinem Herzen wie mit einer Hand,
halt mir das Herz zu, und mein Hirn wird schlagen,
und wirfst du in mein Hirn den Brand,
so werd ich dich auf meinem Blute tragen.

Rainer Maria Rilke, Sommer/Herbst 1899, ?


Das sind nur mal zwei meiner Lieblingsgedicht!!

Gerade das erste war schon sehr hilfreich!

2007-03-07 17:43:15 · answer #4 · answered by darkbikerin 3 · 1 0

Ich selbst lese oder höre auf CD gerne mal Lyrik. Es braucht aber dazu eine besondere Stimmung.
Die modere Lyrik nach Benn etc. erschließt sich mir nicht immer.
Wenn du gerne ganz moderne Lyrik liest dann schau mal auf
www.leselupe.de Dort tummeln sich Hobbyschreiber und es sind wirklich ein paar Perlen darunter.

2007-03-07 17:36:21 · answer #5 · answered by irmela_p 6 · 1 0

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